Bildnachweis: Mecuris.

Das Münchener Medizintechnikunternehmen Mecuris GmbH hat eine neue Finanzierungsrunde in Höhe von 3,6 Mio. EUR abgeschlossen. Mit an Bord sind neben den Seed-Investoren Bayern Kapital und dem High-Tech Gründerfonds erneut die internationale Investmentgesellschaft Mulcan, der Life Science Venture Capital-Investor Vesalius Biocapital und die Sana Kliniken AG. Die letzte Finanzierungsrunde wurde ebenfalls im Januar letzten Jahres bekannt gegeben – wir berichteten.

Klares Ja der Orthopädietechnikbranche zur Digitalisierung

Im Mittelpunkt steht die Digitalisierung der Orthopädietechnik. Dabei geht der entscheidende Veränderungsprozess von der Mecuris Solution Platform aus. Diese Online-Plattform bildet eine Digitale Werkstatt ab, mit der sich patientenspezifische Prothesen und Orthesen gestalten und mittels 3D-Druck realisieren lassen. Die digitale Prozesskette dahinter ermöglicht es Orthopädietechniker und Anwender gemeinsam, ein in Farbe, Form und Funktion optimiertes Hilfsmittel zu erstellen.

Vorrangiges Ziel bei Mecuris war es zunächst, die Orthopädietechnik mit der Online-Plattform vertraut zu machen und traditionelles Handwerk – wo sinnvoll möglich und zeitsparend – zu digitalisieren. Diesem Ziel ist das Unternehmen im vergangenen Jahr ein großes Stück nähergekommen: „Die Entwicklung von Mecuris zu einem Anbieter digitaler Algorithmen wird mittlerweile von den Partnern in der orthopädietechnischen Patientenversorgung als Schritt in die Zukunft klar angenommen“, sagt Johannes Schneider-Littfeld, Vorsitzender des Mecuris Advisory-Boards. Um diesen Weg konsequent weiterzugehen und aufgrund der erreichten Milestones in 2019 haben sich alle Investoren der Serie-A Runde entschieden, das Unternehmen auch weiterhin mit den notwendigen Ressourcen auszustatten.

2020 wird auch der Bereich Orthetik digital

Mecuris will die Mittel sowohl für die Steigerung der Marktdurchdringung auf dem europäischen Markt nutzen als auch für die Erweiterung der Plattform im Bereich Orthetik, die für Ende März geplant ist. Ab dann soll die Digitale Prothesenwerkstatt zur Erstellung individueller Prothesen um die Digitale Orthesenwerkstatt ergänzt werden. Damit soll Orthopädietechnikern eine einfache, intuitive und zeitsparende Möglichkeit offenstehen, Orthesen in einem web-basierten Workflow komplett zu erstellen oder Teilschritte zu nutzen.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.