„Think big. Create future“ – unter diesem Motto lud Gastgeber Oliver Stoldt bereits zum 15. Mal in Folge zum Alpensymposium ins schweizerische Interlaken ein. Dabei wurde nicht nur die Zukunft des Wirtschafstandorts Schweiz in den Fokus der Diskussionen gerückt, sondern auch die aktuell unsicheren politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen weltweit beleuchtet, wie z.B. der Brexit und die Trump-Wahl. Fest steht: Die Schweiz muss sich in einem Umfeld politischer Umbrüche sowie zunehmender Digitalisierung (neu) positionieren.
Auch beim diesjährigen Alpensymposium geizte – wie auch in den Jahren zuvor – man nicht mit hochkarätigen Referenten: So gaben sich politische Größen wie der Berliner Ex-Bürgermeister Klaus Wowereit oder der belgische Politiker und Kandidat für das Präsidium des Europäischen Parlaments, Guy Verhofstadt, die Klinke in die Hand.
Ferner prägten bekannte Persönlichkeiten aus dem Showbiz, wie z.B. Joey Kelly oder Skirennfahrer Silvan Zurbriggen die Jubiläumsausgabe des Symposiums. Als „Special Guest“ und Highlight des letzten Veranstaltungstages ließder neue alte FC Bayern Präsident Uli Hoeneß seine Fußballkarriere sowie die „düsteren Tage“ seiner rund einjährigen Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung auf der Bühne Revue passieren.
Quo vadis Finanzmärkte?
Themen wie die unsichere Zukunft Europas im Hinblick auf den Brexit und die US-Wahl sowie der weltweit erstarkende Populismus zogen sich als Roter Faden durch die zweitägige Konferenz.
Wie die Finanzmärkte hinsichtlich der aktuellen internationalen Politik reagieren, erläuterte Börsen-Guru Dirk Müller („Mr. DAX“): So zeigte er Chancen und Risiken auf, die die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten mit sich bringen. Von Vorteil für die US-Wirtschaft könnten nach Aussage Müllers die zunehmenden staatlichen Investitionen sein, die z.B. durch neue Infrastruktur-Projekte genutzt werden können.
Doch auch die geplanten Steuervergünstigungen könnte US-Firmen, die ihre Milliarden bislang im Ausland parkten, dazu animieren, ihr Geld wieder in den USA anzulegen. Große Gefahren sieht Müller allerdings durch das vermehrte Aufkeimen von Rechtspopulisten. Die massiv geplanten Investitionen von Trump würden außerdem zwangsläufig zu höherer Inflation führen – dies wiederum könne die Notenbanken dazu veranlassen, die Zinsen anzuheben, was im schlimmsten Fall zu einer Rezession führen könnte. Besonders für Schwellenländer wie China könnte eine Zinsanhebung keine guten Folgen herbeiführen.
Die Vorsitzende der economiesuisse-Geschäftsleitung, Monika Rühl, befürchtet ebenfalls Tendenzen zum politischen Populismus einhergehend mit wirtschaftlichem Protektionismus. Zudem könnte ein Brexit nicht spurlos an der Schweiz vorüber gehen, käme es beim wichtigen Handelspartner Großbritannien zu einer Strukturkrise und einem konjunkturellen Einbruch. Für eine starke Schweizer Wirtschaft forderte Rühl ein Ja zur Steuerreform, stabile Beziehungen zur EU und eine tragbare Lösung in der Altersvorsorge (lesen Sie hierzu bitte auch das Interview mit Monika Rühl in den nächsten Tagen auf goingpublic.de)