Bildnachweis: Circus SE.

GoingPublic: Seit wenigen Wochen ist Circus nun an der Börse gelistet. Warum haben Sie sich schon so früh für den Börsengang entschieden?

Bullwinkel: Der Börsengang verschafft uns natürlich langfristig einen neuen Zugang zu Kapital, aber nicht nur das – wir sind damit auch für Top-Talente aus aller Welt attraktiv, außerdem können wir künftig unsere Aktien als strategische Währung für Akquisitionen nutzen. Unseren Investoren bieten wir damit die einzigartige Möglichkeit, Teil unserer Reise zu werden, noch bevor unser Wachstum vollständig realisiert wird. Zusammengefasst bringt uns der Gang an die Börse in die perfekte Position, um die Food-Service-Branche zu transformieren.

GoingPublic: Der Börsengang ist Ihnen geglückt, der aktuelle Börsenwert liegt bei stattlichen 240 Mio. EUR. Haben Sie keine Sorge, dass Ihre Altaktionäre die Börse nun nutzen, um Aktien zu verkaufen und so Kasse zu machen?

Bullwinkel: Grundvoraussetzung für diesen Schritt war für uns, dass sich unsere Aktionäre der ersten Stunde genau wie die Gründer und das Management zu einem Lock-up von bis zu fünf Jahren bereiterklären. Der Börsengang markiert also keinen Exit, sondern ist vielmehr der Auftakt einer gemeinsamen Reise, deren ersten Schritt wir nun vollzogen haben. Ich finde, das ist ein eindrucksvoller Beleg, der zeigt, wie stark wir einerseits an das Potenzial der Circus Gruppe glauben und wie geschlossen wir hinter der Idee stehen, den Bereich Food-Service mit einem neuen Ansatz zu revolutionieren.

GoingPublic: Sie sprechen den Lock-Up von fünf Jahren an, nachdem auch Sie erstmals überhaupt Aktien verkaufen könnten. Wo sehen Sie die Gesellschaft in fünf Jahren?

Bullwinkel: Weltweit gibt es mehr als 15 Millionen Restaurants, doch keines wird bisher vollständig von einem KI-gesteuerten Roboter betrieben – das ändern wir gerade. Für die erste Phase unserer Skalierung haben wir weltweit bereits 50.000 potenzielle Standorte ausgemacht. Das sind weniger als 0,34 Prozent aller Restaurants weltweit. Jeder dieser Standorte könnte jährlich 2,2 Millionen Euro umsetzen. Dabei erwarten wir eine Gewinnmarge von bis zu 50 Prozent. Diese Zahlen zeigen, wie groß das Potenzial von Circus ist. Unser technologisches Set-up ist bereits weit fortgeschritten und verschafft uns einen Vorsprung gegenüber dem globalen Wettbewerb, unsere Innovationskraft gibt uns zusätzlichen Schub. Jetzt müssen wir diesen Vorsprung nur stetig weiter ausbauen und zielstrebig vorangehen, damit Circus in fünf Jahren zum globalen Marktführer „Made in Germany“ wachsen kann.

Herr Bullwinkel, vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Robert Steininger.

Nikolas Bullwinkel

Circus SE (ISIN DE000A2YN355)

Gründung 2021
Unternehmenssitz Hamburg
Mitarbeiterzahl 110
Website www.circus-group.com
Aktionärsstruktur 38,8 % Free Float, 69,2 % Management, Investoren, Business Angels
Erstnotiz 22.12.2023
Börsenplatz München, Frankfurt, XETRA
Market Cap (15.2.24) 244,3 Mio. EUR

 

Autor/Autorin

Ike Nünchert ist Mitglied des Autoren-Teams und schreibt für GoingPublic On- & Offline-News rund ums Börsengeschehen schwerpunktmäßig in Europa und den USA. Ein weiterer Berichtsfokus liegt beim Segment gründergeführter börsennotierter Unternehmen.