Ein internationales Konsortium um die Lead-Investoren Creathor Venture und MedTech Innovation Partners beteiligt sich zusammen mit den bestehenden Investoren Inventure und Pontos Group im Rahmen einer 14 Mio. EUR großen Finanzierungsrunde an dem finnischen Life Science-Unternehmen Blueprint Genetics. Das Unternehmen aus Helsinki ist Anbieter von klinischen Gentests für die Diagnose von Erbkrankheiten mittels einer Sequenzierungs- und Interpretationsplattform auf Basis künstlicher Intelligenz.

Blueprint Genetics ist ein auf die genetische Diagnose spezialisiertes Unternehmen, das Gentests für alle medizinischen Indikationsgebiete anbietet. Die Technologien im Bereich seltener, menschlicher Erkrankungen ermöglichen laut des Unternehmens verbesserte Tests mit höherer Qualität, niedrigeren Kosten und einer kürzeren Bearbeitungszeit. Das finnische Life Sciences-Unternehmen bietet volle Transparenz bei seiner Technologie sowie hinsichtlich der Qualität und Leistung und der analytischen Validierung seiner Technologien. Das Expertenteam aus Genforschern und Klinikern kann mit Hilfe der AI-unterstützen Analyseplattform des Unternehmens qualitativ hochwertige klinische Interpretationen und Reports zur Verfügung stellen und will so neue Standards in der molekularen Diagnostik setzen.

DNA-Sequenzanalyse kombiniert mit automatisierter IT-gestützter Dateninterpretation

Blueprint deckt alle Arbeitsschritte von der Entnahme einer Patientenprobe bis hin zur automatisierten klinischen Interpretation der Ergebnisse mit Hilfe einer AI-Plattform und der Verwendung einer proprietären, zielgerichteten Sequenzierungstechnologie, die in Standford entwickelt wurde, ab. Die Ergebnisse werden dem Kunden in einem gebrauchsfertigen Report zur Verfügung gestellt. Das Testportfolio umfasst klinisch anwendbare Next Generation Sequencing (NGS) Testpanels, die mehr als 2.200 Krankheiten in 14 medizinischen Indikationsgebieten wie Kardiologie, Ophthalmologie, Hämatologie, Neurologie und Immunologie abdecken. Die einzigartige Kombination von Gentests und Genanalyse ermöglicht es laut des Unternehmens, Daten zu genetischen Varianten zu sammeln und diese mit den phänotypischen Ausprägungen zu verknüpfen. Die daraus resultierenden Informationen werden genutzt, um die schon jetzt umfassende Gendatenbank, die der qualitativ hochwertigen Interpretation der Ergebnisse zu Grunde liegt, zu erweitern. Blueprint arbeitet nach eigenen Angaben heute bereits mit mehr als 450 Krankenhäusern in über 40 Ländern zusammen.

Genetisches Screening zur Diagnose von schweren Erbkrankheiten

Weltweit sind schätzungsweise 350 Mio. Menschen von schweren Erbkrankheiten betroffen. Die Sequenzanalyse gilt als Standardmethode für die Identifikation und die klinische Diagnose der genetischen Ursachen von Erbkrankheiten. Marktexperten schätzen, dass der Markt für genetisches Screening jährlich um mehr als 30% wachsen und sich in den nächsten Jahren zu einem zweistelligen Milliardenmarkt entwickeln wird. Doch obwohl die Sequenzierungskosten gesunken sind, stellen das komplexe Verfahren und die Interpretation der Ergebnisse nach wie vor Herausforderungen für kommerzielle Anwendungsgebiete wie die Diagnostik, die Entdeckung von Biomarkern und die klinische Medikamentenentwicklung in klinischen Laboren, Krankenhäusern und pharmazeutischen Unternehmen dar.

Wachstum beschleunigen und geografische Ausdehnung erweitern

Das Life Science-Unternehmen will das Kapital aus der Finanzierungsrunde nutzen, um das weitere Wachstum zu beschleunigen, den Vertrieb zu stärken und die geografische Ausdehnung zu erweitern. Zudem wird das Unternehmen Programme zur Effizienzsteigerung seiner Sequenzierungsplattform etablieren und die Weiterentwicklung von Software und Datenbank vorantreiben, um die Interpretation genetischer Daten effizienter zu gestalten.

Die Bad Homburger Beteiligungsgesellschaft Creathor Venture investiert in technologieorientierte, wachstumsstarke Unternehmen in den Bereichen Mobile, Digitale Medien, Cloud-Technologie, Internet of Things, Sharing Economy, Fintech und Life Science. Der Venture Capital-Investor managt derzeit ein Fondsvolumen von über 220 Mio. EUR und hat erst vor kurzem das Managementteam mit der Ernennung von drei neuen Partnern verstärkt.

Der Schweizer Startup-Investor MTIP MedTech Innovation Partners AG hatte zum Ende des ersten Quartals 2017 seinen ersten Fonds mit 60 Mio. CHF final geschlossen, und damit die ursprünglich anvisierten 40 Mio. CHF deutlich übertroffen. Die Venture Capital-Gesellschaft hat sich auf die Medizintechnikbranche spezialisiert und erwirbt größere Minderheitsanteile, die ein aktives Einbringen in die Unternehmensstrategie ermöglichen. Das erste Investment der Gesellschaft erfolgte bereits im Sommer 2016 zusammen mit Bayern Kapital, dem High-Tech Gründerfonds und TQ-Group im Rahmen einer Series A-Finanzierung in das Münchner Rehabilitations-Roboter-Start-up ReActive Robotics.

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