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Fast jede zweite Neuzulassung auf dem Pharma-Markt war im vergangenen Jahr ein biotechnologisch hergestelltes Arzneimittel. In den letzten zehn Jahren stieg der Anteil von 12 Prozent im Jahr 2011 auf 46 Prozent im Jahr 2021. Das sind Ergebnisse des aktuellen Biotech-Reports vom Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). „Die vfa-Zahlen zeigen deutlich, dass biotechnologische Therapien einen festen Platz in der Gesundheitsversorgung einnehmen – nicht erst seit der Corona-Pandemie“, sagt Manfred Heinzer, Geschäftsführer der Amgen GmbH. Zugleich sei Deutschland ein wichtiger Biotechstandort, der gefördert und nicht, wie die Politik aktuell plane, geschröpft werden sollte.
Biopharmazeutika: Seit 2011 nahezu verdoppelt
Von 2011 bis 2021 hat sich die Zahl der Biopharmazeutika auf dem deutschen Markt nahezu verdoppelt und wuchs von 197 auf 362. Allein im vergangenen Jahr wurden 26 biotechnologisch hergestellte Arzneimittel neu zugelassen. Davon waren sechs Biosimilars, also Nachahmerpräparate von Original-Biopharmazeutika, die nach deren Patentablauf entwickelt werden dürfen. Auch in den nächsten Jahren wird sich diese Entwicklung fortsetzen, denn die Pipeline ist breit aufgestellt: 113 neue Wirkstoffe befinden sich aktuell in Phase III der klinischen Forschung.
Amgen mit gut gefüllter Pipeline
Auch die Pipeline des Forschungsstandorts von Amgen in Deutschland ist demnach gut gefüllt. Es sind Wirkstoffe gegen fünf verschiedene Krebserkrankungen in der Entwicklung. Die vor zehn Jahren gegründete Amgen Research (Munich) GmbH (ARM) hat 2015 ein Arzneimittel auf Basis der innovativen BiTE (bispecific T-cell engager) Technologie auf den Markt gebracht. Heute arbeitet das ARM-Team daran, die BiTE Moleküle sowohl bei hämatologischen als auch bei soliden Tumoren einzusetzen.
Die Forschung umfasst nicht nur die Entwicklung neuer Wirkstoffe, sondern auch die Optimierung vorhandener immunonkologischer Ansätze mit Blick auf Wirksamkeit, Nebenwirkungen und spezielle Zielgruppen. „Die Krebsforschung von ARM ist ein Beispiel für das Potenzial und die internationale Bedeutung des Forschungsstandorts Deutschland“, betont Manfred Heinzer. Ob der Standort Deutschland aber in Zukunft international bestehen wird, hänge auch von den geplanten Sparmaßnahmen der Politik ab, wie den weiteren Zwangsabgaben auf innovative Arzneimittel.
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