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Mit der MeinAuto Group steht der achte Börsengang des Jahres an – und nach dem IPO von AUTO1 gleichzeitig das zweite Online-Fahrzeugportal vor der Aufnahme in den Frankfurter Prime Standard. Die Oberhachinger Firma will via Kapitalmarkt am Wachstumskurs des Markts für Online-Fahrzeugportale teilhaben.

Börsengang

Für den am 11. Mai endenden Angebotszeitraum hat MeinAuto die Preisspanne auf 16 bis 20 EUR pro Aktie festgelegt. Dabei umfasst das Angebot 9,4 Millionen neu auszugebende Inhaberaktien aus einer Kapitalerhöhung und bis zu 13 Millionen bestehende Inhaberaktien (inklusive einer Up-Size-Option von zwei Millionen Aktien) des Londoner Eigners Hg Capital. Im Rahmen einer Greenshoe-Option stellt Hg Capital zudem weitere 3,4 Millionen Inhaberaktien zur Verfügung.

Das Emissionsvolumen des IPOs liegt unter der Annahme vollständiger Zuteilung aller Aktien bei bis zu 515 Mio. EUR. Bis zu knapp 190 Mio. EUR könnten ans Unternehmen fließen, der Free Float würde 35% betragen. MeinAuto käme auf eine Marktkapitalisierung von bis zu 1,5 Mrd. EUR.

Als Joint Global Coordinators/Bookrunners fungieren BofA Securities, Barclays Bank Ireland PLC, Citigroup, Jefferies und die UniCredit Bank AG. Erster Handelstag ist voraussichtlich der 12. Mai. Danach besteht eine Lock-Up-Phase für die Altaktionäre von 180 Tagen.

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CEO Rudolf Rizzolli (ehemals SIXT-CEO): „Der Börsengang der MeinAuto Group ist auf einem guten Weg. Wir sind begeistert von dem positiven Feedback, das wir bei der Vorstellung unseres Angebots und Wachstumspotenzials erhalten. Unser geplantes Listing ist ein wichtiger Schritt, um unsere Position als Online-Plattform für den digitalen Vertrieb von Neuwagen in Deutschland auszubauen. Gemeinsam mit Hg haben wir unser Geschäft in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich aufgebaut, und freuen uns darauf, unsere Wachstumsgeschichte mit Hg und neuen Investoren weiterzuschreiben.“

Mittelverwendung

Unter der Annahme eines mittleren Emissionspreises von 18 EUR will MeinAuto 137 Mio. EUR zur Finanzierung des weiteren Wachstums (50% in Onlinemarketing und Markenauftritt sowie 50% zur Deckung des wachstumsbedingten Cash-Flow-Bedarfs) und 25 Mio. EUR für eine Kreditrückzahlung verwenden. CEO Rizzolli sieht zudem diverse Expansionsmöglichkeiten im europäischen Markt: „Wir glauben, dass alle europäischen Märkte in einer ähnlichen Ausgangssituation sind – was wir in Deutschland gebaut haben, kann eine Blaupause sein. Wir wollen auch auf absehbare Zeit weiterwachsen – was wir verdienen, wollen wir in Wachstum reinvestieren.“ Baldigen Dividendenzahlungen erteilte er damit vorerst eine Absage.

Anteilseigner

Hg Capital hatte seit 2018 aus dem Start-up „MeinAuto.de“, der Firma Mobility Concept sowie einem Vermittler von Sponsorenfahrzeugen und dem einstigen Flottenleasing-Geschäft der Hypo-Vereinsbank MeinAuto zusammengeschmolzen. Der Londoner Investor setzt seinen Fokus auf Unternehmen, die Geschäftsprozesse modernisieren und verwaltet derzeit über 30 Mrd. USD. Das Portfolio umfasst 35 Software- und Technologieunternehmen mit einem Gesamtwert von über 60 Mrd. USD. Nach dem IPO wird Hg noch mind. 65% an MeinAuto halten. Rizzolli:“Der Eigentümer möchte sich nicht vom Unternehmen trennen, sondern mit dem Verkauf von eigenen Anteilen ausreichende Liquidität für die Aktie bereitstellen.“

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Führend im digitalen Neuwagenverkauf

Die MeinAuto Group sieht sich als die führende Online-Plattform für den digitalen Vertrieb von Neuwagen in Deutschland, dem größten Neuwagenmarkt Europas, positioniert. Das 380 Mitarbeiter umfassende Unternehmen mit Sitz in Oberhaching bei München bieten voll digitale monatliche Abos für Neufahrzeuge inklusive Services für alle im deutschen Markt relevanten Marken und Modelle an. Auf seinen Plattformen bestehen Vergleichsmöglichkeiten für über 500 Neuwagenmodelle aus 40 Marken, wobei der Kaufprozess vollständig online abgewickelt wird und eine Vielzahl an Kaufoptionen besteht. CEO Rizzolli sieht das Unternehmen dabei nicht vordergründig als Wettbewerber für die großen Anbieter. „Wir verstehen uns auch als Partner von Autobauern und Händlern, weil wir helfen, genau die Kunden anzusprechen, die gerne auf neutralen Plattformen einkaufen, auf denen es viele Angebote und Marken gibt. Hersteller werden daneben auch weiter ihre eigenen Vertriebskanäle haben – ‚Winner takes it all‘ ist auf unserem Markt ausgeschlossen.“

Das MeinAuto-Team.

Durch die über die gesamte Wertschöpfungskette integrierte Software-Plattform kann MeinAuto sämtliche Geschäftsprozesse orchestrieren und die bestehenden Einkaufs-, Angebots- und Transaktionsdatenbänke stetig erweitern. Der dynamische Preis-Algorithmus kann aus den verfügbaren Modellen dann bis zu vier Millionen Angebotskombinationen bilden. Über die Geschäftsbereiche B2C und B2B können Privat- und gewerbliche Kunden zwischen einem Direktkauf oder einem Kauf auf Abonnement inklusive Fahrzeuglieferung frei Haus, Services und Rückkaufabwicklung auswählen. Darüber hinaus können weitere optionale Services zu den Abonnements, Langzeitmieten sowie variable Leasingangebote bestimmt werden.

Gewerbliche Kunden werden über die Marke Mobility Concept mit Fahrzeug-Abos und Dienstleistungen versorgt.

Private Kunden werden über drei Kanäle bedient:

Das Portal www.meinauto.de deckt das Spektrum der Abo- oder Direktkauflösungen ab. 2020 verzeichnete meinAuto.de 26 Millionen Besuche, erhöhte die Zahl der aktiven Abonnenten auf 44.000 und wickelte mit 39.000 Neuwagenbestellungen 40% mehr als im Vorjahr ab. Dazu gesellt sich mit 80% ein hoher Grad an Neubestellungen durch Bestandskunden nach Ablauf des alten Abos.

Über die Marke Athletic Sport Sponsoring können deutschlandweit über acht Millionen Mitglieder von Sportvereinen angesprochen werden, die mit Paschalangeboten beliefert werden.

Partnerschaften wie mit dem ADAC stellen den Zugang zu weiteren über 20 Millionen Kunden bereit.

Markt für Online-Fahrzeugkäufe unverändert wachstumsträchtig

2019 gab es in Deutschland ca. 3,4 Millionen Neuzulassungen, wovon 2,2 Millionen Fahrzeuge privaten und kleinen gewerblichen Kunden zukamen. MeinAuto geht davon aus, dass der Online-Anteil an diesem 70 Mrd. EUR schweren Neuwagenmarkt in Deutschland bis 2025 von derzeit 11% auf 37% zulegt. 2020 fielen die Neuzulassungen in Deutschland während der COVID19-Pandemie um 19%, die Abo-Bestellungen von Privatkunden auf MeinAuto.de stiegen dagegen um 40%.

Der Markt ist zudem durch die große Zahl an Fahrzeughändlern äußerst fragmentiert. Die zehn größten Neuwagenhändler kommen zusammen auf einen Marktanteil von 10%, keiner davon hat bislang ein vergleichsweises Online-Angebot. Die Preisbildung auf digitalen Portalen ist einer der Wachstumstreiber für Online-Käufe. Branchenstudien zeigen, dass nahezu jeder zweite Kunde mit dem herkömmlichen Offline-Kaufprozess unzufrieden ist. Gleichzeitig steigt die Bereitschaft, sich beim nächsten Neuwagenkauf für ein Abo-Modell zu entscheiden. MeinAuto ist zuversichtlich, dass die Online-Durchdringung im Neufahrzeugmarkt relativ zu anderen Branchen noch überdurchschnittliches Aufholpotenzial hat.