Bildnachweis: BCNP.
Ungeachtet Corona: Die 5. European Chemistry Partnering lebt – und konnte auch digital die neue Verbindung aus „Bio“ und „Chemie“ beflügeln. Die digitale dreitägige Veranstaltung brachte Teilnehmer aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie aus allen Teilen der Welt zusammen, um Kontakte zu knüpfen, Kooperationen zu initiieren und die wichtigsten inhaltlichen Herausforderungen der Zukunft zu diskutieren.
Speed-Dating europäisch und bis nach China
In mehr als 1.200 vorab vereinbarten Online-Meetings trafen sich KMU mit großen Unternehmen, Investoren und Dienstleistern. Auch in diesem Jahr waren zahlreiche Vertreter von Start-ups anwesend, was die Diskussionen noch interessanter machte. In mehreren Flash-Sessions stellten sich viele Teilnehmer in einminütigen Abständen vor und initiierten so das informelle Networking. Während der sieben Messetage nutzten mehr als 400 Besucher die kostenlose Gelegenheit, die virtuellen Informationsstände zahlreicher Unternehmen zu besuchen.
Der Schwerpunkt der Diskussionen lag auf der globalen Zusammenarbeit und den 17 Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs): Neben der Entwicklung der Kreislaufwirtschaft konzentrierte sich das hochkarätige Eröffnungspanel auf neue Ansätze im Bereich der Finanzierung junger, innovativer Menschen und schnell wachsende Chemieunternehmen. In weiteren Vorträgen und mehreren Workshops wurden dringende Fragen zu Kunststoffen diskutiert und innovative Lösungen wie im Bereich des Kunststoffrecyclings vorgestellt.
Nachhaltig, Kreislaufwirtschaft, Bioökonomie
Das 5. ECP wurde vom neu gegründeten Global Entrepreneurship Centre Nordrhein-Westfalen genutzt, um sich erstmals einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Mit dem GEC wird in NRW ein Zentrum für internationale Start-ups in den Bereichen Chemie und Bioökonomie eingerichtet. Ziel ist es, Gründern Scale-up-Services anzubieten, um die höheren Technologie-Bereitschaftsstufen (6 bis 9) zu erreichen und damit in die Produktion einzusteigen.
Ebenfalls auf der 5. ECP präsentierte der neu eingerichtete European Circular Bioeconomy Fund (ECBF) unter Leitung von Dr. Martin Brandkamp (im Foto) seine erste Investition der Öffentlichkeit: Das niederländische Start-up PeelPioneers (siehe Titelbild) verarbeitet Orangenschalen zu einer Vielzahl hochwertiger Produkte für die Lebensmittelindustrie. In ihrer Grundsatzrede beschrieben die beiden jungen Firmengründer den raschen Aufstieg von einer Idee zu einer Anlage, in der 30.000 Tonnen Organschalen pro Jahr verarbeitet werden können.
Quick facts:
• Mehr als 350 Teilnehmer aus 30 Ländern trafen sich zum digitalen 5. ECP (European Chemistry Partnering)
• In mehr als 1.200 Online-Partnering-Gesprächen sowie zahlreichen Flash-Sessions wurde Speed-Dating der europäischen chemischen Industrie betrieben
• Global Entrepreneurship Center Nordrhein-Westfalen und European Circular Bioeconomy Fund (ECBF) präsentierten sich einer breiteren Öffentlichkeit
• Verbindung zu China: Internationale Handelskammer Chinas für den privaten Sektor (CICCPS hielt die ECP-Keynote, sowie Podiumsdiskussionen und Breakout-Sessions, die über das CICCPS live nach China übertragen wurden
Nähere Informationen zum Organisator Dr. Holger Bengs und dem Event unter:
https://www.pressebox.de/newsroom/bcnp-consultants-gmbh
Autor/Autorin
Dr. Georg Kääb ist seit 1. Februar Redaktionsleiter der Plattform LifeSciences. Davor war er über 10 Jahre Manager Communications bei der Biotech-Netzwerkagentur BioM. Von der Ausbildung her Biologe waren die ersten Berufsstationen als freier Journalist bei u.a. Süddeutscher Zeitung sowie DIE ZEIT und dann ebenfalls ein gutes Jahrzehnt als Chefredakteur der Mitgliederzeitschrift des Verbandes dt. Biologen, vdbiol.