Laut aktueller Natixis-Studie unter mehr als 2.000 Finanzberatern aus den USA, Asien und Europa, führe die Volatilität der Märkte zu vermehrt emotionalen Investment-Entscheidungen – was als großer Fehler gilt: So bezeichneten etwa 77% der deutschen Berater die Emotionalität vieler Privatanleger als größten Fehler für ihren Anlageerfolg.

Bedingt durch die Schuldenkrise Griechenlands und die Turbulenzen an den chinesischen Aktienmärkten  wurden Investoren vermehrt  zu emotionalen Anlageentscheidungen verleitet. Die Mehrheit  der deutschen Finanzberater hält es daher für wichtig, irrationale Anlageentscheidungen ihrer Kunden durch probate Beratung zu verhindern. Auf internationaler Ebene waren sogar 82% der Befragten dieser Ansicht.

„Mehr denn je ist es entscheidend geworden, Anlegern zu helfen, ihre Emotionen zu bewältigen und an Marktturbulenzen vorbeizusteuern. Finanzberater müssen über die Beratung hinaus ihre Kunden kompetent coachen und sie dabei unterstützen, die Komplexität der Märkte besser zu verstehen und sich in Richtung eines langfristig durchdachten Anlageverhaltens zu bewegen“, betont Jörg Knaf, Executive Managing Director bei Natixis Global Asset Management für die DACH-Länder.

Auf die Frage nach den größten Fehlern von Privatanlegern hoben die Finanzberater weltweit die folgenden Knackpunkte hervor:

  1. emotionale Investment-Entscheidungen
  2. Fokussierung auf kurzfristige Marktschwankungen
  3. fehlende Finanzpläne
  4. zu hohe Cash-Positionen
  5. fehlende konkrete Ertragsziele

Weiterhin zeigt die Studie, dass die Komplexität der Märkte neue Anlagestrategien erfordert: So halten mehr als zwei Drittel der deutschen Befragten den traditionellen Anlagemix von 60/40 in jeweils Aktien und Anleihen für ‚überholt‘; deutsche Berater erwägen vermehrt angesichts der zunehmend volatilen Märkte, ihren Kundenportfolios künftig verstärkt alternative Investmentansätze beizumischen. Knapp 60% der Berater hierzulande nutzen bereits bei einigen ihrer Kunden regelmäßig alternative Anlagestrategien.

Generell ist die Stimmung unter deutschen Finanzberatern aber insgesamt positiv: Für 2016 rechnen sie mit einem leichten Wachstum ihres Geschäfts von rund 6%. Dabei erkennen die meisten Berater  neben ihren Bestandskunden hohes Potenzial bei jüngeren Kunden – und auch Frauen rücken stärker in den Fokus. So sei zu erwarten, dass Frauen bis 2018 beinahe die Hälfte (42%) der Kunden insgesamt ausmachen werden.

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