Der Report stellt außerdem fest, dass bereits geleakte Transaktionen deutlich höhere Übernahmeprämien erzielen als ihre geheimen Kollegen. Die Übernahmeprämien von durchgesickerten Geschäftsabschlüssen betrug im Durchschnitt 51,2% im Vergleich zu 29,2% bei nicht-geleakten Abschlüssen – eine Different von 22 Prozentpunkten. Das liegt vor allem daran, dass vorab bekanntgewordene Geschäfte Rivalen anlocken. Über den gesamten Zeitraum lässt sich beobachten, dass 7,3% der vorab geleakten Transaktionen Konkurrenzangebote anlockten, im Gegensatz zu 6,1% bei herkömmlichen Geschäftsabschlüssen.

Werden M&A-Transaktionen vorab publik, ist oftmals mit einem erhöhten medialen Interesse zu rechnen, das wiederum den Geschäftsabschluss negativ beeinflussen kann. Der Report kam zu dem Ergebnis, dass geleakte Transaktionen sich länger bis zum Abschluss hinziehen. In EMEA beträgt dieser Zeitraum durchschnittlich 30 Tage. Eine Ausnahme bildet Nordamerika: Dort gingen Geschäftsabschlüsse geleakter Transaktionen im Durchschnitt 15 Tage schneller über die Bühne.

In den letzten beiden Jahren lässt sich weltweit ein deutlicher Anstieg der Durchsetzungsmaßnahmen und Geldstrafen für Marktmissbrauch beobachten. Die Strafen stiegen in den großen Volkswirtschaften wie den USA und Europa in den letzten fünf Jahren um das 18-fache an. Außerdem lässt sich ein wachsender Fokus auf die Bestrafung von Einzelpersonen und Führungskräften beobachten – die Bestrafung ganzer Firmen nimmt ab.

„In Zukunft werden die Regulatoren Marktmissbrauch und Insiderhandel vermehrt mittels quantitativer Analyse aufdecken“, kommentiert Philip Whitchelo. „Unregelmäßige Kursaktivitäten sind zunehmend einfacher zu erkennen und zu untersuchen – beides klare Zeichen für ein Leck in der Transaktion. Da Behörden verstärkt anspruchsvolle Technologien einsetzen, erwarten wir, dass die Zahl der Leaks weiter sinken wird.“

Professor Scott Moeller, Direktor des M&A-Forschungszentrums der Cass Business School kommentiert den Report wie folgt: „Verkäufer und ihre Berater nehmen die Themen Geheimhaltung und Vorankündigungen heute deutlich ernster. Verschiedene Marktmissbrauchsskandale haben schwere Reputationsschäden verursacht und zur Verurteilung von Einzelpersonen geführt. In Verbindung mit der zunehmenden Einmischung der Behörden, überwiegen die Risiken eines geleakten Deals klar den Vorteilen.“

Intralinks Dealspace ist der nach eigenen Angaben weltweit führende virtuelle Datenraum zur Unterstützung strategischer Transaktionen. Dealspace hat sich seit 1997 stetig und verwaltet Geschäfte im Wert von über 28 Trio. USD.

Autor/Autorin

Die GoingPublic Redaktion informiert über alle Börsengänge, Being Public, Investor Relations, Tax & Legal, Themen und Trends rund um die Hauptversammlung sowie Technologie – Finanzierung – Investment in den Lebenswissenschaften.