Am Montag hielt der DAX ausnahmsweise 31 statt 30 Titeln: Siemens Energy hat sich am vergangenen Montag erfolgreich von seiner Konzernmutter Siemens getrennt und ist nun ein eigenständiges börsennotiertes Unternehmen. Die Eigenständigkeit ist nun erlangt und nun soll der Umbruch, der viele Einsparungen plant, weitergehen.
Mit der Abspaltung soll sich die Energiesparte nun mehr auf seinen Bereich konzentrieren und steht nicht mehr in interner Konkurrenz um Mittel. Dieser Konkurrenzkampf soll in den letzten Jahren ein Problem dargestellt haben, da dem defizitären Energiegeschäft oftmals die Argumente für sich fehlten. Konzernchef Kaeser sieht in der Trennung der Geschäfte noch einen weiteren Vorteil: Große Mischkonzerne seien an der Börse oftmals niedriger bewertet als spezialisierte Unternehmen. Durch den nun klar abgetrennten Energiebereich sollen Anleger transparenter und gezielter investieren können.
Siemens brachte 55% der Energiesparte an die Börse, behielt allerdings 35,1% vorerst selbst. Diesen Anteil möchte der Konzern mit der Zeit jedoch schrumpfen.
Das mit Spannung erwartete „Mega-Spin-Off“ lief mehr oder weniger wie Experten es vorausgesagt hatten. Nachdem Siemens-Anleger übers Wochenende pro zwei Aktien, ein Siemens-Energy-Papier dazu gebucht bekamen, war die große Frage: wie reagieren die Anleger darauf? Immerhin haben sie diese Aktien ja nicht aktiv gekauft und die Papiere passen eventuell überhaupt nicht in das Anlageprofil der Investoren. Beispielsweise bestimmte Fonds, welche ausschließlich in DAX-Firmen investieren mussten die Aktien ab Dienstag loswerden. Folglich wurde schon im Vorfeld viel Volatilität erwartet.
Siemens Energy startete an der Frankfurter Börse mit einem ersten Kurs von 22 EUR, musste dann aber eine erste Verkaufswelle hinnehmen, welche den Wert bis auf 19,21 EUR sinken ließ. Zwischenzeitlich kletterte der Kurs dann bis zu 23 EUR und beendete den ersten Handelstag schlussendlich mit einem leichten Plus bei 21,21 EUR. Das 90000 Mitarbeiter starke Unternehmen, weist einen Umsatz von rund 29 Mrd. EUR und kommt nun auf einen Börsenwert von rund 15 Mrd. EUR (Stand Dienstag) – deutlich weniger als erwartet.
Schlussendlich dürften Siemens-Aktionäre mit der Transaktion zufrieden sein: Die Siemens Papiere verloren am Montag bloß rund 1,5%. Rechnet man die neu zugeteilten Aktien dazu, ergibt sich ein Kursplus von rund 8%.