Bildnachweis: @mybioma.com.

Das Health-Tech Start-Up myBioma hat die Corona-Krise als Chance gesehen und erfolgreich genutzt. Neben einer erfolgreichen doppelten ISO-Zertifizierung sicherte sich die Firma ein sechsstelliges Investment von namhaften Investoren, welches durch den COVID-Hilfsfonds des Austria Wirtschaftsservice GmbH (AWS) nun verdoppelt werden soll. Als Nächstes wollen die Gründer jetzt auch international auf sich aufmerksam machen.  

 

Das junge österreichische Unternehmen myBioma – angesiedelt am FH Technikum Wien und mit Sitz in Niederösterreich – analysiert Daten mit Hilfe von fortgeschrittener Bioinformatik (Next Generation Sequencing) und Künstlicher Intelligenz das Darm Mikrobiom. Hierbei werden die Ergebnisse von Milliarden von Darm-Bakterien in Stuhlproben sequenziert, um Krankheiten besser und früher erkennen zu können. Das Unternehmen, gegründet von Dr. Barbara Sladek und Dr. Nikolaus Gasche, zielt auf die Revolutionierung der Diagnostik ab und beteiligt sich an wissenschaftlichen Studien in verschiedenen Feldern.

Die myBioma-Gründer Nikolaus Gasche und Barbara Sladek

myBioma‘s Kernkompetenz liegt in der vertiefenden Analyse genetischer Stränge von Darmbakterien und der anschließenden Interpretation der Ergebnisse. Bereits heute erhalten Ärztinnen und Ärzte wichtige Informationen zur Darmgesundheit, welche etwa bei der gezielten Behandlung des Reizdarmsyndroms helfen.

 

 

Namhafte Investoren für myBioma

Nun konnte sich myBioma Kapital von bestehenden und neuen Investoren sichern. Business Angel Johann Steszgal, EXF Alpha (European Super Angels Club), der Münchner Business Angel und Serial Entrepreneur Thomas Wilckens und die Eigentümer der österreichischen Tec-Gruppe, Ernst Rohrschach und Peter Lehner, haben gemeinsam einen sechsstelligen Betrag in das Startup investiert. Die beiden Gründer halten gemeinsam noch rund 70 Prozent des Unternehmens. „Digitalisierung und IT-Sicherheit sind die Kernkompetenzen der Tec Group. Die Umsetzung im Gesundheitswesen ist jetzt besonders spannend und wir sehen große Synergien und Potenziale für die Zukunft. Die Gründer, Barbara und Nikolaus, sowie ihre bisherigen Ergebnisse haben uns davon überzeugt, dass myBioma das Unternehmen ist, mit welchem wir diese Synergien nutzen wollen“, so Ernst Rohrschach. Die Venture Capital Experten von Venionaire in Luxemburg und Österreich haben als Fondsmanager das Start-Up in der Unternehmensentwicklung stark unterstützt und die Beratung im Zuge der letzten Finanzierungsrunde geleistet. Dr. Thomas Wilckens ist sich sicher: „Die COVID-19-Pandemie und ihre globalen Auswirkungen haben verdeutlicht, dass Belastbarkeit und Agilität auch in Krisenzeiten für ein Unternehmen immens wichtig sind. Neben dem Fachwissen und der Expertise auf dem Gebiet der Darm-Mikrobiom Analyse, hat mich der Drive des gesamten Teams und des soliden Umfelds überzeugt, um hier als Investor einzusteigen“.

 

Wofür myBioma das Investment verwenden wird

Der zukünftige Fokus von myBioma soll auf die engere Zusammenarbeit mit bereits etablierten Laboren und Krankenhäusern gelegt werden, wobei die Software für die fundierte Mikrobiom-Analyse hierzu für verschiedene medizinische Indikationen, etwa durch aktuelle Studien weiterentwickelt und optimiert werden soll. Die myBioma Analyse ist bereits erfolgreich in ganz Europa im Einsatz. Vor allem während der Coronavirus-Pandemie haben viele Menschen erkannt, dass das Immunsystem im Darm sitzt und hier nun angefangen, selbstständig oder in Kombination mit ihrem Arzt oder Ärztin zu handeln. „Das Produkt wie auch das Team haben ein großes Potential und ich bin zuversichtlich, dass myBioma helfen kann, medizinische Behandlungen mit ihrer Technologie zu erleichtern und eine Genesung zu beschleunigen“, so Wilckens weiter. Das Unternehmen ist mit seinem Produkt bereits in klinische Studien involviert, um die Relevanz und Nützlichkeit des Darm-Mikrobioms in verschiedenen medizinischen Feldern zu evaluieren. So sollen in Zukunft Diagnosen oder spezifische Therapiepläne auf dem individuellen Darm-Mikrobiom von Patientinnen und Patienten aufbauen. „Eines unserer kurzfristigen Ziele ist es, interessierten Laboren und Krankenhäusern mittels standardisierter Schnittstelle eine einfache und kostengünstige Möglichkeit zu bieten, die von myBioma entwickelte Analyse-Plattform in eigene Anwendungen zu integrieren“, so Barbara Sladek, PhD (Oxford) MBA, Gründerin und Geschäftsführerin von myBioma abschließend.