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Weckruf für Europa – hört Deutschland zu?

Europa und insbesondere Deutschland muss dringend einen Kurswechsel vollziehen, um im internationalen Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren. Wie der Wechsel gelingen könnte, hat zuletzt Mario Draghi skizziert: Innovationslücken zu globalen Technologieführern schließen, grünen Wandel und höhere Wettbewerbsfähigkeit miteinander verbinden und die Abhängigkeit von ausländischen Wirtschaftsmächten verringern. Und vor allem sollten bis zu 800 Mrd. EUR pro Jahr in diese gemeinsamen Ziele ­investiert werden und die Biotechnologie eine Schlüsselrolle bei dieser Wende einnehmen.

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Titelbild PLS 2_24 Biotechnologie. Copyright Bild: playground.com
Titelbild PLS 2_24 Biotechnologie. Copyright Bild: playground.com

Ein solcher Kurswechsel würde in Deutschland auf fruchtbaren Boden fallen. Schließlich hat sich die hiesige Branche in den vergangenen 40 Jahren zu einem Vorreiter der Innovation entwickelt, wie der Artikel „Die Zeiten ändern sich“ (S. 8) eindrucksvoll zeigt. Deutsche Biotechinnovationen bieten Lösungen für globale Herausforderungen und zeigen weiterhin ein gutes Wachstum und ein stabiles Basisgeschäft, wie u.a. der ­Beitrag „Shadows on the Wall“ (S. 12) verdeutlicht. Auch in der Wissenschaft spielt ­Deutschland in der Oberliga, beispielsweise im Bereich künstliche Intelligenz und deren Anwendung in der Medikamentenentwicklung (S. 20, S. 24, S. 54 und S. 100).

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Der Artikel „Lohnt es sich, in die deutsche Biotechnologie zu investieren?“ (S. 16) zeigt, dass Deutschland nach wie vor ein äußerst attraktiver Standort für Biotechinvestitionen ist. Nicht zuletzt der Börsengang von Pentixapharm (S. 98) unterstreicht, dass das Vertrauen in die deutsche Biotechbranche nach wie vor ­vorhanden ist. Und Unternehmen wie Formycon (S. 28) ­beweisen mit ihren neuen Geschäftsmodellen, dass Erfolg auch hierzulande möglich ist. Zudem ist das ­Biotech-Fundraising in Deutschland (S. 90 und S. 104) gut aufgestellt und ­verschiedene Biotechnologiestandorte (S. 32, S. 44 und S. 52) in Deutschland exzellente Voraussetzungen für ein weiteres Branchenwachstum.

Zudem finden Sie in der neuen Ausgabe u.a. folgende Inhalte:

  • „Deutschland könnte von ­Singapur lernen“ – Interview mit Dr. Christina Port, 2NA FISH, und Dr. Margarete Nawrath, Life Science Factory Munich, Seite 54
  • Akademische Ausgründungen in den Life Sciences. Gesellschaftsrechtliche, finan­zielle und lizenzrechtliche Aspekte für Gründer. Von Benedikt Mahr, Kai Grunwald, Weitnauer, Seite 76
  • Die Krankenhausreform kommtChancen und Herausforderungen für Transaktionsmarkt und Investorenverhalten, Dr. Klaus-Georg Baier,
    Catarina Seemann, HEUKING., Seite 82
  • Case Study ActiTrexx GmbH: Innovative Zelltherapien für ­lebensbedrohliche Erkrankungen – Revolutionäre Zelltherapien für Autoimmun- und Autoinflammationserkrankungen, Seite 95

Der fruchtbare Boden ist also vorhanden. Aber er droht dennoch zu erodieren. Damit das nicht passiert, müsste die Dominanz der Automobilindustrie in der F&E-Landschaft überdacht werden. Es gilt, eine breitere Diversifizierung der Technologieunternehmen zu fördern. Ein verstärkter Fokus auf zukunftsweisende Technologien ist unerlässlich. Gleichzeitig muss die Kommerzialisierung von Innovationen beschleunigt werden. Auch wäre eine engere Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern entscheidend, um diese Ziele zu verwirklichen. Deutschland muss Draghis Weckruf hören und umsetzen.

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre! Hier gelangen Sie zum E-Magazin.

Wie immer sind wir gespannt auf Ihr Feedback zur vorliegenden Ausgabe, gerne an moesenfechtel@goingpublic.de.

Urs Moesenfechtel
Redakteur Life Sciences

Autor/Autorin

Redaktionsleiter Plattform Life Sciences at GoingPublic Media AG | Website

Urs Moesenfechtel, M.A., ist seit 2021 Redaktionsleiter der GoingPublic Media AG - Plattform Life Sciences und für die Themenfelder Biotechnologie und Bioökonomie zuständig. Zuvor war er u.a. als Wissenschaftsredakteur für mehrere Forschungseinrichtungen tätig.