Bildnachweis: Kirchhoff Consult AG.

Die Hamburger Kommunikations- und Strategieberatung für Finanzkommunikation und ESG Kirchhoff Consult (www.kirchhoff.de) hat die zehnte Ausgabe des „Kirchhoff Stimmungsindikator Immobilien-Aktien“ veröffentlicht.

Die befragten Experten zeigen sich grundsätzlich optimistisch, dass sich die Aktienkurse der Immobilienunternehmen auch im aktuell angespannten gesamtwirtschaftlichen Umfeld positiv entwickeln werden.

Dennoch sind signifikante Unterschiede zwischen den Assetklassen erkennbar und es wird deutlich, dass die deutschen börsennotierten Immobiliengesellschaften weiterhin vor komplexen Herausforderungen stehen.

Positives Stimmungsbild aufgrund eines günstigen Bewertungsniveaus
Die befragten Analysten und Unternehmensvertreter blicken verhalten optimistisch in die Zukunft. Der allgemeine Stimmungsindex erreichte 15,7 Punkte auf einer Skala von -100 bis +100 und ist damit gegenüber der letzten Erhebung leicht gestiegen (H2 2023: 10,7 Punkte). Der Einschätzung gehen deutliche Kursverluste in den Vorjahren bei Immobilienaktien voraus.

Innerhalb der letzten zwölf Monate sind die Aktien der 10 größten deutschen Immobiliengesellschaften jedoch im Mittel um knapp 22% gestiegen und entwickelten sich damit besser als der DAX40, welcher rund 14% zulegte. Gleichwohl werden Immobilienaktien mit einem Abschlag von rund 48% auf ihren Substanzwert (NTA bzw. NAV) gehandelt und sind damit nach wie vor günstig bewertet.

Ausblick bei deutschen Wohnimmobilien-Aktien positiv
Die Grundstimmung bleibt bei Wohnimmobilien-Aktien mit 21,1 Punkten auf einem hohen Niveau (H2 2023: 22,8 Punkte). Dabei beurteilen Unternehmensvertreter (26,3 Punkte) die Lage positiver als Analysten (15,9 Punkte). Obwohl die Analysten für Wohnimmobilienaktien grundsätzlich positiv für die nächsten Monate gestimmt sind, wird das mittelfristige Potenzial deutlich höher eingeschätzt.

Gewerbeimmobilien-Aktien bleiben deutlich zurück
Die Grundstimmung bleibt bei Gewerbeimmobilien-Aktien mit -7,2 Punkte im negativen Bereich (H2 2023: -10,7 Punkte). Dabei zeigt sich ein deutlicher Unterschied beim Betrachtungszeitraum. Mit einem Wert von -23,7 Punkten ist die Stimmung im kurzfristigen Szenario deutlich negativ, während das langfristige Szenario mit 7,9 Punkten sogar positiv bewertet wird.

Neue Risiken und altbekannte Herausforderungen
Ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung der Aktienkurse ist die Entwicklung der Immobilienwerte. Für das Jahr 2024 erwarten 88% der befragten Analysten einen weiteren Rückgang bei Gewerbeimmobilien. Im Bereich der Wohnimmobilien liegt der Anteil mit 55% deutlich niedriger. Langfristig wird dieses Risiko jedoch als gering eingeschätzt. Rund 90% der befragten Teilnehmer erwarten keinen Rückgang der Immobilienwerte in einem Zeitraum von mehr als drei Jahren.

Weitere Risiken sind das Bewertungsniveau und das Finanzierungsumfeld. Die beherrschende Frage in der Immobilienbranche bleibt, wie gut Unternehmen auf temporäre Bewertungsrückgänge reagieren können – insbesondere bei anstehenden Refinanzierungen. Langfristig werden die ESG-Anforderungen und die Regulatorik als drängendste Herausforderungen eingestuft. Im Immobilienjahr 2024 werden die besten Wachstumsperspektiven in den Bereichen Wohnen, Einzelhandel, Hotel und Science Parks gesehen.

Managing Partner Jens Hecht: „Die Grundstimmung der Kapitalmarktexperten ist das zweite Mal in Folge deutlich positiv. Die allgemeine Aufwärtsentwicklung der Immobilien-Aktienkurse in den letzten beiden Quartalen stützen dieses Ergebnis. Zuvor sind die Kurse deutlich gesunken und haben zu einem außerordentlich günstigen Bewertungsniveau geführt. Dabei wurden die äußerst anspruchsvollen Rahmenbedingungen bereits vielfach eingepreist. Das eröffnet Raum für weitere Kursgewinne.“

Managing Partner Vincent Furnari: „ESG bleibt ein entscheidender Wettbewerbsfaktor und wird im Bereich der Refinanzierung und Vermarktung von Immobilien eine immer größere Rolle spielen. Zusätzlich wird der Druck von Seiten der Regulatoren weiter steigen. Dem sind sich die meisten Unternehmen bewusst und haben in den vergangenen Jahren große Fortschritte in Sachen ESG erreicht. Unternehmen sind gut beraten, diese Herausforderungen im Rahmen der Unternehmensstrategie strukturiert zu integrieren und planvoll in die Umsetzung zu bringen.“

Stefan Scharff, Gründer und Geschäftsführer von SRC Research: „Wir erleben eine Erholung auf einem nach wie vor niedrigem Bewertungsniveau. Das nährt die Hoffnung auf Kursgewinne. Ein Selbstläufer wird der Turnaround aber nicht. Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass die Krise komplett ausgestanden ist.“

Prognosetransparenz der DAX40-Unternehmen 2022 | GoingPublic.de

ÜBER KIRCHHOFF

www.kirchhoff.de

Kirchhoff Consult ist mit rund 70 Mitarbeitenden eine führende Kommunikations- und Strategieberatung für Finanzkommunikation und ESG im deutschsprachigen Raum. Seit über 30 Jahren berät das Unternehmen Kunden in allen Fragen der Finanz- und Unternehmenskommunikation, bei Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten, beim Börsengang, im Bereich der Investor Relations sowie der ESG- und Nachhaltigkeitskommunikation. Kirchhoff Consult ist Mitglied im TEAM FARNER, einer europäischen Allianz von Partner-geführten Agenturen. Gemeinsames Ziel: Aufbau des europäischen Marktführers für integrierte Kommunikationsberatung.

Immobilienaktien am Wendepunkt | GoingPublic.de

Autor/Autorin

Ike Nünchert ist Mitglied des Autoren-Teams und schreibt für GoingPublic On- & Offline-News rund ums Börsengeschehen schwerpunktmäßig in Europa und den USA. Ein weiterer Berichtsfokus liegt beim Segment gründergeführter börsennotierter Unternehmen.