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Der Venture-Capital-Investor Forbion hat mit seinem „BioEconomy Fund I“ die nächste Etappe im Fundraising erfolgreich abgeschlossen. Nachdem der Fonds beim ersten Closing im Jahr 2023 bereits 75 Millionen Euro einsammeln konnte, übertrifft er nun mit einem zweiten Closing von 164,5 Millionen Euro sein ursprünglich angepeiltes Ziel von 150 Millionen Euro um rund 10 Prozent. Damit nähert sich der Fonds seinem finalen Ziel, einem sogenannten Hard Cap von 200 Millionen Euro. Mit den neuen Mitteln plant Forbion etwa 12 bis 15 Investments zu tätigen. Die Investitionsperiode soll sich über die kommenden vier bis fünf Jahre erstrecken.
Das erfolgreiche Fundraising reflektiert laut Unternehmensführung die wachsende Bedeutung nachhaltiger Innovationen und die Nachfrage nach Biotechnologie-Lösungen, die sowohl ökologischen als auch wirtschaftlichen Anforderungen gerecht werden.
Fokus auf nachhaltige Innovationen
Der BioEconomy Fund I ist Teil des 2023 ins Leben gerufenen „Planetary-Health-Fund“-Modells von Forbion. Dieses Modell fokussiert auf B2B-Lösungen, die nicht-nachhaltige Produkte durch skalierbare und wirtschaftlich wettbewerbsfähige Alternativen ersetzen, mit dem Ziel, nachhaltige Innovationen zu fördern, die mindestens die Kostenparität mit bestehenden Lösungen erreichen, um deren breite Markt-Akzeptanz zu gewährleisten. Die Investitionsschwerpunkte des Funds umfassen die Entwicklung neuer Ansätze für nachhaltige Ernährungssysteme, Landwirtschaftstechnologien, Materialien und Umwelttechnologien. So will der Fonds maßgeblich zur Förderung einer nachhaltigeren Wirtschaft beitragen, die den ökologischen Fußabdruck verringert.
Starke Unterstützung durch institutionelle Investoren
Der BioEconomy-Fund I wird von namhaften institutionellen Investoren unterstützt. Darunter KfW Capital, Novo Holdings, Rentenbank, Aurae Impact sowie die neuen Geldgeber ABN AMRO Bank und EIFO. Insgesamt strebt der Fonds einen Hard Cap von 200 Millionen Euro an.
Sander Slootweg, Managing Partner und Mitgründer von Forbion, erklärte: „Dass wir – in nur etwas mehr als einem Jahr – die 150 Millionen Euro-Marke überschritten haben, spiegelt die Stärke unseres Teams und unserer Strategie sowie das Vertrauen unserer Investoren in unsere Umsetzungsfähigkeit wider. Ihre Unterstützung für den BioEconomy Fund I zeigt die wachsende Nachfrage nach skalierbaren, kostengünstigen Biotech-Lösungen, die sowohl Nachhaltigkeit als auch hohe Renditen bieten.“
Alex Hoffmann, General Partner, ergänzte: „Investoren erkennen das transformative Potenzial skalierbarer Biotech-Lösungen, um die Bedürfnisse von Branchen zu erfüllen, die nachhaltige Praktiken einführen wollen. Ihre Unterstützung ermöglicht es uns, Unternehmen bei der Skalierung und Umsetzung bedeutender Veränderungen zu unterstützen.“
Portfoliounternehmen als Beispiele für Forbions Strategie
Zwei der Portfoliounternehmen veranschaulichen Forbions Engagement für skalierbare, biotechnologiebasierte Innovationen. So entwickelt „Solasta Bio“ nachhaltige Lösungen zur Insektenbekämpfung als Alternative zu chemischen Insektiziden, während „Novameat“ die pflanzliche Fleischproduktion mit einer proprietären Technologie vorantreibt, die die Herstellung hochwertiger Texturen skalierbar macht. Forbions Investitionen in diese beiden (und alle weiteren) Unternehmen richten sich jeweils an den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung aus, darunter SDG 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur), SDG 12 (verantwortungsvoller Konsum und Produktion) und SDG 13 (Klimaschutz).
Biotechnologie – über menschliche Gesundheit hinaus
Forbion ist eine führende globale Risikokapitalgesellschaft mit Hauptsitz in Naarden, Niederlande, sowie Niederlassungen in München und Boston. Das Unternehmen hat sich auf Investitionen in innovative Biotechnologieunternehmen spezialisiert und verwaltet ein Vermögen von rund 5 Milliarden Euro. Seit einigen Jahren erweitert Forbion seinen Wirkungsbereich auf „planetarischen Gesundheitsherausforderungen“. Dabei legt das Unternehmen Wert darauf, sowohl positive Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlergehen von Mensch und Planet zu erzielen, als auch finanzielle Renditeziele zu erfüllen.
Autor/Autorin
Urs Moesenfechtel, M.A., ist seit 2021 Redaktionsleiter der GoingPublic Media AG - Plattform Life Sciences und für die Themenfelder Biotechnologie und Bioökonomie zuständig. Zuvor war er u.a. als Wissenschaftsredakteur für mehrere Forschungseinrichtungen tätig.