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Das Urban-Farming-Start-up Infarm will in den nächsten Monaten 250 Mio. USD einsammeln. Das berichtet Sky News. Nach einer solchen Finanzierungsrunde könnte das Unternehmen eine Bewertung von über 1 Mrd. USD erreichen und in die Riege der deutschen Unicorns aufsteigen. Damit stellt sich auch die Frage, ob Infarm über ein IPO nachdenkt.

Laut Sky News wird der Deal von Goldman Sachs betreut. Eine mögliche neue Finanzierung würde nur fünf Monate nach der letzten Runde über 170 Mio. USD frisches Kapital in die Kassen des Vertical-Farming-Start-ups spülen. Laut Sky News sollen die Weichen für die Finanzierung bereits in den kommenden Wochen gestellt und die Runde selbst noch in diesem Jahr vollzogen werden.

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Erst im September 2020 konnte Infarm sich eine Series C-Finanzierung sichern. LGT Lightstone, Hanaco, Bonnier, Haniel und Latitude sowie die bestehenden Investoren Atomico, TriplePoint Capital, Mons Capital und Astanor Ventures beteiligten sich. Bereits diese Runde erhöhte die Gesamtfinanzierung des Vertical-Farming-Unternehmens auf mehr als 300 Mio. USD.

Infarm hat ein intelligentes modulares Farming-System entwickelt, das die Verteilung von Farmen in der gesamten urbanen Umgebung ermöglicht. Das wiederum soll den Anbau frischer Produkte auf jedem verfügbaren Platz möglich machen – Kunden des Unternehmens sind Supermärkte, Restaurants und Vertriebszentren. Das angebaute Gemüse kann daher nahe des Kauf- oder Verbrauchzeitpunkts geerntet werden.

Die Farmen sind mit einer zentralen, cloud-basierten Plattform verbunden, die im Laufe des Lebens einer Pflanze über 50.000 Datenpunkte sammelt und dadurch ständig dazu lernt, sich anpasst und verbessert. Infarm will so erreichen, dass jede Pflanze besser wächst als die vorherige. Das Konzept aus Modularität, Datenbasiertheit und dezentraler Verteilung – eine Kombination aus Big Data, IoT- und Cloud-Analytik in Zusammenhang mit einem schnellen Wachstum auf globaler Ebene – unterscheidet Infarm laut eigener Aussagen von jeder anderen urbanen Farming-Lösung.

Infarm wollte sich auf Anfrage nicht zu einer möglichen Finanzierungsrunde oder der Bewertung des Start-ups äußern. Auch die Frage nach IPO-Plänen für die nächsten Jahre ließ das Unternehmen unkommentiert. Infarm ließ lediglich wissen: „Wir kommentieren keine Gerüchte und Spekulationen.“

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GoingPublic Redaktion / iab