Die DFV Deutsche Familienversicherung AG hat trotz der Coronakrise im dritten Quartal ihre Ziele für das Gesamtjahr bestätigt. Die operativen Jahresziele beinhalten Neugeschäfte im Wert von 30 Mio. EUR, ein Bestandsvolumen von über 125 Mio. EUR und einen Zuwachs der Bruttobeiträge um 30%.
Das Frankfurter InsurTech-Unternehmen setzt vorrangig auf eine starke Online-Präsenz. Der digitale Vertriebsvorteil macht sich besonders in Zeiten der Pandemie bezahlt. Als digitalisierte, online-basierte Versicherungsgesellschaft, sieht sich die DFV im Vorteil gegenüber der Konkurrenz und konnte den Anteil des Online-Direktvertriebs erneut steigern.
„Wir profitieren von deutlich mehr Sachversicherungen und einem anhaltend guten Ergebnis in der Krankenversicherung. Auch gelingt es uns, die Prämien pro Neuvertrag zu steigern. Somit liegen wir hinsichtlich des Prämienvolumens im Zeitziel. Darüber hinaus stellen wir fest, dass die Bereitschaft zu Online-Versicherungsabschlüssen gestiegen ist. Unsere konsequente Digitalisierung zahlt sich also voll aus. Aber natürlich merken auch wir die Pandemie. Wenn die Menschen nicht mehr reisen können, fällt es schwer, die Auslandskrankenversicherung zu verkaufen. Da diese aber nur etwa 25 EUR pro Stück pro Jahr ausmacht, ist dieser Verlust zu verschmerzen.“, kommentiert Dr. Stefan Knoll, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Deutschen Familienversicherung, die Zahlen zum dritten Quartal.
Turbulentes Jahr läuft nach Plan
Das Neugeschäft entspricht in den ersten neun Monaten 2020 mit einem Prämienvolumen von 22,3 Mio. EUR dem Plan. Aufgrund des durch die Pandemie bedingten starken Rückgangs in der Auslandskrankenversicherung fiel die Anzahl der bis Ende September akquirierten Verträge mit rund 67.000 etwas geringer aus als geplant. Der Vertrieb der DFV zeigte sich mit Blick auf den konjunkturellen Einbruch durch Covid-19 robust.
Im Rahmen der geplanten Diversifizierungsstrategie machte die DFV Fortschritte. Die Gesellschaft konnte den Anteil an Sachversicherungen am neu generierten Beitragsvolumen um 16,5 Prozentpunkte auf 23,4% steigern.
Bestandsbeiträge erreichen 120,3 Mio. EUR und bestätigen Wachstumsziel
Als Resultat des erfolgreichen Neugeschäfts stieg der Gesamtversicherungsbestand zum Ende des dritten Quartals um 6,6 % auf rund 548 Tausend Verträge.
Die Bestandsbeiträge erhöhten sich zum 30. September 2020 um 18,9 % auf 120,3 Mio. EUR bzw. sogar um 25,6 % im Vergleich zum Vorjahr.
Ergebnis entwickelte sich im Rahmen der Erwartungen
Die Vertriebskosten betrugen in den ersten neun Monaten 24,3 Mio. EUR und entsprachen somit nahezu dem Vorjahr.
Das Konzern-EBIT verringerte sich in den ersten neun Monaten entsprechend wie erwartet auf -6,9 Mio. EUR. Wesentlicher Treiber der Ergebnisentwicklung sind die Fortschreibung der Vertriebsausgaben, das COVID-19-bedingt schlechtere Kapitalanlageergebnis mit einem Rückgang von 3 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr.
Das Ergebnis nach Steuern verschlechterte sich um fast 2 Mio. EUR auf -4,7 Mio. EUR.
‚CareFlexChemie‘ bringt Wachstumsschub im Jahr 2021
„Unsere Wachstumszahlen zeigen den Unterschied zwischen einer Versicherungsgesellschaft wie der Deutschen Familienversicherung und einer bloßen Vertriebsbude. Hinzukommen wird 2021 das originäre Neugeschäft und zusätzlich die Verträge aus dem ‚CareFlex‘-Deal. Deshalb werden wir im nächsten Jahr in eine neue Dimension aufsteigen und in der Pflegezusatzversicherung zum Marktführer in Deutschland avancieren. Für ein Unternehmen mit gerade einmal 166 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine beachtliche Leistung, die ohne modernste Technik nicht möglich wäre.“, betonte Dr. Stefan Knoll.
Ausblick 2020 bestätigt
Der Ausblick der DFV für das Jahr 2020 bleibt nach der Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten unverändert: Das Unternehmen will im Jahr 2020 das Bestandsvolumen auf über 125 Mio. EUR steigern und so eine Erhöhung der gebuchten Bruttobeiträge um mindestens 25% erreichen. Die DFV rechnet weiterhin aufgrund der hohen Wachstumsinvestitionen mit dem geplanten operativen Verlust (EBIT) zwischen 9 bis 11 Mio. EUR.
Zum Ende des dritten Quartals hatten sich die Kapitalmärkte im Wesentlichen erholt, so dass die Marktwerte der Kapitalanlagen im Schnitt wieder über deren Einstandskursen lagen. Die Ergebnisauswirkung ist aus Sicht der DFV aktuell allerdings nicht seriös einschätzbar und deshalb in der operativen Prognose nicht berücksichtigt.
Die Aktie der Gesellschaft reagierte kaum auf diese Meldung und steht aktuell unverändert bei einem Wert von 20 EUR.