Bildnachweis: H2 Core AG.

Die H2 Core Gruppe (www.h2core.com) entwickelt, fertigt und wartet modular konfigurierbare Komplettanlagen zur Erzeugung, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff, die als Plug-and-Play-Systeme innerhalb kurzer Zeit weltweit an fast jedem Ort zum Einsatz kommen können.

Das Unternehmen wurde 2020 als Spin-Off einer Unternehmensgruppe mit fast 40 Jahren Erfahrung im Bereich Fluidsystemtechnik gegründet und hat seitdem mehr als 300 Wasserstoff-Komplettanlagen in mehr als 40 Ländern weltweit umgesetzt. Der Fokus liegt dabei auf kleineren Anlagen mit einer Leistung von bis zu 5 MW.

H2 Core konnte im Geschäftsjahr 2023 den Umsatz von 2,1 Mio. auf 4,9 Mio. EUR steigern. Das EBIT lag bei 0,4 Mio. EUR nach zuvor 0,1 Mio. EUR. Der aktuelle Auftragsbestand liegt bei rund 18 Mio. EUR. Die Aktie notiert im Regulierten Markt in Hamburg sowie im Freiverkehr in Berlin, Frankfurt, München.

GoingPublic: Herr Jörgensen, unternehmerisch ist H2 Core relativ neu am Markt. Wie würden Sie den Werdegang und das Geschäftsmodell skizzieren?

Ulf Jörgensen: H2 Core ist ein Spin-Off einer Hydraulik-Unternehmensgruppe, die rund 40 Jahren Erfahrung im Maschinen- und Anlagenbau für Fluidsysteme. Das sind Systeme die mit unter Druck stehenden Flüssigkeiten und Gasen arbeiten, u.a. für die Flugzeugindustrie, Wehrtechnik, Energiewirtschaft oder den Schienenverkehr.

Daraus konnten wir unsere Expertise für das Fluid-Medium Wasserstoff gewinnen, das zwar spezifische und andere Eigenschaften aufweist als andere Öle und Gase, aber grundsätzlich vom Handling her ähnlich zu den Gasen ist, die wir seit Jahrzehnten kennen und mit denen wir arbeiten.

Dieses Know-how konnten wir nutzen, um zügig im Bereich Wasserstoffkomplettanlagen zu starten. H2 Core ist ein Integrator und Hersteller von wasserstoffbasierten Komplettsystemen. Das beginnt bei der Elektrolyse, der Speicherung, Verwendung der Brennstoffzelle, der Betankung und weiteren Komponenten. Somit können wir die gesamte Wertschöpfungskette im Wasserstoffbereich abdecken und Unternehmen Plug-and-Play-Lösungen aus einer Hand bieten.

Der Fokus liegt also auf der gesamten Wertschöpfungskette?

Genau. Komponentenanbieter gibt es viele am Markt, aber keinen Integrator, der sämtliche Komponenten zu einem passenden und standardisierten Gesamtsystem macht.

Die Kunden stehen quasi vor einem riesigen Berg und fragen sich, nachdem sie sich z.B. für einen Elektrolyseur interessieren, ob sie dann die dazu passende Anlage selber bauen oder den passenden Tank finden müssen, Komponenten für ihre Anwendungen kompatibel sind und wie es mit der Gesamtsteuerung und Software aussieht. Aus unserer Sicht ist hier der Markthochlauf begrenzt, weil viele technologische Know-how-Bereiche in einem Paket zusammenfließen.

Es gibt viele Ingenieur-Büros, die Projektplanung machen,  aber keinen maschinenbaulichen Hintergrund haben. Da kommen wir als Bindeglied zwischen Komponentenhersteller, Engineering-Büros und Endkunde ins Spiel und können zuverlässig und schnell Projekte umsetzen. Auch dank unserem starken internationalen Partnernetzwerk können wir gezielt länderspezifische Anforderungen bedienen.