Bildnachweis: Deutsche Wasserkraft AG.
Nach der Umfirmierung Mitte Juli ist aus der CGift AG (www.cgift.ag) die DWK Deutsche Wasserkraft AG (www.deutschewasserkraft.com) hervorgegangen. Das Unternehmen ist damit nun der erste börsennotierte unabhängige Wasserkraft-Stromerzeuger, IPP (Independent Power Producer), in Deutschland und will sich insbesondere auf Small-Hydro (Laufwasser)-Kraftwerke und geographisch auf den norwegische Markt fokussieren.
Wichtiger Faktor des angestrebten Markterfolgs ist das erfahrene Team mit deutsch-norwegischen Wurzeln, welches das Unternehmen künftig führt. Mit Jan Erik Schulien und Henning Rath sind vom Aufsichtsrat zwei Branchenexperten zu Vorständen der DWK bestellt worden.
Jan Erik Schulien verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Bereich erneuerbare Energien. Er war zuvor Managing Partner und Board Member verschiedener Wasserkraftentwickler und -betreiber und baute unter anderem beim Sachwertespezialist Aquila Capital die Assetklasse Hydropower auf.
Henning Rath besitzt mehr als 23 Jahre Erfahrung im Bereich Finanzierung, Business Development und Investor Relations, mit dem Schwerpunkt Wasserkraft, Solar und Landentwicklung. Auch er war zuvor Managing Partner und Board Member zweier norwegischer Wasserkraftunternehmen. Zu seinen weiteren beruflichen Stationen zählen Aquila Capital, Engel & Völkers Capital sowie Branicks.
GoingPublic: Herr Rath/Herr Schulien, die Wasserkraft spielt unserer Wahrnehmung nach im Kontext der Regenerativen Energien nach wie vor eine untergeordnete Rolle, obwohl deren Anteil an der Energiegewinnung innerhalb der regenerativen Quellen in etwa die Hälfte ausmacht. Vielleicht wollen Sie diesen Widerspruch noch einmal erläutern und was hat Sie jetzt dazu bewogen in diesem Sektor aktiv zu werden?
Henning Rath: Die Nutzung der Wasserkraft hat einen enormen Stellenwert in der Energieerzeugung und geht weit in die Geschichte zurück. 2023 lieferte Wasserkraft weltweit rd. 16% des Bedarfes an elektrischer Energie und fast 50% der gesamten erneuerbaren Stromerzeugung. Der Wirkungsgrad kann bei bis zu 90% liegen. Zum Vergleich: Bei Atom-, Gas- und Kohlekraftwerken liegt dieser bei gerade einmal 35 bis 50%. Lange vor Windparks und Solaranlagen entstanden bereits unterschiedlichste Arten von Wasserkraftwerken, wie z.B. gigantische Stauseen oder Pumpwasserkraftwerke in Gebirgen. Dies sind jedoch immer Großprojekte mit einem spürbaren Einschnitt in die Umwelt. Der Raum für solche Großanlagen ist begrenzt, der finanzielle Aufwand enorm. Doch es gibt eine Alternative im Wasserkraftbereich, die weiter ausgebaut werden kann und sehr sinnvoll ist. Es handelt sich dabei um sogenannte Small-Hydro-Laufwasserkraftwerke, die mit überschaubarem Aufwand an bestehende fließende Wasserläufe mit naturbedingt hohem Gefälle entstehen können. Genau auf dieser Art von Laufwasserwerken liegt unser Fokus, denn deren Potential ist enorm.
Nun sind Sie der erste gelistete Kraftwerkstreiber und –entwickler in Deutschland. Was erhoffen Sie sich vom Schritt an die Börse und wollen Sie zuvorderst organisch wachsen bzw. planen Sie explizit auch zukünftige Übernahmen ein?
Henning Rath: Wir wollen einer der führenden unabhängigen Wasserkraft-Stromerzeuger in Europa im Bereich Small-Hydro-Laufwasserkraftwerke werden. Tatsächlich ist der Bau und Betrieb dieser Anlagen durchaus seit langem ein integraler Bestandteil von institutionellen Fonds und Investments im Versicherungsbereich und bei Family-Offices. Mit der Gründung der Deutschen Wasserkraft AG vereinfachen wir nun die Partizipation an dieser interessanten Assetklasse. Wir wollen sowohl eigenständig Anlagen entwickeln, bauen und betreiben, als auch vereinzelte Bestandsanlagen kaufen. Auf beiden Gebieten verfügen wir über jahrzehntelange Erfahrung und über ein entsprechendes Netzwerk.