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Heidelberg Epignostix GmbH, ein Deeptech-Start-up, das sich auf präzise Krebsdiagnostik spezialisiert hat, hat die Bereitstellung von 4,3 Millionen Euro Startkapital bekanntgegeben. Die Investition soll es dem Unternehmen ermöglichen, die Marktentwicklung für seine wichtigste Indikation zur Klassifizierung von Hirntumoren voranzutreiben. CARMA FUND I Capital GmbH & Co KG leitete die Runde mit Beteiligung des High-Tech Gründerfonds, der LBBW Venture Capital GmbH und des Start-up BW Seed Fonds.

Epignostix: Über zehn Jahre Forschung

Die Technologie von Heidelberg Epignostix basiert auf mehr als zehn Jahren intensiver Forschung, die ursprünglich am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), dem Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und der Universität Heidelberg durchgeführt wurde. Durch die Kombination von Epigenetik mit künstlicher Intelligenz-gestützter Bioinformatik ermöglichen ihre Softwarealgorithmen eine präzise Krebsklassifizierung von Subtypen, die sonst schwer oder unmöglich zu unterscheiden sind. Die Technologie basiert auf DNA-Methylierung, einem Muster chemischer Markierungen auf Tumor-DNA, die als genomische Fingerabdrücke fungieren. Der Algorithmus wurde bisher bei mehr als 150.000 Patientenproben angewendet.

Das Unternehmen befasst sich mit der Klassifizierung von Hirntumoren, da hier ein hoher Bedarf an verbesserter diagnostischer Genauigkeit besteht. Die auf Methylierung basierende Tumorklassifizierung wird nun von den WHO-Richtlinien als präzises Klassifizierungsinstrument empfohlen, das eine verbesserte klinische Versorgung von Krebspatienten ermöglichen soll.

„Wir verfügen über eine sehr robuste Plattformtechnologie und erwarten, den Heidelberg Brain Classifier 2025 als zugelassenen Diagnosetest auf den Markt zu bringen“, sagt David Jones von KITZ und DKFZ, Mitgründer und Geschäftsführer von Heidelberg Epignostix.

„Wir konzentrieren uns zunächst auf Hirntumore, bei denen eine beträchtliche Patientenpopulation und hohe Relevanz bei Krebs im Kindesalter bereits zu einer schnellen Akzeptanz geführt haben, aber wir werden uns schnell auf andere Tumorindikationen ausweiten“, ergänzt Felix Sahm, Mitgründer und Leiter der Molekularen Neuropathologie am Universitätsklinikum Heidelberg.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.