Bildnachweis: VOQUZ Labs.
Und nun folgerichtig der Schritt nach München …
Auch jetzt im Zusammenhang mit der Notiz in München haben wir immer gesagt, dass das nur der Anfang eines Weges ist. Wir sind als kleines Unternehmen gestartet und sind in der Vergangenheit mit Wachstumsraten von 20 bis 30% gewachsen. Aber auch Kapitalmaßnahmen und Akquisitionen gehören zu unserer Expansionsstrategie. Solange wir wachsen, werden wir auch unser Listing entwickeln. Ich hatte das auch bereits kommuniziert, das nächste Ziel dürfte m:access lauten. Jedenfalls wird unser Kapitalmarktauftritt immer in Relation zur Unternehmensentwicklung und unserer aktuellen Ertragskraft stehen. Wir sind aber natürlich daran interessiert, die Aktie bekannt zu machen, mit Investoren Gespräche führen oder auf das Kapitalmarktforum gehen.
2022 hatten es Technologieaktien sehr schwer, insbesondere kleinere Tech-Unternehmen hatten einen schweren Stand. Da wir zudem im vergangenen Jahr noch an einer Transaktion gearbeitet haben, waren wir da zunächst auch nicht ganz so schnell mit dem Listing an der Münchener Börse dabei, wie ursprünglich geplant, konnten das aber nun im ersten Quartal 2023 realisieren.
Sie sprechen es an, die Verzögerung des Listings gründete sich auch auf die Übernahmetransaktion von Remedyne. Die wurde nun Anfang des Jahres abgeschlossen. Dabei haben Sie Remedyne als ein optimales Produkt im Rahmen Ihrer Buy & Build-Strategie bezeichnet. Wie beschrieben wollen Sie Schritt für Schritt vorgehen, sind dennoch kurz- bis mittelfristig weitere Zukäufe zu erwarten?
Die Idee war eigentlich, dass wir 2022 mithilfe einer Kapitalerhöhung etwas größere Schritte machen. Wir hatten eine kleine Kapitalerhöhung Ende 2021 sehr erfolgreich platziert, die eigentlich nur für das organische Wachstum gedacht war und haben gleichzeitig mit der Remedyne-Akquisition eine Chance gesehen. Das Potenzial von Remedyne erinnert uns an die Entwicklung von samQ vor gut 6 Jahren. Bei Remedyne sind es aktuell 10 Kunden bei 4 Mitarbeitern. Deren Gründer Jens Kettler leitet jetzt die entsprechende Business Unit bei uns. Es ist auch ein Produkt, das sich an SAP-Kunden richtet und ihnen Geld einspart, indem es Compliance-Probleme aufdeckt.
Remedyne passt damit perfekt in Ihr Portfolio …
Ja, und wir sind damit sehr glücklich aktuell und wollen das Produkt jetzt bei unserer Bestandskundenbasis lancieren. Wie gesagt, wir wollten flexibel sein und auch ohne das große Geld eine gute Akquisition hinstellen. Remedyne ist so eine Art Proof, dass die Idee, samQ als Vertriebs-Plattform auch für neue und vor allem eigene Produkte zu nutzen, funktioniert. Wir haben also zunächst einen kleineren Schritt gemacht, den aber auch sozusagen aus unseren Bordmitteln.
Ende Mai kommen Ihre Jahresabschlusszahlen für 2022. Können Sie schon ungefähr sagen, ob Sie zufrieden mit der Umsatzentwicklung sind?
Wir sind in den vergangen Jahren gut gewachsen, das CAGR beträgt durchschnittlich etwa 30%. Das ist in etwa die Größenordnung, die wir uns organisch vorstellen. Weiteres Wachstum on top wollen wir über Akquisitionen realisieren. Bei Remedyne wird uns die Bestandskundenbasis im ersten Schritt zwar nicht wesentlich nach vorne bringen, aber wir haben jetzt zwei Produkte, mit denen wir zusätzliches organisches Wachstum anstoßen können. Das Wachstum von zuletzt 22% lag zwar etwas unter dem Durchschnitt, andererseits würden wohl nicht wenige ein derartiges Niveau nicht als ihr größtes Problem bezeichnen. In den schlechten Jahren sind wir um 10% gewachsen, in den guten um 50%, ich mache mir da generell bei solchen Schwankungen noch keine übermäßigen Sorgen.
Herr Kögel, herzlichen Dank für die Einblicke hinter VOQUZ Labs. Viel Erfolg, wir sind natürlich gespannt auf die weiteren Entwicklungen.
VOQUZ Labs Kurz-Info:
Notierungsstart München: 08.03.2023
Erster Kurs: 10,10 EUR
Aktueller Kurs: 10,00 EUR
Market-Cap aktuell: 10,5 Mio. EUR
Umsatzprognose 2022: 4,5 Mio. EUR
EBITDA-Prognose 2022: 0,7 Mio. EUR
Autor/Autorin
Ike Nünchert ist Mitglied des Autoren-Teams und schreibt für GoingPublic On- & Offline-News rund ums Börsengeschehen schwerpunktmäßig in Europa und den USA. Ein weiterer Berichtsfokus liegt beim Segment gründergeführter börsennotierter Unternehmen.