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Aktienmärkte in Rekordhöhen und eine sich erholende Weltwirtschaft bieten derzeit einen guten Nährboden für erfolgreiche Börsengänge – das ist an der SIX Swiss Exchange nicht anders als in Frankfurt oder an der Wall Street. In der Schweiz wagten von April bis Ende Juni gleich drei Unternehmen den Gang auf das Parkett, nachdem es in den vorangegangenen fünf Quartalen kein einziges IPO gegeben hatte. Um das freundliche Marktumfeld nutzen zu können, sollten Börsenaspiranten bereits frühzeitig die Weichen stellen – mit einer digitalen Strategie, welche durch automatisierte Prozesse die regulatorischen und organisatorischen Hürden zuverlässig meistert.
Es ist ein beliebtes Motiv bei Fotografen am ersten Börsentag: Der Vorstand läutet zu Handelsbeginn die Börsenglocke – und damit für sein Unternehmen eine neue Ära ein. Wenn die ersten Kurse über die Ticker rattern, dann ist das Unternehmen endgültig an der Börse angekommen.
Wie bei der Premiere eines Theaterstücks zeigt sich jetzt, im Scheinwerferlicht des Kapitalmarkts, ob alle Beteiligten ihre Hausaufgaben gemacht haben. Denn die monatelangen Vorbereitungen hinter verschlossenen Türen umfassen nicht nur die Mandatierung von Anwälten, Konsortialbanken und Wirtschaftsprüfern: Es müssen auch Prozesse und Strukturen geschaffen werden, um den neuen Chancen und Pflichten gerecht zu werden. Dazu gehört der Spagat zwischen den regulatorischen Anforderungen und einer transparenten Kommunikation, nicht nur wie bisher mit den Mitarbeitern sowie den Lokal- und Fachmedien, sondern jetzt auch mit Analysten, Investoren und den Finanzmedien.
Zuerst kommt die Pflicht
Die gute Nachricht vorweg: Diese Prozesse lassen sich weitgehend automatisieren. Digitale, cloudbasierte Plattformen bilden die Workflows zuverlässig ab, sodass die Ad-hoc-Publizität der SIX Swiss Exchange ebenso wie internationale Veröffentlichungspflichten zu Insiderinformationen unkompliziert und rechtssicher erfüllt werden.
Mit einem Disclosure-Modul werden mit nur wenigen Mausklicks mehrere Prozesse gleichzeitig angestoßen – die Unternehmensinformationen erzielen damit nicht nur die gesetzlich geforderte Reichweite über elektronische Informationssysteme (u.a. Bloomberg, Reuters, Telekurs) und Zeitungen, sondern werden durch Schnittstellen auch direkt an diverse Finanzterminals, Nachrichtenticker und Redaktionssysteme übermittelt und zeitgleich an die eigenen Social-Media-Kanäle ausgespielt.
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Über die angeschlossene Kontaktverwaltung und das Mailing-Tool können auch die eigenen Verteiler mit Analysten, Investoren, Journalisten und andere Interessenten, die sich über das Kontaktformular auf der IR-Webseite registriert haben, zeitnah per Push-Nachricht informiert werden – und das alles mit nur minimalem zusätzlichem Arbeitsaufwand für das IR-Team.
IR-Webseite: Visitenkarte des Unternehmens
Apropos IR-Webseite – hier werden die Meldungen ebenfalls automatisch eingebunden und sind dann, wie gesetzlich gefordert, mindestens zwei Jahre abrufbar. Der IR-Bereich der Unternehmenswebseite ist damit erste Anlaufstelle für Investoren, Analysten und Finanzjournalisten bei der Informationsbeschaffung. Im Rahmen einer digitalen Strategie gehört die IR-Webseite für Unternehmen, die einen Börsengang planen, neben einer Plattform für die effiziente Pflichterfüllung zu den Mindestanforderungen – und das bereits vor dem Börsengang, denn mit der „Intention to float“, der Absichtserklärung für das IPO, gelten für die Unternehmen die Spielregeln des Kapitalmarkts.
In diesem frühen Stadium stehen bereits erste Veröffentlichungen wie der Börsenprospekt an – auch wenn dieser nicht für jedermann bestimmt ist (die Regularien verbieten oftmals einen Zugriff aus einigen Ländern) und daher ein Disclaimer vorgeschaltet werden muss, sollte darauf geachtet werden, dass sich die Besucher gut aufgehoben fühlen, die Informationen schnell finden und möglichst einfach aufrufen können. Ein hoher Wiedererkennungswert wird durch eine Gestaltung des IR-Bereichs im Corporate Design des Unternehmens erreicht.
Attraktivität durch Interaktivität
Was ist sonst noch wichtig bei einer IR-Webseite, damit diese als Visitenkarte des Unternehmens nachhaltig Eindruck hinterlässt? Als Kernstück der Investorenkommunikation muss sie durch aussagekräftige Inhalte sowie die Aktualität überzeugen. Kurse, Kennzahlen, Fakten und Geschäftsberichte dürfen deshalb natürlich nicht fehlen. Aber sie sollte auch Emotionen hervorrufen, denn nur dann bleiben die Informationen auch im Gedächtnis.
Ziel sollte es deshalb sein, attraktive Inhalte anzubieten, die den Besucher ansprechen und einen echten Mehrwert liefern. Die digitale Welt bietet hier vielfältige Möglichkeiten – beginnend mit einem aussagekräftigen Finanzkalender samt Filterfunktion über interaktive Elemente wie Aktiencharts mit Nachrichteneinbindung, Renditerechner und Kennzahlenvergleiche bis hin zu automatisierten Alerts, um Neuigkeiten aus dem Unternehmen anzukündigen.
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Ebenso unterschiedlich wie die Informationsbedürfnisse der Stakeholder ist allerdings auch deren Nutzerverhalten – so erfolgt mittlerweile ein Großteil der Zugriffe über mobile Endgeräte. Deshalb ist ein responsives Design schon fast Pflicht, um die IR-Webseite mit einem Tablet oder Smartphone ebenso komfortabel wie mit einem Desktop-PC aufrufen zu können.
Webcasts: Treffen in der virtuellen Welt
In ihre Kommunikationsstrategie sollten Unternehmen, die vor dem Gang auf das Börsenparkett stehen, auch eine Erkenntnis aus der COVID-19-Pandemie einfließen lassen: Das Streaming von Bilanzpresse- oder Analystenkonferenzen erfreut sich großer Beliebtheit, die Teilnehmerzahlen waren teilweise deutlich höher als bei den vergleichbaren Präsenzveranstaltungen. Das lag natürlich auch daran, dass angesichts von Versammlungsverboten nur auf diesem Weg ein direkter Austausch zwischen Unternehmen und ihren Stakeholdern möglich war. Andererseits schalteten sich nun bei den Webcasts auch Analysten und Journalisten zu, die zu einer Vor-Ort-Veranstaltung nicht angereist wären. Um die Reichweite zusätzlich zu erhöhen, wurde zudem häufig die Möglichkeit genutzt, eine On-Demand-Version des Webcasts auf die eigene Webseite zu stellen.
Der Umzug in die virtuelle Welt, der sich auch kurzfristig und tagesaktuell organisieren lässt, zahlt sich für die Unternehmen aus: Vor allem bei Veranstaltungen mit zahlreichen Teilnehmern und großem Organisationsaufwand sind Webcast-Übertragungen, die von erfahrenen Dienstleistern durchgeführt werden, deutlich günstiger.
Von Anfang an auf die digitale Karte setzen
Die Professionalisierung in den Investor Relations schreitet voran, mittlerweile lassen sich fast alle IR-Prozesse effizient gestalten. Die digitale Welt bietet hierfür vielfältige Möglichkeiten, die IR-Abteilungen, deren Unternehmen vor einem Börsenlisting stehen, für sich nutzen sollten: Vor allem bei der regulatorischen und informellen Pflichterfüllung führt kein Weg an einer digitalen Lösung vorbei, die eine rechtssichere und DSGVO-konforme Abwicklung gewährleistet.
Königslösung ist eine Plattform, die Meldepflichten, Investorendaten, Kontaktverwaltung und News Distribution in einem Tool zusammenbringt und aufeinander abstimmt – z.B. das EQS IR Cockpit. Diese effiziente Abwicklung der Pflichten lässt dann auch deutlich mehr Zeit für die Kür – eine proaktive Investorenkommunikation.