Das Unternehmen mit Sitz in Beelen, NRW, strebt den Börsengang im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Börse an und plant durch die Ausgabe neuer Aktien eine Barkapitalerhöhung im Volumen von rund 60 Mio. EUR. Für die seit Montag gestartete und voraussichtlich am 23.März endende Zeichnungsfrist für die Aktien des Herstellers von Spezialmaschinen und automatisierten Fertigungslinien wurde eine Preisspanne zwischen 35-43 EUR festgelegt.
Börsengang
Die familiengeführte Beteiligungsgesellschaft MBB SE, mit Sitz in Berlin, plant die Aufnahme der Börsennotierung des Tochterunternehmens Aumann am 24. März. Das Angebot besteht aus 1,5 Mio. neuen Aktien sowie einer Umplatzierung der Altaktionäre von 3,7 Mio. Aktien. Des Weiteren besteht eine Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) von 780.000 Aktien aus dem Bestand der Altaktionäre. Das Grundkapital von Aumann erhöht sich nach Umsetzung der Transaktion auf bis zu 14 Mio. Stückaktien.
Nach dem Auslaufen der Lock-up Fristen soll der Streubesitz inkl. erfolgter Mehrzuteilung bis zu 46,4% betragen. MBB behält 53,6% und beabsichtigt nach dem Börsengang auch Mehrheitsaktionär von Aumann zu bleiben. Bislang sind MBB SE mit 93,5% und der geschäftsführende Gesellschafter der MBB SE, Ingo Wojtynia mit 6,5% an Aumann beteiligt.
Aus dem Verkauf der Altaktien inkl. Greenshoe dürften MBB bei einem mittleren Ausübungspreis 175 Mio. EUR zufließen, während Aumann in diesem Falle einen Emissionserlös von 59 Mio. EUR generieren wird. Die Marktkapitalisierung Aumann’s wird sich nach dem IPO auf 490 bis 602 Mio. EUR belaufen.
Um von der sich beschleunigenden Nachfrage nach Elektroantriebskonzepten in der Automobilindustrie zu profitieren, will Aumann die erwarteten Emissionserlöse verwenden um den weiteren Kapazitätsausbau zu finanzieren. Zur Steigerung der Herstellungskapazitäten wären laut Management dabei zukünftig auch Akquisitionen denkbar. Aumann plant zudem zukünftig ca. 25–30 % des Jahresüberschusses als Dividende ausschütten.
Berenberg und Citigroup agieren als Joint Global Coordinators zusammen mit Hauck & Aufhäuser als Joint Bookrunners.
Unternehmen
1939 von Willi Aumann gegründet, ist Aumann heute mit 675 Mitarbeitern ein nach eigenen Angaben führender Maschinenbauer im Bereich Drahtlackier- und Spulenwickeltechnik sowie automatisierten Fertigungslinien für Komponenten von elektrifizierten aber auch konventionellen Antriebssträngen und rüstet damit überwiegend die Automotive-, aber auch die Luft-& Raumfahrttechnik-, Mobilfunk-, IT- und Medizintechnikbranche aus. Dabei zählen eine Reihe von OEM’s und Zulieferern wie Daimler, BMW, Volkswagen, Mahle, Magna oder Airbus zum Kundenkreis.
Aumann verfügt über eine langjährige Expertise in der Wickeltechnologie zur Herstellung von Elektromotoren und ist bislang der einzige Anbieter, der über das Know-how und die Erfahrung im Prozess von der Drahtherstellung über das Bewickeln bis hin zur Montage des Endproduktes verfügt. Damit installiert Aumann beim Kunden komplexe Automationsanforderungen und rationalisiert die Fertigungsabläufe.