Alle Jahre wieder: Auch 2017 ist München wieder mit deutlichem Abstand Sieger der „Börsenliga 2017*. Die bayerische Hauptstadt erhält zum 13. Mal in Folge den Titel „Deutschlands wertvollste Stadt“.
Mit einem Börsenwert von rund 350 Mrd. EUR ist München im diesjährigen Ranking sogar wertvoller als die nachfolgenden Plätze zwei bis vier zusammen genommen. Diese sind hart umkämpft. Während bislang traditionell die drei Rheinlandstädte Bonn, Leverkusen und Düsseldorf folgten, hat sich in diesem Jahr Walldorf dazwischen geschoben und den dritten Platz erobert. Köln dagegen ist aus der Börsenliga abgestiegen.
Größe ist nicht alles
Nachdem Köln schon 2016 nur knapp dem Abstieg entkommen konnte, rutscht es 2017 mit nur noch zwei DAX-Unternehmen von Platz 19 auf 23. Generell zeigen die Ergebnisse der Börsenliga: Eine Millionenstadt zu sein reicht nicht aus – weder für Köln, noch für Berlin, das als Hauptstadt nur auf Rang 19 rangiert. Auch müssen die Städte aktives Standortmarketing betreiben, um ihren Wert langfristig zu steigern. „Walldorf ist dafür ein perfektes Beispiel. Wer hätte vor 30 Jahren gedacht, dass man dort mit SAP einmal so einen dicken Fisch an Land zieht“, kommentiert Dr. Georg Tacke, CEO von Simon-Kucher. „Ziel muss es also sein, für junge, vielversprechende Unternehmen attraktiv zu werden. Dann kann man das Walldorf von morgen werden.“
Standortpflege
Die Ergebnisse der Studie zeigen weiterhin, dass Unternehmensstandorte auch attraktiv bleiben müssen, um so einen Wechsel bzw. Umzug in eine neue Stadt zu vermeiden. Sonst profitieren andere: So ist die Lufthansa von Köln nach Frankfurt umgezogen und sorgt für einen Aufstieg der Flughafenstadt von Platz zehn im Vorjahr auf Platz fünf. Essen ist aufgrund der Verlegung des E.ON-Hauptsitzes von Düsseldorf und der Aufnahme von innogy in den MDAX von Platz zwölf im Vorjahr in die Top Ten auf Platz sieben geklettert.
Abhängigkeit von Top-Unternehmen
In der Top Ten befinden sich insgesamt drei Städte, die ihre Position nur jeweils einem Unternehmen zu verdanken haben: Während das bei Wolfsburg mit VW für ein Abrutschen von Platz sechs auf zehn sorgt, springt Walldorf in diesem Jahr aufgrund der starken Performance von SAP von Rang fünf auf drei. Ludwigshafen hält sich stabil auf Rang acht. „Das Beispiel Wolfsburg zeigt, dass die Abhängigkeit einer Stadt von nur einem Unternehmen auch Risiken mit sich bringen kann. Gerät das Unternehmen in Schieflage, ist auch die Top-Position der Stadt gefährdet“, erklärt Tacke.
Die Börsenliga deutscher Städte wird seit 2005 jährlich von der Strategieberatung Simon-Kucher & Partners erstellt. Hierbei werden die Börsenwerte der im DAX30, MDax und TecDax notierten Unternehmen an einem Stichtag erhoben und den Städten der jeweiligen Firmensitze (Hauptsitz bzw. Verwaltungssitz) zugeordnet.
Autor/Autorin
Die GoingPublic Redaktion informiert über alle Börsengänge, Being Public, Investor Relations, Tax & Legal, Themen und Trends rund um die Hauptversammlung sowie Technologie – Finanzierung – Investment in den Lebenswissenschaften.