Interaktive Strategien, Plattformen und Applikationen für den elektronischen Handel – das ist die Kernkompetenz der Webagentur SinnerSchrader. Die Kundenliste des Start-ups aus Zeiten des Internet-Hypes zieren große Namen wie Allianz, Bosch oder comdirect bank. Mitbegründer Matthias Schrader hält als Vorstandsvorsitzender die operativen Fäden in der Hand. Zwar taumelte das Familienunternehmen nach dem Platzen der Dotcom-Blase, kämpfte sich aber wieder nach oben. Die jüngsten Aussichten sind durchweg vielversprechend.
Begonnen hat alles 1996: Der Informatiker Matthias Schrader und der Jurist Oliver Sinner erstellen für mehrere Kunden Online-Shops. Erster Großkunde der 1997 gegründeten sinner+schrader Interactive Marketing GmbH ist der US-Computerhersteller Hewlett-Packard, für den ein Build-to-Order-System erarbeitet wird. Noch 1997 wird die Softwareentwicklung in die sinner+schrader Interactive Software GmbH ausgegliedert. 1999 – zu Hochzeiten des Dotcom-Booms – wird aus der GmbH eine AG, die noch im selben Jahr an die Börse eilt. Im Herbst 2000 wird der e-Business-Software-Spezialist NetMatic Internet/Intranet Solutions GmbH übernommen. Durch die Übernahme verdoppelt SinnerSchrader seine Ressourcen im Bereich Software Engineering und bekommt ein Standbein in den USA. Heute wird der Konzern von einer Holding geführt. Neben Gesellschaften in London, Brüssel und Tschechien zählt dazu die SinnerSchrader Deutschland GmbH. Sie entstand Anfang 2001 aus der Verschmelzung der deutschen Töchter. Das operative Geschäft teilt sich in die drei Segmente „Interactive Marketing“, „Interactive Media“ und „Interactive Commerce“ ein.
E-Commerce als Kernkompetenz
Die Gesellschaft hat sich als Beratungsunternehmen im Bereich e-Business positioniert und erarbeitet für ihre Kunden Systeme für den elektronischen Handel (E-Commerce). SinnerSchrader konzipiert, implementiert, gestaltet und betreibt für seine Kunden Lösungen, die die Kundenbindung erhöhen und Geschäftsprozesse optimieren. Das neuste Projekt der SinnerSchrader-Tochter Commerce Plus ist ein dezentrales e-Food-Konzept für den Lebensmittelhändler EDEKA Nord. Fast 40% der Umsätze erzielt das Unternehmen mit Kunden aus dem Bereich Finanzdienstleistungen. Außerhalb Deutschlands agiert SinnerSchrader in der Schweiz, Großbritannien, in den Niederlanden, Frankreich, Österreich und Luxemburg.
Mitgründer Thomas Schrader heute Vorstandschef
Während Oliver Sinner 2002 nach dem Platzen der Internetblase seine Rolle als aktiver Manager abgegeben hat und seither als Großaktionär im Hintergrund steht, trägt der Mitgründer Matthias Schrader weiter Verantwortung. Schrader ist seit Herbst 2002 Vorsitzender des Vorstands und hat die Bereiche Vertrieb, Marketing und Strategie unter sich. Schrader und Sinner halten aktuell gemeinsam mit ihren Familien 32,1% der Aktien. Mit einem Free Float von mehr als 50% sind die übrigen Anteile am Kapitalmarkt breit gestreut.