Fazit
Der Börsengang soll den Beteiligungsgesellschaften, die in der Krise bei der IVG eingestiegen waren, den Ausstieg ermöglichen. Obwohl im Vorfeld noch über ein Verkauf von OFFICEFIRST an Blackstone spekuliert wurde, hatten sich die Eigentümer letztlich gegen einen Verkauf und für den Börsengang entschieden. Offensichtlich setzen die Gesellschafter darauf über den Verkauf der Aktien über die Börse letztlich mehr zu verdienen.
Um das Schicksal der ehemaligen IVG zu vermeiden, die unter der Schuldenlast zu großer Projektentwicklungen wie etwa dem Geschäftskomplex „The Squaire“ am Frankfurter Flughafen zusammenbrach, will sich OFFICEFIRST auf die Verwaltung des Immobilien-Bestandes konzentrieren. Große Projektentwicklungen soll es als Lehre aus der Square-Krise künftig nicht mehr geben, da diese zunehmend als Klumpenrisiko wahrgenommen werden deren Baukosten stetig aus dem Ruder laufen.
Derzeit zeigt sich der Büromarkt in Deutschland in einer relativ guten Performance. Bei einem fortlaufenden Abbau des Leerstandes steigerte sich der Büroflächenumsatz an den wichtigsten deutschen Bürostandorten zum Ende 2015 um 20% gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt rund 3,5 Mio. m². Insbesondere im Bereich der Spitzenmieten in den Metropolregionen sind nach wie vor anziehende Wachstumsraten zu verzeichnen. Der Büromarktindex hatte zuletzt auch erneut zugelegt. Es wird erwartet, dass die Mieten in diesen Märkten künftig stabil bleiben bzw. leicht steigen. Da das Angebot in den Metropolregionen aber auch knapper wird, haben sich auch mittelgroßen Büromärkte zuletzt gut entwickelt.
Sollte OFFICEFIRST an seiner bislang erfolgreich praktizierten disziplinierten Strategie der Verwaltung seines Immobilienbestandes festhalten, sich nicht zu sehr an einzelne Objektlagen binden und es dem Unternehmen gelingen, die Schulden weiter abzubauen, dürfte einem erfolgreichen Bestehen im Börsenumfeld nichts im Wege stehen und das Kapitel der alten IVG Immobilien damit zugeschlagen werden können.
OFFICEFIRST AG | Emissionsparameter |
WKN | A2ASHC |
Zeichnungsfrist | Bis 13. Oktober |
Erstnotiz | 14. Oktober |
Preisspanne | 21,00 bis 23,00 EUR |
MarketCap | 1,70 Mrd. bis 1,86 Mrd. EUR |
Marktsegment | Frankfurt/Main (Prime Standard) |
Emissionsprospekt | ja |
Emissionsvolumen | 840 Mio. bis 920 Mio. EUR |
Konsortium | Goldman Sachs , Deutsche Bank (Joint Gl. Coord. und Joint Bookr.), Kempen & Co, Berenberg und BofA Merrill Lynch (weitere Joint Bookr.) |
Free Float | 46,5% |
Autor/Autorin
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