Bildnachweis: Steyr Motors, Quelle / Copyright: Steyr Unternehmenspräsentation.
Seit 30. Oktober ist die österreichische Steyr Motors AG (ISIN AT0000A3FW25) im Segment Scale der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Das Unternehmen produziert Hochleistungsmotoren und Generatoren für militärische und zivile Anwendungen und ist weltweit aktiv. Der erste Kurs lag bei 15,90 EUR. Inzwischen ist die Aktie für unter 14 EUR zu haben, was einer Marktkapitalisierung von knapp über 70 Mio. EUR entspricht. Die Wachstumsambitionen erscheinen glaubwürdig, die Equity Story überzeugt. Ein Neuzugang mit Potenzial! Von Ike Nünchert und Markus Rieger
Vor 2022 schien Steyr Motors still zu stehen: Chinesische Eigentümer wussten nicht recht das Management zu steuern, der französische Rüstungskonzern Thales erwarb das Unternehmen aus Oberösterreich in erster Linie, um seine eigene Lieferkette für einen Großauftrag nach Australien zu sichern. Die Beteiligungsgesellschaft Mutares kaufte Steyr 2022 zum symbolischen Preis und hat in rund zwei Jahren nicht nur den Turnaround geschafft, sondern gleichzeitig den Grundstein für weitere ehrgeizige Wachstumsambitionen gelegt, von denen nun auch neue Aktionäre profitieren können.
Steyr Motors: Börsenstart in Frankfurt erfolgreich vollzogen | GoingPublic.de
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Überzeugende Zahlen
Steyr Motors ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung und Produktion von speziellen Hochleistungs-Motoren mit hoher Leistungsdichte und Langlebigkeit. Die Motoren des Unternehmens werden hauptsächlich in militärischen Spezialfahrzeugen, Booten (sowohl Defense als auch zivil) sowie als Hilfsaggregate („APU“) für Kampfpanzer und Lokomotiven eingesetzt. Für das Gesamtjahr 2024 wird ein Umsatz von mindestens 41 Mio. EUR und ein bereinigtes EBIT im Bereich von ca. 10 Mio. EUR erwartet. Die „Bereinigung“ bezieht sich hier auf die für das Mutares-Turnaround-Team angefallenen Beraterhonorare und die Kosten für Kapitalmarkt-Readiness und Börsengang. Für das Jahr 2025 stehen ein Umsatzwachstum von über 40 % und eine EBIT-Marge von 20 bis 25 % im Raum, dann ohne jede Bereinigung, da es keine Mutares-Beraterhonorare mehr geben wird. Bis zum Jahr 2027 wird gar selbstbewusst von einer EBIT-Vervierfachung gesprochen.
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Listing-Parameter und Aktionärsstruktur
Mit dem Listing soll für Steyr die Basis für nachhaltig profitables Wachstum und eine weitere Steigerung des Unternehmenswerts geschaffen werden. Positive Effekte erwartet man sich auch durch die internationale Sichtbarkeit der Gesellschaft und den Zugang zu neuen Finanzierungsmöglichkeiten. Im Vorfeld der Notierungsaufnahme wurden 1,11 Mio. Aktien zu einem Preis von 14,00 EUR je Aktie im Rahmen einer Privatplatzierung bei institutionellen Investoren platziert. Die Aktien stammten aus einer Kapitalerhöhung mit einem Bruttoemissionsvolumen von 2,8 Mio. EUR sowie aus dem Aktienbesitz von Mutares im Volumen von 12,7 Mio. EUR. Das Gesamtplatzierungsvolumen belief sich damit auf ca. 15,5 Mio. EUR. Größter Aktionär von Steyr Motors bleibt Mutares mit einem Anteil von 70,9 %, die einer Lock-up-Verpflichtung von 180 Tagen unterliegen. Als Cornerstone-Investor mit einem Anteil von 9,9 % stieg die bekannte und renommierte österreichische Industrieholding B&C ein, die u. a. auch wesentliche Anteile an börsennotierten Unternehmen wie Semperit, Lenzing oder der AMAG hält.
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Interessante Aktie
Steyr Motors profitiert gerade von der „Super-Konjunktur der Verteidigung“, so CEO Julian Cassutti (siehe nebenstehendes Interview). Die patentierte und äußerst haltbare Motoren-Monoblock-Konstruktion vereint Kompaktheit und Leichtbauweise und bietet ein hohes Kraft-Leistungs-Verhältnis von bis zu 70 kW pro Liter Hubraum bei Mehrkraftstofffähigkeit sowie außergewöhnlicher Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit. Sollte die Krise der Small- und Micro-Caps einmal zu Ende gehen, erachten wir die Aktie als mehr als interessant. Für das Geschäftsjahr 2024 gehen wir zudem bereits von einer kleinen Dividende aus. Ein Börsenwert von 100-120 Mio. EUR sollte bei Erreichen der prognostizierten Zahlen 2025 bis 2027 die logische Folge sein, so dass sich aktuell eine Kurschance von 40-70% ergibt. Und das bei einem vergleichsweise geringen Downside-Risko, mit Co-Investor Mutares, einem der erfolgreichsten Buy-Turnaround-and-Sell-Investoren der letzten Jahre.