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Das Berliner Fintech N26 beantragt bei der Bundesfinanzaufsicht eine Lizenz als Finanzholding. Laut Unternehmen mache man damit einen „weiteren wichtigen Schritt in Richtung eines Börsengangs“. Folgt man dieser Argumentation, ist das IPO der Digitalbank also nur noch eine Frage der Zeit.
Die Bank des Fintechs wird bereits seit 2016 als Finanzinstitut überwacht, nun wird N26 auch die Muttergesellschaft als Holding von der BaFin kontrollieren lassen. Was bei den Berlinern als Schritt in Richtung IPO-Readiness erklärt wird, könnten die Finanzaufseher allerdings ein wenig anders verargumentieren: Hätte N26 keine Lizenz beantragt, hätte das Unternehmen mit Sanktionen rechnen müssen. Im Dezember 2020 wurde das Kreditwesengesetz um das entsprechende Risikoreduzierungsgesetz erweitert, das Unternehmen dazu verpflichtet, nicht nur die eigene Bank, sondern auch deren Muttergesellschaft von der BaFin überwachen zu lassen. Ganz so freiwillig ist der Schritt also vielleicht doch nicht passiert.
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Gegenüber Business Insider ließ eine Sprecherin der Aufsichtsbehörde wissen, die BaFin habe N26 als Finanzholding qualifiziert. Das Unternehmen habe nun bis zum 28. Juni 2021 Zeit, eine entsprechende Zulassung zu beantragen. Sonst würde die BaFin zu Sanktionen greifen.„Beispielsweise können wir die Stimmrechtsausübung untersagen oder Ausschüttungen oder Zinszahlung an Anteilseigner verbieten oder beschränken“, erklärte die Sprecherin.
Bei N26 stellt man das so nicht dar. Mitgründer und Co-CEO Valentin Stalf: „Als erstes und größtes deutsches Fintech in einer Finanzholding komplett reguliert zu sein, ist für N26 der nächste logische Schritt, um Banking auch in Zukunft für Millionen von Menschen von Grund auf zu verändern. Die Beantragung einer Finanzholding-Lizenz ist ein wichtiger Bestandteil für die zukünftige Entwicklung von N26. Dabei passen wir uns frühzeitig an die sich wandelnden regulatorischen Vorgaben an.”
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Nach Erteilen der Lizenz sollen die Bereiche Bank und Holding enger zusammenarbeiten, für die Kunden und Mitarbeiter ändere sich nichts – zumindest bis auf wenige Ausnahmen. Denn zwei Manager verliert N26 in jedem Fall: Richard Groeneveld, zuständig für Finanzen, Risikomanagement, Compliance sowie die Treasury-Funktion bei der N26 Bank GmbH, und Markus Gunter, CEO der N26 Bank GmbH, verlassen das Fintech. N26-Co-CEO Maximilian Tayenthal und Chief Banking Officer Thomas Grosse übernehmen das Management der Bank.
Wann nun mit dem IPO zu rechnen ist oder an welchem Börsenplatz der Gang aufs Parkett erfolgen soll, war auf Nachfrage nicht von N26 zu erfahren. Das Fintech ist eines der deutschen Unicorns, um das es bereits länger IPO-Gerüchte gibt. Die Berliner werden mit 3,5 Mrd. EUR bewertet und haben insgesamt rund 800 Mio. EUR in verschiedenen Finanzierungsrunden eingesammelt.
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