Bildnachweis: Quelle: Financial Times Research.
Die Fehde zwischen der Financial Times und dem Zahlungsdienstleister Wirecard geht weiter – nun veröffentlicht Wirecard ein Statement zu den Anschuldigungen auf Bilanzfälschung.
Am gestrigen Dienstag hat die Financial Times Whistleblower-Dokumente, die auf eine betrügerische ‚Aufblähung‘ der Wirecard Umsätze in Dubai sowie Irland hinweisen sollen, veröffentlicht. Dies führte zwischenzeitlich zu einem Einbruch der Wirecard- Aktie um 23%. Nun hat der Zahlungsdienstleister ein Statement zu den Vorwürfen veröffentlicht. Der Zahlungsdienstleister weist die Anschuldigungen als irreführende und falsche Behauptungen (erneut) kategorisch zurück. Die FT habe dieses Fehlverhalten schon früher in verleumderischen Artikeln thematisiert und sie seien widerlegt worden.
„Es ist sehr bedauerlich, dass die Financial Times immer noch die Veröffentlichung eines derartig unverantwortlichen Artikels unterstützt, insbesondere nachdem wir der Financial Times über ihre Anwälte Nachweise übersandt haben, die ein Zusammenwirken mit Shortsellern zeigen und Zweifel an deren Motivation bei der Veröffentlichung ihrer Artikel aufwerfen.“, heißt es auf der Seite des DAX-Konzerns.
Auch zu den Vorwürfen bezüglich Al Alam Solutions, das für ca. ein Viertel der Umsätze von Wirecard verantwortlich sei, jedoch laut FT keinem seiner Klienten ein Begriff ist, äußerte sich das Münchener Unternehmen: Die von der FT genannten Klienten, die bezüglich Al Alam befragt wurden, seien Kundencluster, die für Reporting- und Abstimmungszwecke erstellt worden seien und jeweils Hunderte von echten Einzelhändlern enthalten sollen. Die Schlussfolgerungen der Financial Times seien daher nicht korrekt.
Des Weiteren habe der Konzernabschlussprüfer Ernst & Young bestätigt, dass alle gesetzlichen und fachlichen Auditanforderungen vollständig erfüllt wurden und werden.
Der „Streit“ zwischen der FT und Wirecard ist nicht neu: Schon im Frühling dieses Jahres rückte der DAX-Konzern regelmäßig durch Berichte möglicher Bilanzfälschung in den Fokus der Öffentlichkeit. Wirecard konterte damals mit einem Vorwurf einer Short-Attacke (Wir berichteten).
Die Aktie des Münchener Unternehmens steht heute mit einem geringen Zuwachs von 1% bei 123,10 EUR.