Der CEO eines der weltgrößten Pharmakonzerne zeigt sich skeptisch gegenüber den aktuellen Entwicklungen der internationalen Biotechnologie-Industrie. In einem Gespräch mit Medienvertretern kritisierte Severin Schwan, CEO von Roche, die Preisentwicklung für mittelgroße Biotech-Firmen mit Wirkstoffen in der spätklinischen Entwicklung. Demnach habe das grassierende Übernahmefieber die Preise weit über ihren tatsächlichen Wert hinaus steigen lassen. „Ich denke, die Blase wird irgendwann platzen“, so Schwan.
Demgegenüber hält der Roche-Konzern weiterhin Ausschau nach kleineren Firmen mit Produkten in einer frühen Entwicklungsphase. Bei diesen Produkten sei die Marktreife noch einige Jahre entfernt, so Schwan. Der Roche-CEO unterstrich das Ansinnen des Konzerns, vor allem Deals in der Frühphase abzuschließen. Eine Großübernahme wie der Kauf von InterMune für 8,3 Mrd. USD im vergangenen Jahr bezeichnete Schwan als Sonderfall. Aktuell zieht der Umsatz von InterMunes Lungenmedikament Esbriet, das seit vergangenem November in den USA auf den Markt ist, stark an. Analysten trauen der Arznei zur Behandlung von Lungenfibrose demnach Milliardenumsätze zu.
Bezüglich der eigenen Produktpipeline zeigte sich Schwan optimistisch, diese mache gute Fortschritte. Er verwies auf vielfältige Investitionsmöglichkeiten. Zuletzt hatte Roche, der weltgrößte Hersteller von Krebsmedikamenten, im August zwei kleine US-Diagnostikfirmen übernommen.
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