Bildnachweis: ribah – stock.adobe.com, Mallia Therapeutics .
Produkt ist ein echter Gamechanger
Mit großem Enthusiasmus präsentiert Mallia Therapeutics ihr innovatives zukünftiges Produkt. Präklinische Daten zeigen, dass es nicht nur Haarausfall stoppen kann, sondern auch neues Haarwachstum anregt. „Unser Produkt ist ein echter ‚Gamechanger‘. Kein anderes der derzeit verfügbaren Produkte bietet diese Möglichkeit“, so Prof. Dr. Alexander Steinkasserer, Mitgründer und Geschäftsführer von Mallia Therapeutics.
Der Wirkmechanismus von sCD83
Mallia Therapeutics’ Produkt basiert auf dem immunmodulatorischen Molekül sCD83. Es baut am Haarfollikel ein entzündungsauflösendes Milieu auf und verhindert gleichzeitig Apoptose (Zelltod). Beide Prozesse sind charakteristisch für Haarausfall (AGA und AA). Zusätzlich fördert sCD83 die Bildung von speziellen Immunzellen, den regulatorischen T-Zellen (Tregs), die direkt mit den Haarwurzelzellen zusammenarbeiten, um das Haarwachstum anzuregen. Außerdem bindet sCD83 direkt an die Haarfollikel, was die Wachstumsphase der Haare sowie die Produktion von Keratinen, den Hauptbestandteilen der Haare, stimuliert und so neues Haarwachstum fördert.
Durch Zufall eine Lösung für Haarausfall
sCD83 ist eigentlich ein Zufallsfund. Ursprünglich arbeiteten Prof. Dr. Steinkasserer und sein Team an der Funktion von sCD83 bei der Wundheilung. Dass sCD83 diesen Effekt hat, konnte im Rahmen von Tierversuchen auch nachgewiesen werden. Doch eben nicht nur das: An den Stellen, an denen das Mittel aufgetragen wurde, wuchsen Haare nach oder neu. „Uns war sofort bewusst, welches Potenzial in dieser Entdeckung steckt“, so Prof. Dr. Steinkasserer.
Sicherer Wirkmechanismus und schnelle klinische Entwicklung
Dr. Dmytro Royzman, weiterer Mitgründer und CSO von Mallia Therapeutics, erklärt: „Der Wirkmechanismus von sCD83 ist durch präklinische Studien und Tests an menschlichen Haarfollikeln bestätigt. Da sCD83 nur lokal auf der Kopfhaut angewendet wird und nicht systemisch wirkt, erwarten wir ein ausgezeichnetes Sicherheitsprofil.“ Dr. Manfred Groeppel, ebenfalls Mitgründer und Geschäftsführer, ergänzt: „Als körpereigenes Protein ermöglicht sCD83 eine schnelle Entwicklung, sowohl als kosmetisches Produkt als auch als topische Anwendung im Rahmen einer klinischen Entwicklung. In beiden Fällen stünde eine zeitnahe, sichere Behandlungsalternative für Haarausfall in Aussicht.“
Finanzierung und Aussichten
Noch bevor das Unternehmen 2023 gegründet worden war, konnte es 2021 im Rahmen des bayerischen Vorgründungswettbewerbs für Biomedizinunternehmen, des m4 Award, eine erste Seed-Finanzierung von 500.000 EUR einwerben. Diese Mittel nutzte es zur Weiterentwicklung seiner Technologie.
Nach der ersten Seed-Finanzierungsrunde hat sich Mallia kürzlich im September die erste Tranche in Höhe von rund 2 Mio. EUR gesichert. Das Second Closing in Höhe von bis zu
2,2 Mio. EUR ist zum Ende des ersten Quartals 2025 geplant. Mit den eingeworbenen Mitteln soll die Produktion des Produktkandidaten finanziert werden, um den nächsten großen Schritt, den Einsatz der sCD83-Therapie beim Menschen, zu erreichen. Dass diese Anwendung auf Interesse aus dem VC- und Privatbereich sowie der Industrie stößt, verwundert nicht, wenn man über die Bedeutung einer gesunden Haarpracht für uns Menschen und das weltweite Marktpotenzial nachdenkt.
KURZPROFIL MALLIA THERAPEUTICS GMBH
Gründung: 2023
Sektor: Biomedizin
Standort: Erlangen
Mitarbeiter: drei
Internet: https://mallia-therapeutics.com
Autor/Autorin
Urs Moesenfechtel, M.A., ist seit 2021 Redaktionsleiter der GoingPublic Media AG - Plattform Life Sciences und für die Themenfelder Biotechnologie und Bioökonomie zuständig. Zuvor war er u.a. als Wissenschaftsredakteur für mehrere Forschungseinrichtungen tätig.