Die erfolgsverwöhnte Schweizer BB Biotech AG bekamen im abgelaufenen Geschäftsjahr zur Abwechslung Gegenwind zu spüren: Dem schwieriger gewordenen Umfeld konnte sich der aktiennotierte Biotech-Fonds 2021 nicht entziehen.

Mit einem Plus von über 13% auf EUR- und 8% auf CHF-Basis sieht die Bilanz auf den ersten Blick absolut nicht dramatisch aus. Allerdings bedeuten beide Werte eine Underperformance 2021, da die großen und breiten Indizes teilweise erheblich besser performt haben.

BB Biotech verzeichnete im Gesamt einen Nettoverlust von 405 Mio. CHF, nach einem Gewinn von fast 700 Mio. CHF im Vorjahr. Da diese Werte die mehreren Dutzende Beteiligungen zuzüglich Bestandsveränderungen widerspiegeln, ist unter dem Strich nicht viel passiert. Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit ca. 3,3 Mrd. EUR und orientiert sich mal mehr, mal weniger nahe am inneren Wert, wenn man alle BB-Beteiligungen zusammenrechnet.

Dividendenpolitik bleibt bei 5%

Weiterhin wird deshalb auch die Dividendenrendite von 5% bezogen auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der Aktie im Dezember beibehalten – damit wird die vor vielen Jahren eingeführte Ausschüttungspolitik fortgesetzt. Für 2021 sind es 3,85 CHF pro Aktie.

Etwas mehr im Detail: Speziell das vierte Quartal war schwierig. Es erwies sich als schwierige Periode für Biotechaktien und resultierte für das Portfolio von BB Biotech in einem Minus von 14.2% in CHF, 10.9% in EUR und 12.5% in USD, was einem Nettoverlust von CHF 546 Mio. entspricht. So gab der Aktienkurs 8.3% in CHF und 4.7% in EUR nach.

Das wenig erfreuliche vierte Quartal, welches das Gesamtjahr heftig nach unten zog, konterkariert ein ansonsten spannendes Umfeld für die Biotechnologie-Branche. So hat allein die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA eine beeindruckende Anzahl an Präparaten zugelassen, darunter insgesamt 50 Arzneimittel und 10 Biopharmazeutika (Impfstoffe, Blut und- Zellprodukte). Zudem erhielten zahlreiche diagnostische Tests, Impfstoffe gegen COVID-19 sowie mehrere weitere Wirkstoffe von der FDA die Notfallzulassung (EUA).

BB Biotech plane ferner die Erweiterung seines Verwaltungsrates. Der aktuelle Verwaltungsrat schlage daher an der kommenden Generalversammlung die Wahl von Pearl Huang und Laura Hamill vor. Huang ist CEO von Cygnal Therapeutics, Hill ist ehemalige Executive Vice President Worldwide Commercial Operations bei Gilead. Die Generalversammlung findet wie gewohnt Mitte März statt, konkret am 17. März.

Und 2022?

Den Ausblick für 2022 bezeichnen die Schweizer als ‚spannend‘. Sowohl die Fundamentaldaten stimmten wie auch M&A-Transaktionen den Sektor beleben. So sollten die weltweiten Impf- und Booster-Kampagnen fortgeführt werden, mit deren Hilfe die Ausweitung von SARS-CoV-2-Varianten wie Omikron bekämpft werden. Noch spricht nicht viel dafür, dass Omikron schon die ‚finale‘ Covid-Variante dieser Pandemie sei.

Da die Bewertungen vieler kleiner und mittlerer Unternehmen gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken seien, sieht das Investmentteam mit Blick auf Neubewertungen interessante Anlagechancen, so BB Biotech. Nicht zu vergessen, dass es für die Biotech-Branche natürlich auch außerhalb vom Impfen weitergeht: So wollen Crispr Therapeutics und sein Entwicklungspartner Vertex Ende 2022 den Zulassungsantrag für CTX001 zur Behandlung von Patienten mit Beta-Thalassämie und Sichelzellanämie einreichen. Ferner werden in den kommenden 12 bis 24 Monaten weitere RNA-basierte Medikamente lanciert, unter anderem von Alnylam und Ionis.

Der längerfristige Anlagehorizont und die damit verbundene Portfoliostruktur erlauben es BB Biotech, sich bei Anlageentscheidungen von der allgemeinen Anlegermeinung abzugrenzen – und das spezialisierte Investmentteam halte die Wachstumsaussichten für den Biotechsektor und die Bewertungen seiner Portfoliounternehmen für weiterhin vielversprechend.

Der vollständige Geschäftsbericht 2021 der BB Biotech AG ist auf report.bbbiotech.ch/2021/de resp. www.bbbiotech.com verfügbar.