Im Gespräch mit dem GoingPublic Magazin erklärt uns Geschäftsführer Kurosch D. Habibi, wie die M&A-Plattform Carl Finance funktioniert, welche Branchen am M&A-Markt besonders begehrt sind und wie er die Entwicklung des Übernahmemarktes generell einschätzt.
GoingPublic: Herr Habibi, erklären Sie uns doch bitte kurz Ihr Geschäftsmodell…
Kurosch D. Habibi: Wir sind eine Plattform für mittelständische Unternehmensverkäufe. Demnach helfen wir dabei, Unternehmer, Berater und Investoren im Rahmen von M&A-Geschäften miteinander in Kontakt zu bringen. Steuerberater, Anwälte und sonstige Finanzberater sind ebenfalls Teil unserer Plattform. Ganz wichtig dabei ist, dass wir den M&A-Berater nicht ersetzen, sondern ihn mit an Bord holen. Dadurch wird den Mitgliedern ein größeres Netzwerk ermöglicht, denn über unsere Plattform wird eine große, aber gleichzeitig vertrauliche Reichweite erzielt. Wir sehen uns somit als vertrauliches „ImmobilienScout“ der M&A-Branche und wollen damit auch ein Stück weit die Digitalisierung der Branche vorantreiben.
Wie läuft das praktisch ab?
Unsere Plattform ist geschlossen, d.h., jeder, der sich als Mitglied bei uns anmelden möchte, muss sich vorher bei uns verifizieren. Wir kontaktieren also die Personen, bevor sie im Netzwerk registriert werden, und prüfen, ob es sich auch um reale Interessenten handelt. Erst dann ist der Zugriff genehmigt und die Vertraulichkeit gewährleistet. Ab da läuft dann alles autonom ab, und die Mitglieder können sich untereinander kontaktieren und im besten Fall Deals abwickeln. Grundsätzlich wollen wir mit der Plattform einer breiteren Masse eine professionelle Verkaufsbetreuung zugänglich machen. Denn vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen fehlt es an grundlegendem Wissen über die verschiedenen Möglichkeiten an diesem Markt. Wir helfen also dabei, einfachen Zugang in Verkaufsprozesse zu ermöglichen.
Versetzen wir uns doch kurz in die Rolle eines Unternehmens, das zukaufen möchte. Was sind die Beweggründe für solche Entscheidungen?
Da gibt es diverse Gründe. Das kann vom Markt getrieben sein oder dadurch, dass man sich durch strategische Zukäufe eine verstärkte Position sichern möchte. Oder eben weil ein Unternehmen neue Geschäftsfelder besetzen oder sich diversifiziert aufstellen will. Ein Grund kann auch sein, dass man eine Wettbewerbssituation auflösen möchte, indem man den „Konkurrenten“ aufkauft und sich zusammenschließt. M&A-Prozesse können aber auch für die Nachfolgeregelungen bei mittelständischen Unternehmen sinnvoll sein.