Die Hensoldt AG hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020 ihr Wachstum weiter fortgesetzt. Die Umsatzerlöse stiegen im Berichtszeitraum um 5,5% auf 712,1 Mio. EUR. Zudem konnte das Unternehmen neue Aufträge im Wert von 2 Mrd. EUR gewinnen.

Rund einderthalb Monate nach ihrem IPO veröffentlichte die Hensoldt AG nun erstmals als im Prime Standard gelistetes Unternehmen ihre Quartalszahlen.

Mit einer Verbesserung der Umsatzerlöse um 5,5% setzte der Rüstungshersteller sein Wachstum aus den vergangenen Jahren fort. Der Anstieg geht vor allem auf die im Oktober 2019 erfolgte Übernahme des französischen Verteidigungselektronikunternehmens Nexeya zurück. Die Verbesserung des bereinigten EBITDA auf 102,8 Mio. EUR sei vor allem auf den höheren Umsatz sowie eine effiziente Projektsteuerung zurückzuführen.

Verbesserung des Verschuldungsgrads

Die Erlöse aus dem Börsengang im September 2020 hat Hensoldt, eigenen Angaben zufolge, wie geplant unter anderem zur Stärkung der eigenen Liquidität eingesetzt. In Kombination mit einem starken operativen Cashflow konnte das Unternehmen seinen Verschuldungsgrad verbessern. Wie im IPO-Prozess kommuniziert, rechnet das Unternehmen bis Ende 2020 mit einer weiteren Verbesserung des Verschuldungsgrads und sieht sich damit insbesondere in den aktuell schwierigen ökonomischen Rahmenbedingen solide finanziert.

Gestützt durch den Gewinn des Auftrags zur Entwicklung und Produktion des neuen Active Electronically Scanned Array Radar für die deutschen und spanischen Eurofighter im Wert von 1,4 Mrd. EUR, stieg der Auftragsbestand um 53% auf 3,4 Mrd. EUR. Eigenen Angaben zufolge, sollen weitere Aufträge im Wert von 1,9 Mrd. EUR vom Deutschen Bundestag „grundsätzlich genehmigt“ sein.

Kein Krisenjahr für Hensoldt

Trotz der globalen Pandemie und zahlreichen weiteren Krisenherden sah CEO Thomas Müller viele positive Entwicklungen im laufenden Geschäftsjahr: „2020 ist ein absolut wegweisendes Jahr für Hensoldt. Wir haben nicht nur den wichtigen Schritt an die Börse gemacht, wir sind auch operativ voll auf Kurs. Wir wachsen profitabel, haben strategisch wichtige Großaufträge gewonnen und setzen mit unseren elektronischen High-End-Lösungen immer wieder neue Standards. Gleichzeitig werden wir ein immer globaleres Unternehmen und bauen unsere Technologieführerschaft im Bereich der Verteidigungselektronik konsequent aus.“

Axel Salzmann, CFO der Hensoldt AG fügte zuversichtlich hinzu, dass er trotz der anhaltenden Coronapandemie weiterhin davon ausgehe, dass Hensoldt seine Ziele auch im kommenden Jahr erreichen werde.

Die Quartalsmitteilung für die ersten neun Monate des Jahres 2020 ist auf der Investor Relations Webseite von Hensoldt abrufbar. Das Unternehmen wird im März 2021 über die Ergebnisse für das Gesamtjahr 2020 vorlegen.

Der Aktienkurs reagierte positiv auf die Meldung. Das Papier legte um 1,8% zu und steht nun bei einem Wert von 10,75 EUR.

Hensoldt
Kurschart der Hensoldt AG Quelle: Onvista