02 2019 h - v e d . n i z a g a m R U E – , 4 1 Rote Karte Aktionäre bremsen Bayer und UBS aus RECHTLICH BETRACHTET Nicht-Entlastungen bei Bayer und UBS zeigen Parallelen ARUG II Stand bei Gesetzgebung und Governance-Kodex DIGITALE HV Aktionärstreffen hinken Entwicklung hinterher

03 E D I T O R I A L Maßstäbe für Manager THORSTEN SCHÜLLER Redaktionsleitung HV Magazin schueller@goingpublic.de Es bewegt sich etwas in der deutschen Hauptversammlungsland- schaft. Die Misstrauensvoten der Investoren gegen die Vorstände von Bayer und der Schweizer Großbank UBS zeigen, dass Abstim- mungsergebnisse nahe der 100% keine Garantie mehr sind: Haben Vorstand beziehungsweise Aufsichtsrat aus Sicht der Aktionäre den falschen Kurs eingeschlagen, erteilen die Anteilseigner eine schmerzhafte Abmahnung. Unternehmenslenker agieren nicht im luftleeren Raum. Sie sind zwar in erster Linie ihrer Firma verpflichtet, aber eben nicht nur. Unternehmen sind auch Teil unserer Gesellschaft. Sie haben Ein- fluss auf die Allgemeinheit, wie auch umgekehrt. Daran müssen sich Manager orientieren. Daran müssen sie sich messen lassen. Natürlich geht es für Unternehmen um Umsatz, Gewinn, Aktien- kurs und Dividende. Es geht heutzutage aber auch um Aufrichtig- keit, Transparenz und Nachhaltigkeit. Es geht, wie der Fall Bayer zeigt, auch um Image. Vorstände, die das nicht verstehen, werden es auf Hauptversammlungen künftig schwer haben. Tausende junger Menschen gehen seit Monaten in vielen Ländern der Welt freitags auf die Straßen, um für ihre Zukunft zu kämpfen. Millionen haben die etablierten Parteien bei der jüngsten EU-Wahl abgestraft, weil sie unzufrieden sind mit dem Kurs der politisch Herrschenden und sie die Sorge um den Fortbestand unseres Planeten umtreibt. Wer meint, diese Personengruppen nicht ernst nehmen zu müssen, wird derzeit eines Besseren belehrt. Viele haben erkannt, was wichtig und nötig ist. Das gilt auch für Aktionäre. Die wahre Bedeutung des Begriffes Corporate Gover- nance, der guten Unternehmensführung, kommt damit immer mehr zum Vorschein. Er meint, aufrichtig, ehrlich und nachhaltig im Sinne von Unternehmen und Umwelt zu handeln. Bayer, UBS und auch die Deutsche Bank zeigen deutlich, welche Maßstäbe heute für Manager gelten. Ihr P.S.: Wir würden uns freuen, Sie auch persönlich bei unserem Eventformat „HV DIALOG“ zu treffen. 12.6. in Düsseldorf, 8.10. in Berlin und am 10.12. in München! Info auf Seite 25. HV MAGAZIN 02/2019

(E-)MAGAZIN – ONLINE – EVENT – NETZWERK e d . n i z a g a m R U E – , 4 1 02 2019 h - v Rote Karte Aktionäre bremsen Bayer und UBS aus RECHTLICH BETRACHTET Nicht-Entlastungen bei Bayer und UBS zeigen Parallelen ARUG II ARUG II Stand bei Gesetzgebung Stand bei Gesetzgebung und Governance-Kodex und Governance-Kodex DIGITALE HV DIGITALE HV Aktionärstreffen hinken Aktionärsttsttttttttttsttttsttttreff rrrerr ffffffffenenenenenen hinhihinnini kenkenkenkennenenkenne reff reffeffeffeff rrrefrerrrrrererrrrereff Entwicklklunnklklunnnllklklukluklunklunnlluuununnnnnnnkklklunklunnnkkl nnkkkl nnnkkkkkkkkk ulunkkkkkkkkkk g hing hing hing hing hinhing hg hing hing hing hhinngg hing hinnng hinninninnteteteteetetetetteteerhrhhrhrhhrhrhhhrrrhhrhhhhr erererererereereerrrereerreeerererrerrr Entwicklung hinterher Jahrespartner 2019 Jahrespartner im Netz: www.goingpublic.de/jahrespartner-hvmagazin

07 D A T E N & F A K T E N oder eher kurzfristiger Natur sind. Letztlich sollte die regelmäßige sorgfältige Prüfung des wirtschaftlichen Handelns auf Menschen- rechts- und Umweltaspekte ein integraler Bestandteil der Nach- haltigkeitsstrategie sowie guter Corporate Governance und damit selbstverständlich sein, so Frankfurt Main Finance. Zudem wünsch- ten sich vielfach Aufsichtsratsmitglieder, die dem Vorstand auch in puncto Nachhaltigkeit beratend zur Seite stehen, die Definition verlässlicher Kriterien, die die Entwicklung eines Unternehmens innerhalb der Vergleichsgruppe, aber auch über die eigene Industrie hinweg vergleichbar machen. SdK passt Abstimmungsrichtlinien zur Haupt- versammlungssaison 2019 an Zur Hauptversammlungssaison 2019 hat die SdK Schutzgemein- schaft der Kapitalanleger ihre Abstimmungsrichtlinien angepasst. Nach Angaben der Organisation betrafen die Änderungen im Wesentlichen Vorgaben zu den Entlastungsbeschlüssen des Vorstandes sowie des Aufsichtsrates. So würden Änderungen bei der Börsennotierung (Downgrading/Delisting) dem Trans- parenzgedanken diametral widersprechen. Daher würden zu- künftig Vorstand und Aufsichtsrat „konsequent nicht entlastet“, wenn im zugrunde liegenden Geschäftsjahr eine Änderung der Börsennotierung erfolgte. Auch dem Thema Nachhaltigkeit will die SdK künftig einen hohen Stellenwert einräumen. Zudem müsse sich das zu beurteilende Unternehmen an seinen wesentlichen Mitwettbewerbern messen lassen. Die Qualität der Überwachungstätigkeit der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder soll künftig auch anhand der Sitzungs- teilnahmequote gemessen werde. Zudem sollte ein Aufsichts- ratsmitglied nicht länger als 15 Jahre im Amt sein. Vanguard will „Overboarding“ vermeiden Die Fondsgesellschaft Vanguard, die auch als Stimmrechtsvertreter auftritt, hat ihre Abstimmungsrichtlinien ebenfalls angepasst. Die Änderungen betreffen vor allem die Zusammensetzung und Effektivität des Vorstands, Strategien und Risiken, Vergütung und Führungsstrukturen. Einen verschärften Blick werfen die Vertreter des Unternehmens insbesondere auf Aufsichtsratsvorsitzende, die auch im Kontrollgremium anderer Unternehmen sitzen. Vanguard will durch verschärfte Abstimmungsrichtlinien ein „Overboarding“ vermeiden. Party am M&A-Markt vorbei Jahrelang jagte am deutschen Markt für Mergers & Acquisitions (M&A, Fusionen und Übernahmen) ein Mega-Deal den nächsten. ZEW-ZEPHYR M&A-INDEX DEUTSCHLAND: ZAHL DER ÜBERNAHMEN LEICHT RÜCKLÄUFIG Nachdem der gleitende Zwölfmonatsdurchschnitt bis August 2018 leicht auf 116 Punkte angestiegen ist, gibt der Wert seither wieder nach und stand im Januar 2019 bei nur noch 109 Punkten. 220 200 180 160 140 120 100 80 60 40 Jan 2005 Jan 2006 Jan 2007 Jan 2008 Jan 2009 Jan 2010 Jan 2011 Jan 2012 Jan 2013 Jan 2014 Jan 2015 Jan 2016 Jan 2017 Jan 2018 Jan 2019 M

Prax is buch Aufs ichts rats arbeit Au fs dch t s r ät e von Ba n k en s dn d dn edn er h o ch g r a d dg reg u lder t en Br a n ch e t ät dg u n d m ü s s en edn e Vdelz a h l von r e ch t ldch en Vor s ch r dft en b er ü ck s dch t dgen . In s b es on d er e au fs dch t s r e ch t ldch e un d h a n d els r e ch t- ldch e An ford er u n gen b es t dm m en n eb en d en ges ells ch a ft s r e ch t ldch en Ra h m en b e d dn g u n gen d de Tät dg k edt dn d en Au fs dch t s or ga n en . D a s Bu ch b eleu ch t et d de H er au s ford er u n gen , z edg t, w elch e F ol gen d de u n z u r ed- ch en d e W a h r n e h m u n g d er Au fs dch t s r at s au fg a b en h a b en k ön n en u n d u n t er s t ü t z t m dt p r a k t ds ch en Ar b edt s h dlfen u n d C h e ck p rofes s don ellen Au fs dch t s r at s a r b edt . lds t en b ed d er • U n t er s t ü t z u n g b e d d er Vor- u n d N a ch - b er e dt u n g von Au fs dch t s r a t s s dt z u n ge n • M dt m e h r j ä h r dge m Üb er w a ch u n g s p la n d e s Au fs dch t s r a t s • M dt Ar b e dt s h dlfe n u n d C h e ck lds t e n - a u ch a u f s p - m y b o o k .d e Reichle Jahresplan Auf sicht srat Praxisbuch f ür Auf sicht srät e von Genossenschaf t sbanken, Sparkassen und Privat banken 2019. 411 S. Kart . € 69,95 ISBN 978- 3- 7910 - 4 430 - 9 Be q u em on ldn e b es t e llen : w w w .s ch ae ff e r- p o e s ch e l.de/ s h op

11 I T E L T H E M A Enthaltungen nicht mitgezählt Je nach Lesart fällt das Ergebnis noch desaströser aus, so das Beratungsunter- nehmen Peter Barkow. Bei der zugrunde liegenden Abstimmungsarithmetik seien nämlich nur die abgegebenen Ja- und Nein-Stimmen gezählt worden, nicht aber die Enthaltungen. Diese Zählweise sei zwar legal, werde aber dann fragwürdig, wenn die Zahl der Enthaltungen mehr als nur eine Marginalie sei. Genau dies sei bei der Bayer-HV in auffällig großem Umfang allein bei Tagesordnungspunkt (TOP) zwei (Entlastung Vorstand) und drei (Entlastung Aufsichtsrat) der Fall gewesen. Laut Barkow wird die Stimmenthaltung besonders von institutionellen Investoren aus „taktischen“ Gründen häufig als verklau- sulierte Nein-Stimme eingesetzt. Wer wolle schon immer auf Konfrontation zumal zu seinesgleichen gehen, geschweige denn sein eigenes Investment schlechtreden? Addiere man vor diesem Hintergrund die Enthaltungen den Nein-Stimmen hinzu, falle die darin ausgedrückte Missbilligung der Performance von Vorstand und Aufsichts- rat mit (bereinigten) 61,58% und 42,83% nochmals deutlich höher aus als zuvor. Es war die Entscheidung des Bayer-Manage- ments, für 63 Mrd. USD den US-Glyphosat- hersteller Monsanto zu kaufen, die das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Die Reputation des Unternehmens ist mies, die möglicherweise krebserzeugende Wirkung des Pflanzenvernichtungsmittels Roundup könnte in den USA zu hohen Schadenersatzforderungen führen, die den Konzern in seinen Grundfesten erschüttern. Eigentlich hätte der Leverkusener Industrie- riese gewarnt sein sollen, denn vor 18 Jahren erlebte der Konzern schon einmal, was es bedeutet, in den Griff der US-Justiz zu ge- raten. Damals musste Bayer den Choleste- rinsenker Lipobay wegen gefährlicher Nebenwirkungen vom Markt nehmen. Der Konzern ist an den finanziellen Belastun- gen fast zerbrochen, das Pharmageschäft schrumpfte auf Regionalliganiveau. Es dauerte Jahre, bis Bayer wieder im Klub der Größeren mitreden konnte. Indirekte Gefahr für Vorstand Monsanto-Übernahme: schmerzhafte Folgen Für die Aktionäre waren die Folgen der Übernahme schmerzhaft: Bayers Aktienkurs war binnen eines Jahres um etwa 40% eingebrochen. Das ließ im Saal „New York“ des World Conference Center Bonn kaum einen Anteilseigner ruhig. Da half es auch nicht, wenn Konzernchef Baumann von einer „übertriebenen Kursreaktion“ sprach, die nicht den wahren Wert des Unternehmens widerspiegele. Marc Tümmler, Geschäftsführer der Deut- schen Schutzvereinigung für Wertpapier- besitz, bezeichnete den Wertverlust als „Albträume“. Die Eigentümer hätten durch die Übernahme rund 40 Mrd. EUR verloren, weitere 15 Mrd. EUR drohten durch die US-Klagen. Dazu kämen hohe Reputationsschäden für das Unterneh- men. Der üppige Bonus des Bayer-Chefs sei angesichts dieser Entwicklungen völlig deplatziert. Die Investoren quittierten all dies mit einer schmerzhaften und einmaligen Ohrfeige. Die Vorstände der deutschen DAX-Unter- nehmen waren bislang Zustimmungs- quoten von weit über 90% gewohnt. Eine Quote unterhalb von 50% ist da ein unüber- hörbarer Warnschuss und reputations- schädigend. Auch wenn die Nicht-Entlastung des Manage- ments in Deutschland keine rechtlichen Konsequenzen hat, kann kein Firmenboss an einem solchen Votum vorbei. Klar ist: Hier läuft etwas gehörig schief. Im Übrigen droht indirekt Gefahr, denn die Hauptver- sammlung stimmt über die Besetzung des Aufsichtsrates ab. Der wiederum bestimmt den Vorstand. Dementsprechend können schnell auch die Stühle der Top-Manager wackeln. Aufsichtsratschef Wenning teilte nach einer eilig einberaumten Krisensit- zung zwar mit, dass die Kontrolleure das Abstimmungsergebnis der Hauptversamm- lung „sehr ernst“ nähmen; am Ende sprach das Gremium dem Vorstand dennoch das Vertrauen aus. Kritischer äußerte sich die Verbraucher- schutzorganisation SumOfUs. Die „Abstim- mung zeigt, dass der Stern des Bayer-CEO zu sinken beginnt“, erklärte Kampagnen- managerin Anne Isakowitsch. Baumanns „rücksichtsloses Streben nach Profit“ werde „immer mehr Aktionären unangenehm“. Die Tageszeitung taz sprach sich in einem Kommentar dafür aus, dass die Konzern- führung abdanken sollte. Druck auf die Deutsche Bank Wenngleich kein Management eines DAX- Unternehmens bislang so drastisch abge- straft worden ist wie das von Bayer, haben Aktionäre auch in anderen Fällen bereits . . m o c e b o d a k c o t s – o t o h p Z M A © : o t o F HV MAGAZIN 02/2019

13 I T E L T H E M A . . m o c e b o d a k c o t s – o d u t S o t o h P P & V © i : o t o F Vorstände und Aufsichtsräte fast sicher sein konnten, mit Quoten von 95% und mehr entlastet zu werden. Offensichtlich müssen sich die Chefetagen darauf ein- stellen, dass die Anteilseigner stärker mit- reden – bei Fragen der Vergütung genauso wie bei der Strategie oder Personalthemen. Die jährlichen Aktionärstreffen, vielfach als lästige Pflicht empfunden, könnten damit deutlich aufgewertet werden und sich zu einem lebendigen Forum der Aktio- närsdemokratie entwickeln. Dabei geht es vielen Investoren heute offenbar um mehr als nur Gewinn, Aktienkurs und Dividende. Corporate Governance, also eine gute Unter- nehmensführung, wird zunehmend zu einem wichtigen Kriterium, an dem sich Unternehmen orientieren und messen lassen müssen. zerstörerischen Kraft der Chemiekeule standhalten. Monsanto und Bayer sind überzeugt, dass das Produkt unschädlich für den Menschen ist. Zahlreiche Studien sollen das belegen. Doch es gibt auch die andere Seite: Menschen, die behaupten und glauben nachweisen zu können, dass Roundup Krebs verursacht. Sollte sich diese Einschätzung auch bei den höchsten Gerichten durchsetzen, hätte das negative Image von Monsanto auch eine massive wirtschaftliche Komponente, die die Grund- festen des Bayer-Konzerns erschüttern könnte. Hinzu kommen jüngste Enthül- lungen, wonach Monsanto offensichtlich systematisch Listen und Bewertungen seiner Kritiker geführt hat, gefüllt mit per- sönlichen Daten. Da könnte auf Bayer nun auch noch ein massives Datenschutzthema zukommen. Auch die Reputation eines Unternehmens spielt für viele Aktionäre mittlerweile eine Rolle bei ihrer Anlageentscheidung und der Bewertung des Managements. Das schlechte Image Monsantos hat seine Ursache in dem Vernichtungsmittel Roundup, das alle Pflanzen zerstört – mit Ausnahme jener, die genetisch verändert sind und der Über den Index gefangen Ein Grund für die veränderte Anlagekultur liegt aber auch darin, dass Aktionäre früher bei Missfallen einfach ihre Aktien verkaufen konnten. Im Zeitalter der Indexfonds, die ein bestimmtes Marktbarometer eins zu eins abdecken, sind die Investmentgesell- schaften jedoch an jene Unternehmen gebunden, die sich im Index befinden, ob ihnen das gefällt oder nicht. Bayer bei- spielsweise ist im DAX mit 5,7% gewichtet. Wer diesen Index abbildet, investiert damit unweigerlich auch 5,7% des Fondskapitals in Papiere der Leverkusener. Mit dem neuen Selbstbewusstsein der Aktionäre werden auch Stimmen laut, ihrem Votum mehr Nachdruck zu verleihen. „Europa will ja die Aktionärsrechte stärken, und da muss vielleicht in Zukunft das Entlastungs- votum stärker gewichtet werden“, sagt Ingo Speich, ein Experte aus dem Hause Deka. Dass die Voten der Aktionäre tatsächlich etwas bewirken können, zeigt das Beispiel SAP: Nach der schwachen Zustimmung für den Aufsichtsrat wegen der Vergütungs- politik hat das Unternehmen diese mittler- weile überarbeitet. Es wird spannend sein zu beobachten, welchen Veränderungspro- zess die Aktionärsschelte beim Bayer- Management auslöst. Möglicherweise steht am Ende die Hauptversammlung der Leverkusener nicht nur für ein „Debakel“ und einen „beispiellosen Akt“, sondern auch für den Beginn einer neuen Ära in der deutschen Aktionärskultur. Glyphosat ist das meistverkaufte Unkrautver- nichtungsmittel der Welt und ein soge- nanntes „Totalherbizid“. Es tötet jede Pflanze, die nicht gentechnisch so verändert wurde, dass sie den Herbizideinsatz überlebt. Bekannt ist es vor allem unter dem Markennamen „Roundup“ als Produkt von Bayer-Monsanto. HV MAGAZIN 02/2019

T I T E L T H E M A 15 Sehen Sie Signale, dass die Hauptver- sammlung als Ort der Mitbestimmung, lebendiges Dialogforum und echte Mitsprachemöglichkeit für Aktionäre neu belebt wird? Ich denke zwar, dass die Bedeutung der Hauptversammlung steigen wird, da die Aktionäre ihre Rechte aktiver wahrneh- men. Jedoch steigt die Dialogfreude wohl eher nicht signifikant an, da die meisten In- vestoren nicht persönlich vor Ort vertreten sind, sondern Weisung an einen Stimm- rechtsvertreter erteilen. Deren Abstim- mungsverhalten steht daher schon vor Be- ginn fest und kann auch durch einen Aus- tausch auf der Hauptversammlung nicht mehr beeinflusst werden. Der Dialog findet also im Vorfeld statt, nicht auf der Haupt- versammlung selbst. Wird das Instrument der Nicht-Entlas- tung Ihrer Einschätzung nach künftig verstärkt eingesetzt werden? Auch bei UBS wurde dem der Konzern- leitung die Entlastung verweigert. Sehen Sie Parallelen zum Fall Bayer? Ich denke, es wird eher die Ausnahme blei- ben und nur bei groben Fehlentwicklungen als Möglichkeit genutzt werden, ein Zei- chen zu setzen. Denn rechtlich hat eine Nicht-Entlastung keine große Bedeutung. Sollte das Entlastungsvotum ein stärke- res Gewicht bekommen, also mehr Kon- sequenzen für Vorstand und Aufsichts- rat nach sich ziehen? Das ist nicht unbedingt nötig. Die Möglich- keiten, einen Vorstand für grobe Pflichtver- letzungen zur Rechenschaft zu ziehen, be- stehen ja heute bereits. Nur werden diese nie genutzt. Ja – beide Unternehmen haben mit großen Problemen zu kämpfen, die zum Teil haus- gemacht sind. Während Bayer die poten- ziellen Risiken bei der Monsanto-Übernah- me völlig falsch eingeschätzt hat, hat der UBS-Vorstand einen Vergleich in Frankreich bezüglich Vorwürfen der Geldwäsche und Steuerhinterziehung abgelehnt und nun ei- ne deutlich höhere Geldstrafe über 4,5 Mrd. EUR kassiert. Beide haben die Risiken völ- lig falsch eingeschätzt und dafür einen Denkzettel kassiert. Herr Bauer, vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Thorsten Schüller. Anzeige Unternehmer Edition Mittelstands n nanzierung Know-ho fürdenMittelstan g wwwunternehmereditionde April Eur Smarte Kredite g Giesec Vom Produk zum Te zu Te Seite Seit Petrolub Petrolub Petrolub rnehmen und rnehmen rnehmen in Widerspruch in Wildling Shoes Auf Wachstumskurs dank Crowdfunding Seite Foto: © IRStone – stock.adobe.com © IRStone – stock.adobe.com

17 I T E L T H E M A Entlastung in der Vergangenheit häufig Tummelplatz für unzufriedene Kleinaktionäre, die sie zum Vehikel von Fragerechten und Auseinandersetzungen machten. In Deutschland ist nicht unumstritten und durch höchstrichterliche Rechtsprechung ungeklärt, ob die Nicht-Entlastung durch die Hauptversammlung einem Entzug des Vertrauens durch die Hauptversammlung im Sinne des § 84 Abs. 3 Satz 2, 3. Fall AktG gleichzustellen ist. Verneint man dies, ist die Hauptversammlungsentscheidung formal bedeutungslos. Selbst wenn man dies bejaht, würde die Nicht-Entlastung als Vertrauensentzug zwar einen wichtigen Grund zur Abberufung der betroffenen Vor- standsmitglieder darstellen, aber nur ein Ermessen des Aufsichtsrats („kann“) eröff- nen, diese Abberufung auch zu beschließen. Ganz in diesem Sinne ist der Aufsichtsrat von Bayer im Anschluss an die Abstimmungs- niederlage in der Hauptversammlung zu einer außerordentlichen Sitzung zusam- mengetreten und hat „dem Vorstand den Rücken gestärkt“. Mit anderen Worten: Vorsorglich, selbst wenn die Entscheidung der Hauptversammlung als Vertrauensent- zug im formellen aktienrechtlichen Sinne zu interpretieren sein sollte, wollte der Auf- sichtsrat von seiner hierdurch eröffneten Möglichkeit zur Abberufung aus wichtigem Grund keinen Gebrauch machen. Das vermeidet – aus der Sicht der betroffenen Vorstandsmitglieder – den Super-GAU. Denn wenn der Aufsichtsrat dies anders beurteilt (also die Gleichstellung mit dem Vertrau- ensentzug annimmt) und aus wichtigem Grund abberuft, steht das betroffene Vor- standsmitglied vor einem „uphill battle“: Es müsste das Gericht davon überzeugen, dass die Nicht-Entlastung einem Vertrau- ensentzug nicht gleichstand oder dass sie jedenfalls aus offenbar unsachlichen Gründen erfolgte. Und abgesehen von der Problematik dieser Defensivposition wäre die Wirksamkeit der Abberufung bis zur Rechtskraft einer gegenteiligen Gerichts- entscheidung zu unterstellen. Erhebliche Auswirkungen Doch auch dann, wenn es nicht zu einer Abberufung kommt und der Aufsichtsrat dem betroffenen Vorstandsmitglied sogar „den Rücken stärkt“, sind die nicht unmittel- bar juristisch fassbaren Auswirkungen einer Nicht-Entlastung erheblich. Sie löst, wenn sie – wie zumeist – als willkürlich und unbe- rechtigt empfunden wird, bei dem betrof- fenen Vorstandsmitglied erhebliche Frust- ration aus. Und sie wird bei Dritten als ein immenser „Makel“ empfunden, der die Bemühungen des Betroffenen um eine neue berufliche Verwendung zunichtema- chen kann („semper aliquid haeret“). Vor diesem Hintergrund stellt sich rechts- politisch die Frage, ob es nicht sachgerecht wäre, dem einzelnen Vorstandsmitglied einen subjektiven Anspruch auf Entlastung ein- zuräumen, was de lege lata nicht der Fall ist. Dies würde ihm die Möglichkeit geben, gerichtlich zu klären, ob die Entlastung aus guten Gründen oder zu Unrecht versagt wurde. Nach geltendem Recht bleibt als Reaktion auf eine objektiv nicht fundierte Entlastungsverweigerung (oder objektiv nicht begründete Vertagung der Entlastungs- entscheidung) für das Vorstandsmitglied nur, aus wichtigem Grund sein Amt nieder- zulegen und zu kündigen. (Un-)Heimliche Mächte Über die Entlastung der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder entscheidet die Hauptversammlung, §§ 120, 175 AktG. Die Bayer AG ist ein Präzedenzfall, weil erstmals in der Nachkriegsgeschichte einem DAX- Vorstand die Entlastung verweigert wurde. Offensichtlich sehen nicht nur Querulanten, sondern auch seriöse Aktionäre den Tages- ordnungspunkt „Entlastung“ zunehmend als Möglichkeit der Artikulation von Unzu- friedenheit und der Abrechnung mit einer als insuffizient empfundenen Verwaltung. In den Fokus der interessierten Öffentlichkeit und des Gesetzgebers gerät dabei auch die Rolle institutioneller Stimmrechtsbe- rater, die namentlich bei Bayer und UBS entscheidenden Einfluss auf das Votum der Hauptversammlung genommen haben. Angesichts der vorstehend skizzierten Bedeutung der scheinbar bedeutungslosen Entlastungsentscheidungen ist es begrü- ßenswert, dass das ARUG II sich auf die Fah- nen geschrieben hat, der Rolle der Stimm- rechtsberater mehr Transparenz zu ver- schaffen. Die für das Unternehmen und die individuellen Schicksale seiner Organmit- glieder höchst bedeutsamen Entscheidun- gen der Hauptversammlung sollten nicht in der Hand anonymer Institutionen, sondern in der Hand unternehmerisch engagierter Aktionäre liegen. ABSTIMMUNGSVERHALTEN AUF HAUPTVERSAMMLUNGEN VON BAYER UND UBS 2019 (UNTER BERÜCKSICHTIGUNG VON ENTHALTUNGEN) BAYER AG Ja Nein Enthaltung* 38,48 % Entlastung Vorstand Entlastung Aufsichtsrat / Verwaltungsrat * geschätzt, Bayer gibt nur die abgegebenen Ja- und Nein-Stimmen an, nicht die Enthaltungen 48,03 % 13,49 % 13,74% 57,25 % 29,0 % Quelle: Unternehmensangaben, Graf Kanitz, Schüppen & Partner UBS AG Ja – Nein – Enthaltung – 41,67 % 41,64 % 16,69 % HV MAGAZIN 02/2019

1919 H V - P R A X I S . m o c e b o d a k c o t s – . . . m o c s o t o h P n o i l l i B © nun klar, dass auch diese Beschlussfassung nicht anfechtbar sein soll. Hinsichtlich der Beschlussfassung über die Vergütungs- systeme war dies bereits im Referenten- entwurf enthalten. Bekanntmachung der Hauptversammlung Eine Neuerung im Regierungsentwurf besteht darin, dass anlässlich der Einla- dung zu einer Hauptversammlung auch der vollständige Inhalt der Unterlagen zu den jeweiligen Beschlussgegenständen bekannt zu machen ist, sofern Beschlüsse über die Billigung des Vergütungssystems : o t o F Aufsichtsratsvergütung in der Satzung geregelt wird. Vergütungsbericht Der durch Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft zukünftig zu erstellende aktienrechtliche Vergütungs- bericht ersetzt die bisher für börsennotierte Gesellschaften gemäß Handelsgesetzbuch im Lagebericht vorgeschriebenen Angaben zum individualisierten Ausweis der Vor- standsvergütung und der Darstellung des Vergütungssystems. Aufgrund des Um- stands, dass die Neufassung des Kodex 2019 auf die bisher empfohlenen Muster- tabellen zur Vorstandsvergütung verzichtet, ist der Vergütungsbericht damit zukünftig das zentrale Informations- und Berichts- instrument im Hinblick auf die Vergütung der einzelnen Organmitglieder. Die entspre- chende Forderung, den Vergütungsbericht durch den Abschlussprüfer daher nicht nur formal, also hinsichtlich des „Ob“, sondern auch inhaltlich prüfen zu lassen, wurde im Regierungsentwurf jedoch nicht umgesetzt. Auch der Vergütungsbericht ist der Haupt- versammlung zur Billigung vorzulegen. Der Regierungsentwurf stellt diesbezüglich und des Vergütungsberichts auf der Tages- ordnung stehen. In der Praxis würde dies ausweislich der Gesetz es begründung zur Folge haben, dass die Bekanntmachung das vollständige Vergütungssystem des Vorstands und des Aufsichtsrats, den vollständigen Vergütungsbericht einschließlich Vermerk des Abschlussprüfers sowie alle in Bezug genommenen Dokumente zu enthalten hat. Dies soll auch in den Fällen gelten, in denen börsennotierte kleine und mittelgroße Gesellschaften den Vergütungsbericht der Hauptversammlung lediglich als eigenen Tagesordnungspunkt vorlegen, aber keine Beschlussfassung erfolgt. Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme vom 17. Mai 2019 dementsprechend angeregt, den Gesetzes- entwurf dahingehend zu überprüfen, ob es mit Blick auf das Informationsbedürfnis der Aktionäre nicht genügt, die Dokumente gemäß § 124a AktG auf der Internetseite zugänglich zu machen. Ausblick Es bleibt abzuwarten, ob sich im weiteren Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens noch wesentliche Änderungen im Bereich des Say on Pay ergeben und sich insbeson- dere die Forderung nach einem verbind- lichen Votum der Hauptversammlung über das Vergütungssystem des Vorstands zumin- dest noch teilweise durchsetzt. Bei formalen Punkten, wie der Bekanntmachung der um- fangreichen Unterlagen mit der Einberufung zur Hauptversammlung, wäre eine Anpas- sung aus Sicht der Gesellschaften zu begrüßen. HV MAGAZIN 02/2019 . m o c e b o d a k c o t s – . . e x e f l a © : o t o F

BESCHLÜSSE MIT WENIGER ALS 80% ZUSTIMMUNG ZU TAGESORDNUNGSPUNKTEN, DIE EINE NEGATIVE EMPFEHLUNG VON ISS ODER GLASS LEWIS HATTEN (IN PROZENT, 2018) 81,25% 55,56% 98,36% 95,65% 80,00% 77,78% 64,00% BlackRock-Chefs Larry Fink, gerichtet an Vorstandsvorsitzende weltweit , bestätigt, dass eine langfristig orientierte Vergütung das Ziel von Unternehmen sein sollte und deshalb bei BlackRock weiterhin als eine der Stützen guter Corporate Governance gezählt wird. Vertrauen in Proxy Advisors Aufgrund der Komplexität von Vergü- tungsthemen verlässt sich ein Großteil Großbritannien Deutschland Frankreich Schweiz Niederlande Italien Spanien Quelle: Georgeson’s 2018 Proxy Season Review sie in diesen ersten Vergütungsabstim- mungen Milde walten lassen würden. Tatsächlich fiel die Zustimmungsrate in der HV-Saison 2015 auf 85,4% und erholte sich auch in den Folgejahren nicht merk- lich. In der Saison 2016, dem dritten Jahr der Vergütungsabstimmungen, fielen die Vorlagen zweier großer Unternehmen (Renault und ALSTOM) schließlich erstmalig durch. Erwartungen der Investoren Mit der steigenden Anzahl an Vergütungs- abstimmungen haben sich auch die Abstimmungsrichtlinien der institutio- nellen Investoren verschärft. In Deutsch- land kündigte Deka Investment bereits im Januar 2019 neue strengere Richtlinien zur Vorstandsvergütung an. Viele internationale Investoren haben mitt- lerweile eigene Regelwerke erarbeitet, die sich ausschließlich mit der Vergütung beschäftigen. Der jährliche Brief des 21 H V - P R A X I S der Investoren auf die Analysen der Stimmrechtsberater. Oftmals werden jedoch sogar strengere Richtlinien angewendet. Hierzu gehört zum Beispiel, dass einige Inves toren bei Mängeln im Vergütungs- system gegen die Wiederwahl von ein- zelnen im Vergütungsausschuss sitzen- den Aufsichtsratsmitgliedern stimmen oder diesen die Entlastung verweigern. Das Vertrauen in die Proxy Advisors wird voraussichtlich 2020 sehr groß sein, wenn alle deutschen Unternehmen gleichzeitig ihre Vorstandsvergütung zur Abstimmung bringen. Fazit Der deutsche Markt erlebt zurzeit einige massive Veränderungen, wie wir sie bei Georgeson bereits andernorts in Europa beobachten konnten. In diesem Zusam- menhang verändern sich auch die Spiel- regeln für die Marktteilnehmer. Gesell- schaften sind gezwungen, sich auf neue Gegebenheiten vorzubereiten, um böse Überraschungen zu vermeiden. Insbe- sondere die HV-Saison 2020 wird deut- sche Unternehmen vor bisher ungesehe- ne Herausforderungen stellen – eine Schonfrist, wie vor einigen Jahren in Frankreich, dürfte es hierzulande nicht geben. Gut beraten ist, wer den Blick über den Tellerrand wagt und sich inter- nationale Expertise und Erfahrung ins Team holt, um die Transformation Deutschlands in einen „erwachsenen“ HV-Markt als Pionier im eigenen Land zu meistern. Blick auf Europa Georgeson veröffentlicht bereits seit 2014 jährlich die Proxy Season Review, eine detaillierte Analyse der Abstimmungsempfehlungen und der daraus resultierenden Ergebnisse in Europa. Kostenloser Download: https://www.georgeson.com/uk/2018-season-review HV MAGAZIN 02/2019

23 H V - P R A X I S i i H b m G - e c v r e S - r e t s g e r n e i t k A S U E D A © : o t o F Digitale Abstimmung auf der Hauptversammlung bis digital ist. Noch immer wird meist mit Sammelurnen durch die Reihen gegangen, um die Stimmkarten oder Stimmabschnitte einzusammeln. Diese werden dann mit Barcodelesern oder teils antiquiert wirken- den Kartenlesern ausgewertet. Dagegen gibt die Tabletabstimmung dem Teilnehmer das Gefühl, direkter in die Abstimmung eingebunden zu sein. Mehr Verantwortung in die Hände der Aktionäre Erstmals wurde auf der diesjährigen Hauptversammlung der Allianz SE im Mai in München die elektronische Weisungsab- gabe vor Ort beim Verlassen der HV angeboten und stieß auf reges Interesse. Analog zu den bereits von großen Einzelhändlern bekannten Self-Service-Kassen wurden am Ausgang Terminals platziert, über die ein stimmberechtigter Teilnehmer beim Verlassen Vollmacht und Weisungen an die Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ertei- len konnte. Authentifizierung, Erfassung, Kontrolle und Abgabe finden hier durch den Teilnehmer selbst statt: Er gibt die Kontrolle über seine Stimmen bis zuletzt nicht aus der Hand. Für die Gesellschaft ist wiederum der Aufwand und Personaleinsatz geringer, da ein Supervisor bequem meh- rere Terminals beaufsichtigen kann und für Rückfragen der Teilnehmer bereitsteht. Allein die Präsenzveranstaltung zu betrach- ten greift aber zu kurz, will man das Interesse an der Hauptversammlung steigern. Für den Teilnehmer beginnt der Informa tionsfluss spätestens mit der Einladung und endet nicht mit Ende der Hauptversammlung. Im Zuge von ARUG II sind die Aktionäre in ihren Rech- ten und Informations möglichkeiten – auch grenzüberschreitend – gestärkt worden. Die Allianz zeigt sich hier abermals als Vorreiter und stellt jedem Aktionär im Nach- gang zur Hauptversammlung eine Abstimm- bestätigung über den Online-Service zur Verfügung. Damit wird transparent dar- gestellt, ob und wie genau die Stimmen des Aktionärs in die Entscheidung der Hauptversammlung eingeflossen sind. Die Abstimmbestätigung wird für die Gesell- schaften zukünftig gesetzlich verpflichtend sein, wobei sich die elektronische Abruf- barkeit im Self-Service-Verfahren schnell durchsetzen dürfte. Kommunikation mit Aktionären ist keine Einbahnstraße Für die Kommunikation zwischen Gesell- schaft und Aktionär rund um die Hauptver- sammlung bietet sich generell ein Online- Service an. Gesellschaften können so Anmel- dungen und Stimmabgaben elektronisch vorab und bis in die Hauptversammlung hinein einsammeln und Informationen zu- rückspielen. Ihre Verbreitung ist aber auch nach mehr als 15 Jahren nach den ersten Angeboten für deutsche Gesellschaften ausbaufähig. Vor allem die Kommunikation hin zum Aktionär ist – bis auf E-Mail- Einladungen zur Hauptversammlung im Namensaktienbereich – weiter postalisch geprägt. In DAX und MDAX ist die Quote der ange- botenen Online-Services recht gut, auch wenn selbst hier nicht jede Gesellschaft ihren Aktionären diese Möglichkeit bietet. In den weiteren Segmenten und nicht börsen- notierten Gesellschaften sind derlei Services allerdings kaum vertreten. Ein Online-Service sollte heutzutage aber genauso zum Grund- angebot einer Gesellschaft gehören wie die Einladungsbroschüre in digitaler Form. Wo wird die Reise hingehen? In den letzten Jahren hat die technische Entwicklung Fahrt aufgenommen. Die Abstim- mung mit elektronischen, mobilen Medien wie Tablets etabliert sich zusehends, die Bestellungen von Eintrittskarten auf dem Smartphone nehmen zu. In diesem Bereich besteht ein großes Potenzial für Einspar- ungen, welches in den meisten Fällen den zusätzlichen Aufwand für ein digitales Angebot mehr als kompensiert. Die Systeme werden zudem zunehmend miteinander verzahnt. Für Gesellschaften hat das den Vorteil, dass sie bereits während der Hauptversammlung sowohl Informa- tionen zu Wortmeldungen und voraussicht- licher Länge der Generaldebatte als auch Präsenzbewegungen jederzeit einsehen können. Damit können die Organisatoren schneller auf sich abzeichnende Entwick- lungen reagieren. Fazit Die Vielfalt an technischen Möglichkeiten wächst. Gesellschaften entscheiden sich für das System, das ihnen Rechts- und Prozess- sicherheit garantiert und sowohl ihnen als auch ihren Aktionären den besten Service bietet. Der Grundgedanke der Hauptver- sammlung – der Austausch zwischen Aktio- nären und Unternehmensleitung – wird durch zusätzliche digitale Möglichkeiten gefördert. HV MAGAZIN 02/2019

Austausch. Netzwerk. Zukunft. m o c . e b o d a . k c o t s – H M © : o t o F 4 x jährlich. HV DIALOG Das HV Magazin Netzwerktreffen. Bereits seit 2003 beleuchtet das HV Magazin die Themen und Trends der Haupt- versammlungs-Organisation. „HV DIALOG“ erweitert das Spektrum seit Dezember 2018 um eine persönliche Diskussionsplattform. 4x jährlich, an wechselnden Stand orten. Neben einem kurzen Impulsvortrag stehen Diskussion und Vernetzung im Vordergrund. Ansprechpartner: Anna Bertele, bertele@goingpublic.de, 089/2000 339-18 Termine 2019: 19.03. Frankfurt • 12.06. Düsseldorf • 08.10. Berlin • 10.12. München

27 H V - P R A X I S der eine enorme interne Disziplinierung zur Folge hat, zu gehen. Dabei ist das Erscheinungsbild nach außen das Eine und das kontinuierliche Mitziehen des gesamten Unternehmens sowie aller Mitarbeiter das Andere. Das war unter anderem auch ein Grund, die zweite Managementebene durch unseren CTO, Dr. Gregor Heinrich, und an der Spitze durch meine Person – in der Position des CFO – zu verstärken. Dazu kommt, dass der Name im Kapitalmarkt etabliert werden muss. Das setzt eine aktive Finanzkom- munikation sowie eine kontinuierliche Investorenpflege voraus. Um auch der Liquidität der Aktie auf die Sprünge zu helfen, arbeiten wir mit Designated Sponsors zusammen, in unserem Fall mit der ODDO SEYDLER BANK und der Commerzbank. Wie teuer war das Listing für Sie? Hier muss man unterscheiden: Zum einen sind da die Kosten des Börsengangs selbst, und zum anderen gibt es die Folge- kosten, also die Costs of Being Public. Der Börsengang verursachte Kosten in Höhe von 2,9 Mio. EUR, die wir im Geschäftsjahr 2018 ergebnisneutral verbucht haben. Diese Transaktionskosten können direkt im Eigenkapital verbucht werden. Die fort- laufenden Costs of Being Public setzen sich aus Investorenkontakten, Konferen- zen und Roadshows, Sponsored Research sowie Designated Sponsoring zusammen. Außerdem ist der Aufwand durch die regel- mäßigen, quartalsweisen Finanzreports gestiegen. Insgesamt sehen wir diese Kosten aber als eine Investition in die Zukunft der Creditshelf Aktiengesellschaft. Kürzlich stand Ihre erste Haupt- versammlung an: Wie haben Sie sich darauf vorbereitet? Haben Sie sich externer Hilfe bedient? Die erste Hauptversammlung war ein größeres Projekt für uns. Die Vorbereitung hatte bereits während meiner Einstiegs- phase Ende letzten Jahres begonnen; sie lässt sich in drei Phasen unterteilen: „Damit die Mannschaft sprachfähig ist und die richtigen Fragen und Antworten vorbereitet werden, ist das Back Office ein wichtiges Thema bei der Vorbereitung.“ 1. Dienstleisterauswahl und Örtlichkeit: Die Fragen lauteten also: Mit wem möchten wir zusammenarbeiten und wo wollen wir die Hauptversammlung ausrichten? 2. Gedanken zur Anpassung der Satzung: Hier haben wir in unserem Fall nichts geändert. 3. Einladungs- und Tagesordnungstexte formulieren (wir hatten uns für eine schlanke Agenda entschieden), Aufsichts- ratsbeschlüsse einholen und das Back Of- fice inhaltlich und prozessual aufstellen. Damit die Mannschaft sprachfähig ist und die richtigen Fragen und Antworten vorbe- reitet werden, ist das Back Office ein wich- tiges Thema bei der Vorbereitung. Insgesamt kann man sagen, dass eine Organisation an solchen Themen wachsen kann und wir das Projekt unter meiner Leitung und mithilfe unserer Anwälte von Orrick, Herrington & Sutcliffe LLP sowie des HV-Dienstleisters Link Market Services erfolgreich umsetzen konnten. Welche Lehren haben Sie aus der Aktionärsversammlung gezogen? Werden Sie im nächsten Jahr etwas anders machen? Die Lehre ist, dass man ein solches Event professionell vorbereiten muss, um unter anderem dem aktienrechtlichen Rahmen gerecht zu werden. Weil wir die Hauptver- sammlung von Anfang an sehr ernst genommen haben und professionell vorbereiteten, haben wir einen soliden Grundstock gelegt. Auch war es uns wichtig, die Hauptversammlung zeitlich zwischen die Bekanntgabe des Geschäfts- jahresergebnisses und des Quartalser- gebnisses zu legen und so die Aussprache auf das vergangene Geschäftsjahr zu fokussieren. Grundsätzlich sollte man bei den Tagesordnungspunkten und der Mann- schaftsstärke flexibel und agil bleiben. Natürlich werden wir unser Konzept der Hauptversammlung im kommenden Jahr noch einmal auf den Prüfstand stellen und an der einen oder anderen Stelle nachjustieren – insgesamt waren wir aber sehr zufrieden. Wenn Sie ein erstes Fazit ziehen – hat sich der Börsengang mit all seinen Chancen, aber auch Pflichten und Kosten für Sie gelohnt? Wir sind froh und stolz, den Börsengang erfolgreich gemeistert und Deutschlands erstes im Prime Standard gelistetes Fintech zu sein – dieses Branding hätten wir vor- her nicht gehabt. Zudem sind wir in der Wahrnehmung sowie der Qualität unserer medialen Präsenz deutlich vorangekom- men. Creditshelf kann sich außerdem durch den Börsengang professioneller, schneller und stärker entwickeln. Wie es heute ohne den Börsengang wäre, ist schwer zu beur- teilen – die Ergebnisse, die wir bis dato sehen, sind aber positiv zu werten. Herr Brügmann, vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Anna Bertele. HV MAGAZIN 02/2019

29 A U S T R I A C O R N E R „Die Zustimmungskompetenz wird dem Aufsichtsrat zugewiesen. Auffällig ist die Definition des ‚wesentlichen Geschäfts‘.“ Related party transactions Österreich wird bei den related party trans- actions auf eine Mitwirkung der HV und auf verpflichtende externe Evaluierungen wie erwartet verzichten. Die Zustimmungs- kompetenz wird dem Aufsichtsrat zuge- wiesen. Auffällig ist die Definition des „wesentlichen Geschäfts“. Sowohl die Zustimmungspflicht als auch die Pflicht zur Veröffentlichung von related party trans actions gilt voraussichtlich erst bei Überschreiten einer Schwelle von 10% der (Konzern-)Bilanzsumme. Dies dürfte die praktische Bedeutung der Neuregelung zurückdrängen, auch weil bei derart umfang- reichen Geschäften schon derzeit regel- mäßig die Zustimmung des Aufsichtsrats und eine Veröffentlichung (Ad-hoc-Meldung) geboten sein werden. Entwarnung für Banken Abseits des gegenständlichen zweiten Umsetzungspakets gibt es offenbar auch für Banken Grund zur Freude. Die im ersten Umsetzungspaket deutlich über- schießenden Vorgaben zur Identifizierung von Aktionären (siehe dazu Ausgabe 01/2019) werden dem Vernehmen nach entschärft. Insgesamt ist die angedachte Umsetzung der ARRL in Österreich relativ unternehmens- freundlich. Dass auf die Rechtsunterwor- fenen dennoch erheblicher Zusatzaufwand zukommt, ist freilich nicht wegzuleugnen. Eine rechtzeitige Befassung mit den neuen Vorgaben ist jedenfalls ratsam. Für Investoren und Entrepreneure A !"#! a J b o n e n i e t z t r e n ! Sonderausgabe | Juni 2019 | 14,80 EUR (D(D)) PriPrivatvate Equity • Buyouts • M&A www.vc-magazin.de Sonder- ausgabe Das Magazin für Investoren und Entrepreneure 019 2019019 n 20119 Standorte & Regionen 2019 n 2019 St d t & R i hmensstandoorte Was Gründer- und Unternehmen hmen ht in der DACH-Region ausmachht Abovarianten im Überblick: • Probeabo: zwei Print-Ausgaben für 10,00 EUR • Digitalabo: Zugang zu allen E-Magazinen im Genios-Heftarchiv für 128,00 EUR • Premiumabo: elf Print-Ausgaben und den Zugang zum Genios-Heftarchiv für 148,00 EUR www.vc-magazin.de/abonnement powered by powered by Sichern Sie sich jetzt das VentureCapital Magazin und seien Sie am Puls der Branche!

Biotechnologie 2019 September 2019 – 12,50 EUR (D) – www.plattform-lifesciences.de 3 Plattform Life Sciences Technologie – Finanzierung – Investment G E D R U C K T + E - M AG A Z I N + W E B Digitale Version: Erweitert um multimediale Inhalte und Funktionen – ideal zum mobilen Lesen! m o c . e b o d a . k c o t s – s d r a w y h © : o t o F Biotechnologie 2019 21. Jahrgang Jahrgang Jahrgang Erscheinungstermin 28. September 2019 Anzeigenschluss 16. September 2019 Ansprechpartner September 2019 – 12,50 EUR (D) – www.plattform-lifesciences.de 3 Plattform Life Sciences Technologie – Finanzierung – Investment Biotechnologie 2019 21. Jahrgang Karin Hofelich, Verlagsleiterin Life Sciences hofelich@goingpublic.de, Tel.: +49 (0) 89-2000 339-54 Nicole Unger, Managerin Business Development unger@goingpublic.de, Tel.: +49 (0) 89-2000 339-53 Vorbestellungen über www.goingpublic.de/shop-going-public

AUSGEWÄHLTE HV-TERMINE In Zusammenarbeit mit JULI 2019 01.07. Baader Bank 02.07. Eifelhöhlen-Klinik, Manz, RheinLand Holding, Funkwerk, MIC 03.07. Maschinenfabrik Berthold Hermle, M1 Kliniken, Mineralbrunnen Überkingen-Teinach, Zapf Creation, Allgäuer Brauhaus 04.07. HORNBACH Baumarkt, VIB Vermögen, Deutsche Rohstoff, Lang & Schwarz Wertpapierhandelsbank, DISKUS WERKE 05.07. HORNBACH Holding, HELMA Eigenheim- bau, DF Deutsche Forfait, Bio-Gate 08.07. Klassik Radio 09.07. Expedeon, centrotherminternational 10.07. Allerthal-Werke, Biofrontera, Medios 11.07. Fielmann 12.07. ALBIS Leasing, Grammer, ÖKOWORLD, Hoftex Group 15.07. CPU Softwarehouse 16.07. CropEnergies 17.07. mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank, MPH Health Care, Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG 18.07. Südzucker, IFA Hotel & Touristik 19.07. AURELIUS Equity Opportunities, Your Family Entertainment 22.07. United Labels 23.07. SEDLBAUER 25.07. Heidelberger Druckmaschinen, VERIANOS Real Estate 31.07. AGRARIUS AUGUST 2019 02.08. McKesson Europe 06.08. Godewind Immobilien, EASY SOFTWARE 08.08. Mühlbauer Holding, DBI Deutsche Biotech Innovativ 14.08. Gigaset 15.08. PARK & Bellheimer 16.08. Elbstein 21.08. Elikraft Elektrische Licht- und Kraftanlagen, elexxion 22.08. ABO Wind, UET United Electronic Technology, Daldrup & Söhne, MOLOGEN 23.08. artec technologies 26.08. CODIXX, Lumaland 27.08. Weng Fine Art, euromicron 28.08. Varengold Bank, InCity Immobilien 29.08. GESCO, DWH Deutsche Werte Holding, ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe 30.08. Scout-24, Turbon, VSM Vereinigte Schmirgel- und Maschinen-Fabriken, JDC Group SEPTEMBER 2019 18.09. Bastei Lübbe, OTI Greentech . . m o c e b o d a k c o t s – 6 9 a n e g © : o t o F JUNI 2019 12.06. Hapag-Lloyd, ProSiebenSat.1 Media, Jenoptik, Delivery Hero, GAG Immobilien, BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT,, Deutsche EuroShop 13.06. Berliner Effektengesellschaft, Splendid Medien, Brenntag 14.06. Quirin Privatbank, Bastfaserkontor, Geratherm Medical, HAMMONIA Schiffsholding, Zooplus, Ringmetall, OVB Holding 17.06. HAWESKO HOLDING, Noratis, QIAGEN 18.06. Deutsche Wohnen, Hamburger Hafen und Logistik, Wirecard, edding, Bijou Brigitte, Schaltbau, MAX21, Knorr-Bremse 19.06. Evotec, Ströer, home24, Vectron Systems, Sto 20.06. GK Software, HelloFresh, DEFAMA Deut- sche Fachmarkt 21.06. aap Implantate, Tele Columbus 24.06. Ernst Russ, Heliad Equity Partners, Nymphenburg Immobilien 25.06. 2G Energy, SLM Solutions Group, FinLab, plenum, InterCard 26.06. CANCOM, Plan Optik, PVA TePla, curasan, NanoFocus, UMT United, Maternus-Kliniken, msg Life, Nanogate 27.06. ABO Invest, UmweltBank, BAUER, DEAG Deutsche Entertainment, Formycon, Porsche Automobil Holding, SURTECO, Norddeutsche Steingutfabrik, Nordzucker 28.06. Gebr. Röders, PEH Wertpapiere, SCHWEIZER ELECTRONIC, Einhell, Brüder Mannesmann, Allgeier 29.06. AG für Historische Wertpapiere H V - K A L E N D E R / I M P R E S S U M 33 IMPRESSUM HV MAGAZIN 2/2019 Verlag GoingPublic Media AG Hofmannstr. 7a, 81379 München Tel.: 089 / 2000 339-0, Fax: -39 info@hv-magazin.de, www.hv-magazin.de Redaktion Thorsten Schüller Mitarbeit an dieser Ausgabe Anna Bertele, Daniela Gebauer, Marcus Lippert, Gudrun Moll, Matthias Nau, Bernhard Orlik, Prof. Matthias Schüppen, Christof Schwab, Gernot Wilfling, Alexander Wieser, Dr. Thomas Zwissler Interviewpartner Daniel Bauer, Fabian Brügmann Lektorat Benjamin Eder Redaktionsanschrift s. Verlag E-Mail redaktion@hv-magazin.de Gesamtgestaltung Yvonne Neff Gestaltungskonzept Whitepark GmbH & Co., Hamburg Bilder www.stock.adobe.com, jeweiliger Bildnachweis Titelbild © Africa Studio, archiwiz – stock.adobe.com Anzeigen An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 vom 1.11.2009 Objektleitung Anna Bertele Tel.: 089 / 2000 339-18, Fax: 089 / 2000 339-39 bertele@goingpublic.de Leiter Kapitalmarktmedien Peter List, Tel.: 069-71033719, E-Mail: list@goingpublic.de Erscheinungstermine 2019 28.2. (Sonderausgabe „Kapitalmarktrecht 2019 – Das Nachschlagewerk für Emittenten“), 16.3. (1/19), 8.6. (2/19), 31.8. (Sonderausgabe „Financial Locations 2019/2020“), 5.10. (3/19), 7.12. (4/19) Preise Einzelpreis 14,00 EUR, Jahresabonnement 48,00 EUR. Kostenlose Bezugsmöglichkeit für Emitten ten. Druck www.viaprinto.de Historie Das HV Magazin entstand im Jahr 2003 in Ko ope ration mit der Haubrok Corporate Events GmbH, seit 2017 Link Market Services GmbH, die bis Ende 2004 als Herausgeber der Zeit schrift fungierte. Im Jahr 2003 erschien die Erstaus gabe, 2004 wurden drei Ausgaben publiziert. Seit dem Jahr 2005 erscheint das Fach magazin viermal jährlich zzgl. zwei Sonderaus gaben. Alte Ausgaben können bei Interesse noch im Original oder als PDF-Version über den Verlag bezogen werden. Haftung und Hinweise Artikeln, Meldungen und Hinweisen liegen Quel len zugrunde, welche die Redaktion für verlässlich hält. Eine Garantie für die Richtigkeit kann allerdings nicht übernommen werden. Bei unaufgefordert eingesandten Beiträgen behält sich die Redaktion Kürzungen oder Nicht- abdruck vor. Nachdruck © 2019 GoingPublic Media AG, München. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne schriftliche Ge neh migung der GoingPublic Media AG ist es nicht gestattet, diese Zeitschrift oder Teile daraus auf fotomechanischem Wege (Fotokopie, Mikro ko pie) zu vervielfältigen. Unter dieses Verbot fallen auch die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Inter net und die Vervielfältigung auf CD-ROM. ISSN 2190-2380, ZKZ 64983 HV MAGAZIN 02/2019

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