Bildnachweis: RENK Group.
Die RENK Group (www.renk.com) mit Hauptsitz in Augsburg bereitet gemeinsam mit ihrem Aktionär Rebecca BidCo S.à.r.l., einer Holding, die sich mehrheitlich im Besitz des Fonds „Triton V“ der Beteiligungsgesellschaft Triton (www.triton-partners.de) befindet, einen Börsengang für den regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) vor.
Das IPO soll ein öffentliches Angebot in Deutschland und Privatplatzierungen bei institutionellen Anlegern in anderen Ländern umfassen und voraussichtlich aus einem Angebot von bestehenden Aktien im Besitz von Triton bestehen. Der Abschluss der Transaktion ist – wie immer abhängig von den Marktbedingungen – voraussichtlich bis Ende 2023 eingeplant.
Den Angaben zufolge soll das IPO den Grundstein für weiteres profitables Wachstum und Wertschöpfung bei der RENK Group legen, indem er größere internationale Sichtbarkeit im Einklang mit dem Ausbau der internationalen Präsenz sowie verbesserte Finanzierungsmöglichkeiten schafft, wie das Unternehmen am Dienstag per „Soft Announcement“ verkündete.
Nach Abschluss der Notierung soll Triton weiterhin eine Mehrheitsbeteiligung an der RENK Group halten, es soll aber ein relevanter Streubesitz angestrebt werden, um einen liquiden Markt zu erzeugen.
CEO Susanne Wiegand: „Angetrieben von unserem hochmotivierten Team und unterstützt von unserem Investor Triton, hat sich die RENK Group zu einem weltweit führenden Anbieter von einsatzkritischen Antriebslösungen und zu einem erfolgreichen, eigenständigen Unternehmen mit internationaler Präsenz, einer etablierten globalen Marke und einer gut ausgestatteten Wachstumsplattform entwickelt. Der geplante Börsengang ist für uns der nächste logische Schritt auf unserem Wachstumspfad. Als ‚trusted partner‘ unserer Kunden und Geschäftspartner wollen wir aus unserer führenden Marktposition heraus die starke und nachhaltige Wachstumsdynamik in der globalen Verteidigungsindustrie und unseren zivilen Endmärkten nutzen. Diese wird angetrieben durch die globalen Megatrends eines höheren Bedarfs nach Sicherheit und der Energiewende.“
CFO Christian Schulz: „Der geplante Börsengang wird uns Zugang zu zusätzlichen Finanzierungsinstrumenten verschaffen und die Strategie der RENK Group unterstützen, ein hohes und nachhaltiges Wachstum über mehrere Jahrzehnte zu erzielen. Wir wollen dies erreichen, indem wir unsere globale Präsenz nutzen, unsere Technologieführerschaft ausbauen und uns auf nachhaltige Lösungen für unsere Kunden konzentrieren, die die Energiewende unterstützen. Unser kontinuierliches organisches Umsatzwachstum, der Erfolg unseres disziplinierten Akquisitionsansatzes, unser schnell wachsender Auftragsbestand und unser starker operativer Cashflow zeigen, dass wir mit dieser Strategie auf Kurs sind.“
Marktführer für einsatzkritische Antriebslösungen
RENK ist nach eigenen Angaben einer der weltweit führenden Hersteller von einsatzkritischen Antriebslösungen in verschiedenen zivilen und militärischen Endmärkten. Das Produktportfolio umfasst Getriebe, Fahrzeugantriebe, sogenannte Powerpacks, hybride Antriebe, Federungssysteme, Gleitlager, Kupplungen und Prüfsysteme.
Die ehemalige MAN-Tochter bedient insbesondere Kunden aus den Branchen Militärfahrzeuge, Marine, zivile Seefahrt, Zement- und Kunststoffproduktion, Öl und Gas sowie Kunden aus den Bereichen Wasserstoff, CO2-Abscheidung und Verwendung (Carbon Capture, Utilization and Storage, CCUS) sowie industrielle Wärmepumpenanwendungen.
Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein Umsatz von 849 Mio. EUR und ein bereinigtes EBIT von 144,3 Mio. EUR (17,0% Marge) erzielt.
Im ersten Halbjahr 2023 stiegen die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,9% auf 410 Mio. EUR (H1-2022: 380 Mio. EUR) und das bereinigte EBIT um 5,5%.
Für das Gesamtjahr 2023 werden Umsatzerlöse in Höhe von 900-1.000 Mio. EUR und eine bereinigte EBIT-Marge in der Spanne von 16-17% erwartet.
Mittelfristig wird ein jährliches Umsatzwachstum von ~10% und eine bereinigte EBIT-Marge von ~19-20% angestrebt.
Renk war bereits von 1923 bis 2020 am Aktienmarkt notiert, bevor es vor drei Jahren vom Finanzinvestor Triton für 700 Millionen Euro übernommen und von der Börse genommen wurde. Die Beteiligungsgesellschaft hat sich nach eigenen Angaben auf mittelständische Unternehmen in den Bereichen Dienstleistung, Gesundheitswesen, Konsumgüter und Industrie spezialisiert.
Autor/Autorin
Ike Nünchert ist Mitglied des Autoren-Teams und schreibt für GoingPublic On- & Offline-News rund ums Börsengeschehen schwerpunktmäßig in Europa und den USA. Ein weiterer Berichtsfokus liegt beim Segment gründergeführter börsennotierter Unternehmen.