Bildnachweis: Blue Energy Group.

Die Blue Energy Group AG (www.blue-energy-group.de) führt zur Wachstumsfinanzierung eine außerbörsliche Kapitalerhöhung als Eigenemission durch. Im Rahmen eines öffentlichen Angebots auf Basis eines von der Bafin gestatteten Wertpapier-Informationsblatts (WIB) werden 56.000 Aktien zur Zeichnung angeboten. Das Angebot richtet sich an professionelle Investoren und Privatanleger und die neuen Aktien können auf www.blue-energy-invest.de bis zum 31.12.2025 gezeichnet werden.

Der Bezugspreis liegt bis zum 31.03.2025 bei 103 EUR, vom 01.04. bis zum 30.06.2025 bei 105 EUR und vom 30.06 bis zum 31.12.2025 bei 107 EUR. Die Eigenemission wird von der Hinkel & Cie. Vermögensverwaltung AG begleitet.

Vorstand Jochen Sautter: „Mit Blue Energy haben Anleger die Chance, von einer modernen regenerativen Energieerzeugung zu profitieren. Die Entwicklungsphase ist abgeschlossen und wir wollen die Mittel aus der Kapitalerhöhung ganz überwiegend zur Finanzierung der Errichtung von Cubes für den Eigenbetrieb sowie für Dritte nutzen. Im Anschluss an diese erste Wachstumsphase planen wir im kommenden Jahr einen Börsengang. Die Nachfrage nach unseren Lösungen ist groß. Stadtwerke brauchen Wärme, Industrieunternehmen und beispielsweise auch Rechenzentren eine verlässliche Energieversorgung und wir können sogar alte unrentable Biomassekraftwerke re-powern.“ 

Wachstumschancen mit patentierter Energieerzeugungstechnologie

Bioenergie-Park Bad Arolsen

Blue Energy sieht derzeit erhebliche Wachstumschancen, da Deutschland mehr grundlastfähige und regelbare erneuerbare Energie benötigt. Dazu hat das Unternehmen nach eigenen Angaben eine hocheffiziente, grundlastfähige, regelbare und erneuerbare Kraftwerkstechnik entwickelt, wofür es 2024 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 im Bereich Energieerzeugung ausgezeichnet wurde.

Die so genannten Blue Energy Cubes seien herkömmlichen Biomassekraftwerken in Sachen Nachhaltigkeit, Effizienz und Wirkungsgraden deutlich überlegen. Die patentierte Technologie ist dabei eine Weiterentwicklung des üblichen Holzgasverfahrens. Durch einen 2-stufigen Prozess wird eine hohe Gasqualität und ein Gesamtwirkungsgrad von ca. 80% – davon 35% Strom und 45% Wärme – erreicht, so das Unternehmen aus Senden in Bayern.

In der Regel liegen die elektrischen Wirkungsgrade bei Biomassekraftwerken in Deutschland unter Einsatz von regenerativen Feststoffen (Pellets, Hackschnitzel oder Energiepflanzen) bei 30% bis 35%, bei Einsatz von Biogas bei bis zu 40%. Und erst unter Nutzung der Abwärme (Kraft-Wärme-Kopplung) in Form von Fern- oder Nahwärme für den Einsatz in Haushalten oder Unternehmen ergibt sich für Biomasse- Blockheizkraftwerke (BHKW) dann ein relativ effizienter energetischer Gesamtwirkungsgrad von den erwähnten ca. 80%

Prognose positiv – Referenzprojekt soll weitere Aufträge nach sich ziehen

Biomassekraftwerk Senden

Blue Energy sieht sich sehr gut aufgestellt, um in den kommenden Jahren deutlich zu wachsen. Für den Eigenbetrieb und als Referenzprojekt werden derzeit zwei Cubes in Senden errichtet. Im Rahmen eines Re-Powering-Konzepts sollen sie zwei Blockheizkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von jeweils 2,3 MW antreiben.

Die anfallende Wärme kann rund 4.000 Haushalte versorgen, wird von den örtlichen Stadtwerken langfristig abgenommen und in das bestehende Nah- und Fernwärmenetz eingespeist. Nach der Fertigstellung im zweiten Quartal 2025 erwartet das Unternehmen aus dieser Anlage einen Jahresumsatz von rund 9 Mio. EUR.  Ein Projekt mit einer Leistung 1 MWel für einen Industriekunden befindet sich in der Genehmigungsphase, zudem würden Gespräche mit zahlreichen weiteren Interessanten geführt.

Jochen Sautter: „Unsere Pipeline umfasst derzeit Projektanfragen – auch von Betreibern von Rechenzentren – im Wert von über 80 Mio. EUR. Spätestens wenn die Anlage in Senden läuft, erwarten wir hieraus weitere konkrete Auftragserteilungen.“

Fazit

Sollte es zu einem Börsengang kommen, wäre die Blue Energy Group sicher ein spannender Kandidat für den Aktienmarkt. Denn fraglos werden dezentrale, nachhaltige und effiziente Energieversorgungsalternativen weiter stark nachgefragt. Abzuwarten wäre noch, wie die Unternehmenszahlen in diesem Jahr ausfallen. Das Unternehmen hatte sich zuletzt restrukturiert und setzt nun auf seine neue Technologie.

Im Vorjahr betrug der Jahresfehlbetrag 3,5 Mio. EUR (2022: 6,5 Mio. EUR) bei einem Umsatz von jeweils gut 1 Mio. EUR in beiden Jahren. Auch ist noch nicht klar wie die EEG-Förderung weiterlaufen wird. Insbesondere Biomasse-Kraftwerke gelten hier aktuell als Kandidaten, bei denen größere Kürzungen befürchtet werden.

Autor/Autorin

Herr Ike Nünchert

Ike Nünchert ist Mitglied des Autoren-Teams und schreibt für GoingPublic On- & Offline-News rund ums Börsengeschehen schwerpunktmäßig in Europa und den USA. Ein weiterer Berichtsfokus liegt beim Segment gründergeführter börsennotierter Unternehmen.