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Das Biophotonik-Unternehmen Refined Laser Systems aus Münster hat eine Seed-Finanzierung in Höhe von 2,7 Mio. EUR bekanntgegeben. Das Unternehmen ist auf innovative Lasersysteme für die SRS-Mikroskopie und Quantentechnologie spezialisiert. Angeführt wurde die Runde vom High-Tech Gründerfonds und APEX Ventures, unter Beteiligung der NRW.BANK, Onsight Ventures und Papst Venture Capital. Zu den weiteren Investoren gehören der Privatinvestor Tom Merk, ehemaliger EVP des Laserherstellers Coherent, Hans-Michael Hauser, ehemaliger Partner bei BCG, und Biophotonics-Experte Dr. Werner Falkenstein.
Die Mittel sollen für die Entwicklung eines intraoperativen Mikroskop-Prototyps verwendet werden, welcher Tumorränder direkt im OP-Saal identifiziert und eine Diagnose innerhalb von Minuten durch einen telemedizinisch eingebundenen Pathologen und KI-Unterstützung ermöglicht.
Refined: Vorbereitung für die klinische Zulassung
Das Herzstück des von Refined Laser Systems hergestellten Prototyps wird die bereits eingesetzte Lasertechnologie und ein Bildgebungssystem sein, das 2023 einsatzbereit sein wird. Darüber hinaus plant das Unternehmen, das neue Kapital für den Ausbau seines Teams und die Vorbereitungen für die klinische Zulassung einzusetzen.
Der heutige Goldstandard der Krebsdiagnostik (Hämatoxylin- und Eosin- oder H&E-Färbung von biopsiertem Gewebe) erfordert zeitaufwändige Präparationsschritte, bestehend aus Gewebeentnahme, Dünnschnitt und Färbung, bevor ein Pathologe eine Diagnose stellen kann.
Trotz vieler Fortschritte dauert dieser Prozess in der Regel bis zu zehn Stunden und verlängert die medizinische Behandlung. So müssen zum Beispiel durchschnittlich zwölf Prozent der Brustkrebsoperationen in Deutschland wiederholt werden, weil bei der ersten Operation nicht alle Krebszellen identifiziert und entfernt werden konnten.
Kombination aus Lichtmikroskopie und chemischer Identifizierung
Die patentierte Technologie des Unternehmens basiert auf der Raman-Mikroskopie, einer Kombination aus herkömmlicher Lichtmikroskopie und eindeutiger chemischer Identifizierung durch Raman-Spektroskopie. Die Kombination dieser beiden Techniken ermöglicht die chemische Analyse von Zellen und Gewebe durch die Verknüpfung von spektralen bzw. chemisch spezifischen Informationen mit räumlichen Daten.
Durch die Stimulierung des Raman-Prozesses mithilfe der Lasertechnologie von Refined Laser Systems können kontrastreiche H&E-äquivalente Mikroskopiebilder innerhalb von Minuten generiert werden. Der Großteil der zeitaufwendigen Probenpräparation entfällt hierbei, da die Raman-Mikroskopie ohne externe Färbemittel auskommt und an dicken ungeschnittenen Proben eingesetzt werden kann.
Die schnelle Identifizierung zusätzlicher Gewebebestandteile erlaubt eine größere Informationstiefe für eine genauere Diagnose. Während konventionelle Lasersysteme tischfüllende Aufbauten in spezialisierten Laserlaboren benötigen, nehmen die schlüsselfertigen Laser von Refined Laser Systems nicht mehr Platz als ein 19-Zoll-Einschub ein.
„Bei heutigen Krebstherapien muss in bis zu einem Drittel aller Fälle eine Operation wiederholt werden, weil es nach wie vor eine Herausforderung ist, Krebszellen schnell zu identifizieren, ohne eine umfangreiche Biopsie durchzuführen. Wir freuen uns sehr, dass wir das Kapital für die Entwicklung von Werkzeugen erhalten haben, die nahezu sofortigen Einblick in Gewebe- und Zellsysteme ermöglichen und damit die Belastung der Patienten und Patientinnen sowie die Kosten für die Krebstherapie reduzieren“, sagt Dr. Max Brinkmann, Mitgründer von Refined Laser Systems. Nun wolle man die Finanzierung nutzen, um einen Prototyp zu entwickeln, die klinische Zulassung vorzubereiten und das Team zu erweitern.
Die Refined Laser Systems GmbH mit Sitz in Münster wurde 2019 als Ausgründung der Westfälischen-Wilhelms Universität von Max Brinkmann, Tim Hellwig und Christoph Seidenstücker gegründet. Kernexpertise des Unternehmens ist die Entwicklung von Laser- und Mikroskopietechnik. Die Lasersysteme PICUS DUO und PICUS Q des Unternehmens werden weltweit als Schlüsselkomponenten für die SRS-Mikroskopie und die Quantentechnologie eingesetzt.
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Die Redaktion der Kapitalmarkt Plattform GoingPublic (Magazin, www.goingpublic.de, LinkedIn Kanal, Events) widmet sich seit Dezember 1997 den aktuellen Trends rund um die Finanzierung über die Börse. Ob Börsengang (GoingPublic) oder die vielfältigen Herausforderungen für börsennotierte Unternehmen (Being Public), präsentiert sich GoingPublic cross-medial als Kapitalmarktplattform für Emittenten und Investment Professionals.