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ToggleTubulis, eines der höchstkapitalisierten deutschen Biotech-Startups, treibt mit der heute bekannt gegebenen Ernennung von Dr. Matthew Norkunas zum neuen Chief Financial Officer (CFO) und Präsidenten der US-Tochtergesellschaft Tubulis Inc., die US-Expansion voran. Vielleicht auch ein nächster Schritt in Richtung Börsengang in den USA?
Matthew Norkunas ist ausgebildeter Anästhesist mit einem Abschluss in Medizin von der University of Maryland School of Medicine und einem MBA der Columbia Business School. Er war zuvor CFO bei Generation Bio und SomaLogic und ist derzeit als Board-Mitglied bei Obsidian Therapeutics tätig, einem Unternehmen mit Fokus auf Zell- und Gentherapien in der Onkologie. Norkunas soll künftig von Tubulis‘ Firmensitz in Cambridge aus das US-amerikanische Team leiten und gleichzeitig die globale Präsenz des Unternehmens ausbauen. Mit seiner Ernennung will Tubulis seine USA-Expansion gezielt vorantreiben, so Wortlaut der heutigen Presseveröffentlichung. Dazu Dominik Schumacher, PhD, CEO und Mitgründer von Tubulis: „Während wir uns auf die nächste Phase der Unternehmens- und Pipeline-Entwicklung konzentrieren, werden seine strategischen Einblicke und sein finanzielles Know-how entscheidend dazu beitragen, Tubulis langfristig erfolgreich zu positionieren“.
Aussichtsreiche Wirkstoffkandidaten
Tubulis überführt derzeit mehrere Wirkstoffkandidaten in die klinische Entwicklung. Erst kürzlich wurde der zweite ADC-Kandidat, TUB-030, in die klinische Entwicklung aufgenommen – weniger als ein Jahr nach dem Start der ersten klinischen Studie mit dem Hauptkandidaten TUB-040. Seinen Einstieg bei Tubulis kommentierte Norkunas mit den Worten: ‚Ich freue mich sehr, Teil des Unternehmens zu werden, und darauf, gemeinsam mit dem gesamten Tubulis-Team die innovative Pipeline weiter voranzutreiben, die das Potenzial hat, das Leben von Patienten nachhaltig zu verbessern.“
Kapitalisierung bei über 200 Mio. EUR
Tubulis gilt als eines der höchst kapitalisierten deutschen Biotech-Start-ups. Inzwischen sind weit über 200 Mio. EUR Venture Capital in die Gesellschaft geflossen. Im März 2024 war eine Serie-B2-Finanzierungsrunde über 128 Mio. EUR gekannt geworden. Die Investorenbasis von Tubulis liest sich wie ein Who-is-who der nationalen und internationalen Biotech-VC-Elite. Investiert sind inzwischen neben EQT Life Sciences und Nextech Invest US-Investoren wie Frazier Life Sciences und Deep Track Capital. Nicht zu vergessen die Kapitalgeber der ersten Runden wie Andera Partners, BioMedPartners, Fund+, Bayern Kapital (im Rahmen des ScaleUp-Fonds Bayern), coparion, Seventure Partners, OCCIDENT, High-Tech Gründerfonds (HTGF) und als Corporate Investor Evotec. Im Dezember 2024 war Tubulis darüber hinaus eine exklusive Options- und Lizenzvereinbarung mit Gilead Sciences eingegangen, um ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) für ein spezifisches Ziel bei soliden Tumoren zu entwickeln. Diese Partnerschaft umfasste allein eine Vorabzahlung von 20 Mio. USD, eine potenzielle Optionsausübungsgebühr von 30 Mio. USD und mögliche Meilensteinzahlungen von bis zu 415 Mio. USD.
Fazit
„Ein Börsengang ist immer eine Option für ein Biotech-Unternehmen wie Tubulis“, wurde Tubulis-CEO Dominik Schumacher bereits im Frühjahr 2024 zitiert. Die Ernennung von Matthew Norkunas zum neuen CFO und Präsidenten von Tubulis Inc. könnte ein weiterer Meilenstein auch mit Blickrichtung US-Kapitalmarkt sein.
Autor/Autorin
Urs Moesenfechtel, M.A., ist seit 2021 Redaktionsleiter der GoingPublic Media AG - Plattform Life Sciences und für die Themenfelder Biotechnologie und Bioökonomie zuständig. Zuvor war er u.a. als Wissenschaftsredakteur für mehrere Forschungseinrichtungen tätig.