Ob nach Schlaganfall, Unfall oder Operation – bei vielen Krankheitsbildern ist die Mobilisation von Patienten von zentraler Bedeutung, weil Folgekrankheiten und Pflegebedürftigkeit vermieden werden können. Selbstversorgung, Ausübung der Berufstätigkeit und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben werden wieder möglich und sozialer Isolation wird entgegengewirkt. Mit dem patentierten Adiuvad kommt ein neuartiges Medizinprodukt auf den Markt, das Patienten, Therapeuten und Angehörigen effizienter und schneller hilft.

In Deutschland erleiden jedes Jahr circa 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Die meisten Patienten müssen danach das Gehen wieder lernen. Auch nach Unfall, Operation, Prothesenanpassung, Gehirnblutung und langer Bettlägerigkeit kann das erforderlich sein. Von solchen Fällen sind jährlich etwa 900.000 Menschen in Deutschland betroffen. Bei chronischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Lungenerkrankungen ist es wichtig, die Gehfähigkeit lange aufrecht zu erhalten. Denn Mobilität bedeutet Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und verhindert soziale Isolation.

Großer Bedarf an einfach bedienbaren Therapiegeräten

„Bei der Rehabilitation ist die Mobilisation der Patienten eine der zentralen Aufgaben. Sie benötigen intensive Betreuung, um das Gehen wieder zu erlernen“, so Alexandra Stegmayr, Geschäftsführerin der faber Biomechanik GmbH. „Dies ist personalintensiv und für Therapeuten, Angehörige und Patienten höchst anstrengend – körperlich und psychisch, denn die Angst vor einem Sturz des Patienten ist ein ständiger Begleiter.“ Deswegen ist der Bedarf an einem einfach bedienbaren Therapiegerät, um Gehübungen in einem sicheren Umfeld durchzuführen, groß. „Unser Multitherapiewagen Adiuvad kann die Lücke zwischen Rollstuhl und selbständigem Gehen – alternativ Rollator – schließen“, so die Gründerin aus dem oberpfälzischen Nittendorf.

Ein Rollstuhl gibt dem Patienten sicheren Halt und birgt keine Unfallgefahr durch Umstürzen. Mit ihm kann man aber nicht gehen lernen. Ein Rollator kann nur von Personen verwendet werden, die bereits gehen können. Er verleiht dem Patienten zwar mehr Bewegungsfreiheit als ein Rollstuhl, sichert aber nur bedingt gegen Stürze. Adiuvad kombiniert die Vorteile beider erprobten Geräte. Der Patient kann vom Rollstuhl oder Bett aus ins Gerät gelangen und Gehübungen machen. Diese kann er jederzeit unterbrechen, indem er sich im Gerät hinsetzt. Auch bei einer plötzlich auftretenden Schwäche wird er durch die patentierte Konstruktion vor einem Sturz bewahrt. Der Gurt sichert den Patienten zusätzlich ab. In den Pausen können andere Übungen durchgeführt werden, zum Beispiel Hand- und Armübungen mit dem Trainingsbügel.

Zielgruppe sind Kliniken und pflegende Angehörige

Diese Faktoren sorgen dafür, dass für die Gehübungen nur noch eine Betreuungsperson notwendig ist. Deshalb ist Adiuvad nicht nur für Kliniken, sondern auch für pflegende Angehörige attraktiv, da sie Adiuvad nach kurzer Einweisung zu Hause sehr gut einsetzen können. „Das Wichtigste ist der gesundheitliche und emotionale Aspekt beim gehunfähigen Menschen selbst: Nach einer schweren Krankheit nicht mehr gehen zu können und ständig auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, ist für viele Menschen schwer zu ertragen“, so die Gründer.

Zielgruppen für den Einsatz sind Krankenhäuser, Praxen, Senioren- und Pflegeheime sowie Ausbildungsstätten. Rund 90.000 Einrichtungen in Deutschland wurden als potenzielle Kunden identifiziert. Hinzu kommen circa 2,5 Mio. Menschen, die ihre pflegebedürftigen Familienmitglieder zu Hause versorgen. Laut Bundesministerium für Bildung und Forschung existieren keine effektiven Therapiegeräte für den Einsatz zu Hause zur Rehabilitation von Patienten, die wegen eines Schlaganfalls oder einer inkompletten Querschnittslähmung nur eingeschränkt gehen können.

Crowdfunding auf aescuvest soll 200.000 EUR aufbringen

Um das anstehende Zulassungsverfahren, die Serienproduktion und die Markteinführung des Adiuvad umsetzen zu können, präsentiert sich die faber Biomechanik GmbH ab heute auf der auf Gesundheitsunternehmen spezialisierten Crowdinvesting-Plattform aescuvest.de. Über aescuvest.de will das Unternehmen nun 200.000 EUR von Anlegern einwerben, um so die Entwicklung des Therapiegeräts zu finalisieren.

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