Die FiSens GmbH ist die erste Ausgründung der Photonik Inkubator GmbH in Göttingen. Sie stellt ultra-miniaturisierte Messsysteme und Sensoren in Telekommunikationsglasfasern her, mit deren Hilfe zum Beispiel Herzkatheter sicherer gesteuert werden können.
Glasfasern nach Kundenwunsch
Mit dem Investment sollen neue Produktionsanlagen aufgebaut werden, um die nach Kundenwunsch designten Glasfasern in großen Stückzahlen herstellen zu können. Als neue Investoren und Gesellschafter beteiligen sich der Münchener Venture Capital-Investor Falk Strascheg, die NBank, mit ihrer Kapitalbeteiligungsgesellschaft Niedersachsen mbH, als niedersächsische Landesförderbank sowie ein weiterer privater Investor.
Nerven aus Glas
Die FiSens GmbH produziert in einem speziellen Laserverfahren Sensoren innerhalb von gewöhnlichen Glasfasern, wie sie zu tausenden Kilometern in der Telekommunikation verwendet werden. Mittels mikroskopisch eingeschriebener Strukturen, sogenannten Faser-Bragg-Gittern, kann mit einer derartigen Faser Druck, Temperatur, Dehnung oder die 3-dimensionale Verformung im Raum mithilfe von Licht ermittelt werden. Die Sensoren können entsprechend den Kundenwünschen hergestellt und als „Nerven aus Glas“ in unterschiedlichste Geräte und Umgebungen eingesetzt werden.
Zusätzlich ist es dem Unternehmen gelungen, eine Methode vorzustellen, um die Lichtinformationen der verschiedensten Glasfasersensoren in digitale Daten zu übersetzen und hierdurch neue Anwendungsgebiete für faseroptische Sensoren zu erlauben. Sie können zum Beispiel in Herzkatheter integriert werden, um dessen räumliche Bewegung während eines operativen Eingriffs am Herzen zu erfassen oder aber auch in einem flexiblen Handschuh die Steuerung einer Roboter- oder virtuelle Hand mittels Gestenerkennung ermöglichen.
Projekt aus dem Goslarer Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut
Die FiSens GmbH ist das erste Gründungsprojekt der Photonik Inkubator GmbH. Das Projekt stammt aus dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut in Goslar und wurde von Prof. Dr. Wolfgang Schade initiiert. Die Inkubation am Photonik Inkubator wurde mit über 1,3 Mio. EUR vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert, wodurch die Forschungsarbeiten zur Anwendungsreife gebracht und ein belastbarer Business Case aufgestellt werden konnten.
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