Die Kapitalpräsenz auf DAX-30-Hauptversammlungen hat 2017 mit 62,9% den höchsten Stand der vergangenen 20 Jahre erreicht. Das ergab eine aktuelle Untersuchung von Barkow Consulting.

Damit wurde der Wert des Vorjahrs nochmals um 0,7 Prozentpunkte übertroffen. Seit dem durch ein Urteil des OLG Köln ausgelösten Tief von 51% im Jahr 2013 ist die Präsenz damit kontinuierlich gestiegen.

Die Emittenten von Namensaktien, die 2013 auch für den Rückgang verantwortlich waren, beeinflussten den erneuten Anstieg der Präsenz in diesem Jahr maßgeblich. Den größten Zuwachs konnte die Deutsche Börse verzeichnen, bei deren HV die Kapitalpräsenz mit 74% um acht Prozentpunkte über dem Vorjahreswert lag. Deutlich zugelegt haben auch die Deutsche Bank (dank eines neuen chinesischen Großaktionärs) und Munich Re. Die Rückversicherung weist laut Barkow Consulting allerdings mit 39% nach wie vor die geringste Kapitalpräsenz im DAX 30 auf. Der Anstieg in diesem Jahr konnte zudem die deutliche Ablehnung des Vorstandsvergütungssystems auf der Hauptversammlung nicht verhindern.

Den mit vier Prozentpunkten größten Rückgang bei der Kapitalpräsenz hatte mit Pro Sieben Sat.1 ebenfalls ein Namensaktienwert hinzunehmen. Bei einigen Emittenten von Inhaberaktien, wie etwa Fresenius oder RWE, war ebenfalls weniger Kapital auf der Hauptversammlung vertreten als im Vorjahr. Insgesamt hat sich die Präsenz bei Inhaberaktiengesellschaften im DAX über die letzten fünf Jahre kaum verändert, sie liegt im Durchschnitt bei 72%. Emittenten von Namensaktien bleiben trotz eines weiteren Anstiegs auf 55% weiterhin deutlich dahinter zurück.

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