WIR VERSTEHEN UNSER GESCHÄFT. WEIL WIR IHRES VERSTEHEN. Wirtschaft funktioniert nicht einfach nach Schema F. Wirtschaft lebt von Ideen — genauer, von den Menschen, die sie haben und umsetzen. GÖRG ist die Wirtschaftskanzlei, die solche Menschen nicht nur versteht, sondern aktiv auf ihrem Weg begleitet, berät und unterstützt. Kompetent, pragmatisch, partnerschaftlich. Unser Auftrag: Ihr Erfolg www.goerg.de DR. ALEXANDER KESSLER, LL.M. | PARTNER DR. WOLFGANG KÖNIG | PARTNER BERLIN Tel. +49 30 884503-0 FRANKFURT AM MAIN Tel. +49 69 170000-17 HAMBURG Tel. +49 40 500360-0 KÖLN Tel. +49 221 33660-0 MÜNCHEN Tel. +49 89 3090667-0

Inhalt Der Corona-Schock im März brach nicht zuletzt verkrustete Kapital- marktphilosophien auf: Plötzlich sind „virtuell“ und „digital“ auf der Überholspur – die Titelstrecke mit Fachartikeln und Experten inter views. Seiten 20–31 Mitte Juli hat die Frankfurter Technologieholding Brockhaus Capital Management ihr Börsen- debüt hingelegt. Der Namensgeber und CEO im Gespräch mit dem GoingPublic Magazin. Interview mit Marco Brockhaus, BCM Seiten 16–17 Virtuell, aber nun mal ganz konkret: Das GoingPublic Magazin sprach mit MediaEvent Services darüber, welche Praxis erfahrungen in den letzten Monaten gesammelt wurden. Interview mit Sven Fenger und Tim Ebert (Foto), MediaEvent Services Seiten 28–29 4 August 2020 3 Editorial Alles im Rautenland 6 Namen & Nachrichten Going Public 8 IPO- und Listing-Statistik 10 IPO-Marktanalyse 12 IPO News PharmaSGP, HENSOLDT, Vantage Towers, Wintershall Dea, Rocket Companies, Qualtrics, CureVac, Ant Financial 14 GoingPublic Watchlist 16 „Börsengang ermöglicht es uns, Technologieunternehmen zu begleiten“ Interview mit Marco Brockhaus, CEO Brockhaus Capital Management 18 Kolumne Wer finanziert den Impfstoff? Prof. Dr. Wolfgang Blättchen, BLÄTTCHEN FINANCIAL ADVISORY Titelthema Die Digitalisierung hält Einzug 20 „Das Rad wird jetzt nicht wieder vollständig zurück- gedreht“ Expertenrunde mit Stephan Däschler (EQS), Peter List (TeamEngine), Bernhard Orlik (Link Market Services) und Klaus Schmidt (ADEUS) 26 Internetportal für die virtuelle Hauptversammlung „Mächtige“ Identifizierungs-, Rechte- und Zugriffs- sowie Phasenverwaltung erforderlich Alexander Balling, Thomas Wagner, Better Orange 28 „Trend zur Hybridisierung bis hin zur reinen virtuellen Präsenz“ Interview mit Sven Fenger, Director Sales & Marketing, und Tim Ebert, Gründer und Managing Director, MediaEvent Services 30 „Bei ersten virtuellen HVs ins kalte Wasser gesprungen“ Interview mit Alexander Wieser, Leitung ConferenceCenter im Haus der Bayerischen Wirtschaft Being Public 32 Professionelle Nachhaltig- keitskommunikation an den Kapitalmarkt? DIRK Corner: Studie zeigt dynamische Entwicklung auf Prof. Dr. Christian P. Hoffmann, Sandra Binder-Tietz, Center for Research in Financial Communi- cation der Universität Leipzig 34 Corona treibt Digitali- sierung in der Investoren- kommuni kation Investor-Relations-Arbeit im Mittelstand Manuel Hoelzle, Kristina Bauer, GBC

Namen & Nachrichten Benjamin Schmid Steubing AG mit neuem Marktfolgevorstand Der bisherige Risiko- und Compliance-Chef der Steu- bing AG, Benjamin Schmid, rückt in den Vorstand auf. Mit Wirkung zum 1. August hat der Aufsichtsrat den 39-Jährigen in den Vor- stand berufen; damit setzt er gleichermaßen auf Kon- tinuität und Verjüngung an der Spitze der Wertpapierhandelsbank. Der studierte Betriebswirt ist seit mehr als zehn Jahren für Steubing tätig. Er kam Anfang 2009 von Sal. Oppenheim und war die ersten fünf Jahre im Bereich Equity Capital Markets tätig, zuletzt als Abtei- lungsleiter. 2015 wechselte er auf die Marktfolgeseite und verantwortete erst das Risikocontrolling und später auch den Bereich Compliance. Schmid verantwortet im Einzelnen die Bereiche Compliance, Middle Office, Revision, Risikocontrolling, Geldwäschebekämpfung sowie Rechnungs- und Meldewesen. DIRK e.V.: Nachhaltigkeits-Impact in der Finanzkommunikation Die Nachhaltigkeitsberichterstattung ge- winnt immer mehr an Bedeutung: Der DIRK hat im Zuge dessen im Juni eine Studie in Zusammenarbeit mit der Universität Leip- zig mit dem Titel „Nachhaltigkeit in der Kapitalmarktkommunikation“ veröffent- licht. Auf der Frühjahrsmitgliederver- sammlung am 28. Februar in München hat Prof. Dr. Christian Klein von der Universi- tät Kassel zudem einen viel beachteten Vortrag mit dem Titel „Nachhaltigkeit – Alles Greta oder was?“ gehalten. Auf EU-Ebene hat die „Technical Expert Group on Sustainable Finance“ (TEG) den um- fangreichen „Taxonomy Technical Re- port“ veröffentlicht. Eine weniger umfang- reiche, dafür aber überaus empfehlens- werte Lektüre stellt der 26-seitige Supple- mentary Report 2019 mit dem Titel „Using the Taxonomy“ dar. m o c . e b o d a . k c o t s – c P - s e r u o o C © i l : o t o F 6 August 2020 Corona: Hälfte der Prime-Standard-Emittenten korrigiert Ausblick Die Coronakrise wirbelte auch im zweiten Quartal die Planungen börsennotierter Unternehmen durcheinander. Im ersten Halbjahr veröffentlichten die 301 Unter- nehmen aus dem Prime Standard (dazu gehören u.a. DAX, MDAX und SDAX) insge- samt 623 Insiderinformationen – in jeder vierten Meldung wurde der Ausblick angepasst. In 217 Ad-hoc-Nachrichten verwiesen die Emittenten auf die COVID- 19-Pandemie, um Prognoseänderungen oder andere wirtschaftliche Folgen zu erklären. Das ist das Ergebnis einer Auswertung der EQS Group, eines Dienstleisters für Inves- tor Relations und Unternehmenskommuni- kation. Im DAX ist die Zahl der Ad-hoc- Nachrichten im zweiten Vierteljahr deutlich gegenüber dem Auftaktquartal angestie- gen – von 25 auf 46 Meldungen. Das ist auf die 24 Veröffentlichungen mit Corona- bezug sowie auf Wirecard zurückzufüh- ren, die im Zuge des Bilanzskandals allein ein Dutzend Mal ad hoc publizierte. Zudem passten zehn weitere Konzerne aus der ersten Börsenreihe ihre Progno- sen im Zeitraum April bis Juni an und nannten dabei jeweils die Pandemie als Ursache. In den ersten sechs Monaten des Jahres verbreiteten die DAX-Konzerne damit 18 Prognoseänderungen, mehr als in den Jahren 2018 und 2019 (jeweils acht) zusammen. Die Zahlen für das zweite Quartal 2020 im Detail (in Klammern die Halbjahreszahlen) Zahl der Emittenten Ad-hoc- Mitteilungen gesamt Ad-hoc- Meldungen mit Corona-Bezug Zahl der Prognose- änderungen 30 60 70 141 301 46 (70) 51 (111) 77 (160) 123 (282) 297 (623) 24 (36) 24 (43) 32 (58) 46 (80) 11 (18) 11 (29) 17 (50) 30 (67) 126 (217) 69 (164) DAX MDAX SDAX Sonstiger Prime Standard Gesamt Quelle: EQS Group m o c . e b o d a . k c o t s – i a n r m © : o t o F Hongkongs neuer Techindex macht Nasdaq Konkurrenz Ende Juli startete der neue Hang Seng Tech Index, der die Kursentwicklung der in Hongkong gelisteten Technologiegiganten abbildet. So dürfte der neue Technologie- index, der die 30 größten in Hongkong gehandelten Techs aus Sektoren wie Inter- net, Finanztechnologie und E-Commerce beinhaltet, der US-amerikanischen Techno- logiebörse Nasdaq ordentlich Konkurrenz machen. Es wird erwartet, dass mehr in den USA gehandelte Unternehmen vom chinesischen Festland Hongkong als Ziel ihrer Zweitnotierung wählen oder aber in Zukunft gänzlich auf ein Listing in den USA verzichten. Alibaba, JD.com und NetEase ha- ben ihre Börsengänge allesamt in Hongkong vollzogen. Die Hongkonger Börse führte 2019 zum zweiten Mal in Folge und zum siebten Mal in den letzten elf Jahren mit 313 Mrd. HKD die weltweite IPO-Rangliste an.

Going Public IPO- und Listing-Statistik (Stand: 28.7.2020) » Die GoingPublic-IPO- und Listing-Statistik « Wir sorgen dafür, dass Ihr Börsengang ein Erfolg wird Abgeschlossene IPOs und Listings 2018–2020 von A-Z Unternehmen Erster Handelstag Markt- seg- ment* Emissions- preis Platzierungs- volumen (Mio. EUR) Kurs aktuell % ggü. Vormonat MarketCap (Mio. EUR) Performance zum Emis- sionspreis Wertpa- pierpros- pekt Konsortialführer 32,00 -3,0% 118,0 40,20 +2,3% 108,3 243,7 +33,3% k.A. k.A. -17,1% -43,1% ja ja ja Citigroup, Commerzbank Citigroup, Jefferies ICF Bank -8,0% nein*** mwb fairtrade 115,0 33,88 - 351,9 +5,9% 12,3 9,10 +23,0% 0,92 +15,0% 31,2 2,0 375,0 6,10 +3,4% 663,4 +52,5% 16,5 49,00 -4,9% 31,7 10,17 -29,7% 66,7 99,4 -38,8% -55,8% 359,9 44,91 -4,9% 2.417,7 +60,4% 51,7 24,60 +38,9% 358,9 +105,0% aifinyo Akasol 19.12.18 m:access 29.06.18 Prime Brockhaus Capital Management 14.07.20 Prime capsensixx coinIX 21.06.18 Prime 02.12.19 FV DÜS Covivio Immobilien 05.04.18 creditshelf 25.07.18 Prime Prime cyan 28.03.18 Scale** Dermapharm 09.02.18 Prime DFV Deutsche Familienversicherung 04.12.18 Prime 24,00 48,50 32,00 16,00 1,00 4,00 80,00 23,00 28,00 12,00 DWS EXASOL 25.05.20 Scale** FCR Immobilien 07.11.18 Scale** Frequentis 14.05.19 GS Gateway Real Estate 12.04.19 Prime Global Fashion Group 02.07.19 Prime GORE German Office RE 13.12.19 m:access home24 15.06.18 Prime Homes & Holiday 06.07.18 m:access Instone Real Estate 15.02.18 Prime iQ International 27.12.19 GS 9,50 9,00 18,00 4,20 4,50 6,20 23,00 2,50 21,50 0,80 23.03.18 Prime 32,50 1.333,1 33,19 +5,4% 6.637,0 +2,1% 87,4 13,90 +46,3% 11,50 +13,9% 51,7 16,00 -9,6% 308,8 105,2 211,2 +46,3% -11,1% +27,8% k.A. BankM 3,50 +1,7% 653,7 -16,7% 194,45 3,80 +83,9% 750,3 -15,5% 9,35 -3,1% 140,7 +50,8% 172,5 8,58 +41,8% 226,5 -62,7% 4,4 0,28 +2,2% 3,6 -88,8% 390,0 22,70 +26,3% 0,66 -25,0% 839,6 17,5 +5,6% -17,5% ja ja ja ja ja ja ja Citigroup, J.P. Morgan Commerzbank Hauck & Aufhäuser Berenberg Hauck & Aufhäuser Deutsche Bank Hauck & Aufhäuser ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja Commerzbank, flatex Bank Credit Suisse, Quirin Privatbank Goldman Sachs, Morgan Stanley, Berenberg futurum bank Berenberg, Citigroup, Goldman Sachs GBC, mwb fairtrade Credit Suisse, Deutsche Bank Hauck & Aufhäuser Deutsche Bank, J.P. Morgan, Morgan Stanley ACON Actienbank ja ja ja ja ACON Actienbank Deutsche Bank Commerzbank, Hauck & Aufhäuser Deutsche Bank, Goldman Sachs, J.P. Morgan Knorr-Bremse 12.10.18 Prime 80,00 3.848,2 105,78 +15,3% 17.051,7 +32,2% Luyanta 14.03.18 FV DÜS MBH Corporation 16.02.18 FV DÜS Netfonds 03.09.18 m:access NFON onoff 11.05.18 Prime 13.05.19 m:access PharmaSGP Holding 19.06.20 Prime Philion 02.01.18 FV DÜS PREOS Real Estate 20.12.18 m:access Qingdao Haier 24.10.18 Prime 1,70 1,00 29,50 12,00 17,20 31,50 2,30 7,35 1,05 2,00 0,44 +0,0% -5,8% 27,80 +6,9% 73,2 12,68 -1,3% 16,50 +3,1% 126,8 28,50 - 0,5 17,5 58,7 190,9 33,0 342,0 +17,6% -56,2% nein Renell Wertpapierhandelsbank -5,8% k.A. mwb fairtrade +5,7% -4,1% -9,5% ja ja ja Berenberg mwb fairtrade Berenberg 0,80 -44,8% 1,6 -65,2% nein Baader Bank 15,90 +15,2% 1.139,5 +116,3% 284,6 0,82 +32,7% 5.395,2 -21,9% Serviceware 20.04.18 Prime 24,00 88,9 12,90 +5,9% 135,5 -46,3% Siemens Healthineers 16.03.18 Prime 28,00 4.200,0 43,74 -4,7% 43.735,0 +56,2% 8 August 2020

Going Public IPO-Marktanalyse Tab. 1: IPO- und Listing-Statistik des GoingPublic Magazins 2018 19 2019 5 2020 2018-20 27 3 11,64 Mrd. 3,61 Mrd. 329,2 Mio. 15,58 Mrd. 8 6 1 15 +31,8% -4,6% +13,8% +22,4% IPOs Emissions- volumen** Listings Performance IPOs und Listings* *) volumengewichtete Performance; **) in EUR Tab. 2: Wertschaffer & Wertvernichter (IPOs + Listings 2018–2020) Datum Segment Wertzuwachs/ -vernichtung* Konsortialführer Siemens Healthineers 16.03.18 Prime 15.735,0 Deutsche Bank, Goldman Sachs, J.P. Morgan Knorr-Bremse 12.10.18 Prime 4.155,7 Deutsche Bank, J.P. Morgan, Morgan Stanley 25.09.19 Prime 3.896,0 Goldman Sachs, Morgan Stanley TeamViewer ... home24 15.06.18 Prime Qingdao Haier TRATON 24.10.18 28.06.19 Prime Prime -381,0 Berenberg, Citigroup, Goldman Sachs -1.513,3 Deutsche Bank -4.450,0 Citigroup, Deutsche Bank, Goldman Sachs, J.P. Morgan Tab. 3: IPO-Marktanalyse (Stand 28.7.2020) *) in Mio. EUR Größte IPOs nach Emissionsvolumen (2018–2020) Größte IPOs & Listings nach Marktkapitalisierung (2018–2020) Performance seit Debüt Konsortial- führer Emittent Emittent Datum Segment Siemens Healthineers 16.03.18 Prime Knorr-Bremse 12.10.18 Prime 25.09.19 Prime TeamViewer 28.06.19 Prime TRATON DWS 23.03.18 Prime Emiss. vol. Mrd. EUR 4,2 3,8 2,0 1,4 1,3 12,7 +56,2% DB, GS, JPM +32,2% DB, JPM, MS +74,2% GS, MS -33,0% Citi, DB, GS, JPM +2,1% DB Ø +26,3% Siemens Healthineers 16.03.18 Prime Knorr-Bremse 12.10.18 Prime 25.09.19 Prime TeamViewer 28.06.19 Prime TRATON DWS 23.03.18 Prime Datum Segment Market Cap Mrd. EUR 43,7 17,1 9,1 9,1 6,6 85,6 Performance seit Debüt Konsortial- führer +56,2% DB, GS, JPM +32,2% DB, JPM, MS +74,2% GS, MS -33,0% Citi, DB, GS, JPM +2,1% DB Ø +26,3% Top-5 Performance vom Emissionspreis (2018–2020) Flop-5 Performance vom Emissionspreis (2018–2020) Emittent TubeSolar Datum Segment Market Cap Mio. EUR 66,0 14.02.20 FV DÜS 20.12.18 m:access PREOS RE DFV Dt. Familienvers. 04.12.18 Prime TeamViewer 25.09.19 Prime The Social Chain Group 25.06.18 FV DÜS 1.139,5 358,9 9.146,0 203,8 Performance seit Debüt Konsortial- führer Emittent +266,7% Scheich +116,3% ACON +105,0% H&A +74,2% GS, MS +68,8% Renell Tuff Group Homes & Holiday STS Group Philion home24 Datum Segment Market Cap Mio. EUR 15,6 3,6 16,3 1,6 226,5 26.03.19 GS 06.07.18 m:access 01.06.18 Prime 02.01.18 FV DÜS 15.06.18 Prime Performance seit Debüt Konsortial- führer -91,3% ACON -88,8% GBC, mwb -88,7% H&A -65,2% Baader -62,7% BER, Citi, GS Top-5 Performer des Monats Flop-5 Performer des Monats Emittent Datum Segment Market Cap Mio. EUR 286,6 750,3 66,0 308,8 226,5 14.02.20 FV DÜS 25.05.20 Scale 15.06.18 Prime Westwing Group 09.10.18 Prime Global Fashion Group 02.07.19 Prime TubeSolar EXASOL home24 Konsortial- führer Performance ggü. Vormonat +132,6% BER, Citi +83,9% GS, MS, BER +65,0% Scheich +46,3% H&A +41,8% BER, Citi, GS Emittent Philion cyan iQ International STS Group Frequentis Datum Segment Market Cap Mio. EUR 1,6 99,4 17,5 16,3 211,2 02.01.18 FV DÜS 28.03.18 Scale 27.12.19 GS 01.06.18 Prime 14.05.19 GS Performance ggü. Vormonat Konsortial- führer -44,8% Baader -29,7% H&A -25,0% H&A -12,6% H&A -9,6% CB, flatex ABN = ABN Amro; AXG = AXG Investmentbank; BER = Berenberg; BLA = Bankhaus Lampe; CB = Commerzbank; Citi = Citigroup; CS = Credit Suisse; DB = Deutsche Bank; DM = Dom Maklerski; DZ = DZ Bank; GS = Goldman Sachs; H&A = Hauck & Aufhäuser; HSBC = HSBC Trinkaus & Burkhardt; JEF = Jefferies; JPM = J.P. Morgan; KPN = Kempen; L&S = Lang & Schwarz; MMW = M.M.Warburg; MS = Morgan Stanley 10 August 2020

Going Public IPO-News PharmaSGP, HENSOLDT, Vantage Towers, Wintershall Dea, Rocket Companies, Qualtrics, CureVac, Ant Financial PharmaSGP: IPO mit Risiken und Nebenwirkungen Mit der PharmaSGP steht seit Mitte Juni ein Pharmaunternehmen mit einem breiten Portfolio chemiefreier und nicht verschreibungspflichtiger (OTC-)Arznei- mittel und anderer Gesundheitsprodukte auf dem Kurszettel. Die Erstnotiz erfolgte am 19. Juni, gelang allerdings nur mit Mühe: Die Preisspanne hatte der Pharmaspezialist zunächst mit 31,50 bis 36,50 EUR ausgelobt. Darauf basierend wäre ein Börsenwert zwischen 378 Mio. und 438 Mio. EUR herausgekommen – am Ende wurde der untere Wert als fixer Angebotspreis festgelegt. Ursprünglich war die Ausgabe von bis zu 12 Mio. Aktien geplant. Unmittelbar vor der Erstnotiz ließ das Unternehmen jedoch verlauten, dass es eine Reduzierung des Platzierungsvo- lumens erwäge. So war im Anschluss nur noch von bis zu 3,5 Mio. Inhaberaktien aus dem Bestand der veräußernden Aktionäre die Rede – plus 15% als Mehrzuteilungs- option, die bis zuletzt aber nicht ausgeübt wurde. Dem Unternehmen floss hierbei kein frisches Kapital zu. HENSOLDT: erstes Groß-IPO im Herbst? Der Rüstungselektronikkonzern HENSOLDT strebt wohl schon nach der Sommerpause via IPO auf das Börsenparkett. Der Finanz- investor KKR, dem das Unternehmen aus Taufkirchen bei München seit 2016 gehört, wolle die Börsenpläne in den kommen- den Wochen veröffentlichen. Die Erst- notiz werde danach im Frühherbst ange- peilt. HENSOLDT wäre damit das erste Großunternehmen, das sich in der Corona- krise hierzulande an die Börse wagt. Dabei können bis zu 30% der Anteile an die Börse gebracht werden. Inklusive Schul- den werde HENSOLDT mit bis zu 3,0 Mrd. EUR bewertet. Eigentlich war das IPO schon für April geplant. Der Finanzinves- 12 August 2020 T D L O S N E H © : o t o F Simsphere Train Full-Motion-Simulator von HENSOLDT tor hatte dem Flugzeugbauer Airbus vor vier Jahren dessen Rüstungselektronik- sparte für 1,1 Mrd. EUR abgekauft und sie später in HENSOLDT umbenannt. Der Rüs- tungskonzern stellt mit 5.500 Mitarbeitern Sensoren, optoelektronische Systeme, Systeme für elektronische Kampfführung und Avionik her. 2019 fuhr HENSOLDT bei 1,1 Mrd. EUR Umsatz ein bereinigtes EBITDA von 216 Mio. EUR ein (Vj.: 190 Mio. EUR). der Deutschen Börse, kommentierte die Entscheidung: „Dass nach Siemens Energy nun auch Vodafone für Vantage Towers einen Börsengang in Frankfurt plant, ist ein starkes Signal für den deutschen Kapi- talmarkt, über das ich mich sehr freue.“ Vantage Towers betreibt in neun europä- ischen Ländern mehr als 68.000 Mobil- funktürme und erzielte 2019 einen Pro- forma-Umsatz von 950 Mio. EUR. Der Betriebsgewinn lag bei rund 523 Mio. EUR. „Frankfurt Calling“: Vodafones Funkturmsparte favorisiert Frankfurtlisting Die Funkturmsparte des Mobilfunkriesen Vodafone hat sich bei der Standortwahl für das im Frühjahr 2021 angepeilte IPO für die Mainmetropole entschieden. So möchte Vodafone die Sparte Vantage Towers Anfang nächsten Jahres im Frankfurter Prime Standard listen lassen. Das Unternehmen wird bereits seit Mai als eigenständiges Geschäft geführt. Damit sticht die Frankfurter Börse den Finanz- marktplatz London aus, der in der Vergan- genheit mehrere „Towerlistings“ für sich gewinnen konnte. Theodor Weimer, CEO Wintershall Dea: Börsengang frühestens 2021 realistische Option Für das Kapitalmarktdebüt des Öl- und Gasförderkonzerns Wintershall Dea sieht Mehrheitseigner BASF erst im nächsten Jahr eine realistische Chance. „Wir gehen nun von einer ersten Platzie- rung im Jahr 2021 aus, auch dies unter dem Vorbehalt der Marktbedingungen“, so BASF-CFO Dr. Hans-Ulrich Engel. Win- tershall Dea war im vergangenen Mai aus der Fusion der BASF-Tochter Wintershall und des vom Investmentvehikel LetterOne kontrollierten DEA-Konzerns hervorge- gangen. Der Öl- und Gaskonzern sollte ursprünglich schon im Frühjahr seine

Going Public GoingPublic Watchlist » Die GoingPublic-Watchlist « Mit uns haben Sie immer alle Kurse im Blick Börsenkandidaten 2020 ff. (Stand: 4.8.2020) Emittent Siemens Energy congatec Wintershall DEA 004 About you Acrest Property Group Aenova Holding Aicuris Allgeier Recruiting Armacell Arriva Aurelis Auto1 Awin BGP Investment Blapp Communications SE Bombardier Borgward Brille24 brillen.de CBR CeramTec Cloudeo Continental-Antriebssparte CureVac Curevac Denkmal Invest Deutsche Real Estate Funds Advisor Diamontech Domicil Real Estate Douglas Ekosem-Agrar Engel + Völkers Exyte Flixbus GetYourGuide Global Online Takeaway Glycotope Goodgame Studios H.C. Stark Hertha BSC Hitmeister Huber Automotive Human Med Hymer HypoVereinsbank (HVB) Immatics Inventra AG Ista Jennewein Biotechnologie Kreditech Leoni-Kabelsparte Logistrial Lufthansa Technik MAG IAS Media-Saturn mic IT Miracor Medical Systems Novomatic OK.de Onlineprinters Otto Bock Phenex 14 August 2020 Branche Energie Computer-Technologie Öl- und Gasindustrie E-Commerce Online-Modehändler Immobilien Pharma Biotech IT-Beratung & Services Dämmstoff-Hersteller Transportdienstleistungen Immobilien Online-Autohändler Internet/Marketing Immobilien Digitale Werbung Verkehrstechnik Automobil Onlineshop Onlineshop Mode Keramik-Technologie Geodaten-Plattform Automotive Biotechnologie Biotech Immobilien Immobilieninvestor Medizintechnik Immobilien Parfümerie Landwirtschaft Immobilien Anlagenbauer Fernbusse Online-Buchungsplattform Online-Lieferdienst Biotechnologie E-Gaming Chemie Fußballverein Onlineshop E-Mobilität Medizintechnik Wohnmobile Finanzen Biotechnologie Sportgeräte-Produzent Energiedienstleistungen Biotech Finanzdienstleistung Automobilzulieferer Logistikimmobilien Luftfahrt Maschinenbau Unterhaltungselektronik Software/IT Medizintechnik Gaming Technologie Onlinedruckerei Medizintechnik Biotech Konsortialbanken noch unbekannt k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. Dt Bk, BoA ML, BNP k.A. k.A. k.A. k.A. JP Morgan k.A. n.n.bek. k.A. k.A. k.A. Dt. Bank, Goldman k.A. k.A. k.A. k.A. n.n.bek. k.A. Main First Bank Citigroup, Baader Bank k.A. Bank of America Merrill Lynch, UBS, Credit Agricole k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. FinTech Group Bank Deutsche Bank, Goldman Sachs, Citi k.A. k.A. n.n.bek. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. Termin bis September 2020 2. Halbjahr 2020 2. Halbjahr 2020 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff 2020ff

Going Public „Börsengang ermöglicht es uns, Tech- nologieunternehmen zu begleiten“ Interview mit Marco Brockhaus, CEO Brockhaus Capital Management Am 14. Juli hat die Frankfurter Technologieholding Brockhaus Capital Management (BCM) ihr Börsendebüt hingelegt – und das mit einem deutlichen Kursplus am ersten Handelstag. Im Interview mit dem GoingPublic Magazin sprach BCM-CEO Marco Brockhaus über das Geschäftsmodell sowie die Pläne für die Zukunft und darüber, warum sich BCM von klassischen Finanzinvestoren unterscheidet. m o c . e b o d a . k c o t s – c n o r t e y e © i : o t o F GoingPublic: Herr Brockhaus, derzeit dreht sich alles um die COVID-19-Pande- mie. Warum sind Sie ausgerechnet jetzt an die Börse gegangen? Brockhaus: Seit Firmengründung anno 2017 war es unser Ziel, den Schritt an die Börse zu gehen. In den vergangenen Jah- ren haben wir bereits vorbörslich rund 130 Mio. EUR von externen Investoren auf- genommen, um unsere beiden aktuellen Tochtergesellschaften erwerben zu kön- nen – Palas, ein führender Entwickler von hochpräzisen Geräten zur Messung, Cha- rakterisierung und Generierung von Parti- keln in der Luft (bspw. Feinstaub oder Nanopartikel), sowie die IHSE-Gruppe, die sich auf IT-Komponenten für die hoch- sichere, latenz- und ausfallfreie Daten- übertragung in „Mission-critical-Anwen- dungen“ spezialisiert hat. Der Börsengang ermöglicht es uns, solche führenden Tech- nologieunternehmen langfristig und ohne vordefinierten Beteiligungshorizont zu begleiten, und bietet zugleich erhöhte Flexibilität hinsichtlich der Finanzierung kommender Akquisitionen. Daher waren der Schritt an die Börse und die Kapital- erhöhung zum jetzigen Zeitpunkt genau richtig gewählt. Wie kann man sich denn die Vorberei- tungsphase des Börsengangs in Zeiten der Coronakrise konkret vorstellen? Sicherlich lief ein Großteil virtuell ab … Das ist richtig. Wir waren der – unserem Wissen nach – erste vollkommen virtuelle 16 August 2020 Wir wollen auch künftig das umsetzen, was wir in den letzten Jahren be- reits erfolgreich realisiert haben: ein bis zwei neue Mehrheitsbeteiligungen pro Jahr in unserem strik- ten Fokus auf margen- und wachstumsstarke Technologieführer mit B2B-Geschäftsmodellen. ZUM INTERVIEWPARTNER Marco Brockhaus ist Vorsitzender des Vorstands der Brockhaus Capital Management AG, welche er im Jahr 2017 zusam men mit weiteren Teammitgliedern gegründet hat. Er ist seit über zwei Jahrzehnten erfolgreich als Investor tätig.

Going Public Kolumne Wer finanziert den Impfstoff? Europäische Politiker empören sich immer sehr schnell über Entscheidungen der US-Regierung – anschließend gehen jedoch ihre Handlungen oft in exakt die Richtung, die sie vorher kritisiert haben. Jüngstes Beispiel ist die Diskussion über die Sicherung eines künftigen Corona-Impfstoffs für das eigene Land. Von Prof. Dr. Wolfgang Blättchen Nachdem die US-Regierung die Finan- zierung durch den amerikanischen Steuerzahler über BARDA mit der üb- lichen Auflage versehen hatte, den Impfstoff dann auch vorrangig für die USA zu verwen- den, ging ein Sturm der Empörung in Europa los. Nur wenige Wochen später entschieden sich die europäischen Länder für den glei- chen Weg: „Viele Länder der Welt haben sich schon Impfstoffe gesichert, Europa noch nicht“, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und stellte einen „Deal“ mit dem Pharmakonzern AstraZeneca vor, Impfdosen nur für die EU produzieren zu lassen. Dann ging die Bundesregierung sogar noch einen Schritt weiter und beteiligte sich mit 307 Mio. EUR an dem Tübinger Biotechnologie- unternehmen CureVac, mit dem Argument, das Unternehmen vor dem möglichen Zugriff ausländischer „Mächte“ zu schützen und sich die Dringlichkeit aus dem Börsengang (Ausnahme vom Konsultationsverfahren) bis Mitte Juli ergibt.1 Im Vorfeld waren ent- sprechende Gerüchte aufgekommen, die vom Unternehmen dementiert wurden. Nun ist CureVac nicht das einzige deutsche Bio- technologieunternehmen, das sich mit der Entwicklung eines Wirkstoffes gegen COVID-19 beschäftigt. Warum die Entscheidung auf dieses Unternehmen fiel, bleibt unklar. Es existiert eine Vielzahl von deutschen Unter- nehmen mit aussichtsreichen Technologien, die theoretisch auch der „Gefahr“ einer aus- ländischen Übernahme ausgesetzt sind – aber vielleicht ist man auch der Überzeu- gung, dass sich keine privaten Investoren für risikoreiche Biotechnologieprojekte finden? Dem ist normalerweise nicht so! Seit An- fang dieses Jahres konnten Biotechnologie- unternehmen über die amerikanischen Ka- pitalmärkte rund 35 Mrd. USD aufnehmen2, in Europa lediglich bescheidene 5 Mrd. USD.3 1) Deutscher Bundestag: Drucksache 19/20076. 2) Stand: 25 Juni 2020; Quelle: Thomson Reuters. 3) Solche Zahlen spielen in der deutschen Wirtschaftspresse keine Rolle (siehe MM 07/2020). 4) Laut unserer Statistik seit 2014 sieben deutsche Biotechunternehmen. 18 August 2020 Davon flossen ca. 7 Mrd. USD an Neuemit- tenten und 28 Mrd. USD an bereits börsen- notierte Unternehmen. Unter den Investo- ren spielen Staatsfonds hier so gut wie keine Rolle, sondern die bekannten institutionel- len Investoren, die langfristig das Vermögen ihrer Anleger verwalten. Beispielsweise konnte der in den USA ansässige mRNA- Impfstoffentwickler Moderna, der bereits seit März mit COVID-19-Impfkandidaten in der klinischen Phase agiert, im Mai über 1,3 Mrd. USD in Form einer Barkapitalerhöhung einsammeln. BioNTech aus Mainz gelang es über Kooperationen mit Pfizer und Fuson, mehrere Mio. USD an Eigenkapital für die Impfstoffentwicklung einzuwerben. Die Biotechnologie ist ein internationales Geschäft, in dem international tätige Pharma- unternehmen, Forschungseinrichtungen, Kliniken und Investoren agieren. Nationale Alleingänge sind in dieser Branche eher un- bekannt und wahrscheinlich chancenlos, möchte man auf Dauer in der Forschung und Entwicklung erfolgreich sein. Die größte Ge- fahr resultiert hier aus staatlichen Eingrif- fen. Sobald die Politik eine künftige COVID- 19-Impfung als „öffentliches Gut“ stilisiert, hebelt sie die Rolle der privaten, rendite- orientierten Investoren aus. Unternehmen geraten dann in einen wirtschaftlichen Ziel- konflikt: Auf der einen Seite sind hohe F&E- Kosten zu finanzieren; auf der anderen Seite besteht der Wunsch des staatlichen Regula- tors, die künftigen Produkte möglichst als „öffentliches Gut“ anzubieten, im besten Falle nahe am Selbstkostenpreis. Die Folge ist ent- weder, dass sich das Unternehmen aus dem Geschäft zurückzieht, weil sich kein privater Investor für die Finanzierung findet, oder dass die Allgemeinheit den Entwicklungsauf- wand finanziert. Der Staat übernimmt dann die fragliche Rolle des Investmentmanagers, der – wie die Geschichte zeigt – selten erfolg- reich war. Eine solche „Industriepolitik“ kennt man vor allem aus Frankreich. Der Kapitalmarkt finanziert aussichtsrei- che Geschäftsmodelle, auch die aus der Bio- technologie. Derzeit finanzieren die USA den größten Teil des weltweiten Biotech- markts auch für ausländische Unterneh- men, die ihn als „Foreign Private Issuer“ in Anspruch nehmen.4 Es wäre daher zu wün- schen, dass der Staat, der die Spielregeln vorgibt, die Produktentwicklung und die pri- vate Finanzierung erleichtert, aber nicht selbst als Partei mitspielt – sonst hebelt er die Kapitalmarktfinanzierung weiter aus. Es ist sicher kein Zufall, dass gerade in der Bio- technologie der amerikanische Kapital- markt eine große Rolle spielt und selbst die zitierten, erfolgreichen deutschen Biotech- unternehmen dort Kapital aufnehmen müs- sen. Erstaunlicherweise fragt in Deutsch- land niemand, warum an deutschen oder europäischen Börsen solche Finanzierun- gen anscheinend nicht möglich sind. Lieber wird „die Gier“ beklagt, anstatt solche Inves- toren zu begrüßen. ZUM AUTOR Prof. Dr. Wolfgang Blättchen ist geschäftsführender Gesellschafter der BLÄTTCHEN FINANCIAL ADVISORY GmbH und seit 30 Jahren als unabhängiger Berater für Kapitalmarktstrategien aktiv. In dieser Zeit konnte er rund 50 erfolgreiche IPOs und IBOs sowie zahlreiche weiterführende Kapitalmarkttransaktionen begleiten. Er ist aktives Mitglied in Aufsichts- und Beiräten börsennotierter und privater Unternehmen, Ansprechpartner der Börsen sowie Autor zahlreicher Publikationen zum Thema Kapitalmarkt.

Titelthema Die Digitalisierung hält Einzug „Das Rad wird jetzt nicht wieder vollständig zurückgedreht“ Expertenrunde mit Stephan Däschler (EQS), Peter List (TeamEngine), Bernhard Orlik (Link Market Services) und Klaus Schmidt (ADEUS) zum neuen Status quo bei Hauptversammlungen, Konferenzen und Digitalisierung. Klar: Corona hat so ziemlich alles verändert – wie also geht es jetzt weiter? 20 August 2020 m o c . e b o d a . k c o t s – n o i s i v u n a n © : n o i t a r t s u l l I

Titelthema Die Digitalisierung hält Einzug m o c . e b o d a . k c o t s – z e o o m e © j : n o i t a r t s u l l I Schmidt: In der Tat – das war eine sehr intensive Zeit für unsere Kunden, aber auch für uns als Dienstleister. Schließlich mussten wir gemeinsam in sehr kurzer Zeit zahlreiche Aktivitäten unter sub- optimalen Bedingungen erledigen. Das war erfolgreich und bringt uns alle voran. List: Aufgrund des plötzlichen Bedarfs an „schnellerer Digitalisierung“ stieg die Nachfrage nach sicheren europäischen Cloudlösungen rasant. Wir hatten aber keine Probleme, eine Vielzahl von Online- meetings zu vereinbaren und durchzufüh- ren. Dienstleister mit US-amerikanischer Muttergesellschaft wurden zunehmend gemieden, was aber nicht nur in der Coronakrise begründet liegt. In Schweden lief unser Geschäft fast genauso weiter wie bisher: Dies lag sicherlich vor allem an der bereits beschriebenen fortgeschrittenen Digitalisierung in Schweden. In Deutsch- land, Schweden und UK blieb unsere täg- liche operative Arbeit weitestgehend gleich. Einzige Änderung: Wir stellten komplett auf Onlinemeetings um. Dies fiel uns aber nicht schwer, da wir ohnehin die meisten Kundenmeetings als Online- meetings durchführen. Wo sehen Sie die größten Herausforde- rungen bei der Durchführung virtueller bzw. hybrider Veranstaltungskonzepte? Orlik: Gerade für die Hauptversamm- lungen brauchen wir einige Nachjustie- rungen, was die Rechte der Aktionäre anbelangt: Das Fragerecht zwei Tage vor der HV zu kappen und damit jegliche Mög- lichkeit der Nachfrage zu nehmen, das ist schon bedenklich. Aber auch das Antrags- recht ist durch die virtuelle HV praktisch 22 August 2020 Alle Stakeholder sind jetzt aufgefordert, an der Weiterentwicklung der rechtlichen Rahmen- bedingungen für die HV mitzuwirken. Klaus Schmidt, ADEUS Aktienregister-Service Schmidt: Für den weiteren Ausbau virtu- eller Hauptversammlungen sind Funktio- nalitätserweiterungen erforderlich. Die größte Herausforderung sehe ich in der Weiterentwicklung der rechtlichen Rah- menbedingungen für die HV in Deutsch- land. Alle Stakeholder sind aufgefordert, mitzuwirken, damit dabei ein technisch, organisatorisch und rechtlich funktionie- rendes Gesamtkonzept herauskommt. Däschler: Wie groß die Herausforderun- gen sind, hängt einerseits von der Art der Veranstaltung und andererseits vom Übertragungsformat ab. Eine virtuelle Hauptversammlung mit ihrem engen rechtlichen Korsett ist natürlich wesent- lich komplexer als eine Investorenkonfe- renz, die als Audio-Webcast übertragen wird. Da viele Kunden bei den Online-HVs in diesem Jahr absolutes Neuland betre- ten haben, war auch der Beratungs- und Betreuungsaufwand sehr hoch. In techni- scher Hinsicht können rein virtuelle Ver- anstaltungen mit einem überschaubaren Aufwand umgesetzt werden. Komplexer wird es, wenn zusätzlich Videosignale verarbeitet werden müssen – und vor allem bei Hybridveranstaltungen: Denn hier muss sichergestellt werden, dass die Teilnehmer im Internet oder am Telefon auch die Fragen der Aktionäre im Saal hören können, und umgekehrt natürlich ebenso. ausgehebelt. Bei hybriden Veranstal- tungen wären diese oben genannten Nach- teile aufgehoben. Für die per Internet zugeschalteten Aktionäre können die Gesellschaften die „Spielregeln“ dann individuell festlegen. List: Die größten Herausforderungen aus unserer Sicht sind die Vorbereitung und Schulung der Mitarbeiter bzgl. digitaler Prozesse sowie der daraus resultierende sichere und technisch saubere Ablauf von virtuellen Veranstaltungen. Zudem darf bei hybriden Veranstaltungen jenen Per- sonen, die virtuell an einer Veranstaltung teilnehmen, kein Nachteil gegenüber denen entstehen, die persönlich teilnehmen. Anbieter hatten für begleitende Telefon- konferenzen teilweise keine freien Slots mehr – das gab es bisher noch nie. Stephan Däschler, EQS Group AG

Titelthema Die Digitalisierung hält Einzug sichtlich der Anfechtbarkeit bei techni- schen Störungen. So angenehm eine virtu- elle HV mit eingeschränktem Fragerecht für die Emittenten und die Protagonisten auf der Bühne auch ist – in Zukunft muss hier der Königsweg gegangen werden, der auch Livefragen aus dem Internet ermög- licht. Nur so dürfte der Gesetzgeber zu überzeugen sein, dass dauerhaft auf eine Vor-Ort-Veranstaltung verzichtet werden kann. Technisch ist es auf jeden Fall mög- lich, auch online alle Aktionärsrechte zu 100% zu wahren – die EQS Group hat das in diesem Jahr bei ihrer eigenen HV vorge- macht. Schmidt: Zunächst bleibt abzuwarten, wie schnell der Corona-Impfstoff zur Verfü- gung steht und wie wirksam er ist. Die Coronakrise wird auf alle Fälle dafür sorgen, dass mehr Digitalisierung auch bei Hauptversammlungen zugelassen wird. Die Gesellschaften sollten die Chance erhalten, auch nach der Krise rein virtuelle HVs abzuhalten. List: Grundsätzlich wird es künftig sicher- lich mehr hybride und rein virtuelle Veranstaltungen geben. Jedoch werden Präsenzveranstaltungen nicht völlig ver- schwinden, denn das persönliche Treffen und Gespräch kann keine virtuelle Veran- staltung vollständig ersetzen. Eine Son- derstellung nimmt in diesem Zusammen- hang die HV ein. Kostensenkung versus Einschränkung von Aktionärsrechten wird z.B. ein Thema sein, das zu lösen ist. Nichtsdestotrotz haben Hybrid-HV und rein virtuelle HV durch die Corona-Krise deutlich Rückenwind erhalten. Insgesamt war die Digitalisierung der Arbeitswelt schon lange vor Corona eingeleitet – sie hat sich durch Corona nun aber noch ein- mal deutlich beschleunigt. Die Unterneh- men sind sich bewusst geworden, dass sie die Umstellung auf digitale Prozesse schneller vorantreiben können und müs- sen. Es wird zukünftig normaler werden, weniger auf Geschäftsreisen und Veran- staltungen zu sein und mehr virtuell zu ar- beiten. Dennoch werden Präsenzveran- staltungen und persönliche Treffen wichtige Bestandteile des Geschäftslebens bleiben. Liebe Experten, vielen Dank für Ihren wertvollen Input zu den brandaktuellen Themen um HV, Digitalisierung und „Re-Normalisierung“. Das Interview führte Svenja Liebig. m o c . e b o d a . k c o t s – v o k d z o v G n o t n A © i : o t o F Künftig wird es sicherlich mehr hybride und rein virtuelle Veranstaltungen geben. nicht ausgereiften digitalen Prozessen schnell abgehängt wird. Das bedeutet auch, dass die Nachfrage nach digitalen Plattformen und Services weiter steigen wird. So benötigt man beispielsweise auch mal einen virtuellen Krisenraum oder Plattformen zum sicheren Dokumenten- austausch. Darüber hinaus nehmen wir einen steigenden Bedarf für Lösungen zur digitalen Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Gremiensitzungen und anderen Meetings wahr. Auch die Bedeu- tung digitaler Unterzeichnung von Verträ- gen und Vereinbarungen hat stark zuge- nommen. Darüber hinaus sehen wir den Trend zur digitalen Board-, Personal- und Kundenevaluierung unter Zuhilfenahme sogenannter Survey-Manager. Ganz visionär gedacht: Nehmen wir mal an, im Jahr 2021 ist der lang ersehnte Corona-Impfstoff endlich da – werden wir wieder zurück in alte Muster verfal- len, was Hauptversammlungen & Co. anbelangt? Orlik: Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nicht in alte Muster zurückfallen werden. Die Entscheidung wird zwischen der „echten“ Online-HV mit allen Aktionärs- rechten und ggf. der Live-Zuschaltung von Aktionären zu Wortmeldungen (das wäre auch heute schon technisch möglich) und der Hybrid-HV, also einem Mix von Präsenz-HV und Internetteilnahme, fallen. 24 August 2020 Insbesondere für kleinere, kostenbewusste Gesellschaften sehe ich aber die Online- HV als präferiertes Modell an. Wir haben letztens eine kritische Online-HV mit Frage- und Antragsrecht betreut. Bei 80 Fragen und einem abzustimmenden An- trag über die Einberufung einer weiteren HV steigt der Blutdruck und es kommt „echtes“ HV-Feeling auf. Da haben die Saitenwürstchen am Buffet nicht gefehlt und alle kamen zu ihrem Recht. Däschler: Wir gehen ebenfalls nicht davon aus, dass das Rad bei den Hauptversamm- lungen vollständig zurückgedreht wird, auch wenn der Gesetzgeber wieder Prä- senzveranstaltungen vorschreiben sollte. Vor allem die größeren Emittenten dürften weiter zweigleisig fahren und ihren Aktio- nären auch eine virtuelle Teilnahme er- möglichen. Letztendlich wird dies aber auch von den rechtlichen Rahmenbedin- gungen abhängen, beispielsweise hin- Die Gesellschaften soll- ten die Chance erhalten, auch nach der Krise rein virtuelle HVs abzuhalten. Klaus Schmidt, ADEUS Aktienregister-Service

Titelthema Die Digitalisierung hält Einzug Hauptversammlung m o c . e b o d a . k c o t s – i n a n p a © : o t o F Internetportal für die virtuelle Hauptversammlung „Mächtige“ Identifizierungs-, Rechte- und Zugriffs- sowie Phasenverwaltung erforderlich Die Möglichkeit, eine Hauptversammlung (HV) in Zeiten der COVID-19-Pandemie vorübergehend auch als „virtuelle“ Hauptversammlung ohne physische Anwesenheit der Aktionäre abzuhalten, wurde erst Ende März 2020 durch eine „Notgesetzgebung“ geschaffen. Von Alexander Balling und Thomas Wagner Zentrales Medium für die Ausübung der Aktionärsrechte ist stets eine Internet- anwendung, mal als „Aktionärspor- tal“, mal als „Internetservice für Aktionäre“ oder auch als „E-Service für Aktionäre“ bezeichnet. Wer glaubt, dass es bei der Aus- gestaltung dieser Internetportale ausschließ- lich um die Ausübung der Aktionärsrechte durch Aktionäre geht, der springt zu kurz: Denn wie bei einer Präsenz-Hauptversamm- lung müssen auch hier die Anforderungen und Belange von Aktionärsvereinigungen, Banken, institutionellen Anlegern, Presse- vertretern und Gästen berücksichtigt wer- den. Das führt je nach Nutzergruppe zu deut- lich unterschiedlichen Anforderungen an die Funktionalitäten des Internetportals und er- fordert eine umfangreiche Identifizierungs-, Zugriffs-, Rechte- und Phasenverwaltung. Portalzugang für Gäste, Presse, Notar, abwesende Organmitglieder und Wirtschaftsprüfer Bei der virtuellen HV soll einerseits die Zahl der physisch zusammentreffenden Personen auf das erforderliche Mindest- maß reduziert werden; andererseits sol- len abwesende Vorstands- und Aufsichts- ratsmitglieder und die Wirtschaftsprüfer dennoch virtuell teilnehmen und kommu- nizieren können. So soll es dem Notar möglich sein, deren virtuelle Anwesenheit nachzuprüfen. Die Protokollierung der An- und Abwesenheit eines „Users“ und dessen „Aktivitäten“ durch das System ist also er- forderlich. Erklärt ein Aktionär über das Portal Widerspruch gegen einen Beschluss der Hauptversammlung, muss dies für den Notar ersichtlich sein. Demselben muss es im Übrigen auch möglich sein, die ord- nungsgemäße des Systems und aller Funktionalitäten für die Aktionäre – auch während der Hauptver- sammlung – zu überprüfen, z.B. über einen speziellen Notarzugang. Möchte man die öffentliche Übertra- gung der Hauptversammlung vermeiden, aber dennoch neben den Aktionären auch einem ausgewählten weiteren Personen- kreis die Verfolgung derselben in Bild und Funktionsfähigkeit 26 August 2020 ZU DEN AUTOREN Alexander Balling ist Senior Berater Hauptversammlungen bei Better Orange. Er besitzt Hauptversammlungserfahrung in führender Position bei Dienstleistern und war mehrere Jahre bei einem DAX-Unternehmen tätig. Balling ist Vorstandsmitglied von Better Orange seit 2016. Thomas Wagner ist Senior Berater Hauptversammlungen & Investor Relations bei Better Orange. Zuvor war er sie- ben Jahre als Senior-Berater und in leiten- der Stellung bei IR- und HV-Dienstleistern tätig. Wagner ist Gründungs- und Vorstandsmitglied von Better Orange.

Titelthema Die Digitalisierung hält Einzug „Trend zur Hybridisierung bis hin zur reinen virtuellen Präsenz“ Interview mit Sven Fenger, Director Sales & Marketing, und Tim Ebert, Gründer und Managing Director, MediaEvent Services Durch die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung einen Aufschwung erfahren: Ob Hauptversammlungen, Events oder Teammeetings – vieles findet inzwischen ausschließlich im virtuellen Raum statt. Wir sprachen mit MediaEvent Services darüber, welche Praxiserfahrungen der Dienstleister in den letzten Monaten durch den Umbruch gesammelt hat und ob reine Onlineformate auch künftig Bestand haben werden. GoingPublic: Herr Fenger, inwiefern hat die Corona-Pandemie Ihren Unterneh- mensalltag und Ihr Geschäftsmodell beeinflusst? Fenger: Wir mussten unseren Planungs- horizont sehr stark anpassen. Ab März wurden Projekte und Aufträge teilweise über Nacht ab- oder angekündigt. Hybride Events wurden ausnahmslos in virtuelle umgewandelt. Das Volumen hat sich hier in kurzer Zeit nahezu verdreifacht, was für uns mit großen organisatorischen Heraus- forderungen verbunden war – zumal unsere Abläufe aus Gründen der Qualitäts- sicherung sehr stark prozessorientiert sind. Ein weiterer Aspekt ist die Verteilung von Eventproduktion und Plattform- nutzung. Wir bieten mit SlideSync eine Self-Service-fähige Online-Webcast-Platt- Ab März wurden Pro- jekte und Aufträge teilweise über Nacht ab- oder angekündigt. Hybride Events wurden ausnahmslos in virtuelle umgewandelt. Sven Fenger 28 August 2020 form sowie begleitende Produktions- dienstleistungen an. Ab März konnten wir einen deutlichen Shift in Richtung Self Service wahrnehmen, verbunden mit Sup- portdienstleistungen, um Kunden in ihren selbst durchgeführten Events zu unter- stützen. Wir spürten auch, dass die primä- ren Kommunikationstools wie Web- und Videokonferenzlösungen nicht alle Anfor- derungen abdeckten – gleichwohl die Pro- jektteams und Referenten der virtuellen Events aufgrund der Homeofficeregelun- gen dezentral tätig waren, was sich zu- mindest kurzzeitig organisatorisch als Herausforderung darstellte. Als Konsequenz des Kontaktverbots und gleichzeitig zu Beginn der Hauptver- sammlungssaison stieg die Nachfrage nach virtuellen Hauptversammlungen rasch an. Über Ihre Webcastplattform SlideSync wurden in dieser Saison bereits über 30 virtuelle Hauptversammlungen durch- geführt. Wie kam es zu dieser Konzen- tration und welches sind aus Ihrer Sicht die Learnings? Ebert: Wir haben in Erwartung einer kom- menden gesetzlichen Regelung bereits 2017 mit einem namhaften Registerführer eine erste Integration unserer Plattform durchgeführt und seit vielen Jahren begleitend zu den Präsenzveranstaltun- gen auch selbst Hauptversammlungen übertragen. Insofern waren wir hier gut aufgestellt und konnten zügig weitere Registerführer integrieren. Dazu kam das Partnergeschäft. Im Bereich der Hauptversammlungen kommen über Lösungsansätze ZU DEN INTERVIEWPARTNERN Sven Fenger ist Director Sales & Marketing bei MediaEvent Services. Mithilfe seiner nunmehr 20-jährigen Erfahrung in digitaler Kommunikation und (Finanzmarkt-)Events erarbeitet er gemeinsam mit den Kunden entsprechende und geht auf die unterschiedlichen Anforde- rungen detailliert ein – ob für interne Kommunikation (wie z.B. Townhall Meetings) oder externe Kommunikation (wie z.B. Hauptversammlungen, Bilanzpressekonfe ren- zen oder Marketingveranstaltungen). Tim Ebert ist Gründer und Managing Director bei MediaEvent Services. Seit 1997 im Online-Event-Business aktiv, hat er 2014 die Online-Webcast-Plattform SlideSync initiiert, die heute das Geschäft von MES maßgeb- lich bestimmt. Kundenorientierung, eine klare Strategie und Neugier sind seine Leitmotive zur Weiterentwicklung des Unternehmens und zur Expansion am europäischen Markt.

Titelthema Die Digitalisierung hält Einzug r e t n e C e c n e r e f n o C w b h © : o t o F „Bei ersten virtuellen HVs ins kalte Wasser gesprungen“ Interview mit Alexander Wieser, Leitung ConferenceCenter im Haus der Bayerischen Wirtschaft Im Gespräch mit dem GoingPublic Magazin erläutert Alexander Wieser u.a., welche Vorteile die virtuelle Hauptversammlung bietet und wo noch Aufholbedarf besteht. GoingPublic: Die COVID-19-Pandemie hat viele Unternehmen dazu gezwungen, virtuelle Hauptversammlungen durchzu- führen. Welche Möglichkeiten bestehen bei Ihnen im Haus der Bayerischen Wirt- schaft (hbw)? Wieser: Das hbw zählt seit Jahren zu den meistgebuchten HV-Locations in Deutsch- land. Wir kennen die Besonderheiten die- ser Veranstaltungsform wie kein anderer, unsere Konferenzsäle sind dafür ausge- legt. Durch Video- und Webcastproduktio- nen im hauseigenen TV-Studio haben wir viel Erfahrung im Bereich Streaming gesammelt. Seit der Gesetzgeber den Weg für die virtuelle HV frei gemacht hat, können unsere Kunden neben den Räum- lichkeiten auch den Webcast nutzen. Abhängig von der Größe des Podiums, des Brandingaufwands und der Anzahl der benötigten Kameras kommen unter- schiedliche Räume unseres Konferenz- zentrums für die Veranstaltung infrage. Welche ersten Erfahrungen und Lehren können Sie nach rund sechs Monaten virtuelle HV ziehen? Bei den ersten virtuellen Hauptversamm- lungen sind wir ins kalte Wasser gesprun- gen. Von HV zu HV haben wir die Bedürf- nisse der Kunden besser verstanden und entsprechende Strukturen für uns aufge- 30 August 2020 ZUM INTERVIEWPARTNER Alexander Wieser hat Tourismusmanage- ment an der Fachhochschule München stu- diert, ist seit 2009 bei der mbw GmbH und leitet seit 2013 das hbw ConferenceCenter in München.

Being Public Professionelle Nachhaltigkeitskom- munikation an den Kapitalmarkt? Studie zeigt dynamische Entwicklung auf Nachhaltigkeitskommunikation an den Kapitalmarkt ist eine zunehmend dringliche Herausforderung für börsennotierte Gesellschaften in Deutschland. Eine aktuelle Studie des Center for Research in Financial Communication der Universität Leipzig in Kooperation mit dem DIRK, Aurubis, Deutsche Post DHL, Lufthansa Group und Zalando zeigt, dass sich die Nachhaltigkeitskommunikation in einem dynamischen Entwicklungsprozess befindet. Von Prof. Dr. Christian P. Hoffmann und Sandra Binder-Tietz m o c . e b o d a . k c o t s – m o t _ g n o p m o s © : o t o F DAX- und MDAX-Unternehmen weisen in der Tendenz einen gehobenen Professionalisierungsgrad in der Nachhaltigkeitskommunikation auf. B asierend auf Experteninterviews, Inhaltsanalysen von IR-Websites und einer Umfrage unter den DIRK- Mitgliedern zeigt die Studie: Die große Vielfalt im Feld lässt sich idealtypisch in drei aufeinander aufbauende Professionali- sierungsgrade unterteilen. Die internen Herausforderungen, Strukturen und Pro- zesse, aber auch der Einsatz von Kommu- nikationsinstrumenten unterscheiden sich in diesen Graden deutlich. In der Praxis weisen die meisten Gesellschaften einzel- ne Eigenschaften aus unterschiedlichen Professionalisierungsgraden auf. Eine Ver- ortung kann dennoch dabei helfen, die HINWEIS ZUR SERIE „DIRK CORNER“ Für den Inhalt der einzelnen Artikel sind die jeweils benannten Autoren verant- wortlich. Die Inhalte der Artikel spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung des DIRK – Deutscher Investor Relations Verband oder der Redaktion wider. eigenen Aktivitäten und Strukturen weiter- zuentwickeln. In diesem Beitrag soll überblicksartig auf die drei Grade ein- gegangen werden. Detaillierte Informa- tionen finden sich in der aktuellen DIRK- Forschungsreihe „Nachhaltigkeit in der Kapitalmarktkommunikation“. Drei Professionalisierungsgrade der Nachhaltigkeitskommunikation Im ersten Grad – Pflichtkommunikation – sind Strukturen in dem Maße ausgeprägt, dass die Kommunikation den regulato- rischen und rechtlichen Anforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit (bspw. nicht- finanzielle Erklärung) entspricht. Darüber hinaus werden aber wenige Aktivitäten entfaltet. Die vorhandenen Ressourcen und Prozesse sind daher weitgehend durch die Offenlegungspflichten determi- niert; das Unternehmen reagiert auf diese, verfolgt aber keine proaktive Kommunika- tionsstrategie. Entscheider müssen unter- nehmensintern noch für die Relevanz von 32 August 2020 Nachhaltigkeit sensibilisiert werden, Strukturen und Prozesse einer systema- tischen Nachhaltigkeitskommunikation befinden sich im Aufbau. Im zweiten Grad – aktive Nachhaltig- keitskommunikation – bauen Unterneh- men ihre Nachhaltigkeitsberichterstat- tung und auch das interne ESG-Reporting maßgeblich aus, und zwar über die regula- torischen Anforderungen hinaus. Sie stehen dabei vor der Herausforderung, die relevanten ESG-Daten zu definieren, zu erheben und aufzubereiten. Auf der Basis einer erweiterten Nachhaltigkeitsbericht- erstattung wird auch die Vermittlung von Nachhaltigkeitsthemen an den Kapital- ZU DEN AUTOREN Prof. Dr. Christian P. Hoffmann ist Professor für Kommunikationsmanagement an der Universität Leipzig sowie akade- mischer Leiter des Center for Research in Financial Communication. Sandra Binder-Tietz ist Doktorandin und Research Associate am Center for Research in Financial Communication der Universität Leipzig.

Being Public Corona treibt Digitalisierung in der Investorenkommunikation Investor-Relations-Arbeit im Mittelstand In den Fokus von Investoren zu kommen und zu bleiben ist aufgrund der Vielzahl von Investmentmöglichkeiten am Kapitalmarkt eine nachhaltige Herausforderung für die IR-Abteilungen börsennotierter Unternehmen – gerade für den Mittelstand ist die Investor-Relations-Arbeit deshalb hierbei von essenzieller Bedeutung, um eine erfolgreiche Kapitalmarkt- strategie umzusetzen. Von Manuel Hoelzle und Kristina Bauer Abb. 1: Zukünftige Entwicklung IR-Budget 5% 25% 70% Quelle: GBC AG sinken konstant bleiben steigen S eit 2007 befragen wir aus diesem Grund jährlich den deutschen bör- sennotierten Mittelstand zu seiner Investor-Relations-Arbeit und den verwen- deten IR-Instrumenten. Die diesjährige Umfrage, die im Zeitraum von März bis Mai 2020 vorgenommen wurde, aktualisiert die Befragungen aus den Jahren 2007 bis 2019. IR-Budgets bei Mehrheit der Unter- nehmen trotz Corona konstant Die IR-Budgets sollen bei der Mehrheit der Unternehmen konstant bleiben, so die Aussage von 70% der Befragten (Vorjahr: 67%). 25% planen trotz Corona weitere Steigerungen (24%) und 5% (10%) eine Senkung der Budgets und damit Einspa- Abb. 2: Bedeutung der IR-Zielgruppen rung der IR-Ausgaben. Damit wird weiter- hin in die Investorenarbeit investiert und die Ausgaben bleiben auf hohem Niveau. Analysten und institutionelle Inves- toren im Zentrum der IR-Arbeit, Privatinvestoren wieder gefragter Analysten und institutionelle Investoren stehen gemäß unserer Umfrage weiterhin im Zentrum der IR-Arbeit. Die beiden Ziel- gruppen wurden dabei von 92% bzw. 91% der Befragten als äußerst wichtig eingestuft. Eine positive Tendenz hat sich hinge- gen bei der Zielgruppe der Journalisten hinsichtlich der Bedeutungseinschätzung ergeben: Hier ist der Umfragewert auf 73% (66%) wieder angestiegen. Die „privaten Investoren“ haben in der aktuellen Umfrage mit 84% eine deutliche Steigerung zum Vorjahr erreicht (74%) und liegen auch beträchtlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. 84 86 79 78 78 78 78 63 54 54 72 69 72 60 90 88 92 90 85 97 92 92 89 92 90 91 84 85 84 81 75 76 76 74 66 73 100 80 60 40 20 0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Analysten Journalisten priv. Investoren inst. Investoren Quelle: GBC AG 34 August 2020 ZU DEN AUTOREN Manuel Hoelzle ist Chefanalyst und Kristina Bauer Konferenzmanagerin bei der GBC AG. Das Unternehmen mit Sitz in Augsburg ist eines der führenden bankenunabhän- gigen Investmenthäuser in Deutschland und erfahrener Emissionsexperte für den deut- schen Mittelstand.

Being Public Serie: Familienunternehmen an der Börse Teil 74: HORNBACH Holding: Rekordquartal inmitten des Lockdowns Nachdem es mit der HORNBACH-Aktie in den letzten Jahren tendenziell gen Süden gegangen war, erholte sich das Papier seit Beginn der Corona-Pandemie rapide – jüngst markierte es gar einen neuen Höchststand. Der in fünfter Familiengeneration geführte Baumarktspezialist profitiert aktuell von der stark gestiegenen Nachfrage nach Produkten für Heim und Garten. Von Ike Nünchert 1877 wurde das Familienunternehmen als Handwerksbetrieb von Michael Hornbach gegründet und später von seinen Nachkommen weitergeführt. Mit der Gründung des ersten kombinierten Bau- und Gartenmarktes Europas legte Otmar Hornbach dann anno 1968 den entscheiden- den Meilenstein für das Wachstum der Gruppe in den Folgejahren. 1987 erfolgte der erste Börsengang der HORNBACH AG; beim zweiten, vollzogen im Jahr 1993, glie- derte sie sich in die HORNBACH Holding AG und die HORNBACH-Baumarkt-AG auf. In den Jahren nach 2000 begann schließlich die sukzessive Expansion ins europäische Ausland. 2015 wurde die HORNBACH Hol- ding AG in die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA umgewandelt. HORNBACH ist damit nach eigenen Angaben das älteste Unternehmen in der Baumarktbranche. HORNBACH Holding – Geschäftskennzahlen Umsatz* EBIT* Nettoergebnis Mitarbeiter aktuell 20/21e 19/20 18/19 17/18 4.900 4.729 4.362 4.141 226 127 214 123 22.000 –. 121 161 75 – 96 – Market Cap 1.36 Mrd. EUR *) Mio. EUR; Quelle: HORNBACH Holding Kurzprofil: HORNBACH Holding Branche Garten- und Baumärkte, Baustoffhandel, Immobilien Neustadt a.d. Weinstraße, Deutschland Zentrale Geschäftsleitung Albrecht Hornbach (CEO), Anteilseigner Roland Pelka (CFO) Hornbach Familientreuhand- gesellschaft: 37,5%; Free Float: 62,5% 36 August 2020 i l g n d o H H C A B N R O H © : o t o F Unternehmensstruktur Die HORNBACH Holding fungiert als Mut- tergesellschaft der HORNBACH-Gruppe. Die Beteiligungsgesellschaft mit dem weit- aus größten operativen Anteil ist dabei die HORNBACH Baumarkt AG als Betreiber großflächiger Bau- und Gartenmärkte in Deutschland und acht weiteren europä- ischen Ländern. Hinzu kommen die Horn- bach Baustoff Union GmbH, die im Bau- stoffhandel tätig ist, sowie die HORNBACH Immobilien AG. Diese besitzt einen Groß- teil des Immobilienvermögens der HORN- BACH-Gruppe und kümmert sich um deren Entwicklung und Verwertung. So- wohl von der HORNBACH Holding als auch von der HORNBACH Baumarkt AG werden Aktien im Prime Standard der Deutschen Börse geführt. Die HORNBACH Holding ist Mitglied im SDAX. Mit 37,5% ist die Hornbach Familientreuhandgesell- schaft größter Anteilseigner der Holding; zum restlichen Free Float zählen aber noch weitere, nicht näher bezifferte Anteile von Hornbach-Familienmitgliedern. Umsatzgenerator Baumarkt 95% der Umsätze der HORNBACH-Gruppe kommen von der HORNBACH Baumarkt AG durch den Handel mit Bau-, Garten- und Heimwerkerprodukten, die in neun Ländern Europas über 160 Bau- und Gartenmärkte (96 in Deutschland) vertrieben werden. Die Produkte sind auch online erwerbbar – seit 2018 ist der HORNBACH-Onlineshop in allen Ländern verfügbar. Die Produktpalette der Filialen umfasst im Durchschnitt 50.000 sta- tionär vorrätige sowie 190.000 online verfüg- bare Artikel aus den Warenbereichen Eisen- waren, Elektro, Farben, Tapeten, Bodenbelä- ge, Baustoffe, Holz, Baufertigteile, Sanitär, Fliesen und Garten. HORNBACH verzichtet dabei komplett auf Rabattaktionen und garantiert stattdessen Dauertiefpreise.

Being Public Develey Management GmbH: Senf und feinsaure Schmankerl Teil 113 der Serie Hidden Champions: Unternehmen, die sich der Kapitalmarkt wünscht Für viele Menschen ist Senf ja diese zusammengedrückte Tube, die hinten im Kühlschrank Monate nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit der immer wieder verzögerten Entsorgung harrt. Die Connaisseurs unter unseren Lesern wissen natürlich: Ein guter Senf ist für zahllose der leckersten Rezepte unverzichtbar. Develey aus Unterhaching exportiert Senf und feinsaure Delikatessen in mehr als 65 Länder: eine Erfolgsgeschichte in der kulinarischen Nische. Von Stefan Preuß Bei bayerischen Traditionsunterneh- men der Lebensmittelbranche denkt man ja zunächst an Brauereien, dann (Weiß-)Wurstfabrikanten – aber auch die Produktion von Senf und sauren Köstlich- keiten zu Bier und Jause lässt stattliche Mittelständler heranwachsen. Als solchen bezeichnet Geschäftsführer Michael Durach die Develey Management GmbH weiterhin, auch wenn man in mehr als 65 Länder exportiert und weit über 500 Mio. EUR umsetzt. Als Basis des Erfolgs sieht das Unternehmen die Fähigkeit, stets Tradition und Authentizität mit Innovation und Wachstum verbinden zu können. Seit 175 Jahren biete man Qualitätsprodukte und Hausmacherspezialitäten – u.a. den von Firmengründer Johann Conrad Develey erfundenen süßen Senf. Eine Familie Develey findet sich im Unternehmen heute nicht mehr, denn 1970 hat die Familie Durach – Produzent von Gurken, Sauerkraut und weiteren eingeleg- ten Gemüsen wie roter Bete – den Senf- spezialisten übernommen. Angefangen hat der große Erfolg von Develey ganz klein, nämlich mit einem Laden in der Kau- fingerstraße in München: Johann Conrad Develey, ein Hugenotte aus Frankreich, gründete Mitte der 1840er-Jahre seine Kurzprofil Develey Management GmbH Gründungsjahr Branche Unternehmenssitz Mitarbeiter Umsatz 2018 Gewinn 2018 1845 Lebensmittelherstellung Unterhaching 2.200 538 Mio. EUR 19,7 Mio. EUR 38 August 2020 H b m G t n e m e g a n a M l y e e v e D © : s o t o F Senfmanufaktur, in der er in den ersten Jahren noch mittelscharfe bis scharfe Senfsorten nach französischer Art her- stellte und schließlich 1854 mit der Erfin- dung des süßen Senfs die Initialzündung für die Erfolgsgeschichte gab. „Ein einzig- artiger Siegeszug durch Küchen und Gast- häuser begann“, heißt es im Buch „Mythos Weißwurst“ über Develeys süßen Senf, der bald als der „Original Münchner Weiß- wurstsenf“ auch über München und Bay- ern hinaus von sich reden machte. Die Nachkommen verkauften die Firma, die zwischenzeitlich zum Schweizer Fami- lienunternehmen Hilti gehörte; 1970 wollte Hilti, bekannt durch professionelle Werk- zeuge, sie an einen Wettbewerber weiter- verkaufen. Seinerzeit war die Sauerkraut- firma der Familie Durach Nachbar von Develey. Der damalige Develey-Geschäfts- führer bat verzweifelt um Hilfe – sonst würde das Werk mit 100 Mitarbeitern dichtgemacht, berichtete Michael Durach in einem Interview. Kurz entschlossen lieh sich die Familie Geld und kaufte Develey in bar. Das war nur so lange riskant, bis 1971 McDonald’s seine erste deutsche Filiale in München eröffnete. Develey wurde Liefe- rant für Soßen und Gurken, nachdem gro- ße Wettbewerber bei dem Newcomer ab- gewinkt hatten. Wachstum setzt mit McDonald’s- Deal ein Die eigentliche Wachstumsgeschichte nahm also erst in den vergangenen 50 Jah- ren so richtig Fahrt auf. 1991 übernahm Develey den sächsischen Senfhersteller Bautz’ner − und damit die ostdeutsche Senfmarke, die bis heute einen Markt-

Being Public IPO-Markt USA Summer in the City Nach einem historisch schwachen Frühling ist der IPO-Markt nun heiß gelaufen. Wie zumeist traditionell angeführt von Biotechs hat sich ein bunter Genremix von Unternehmen auf das Parkett gedrängt und dabei von wenigen Ausnahmen abgesehen ein überaus erfolgreiches Debüt gefeiert. Von Ike Nünchert Mit leichter Verzögerung zu den US-Aktienmärkten hat sich auch der IPO-Markt nach den seit 2009 schwächsten Monaten – März und April – wieder berappelt. Mai noch durchwachsen Allerdings hat sich der Börsenauf- schwung auch im Mai noch nicht wirk- lich am IPO-Markt widergespiegelt. Trotz eines leichten Anstiegs gegenüber den Vormonaten stellen sechs IPOs für den Mai lediglich eine kleine Verbesserung gegenüber 2009 dar. Dabei erzielten die IPOs ein Emissions- volumen (EV) von knapp 1,6 Mrd. USD bei jedoch guten durchschnittlichen Zeich- nungsgewinnen (ZG) von 29%. Die beiden Schwergewichte waren die Versicherungs- plattform SelectQuote (EV: 570 Mio. USD) und der chinesische Cloudinfrastruk- turanbieter Kingsoft Cloud Holdings (510 Mio. USD). SelectQuote war zwar mit ei- nem ZG von 35% noch ordentlich gestartet – doch mittlerweile ist der Kurs auf -10% gesunken. Kingsoft dagegen verzeichnet aktuell ein Kursplus von 110% (ZG: 53%). Sehr ordentlich ist auch der britische Abb. 1: Anzahl IPOs letzte 12 Monate* 35 30 25 20 15 10 5 0 31 22 20 14 3 13 13 9 9 6 4 3 Aug 19 Sep 19 Okt 19 Nov 19 Dez 19 Jan 20 Feb 20 Mä r 20 Apr 20 Ma i 20 Jun 20 Jul 20 *) Stand: 1.8.2020 Spielesoftwareanbieter GAN Limited ge- startet, der mit 63% debütierte und aktuell bei 135% notiert. Den Monatsbestwert hat Inari Medical erreicht, die medizinische Geräte gegen Blutgefäßerkrankungen her- stellen. Nach dem ersten Handelstag stand ein Kursplus von 124% zu Buche; mittler- weile sind es über 200%. Uber und im September 2014 (28,5 Mrd.) mit dem 22 Mrd. schweren Börsengang Alibabas getoppt worden war. Mit einem ZG von 40% gab es hingegen einen abso- luten Monatsrekordwert – zumindest seit Bestehen unserer Statistik. Den mit knapp 2,2 Mrd. USD bislang größten Börsengang des Jahres legte dabei Royalty Pharma hin. Das Unter- nehmen ist Weltmarktführer beim Erwerb von Lizenzen an Pharmaprodukten und hat seit der Gründung 1996 über 18 Mrd. USD in dieselben investiert. Der ZG lag bei 74%. Mit über 1,9 Mrd. USD gelang dem Musiklabel Warner Music Group das zweitgrößte IPO, gefolgt vom B2B- Wirtschaftsdatenanbieter Dun & Brad- street mit über 1,7 Mrd. USD. Interessant dabei: Dun & Bradstreet war erst Anfang 2019 für 7 Mrd. USD von der Börse genommen worden. Tab. 1: IPO Scoreboard 2020* Anzahl IPOs ggü. Vorjahr 88 -14% (102) (ggü. Vj.) Gesamtes Emissionsvolumen Durchschn. Emissionsvolumen 27,5 Mrd. USD 311 Mio. USD -35% -25% IPO-Verhältnis NYSE & Amex/Nasdaq Durchschn. Zeichnungsgewinn Quotient USA/D: 13/75 25% -54%(28)/+1%(74) +7 Prozentpunkte 29 (88/3) 20 (102/5) *) Stand: Stand: 1.8.2020; Quelle: GoingPublic Research Juni: jeden Tag ein IPO Richtig Fahrt nahm der Markt dann im Juni auf, der mit 31 Börsengän- gen nur knapp hinter den 2014/15-Werten lag. Das EV summierte sich auf 13,6 Mrd. USD – ein Wert, der zuletzt nur im Mai 2019 (14,5 Mrd.) mit dem 8-Mrd.-IPO von 40 August 2020

Being Public Beyond Accounting Kriminalfall Wirecard in Spruchweisheiten Hinterher ist man immer klüger: Kaum wurde das einstige Vorzeige-Fintech Wirecard als mutmaßlich größter Betrugs- fall der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte entzaubert, wussten es natürlich alle schon vorher. Ganze Heerscharen von Hobbydetektiven klopfen sich jetzt gegenseitig auf die Schulter und zur Not auch nur auf die eigene. Dabei verdeckt die heutige Analyse aus dem Rückspiegel („Hindsight Bias“), dass es tatsächlich nur sehr wenige belastbare Erkenntnisse über das offenbar bewusst komplex gestaltete Innenleben des Zahlungsdienstleisters gab. Von Ralph Malisch Denn vor der fatalen Mitteilung des Wirtschaftsprüfers EY, dass Salden- bestätigungen über 1,9 Mrd. EUR angezweifelt wurden, notierte der Aktien- kurs stramm über 100 EUR. Zwar ist der Kurs stets nur eine Momentaufnahme – aber eben auch ein guter Indikator für das, was zu deren Zeitpunkt am Markt bekannt ist bzw. geglaubt wird; und eine Marktkapitalisierung von 12,9 Mrd. EUR am 17. Juni 2020 sprach zu diesem Zeitpunkt (!) klar gegen die These eines gigantischen Betrugsfalls, ebenso wie der erst daran anschließende, sturzbach- artige Kursrutsch. Wo Rauch ist, da ist auch Feuer Rauch gab es bei Wirecard allerdings reich- lich. Die Vorwürfe gegen das Unternehmen reichen bis in das Jahr 2008 zurück. Damals reagierte der Kurs noch mit Abschlägen von bis zu 75%. Allerdings konnte Wirecard die Vorwürfe parieren, und in dieser Episode erschienen letztlich die Kritiker als die bösen Buben. Das Spiel wiederholte sich mehr- fach, und noch jedes Mal sprangen die Asch- heimer von der Schippe. Mit jedem neuen Angriff reagierte der Kurs allerdings gelas- sener – und das Bild verfestigte sich, dass unser digitales Vorzeigeunternehmen aus niederen Motiven mit Dreck beworfen wür- de. Als die Attacken dann seit 2019 verstärkt durch die Financial Times vorgetragen wur- den, kursierten rasch Gerüchte, wonach eine Londoner Adresse Wirecard für eine Übernahme sturmreif schießen wolle. Aufsicht schützt vor Torheit nicht Besonders unglücklich agierten Behörden wie die BaFin: So erzeugten ein phasen- weise erlassenes Leerverkaufsverbot in Wirecard-Aktien ebenso wie Ermittlungen gegen die Leerverkäufer den Eindruck, dass die braven Aschheimer Opfer finste- 42 August 2020 Wirecard (WKN 747206) Quelle: Tai-Pan rer Machenschaften seien. Wie finster es bei Wirecard tatsächlich zuging, ahnte zu diesem Zeitpunkt kaum jemand. Auch Warnungen aus Singapur, die schon auf das Jahr 2019 datieren, schienen in Deutschland auf taube Ohren gestoßen zu sein. Die Johnny Come Latelys der deut- schen Finanzaufsicht verhängten zuletzt dann immerhin doch noch ein Zwangsgeld in Höhe von 330.000 EUR gegen das mitt- lerweile insolvente Unternehmen – und zwar wegen des weiterhin fehlenden Ge- schäftsberichts 2019! Wie die Motten ums Licht Wie nun stückweise herauskommt, hatte Wirecard offenbar auch beste Kontakte in die Politik. Selbst die Bundesregierung sollte in China Türen öffnen. Das aller- dings dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein, denn um ein scheinbar erfolgreiches und innovatives Unternehmen schwirren Politiker wie Motten ums Licht – man kennt sich, man hilft sich. Da werden Erin- nerungen an das Betrugsunternehmen FlowTex wach, das bis zur Pleite engste Beziehungen zu Lokal- und Landespoli- tikern pflegte. Zu schön, um wahr zu sein Letztlich war auch die Wirecard-Wachs- tumsstory eine Geschichte der Kategorie „zu schön, um wahr zu sein“. Und das scheint auch schon alles zu sein, was man aus diesem Fall als Anleger lernen kann – selbst auf die Gefahr hin, dass man die eine oder andere echte Wachstumsstory verpasst. ZUM AUTOR Ralph Malisch ist Redakteur des Magazins „Smart Investor“.

m o c . k c o t s . e b o d a – r e g n h c E n e i i i l u J © : n o i t a r t s u l l I Service Kapitalmarkt-Dienstleister Profis für die virtuelle HV & Co. ADEUS Aktienregister-Service Better Orange IR & HV ConferenceCenter Haus der Bayerischen Wirtschaft S. 44 S. 45 S. 45 EQS Group Link Market Services MediaEvent Services TeamEngine S. 46 S. 46 S. 47 S. 47 Die ADEUS Aktienregister-Service-GmbH unterstützt als Komplett- Dienstleister Unternehmen beim Aufbau und bei der Führung von Aktienregistern, der Durchführung von Auskunftsverlangen sowie bei der Vorbereitung und Abwicklung von Hauptversammlungen, von der Anmeldephase zur Hauptversammlung bis hin zur aktien- rechtlichen Abwicklung des HV-Tags inklusive Q&A Backoffice- Organisation. Sammelurne ergänzt, so dass für Aktionäre ein durchgängig digita- lisierter Prozess zur Verfügung steht und auf Papier weitgehend verzichtet werden kann. ADEUS ist Vorreiter bei der Online- Aktionärskommunikation sowie Vorbereitung und Durchführung virtueller Hauptversammlungen, aktuell im Rahmen des COVID-19-Gesetzes. Ebenso arbeitet ADEUS aktiv bei der Gestal- tung der gesetzlichen Rahmenbedingungen mit und engagiert sich in diversen Gremien für die Namensaktie. Seit der Gründung 1999 ist das zur Allianz Gruppe gehörende Unternehmen Ansprechpartner zu allen Fragen rund um das Thema Namensaktie, von der Umstellung auf Namensaktien über Kapitalmaßnahmen und IPOs bis hin zu Auskunftsverlangen zur Erhöhung der Transparenz im Aktienregister. Langjährige Markt- expertise, stetige Weiterentwicklung der Prozesse und Produkte sowie modernste und sicherste Technik zeichnen ADEUS als den führenden Anbieter von Aktienregister-Services aus. Zu den innovativen Meilensteinen bei der HV-Vorbereitung gehören der Online-Service für Aktionäre, der Versand von HV-Unterlagen per E-Mail, die Eintrittskarte zum Selbstdruck oder auf das Smart- phone sowie die Online-Briefwahl. Zur Präsenz-HV wird das Angebot durch eine Abstimmung mit dem Tablet als elektronische Kontakt/weitere Informationen: Klaus Schmidt Geschäftsführer Tel.: +49 89 3800 3900 E-Mail: info@adeus.com ADEUS Aktienregister-Service-GmbH Königinstraße 28 80802 München Tel.: +49 89 3800 3900; Fax: -3910 E-Mail: info@adeus.com www.adeus.com 44 August 2020

Service Die EQS Group ist ein internationaler Anbieter von regulato- rischen Technologien (RegTech) in den Bereichen Corporate Compliance und Investor Relations. Mehrere tausend Unterneh- men weltweit schaffen mit der EQS Group Vertrauen, indem sie komplexe Compliance-Anforderungen erfüllen, Risiken minimieren und transparent mit Stakeholdern kommunizieren. Die Produkte der EQS Group sind in der cloud-basierten Software „EQS COCKPIT“ gebündelt. Damit lassen sich Compliance- Workflows in den Bereichen Hinweisgeberschutz und Case Management, Richtlinien-Management, Insiderlistenverwaltung und Meldepflichten professionell steuern. Börsennotierte Unternehmen nutzen zudem ein globales Newswire, Investor Targeting und Kontaktmanagement, IR Webseiten, digitale Berichte und Webcasts für eine effiziente und sichere Investorenkommuni- kation. Die EQS Group wurde im Jahr 2000 in München gegründet. Heute ist der Konzern mit mehr als 350 Mitarbeitenden in den wichtigsten Finanzmetropolen der Welt vertreten. Kontakt/weitere Informationen: EQS Group AG Karlstraße 47 80333 München Tel.: +49 89 21 02 98-113 E-Mail: contact@eqs.com www.eqs.com Link Market Services bietet in Deutschland, Österreich und Luxemburg als Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen kompetente und umfassende Unterstützung aus einer Hand rund um die Themen Haupt-, Mitglieder-, Vertreter-, Vereins-, Genossen- schafts- und Gläubigerversammlungen, Einladungsmanagement/ Versandservice und Anmeldestelle an. Mit unserer ausgereiften, IT-sicherheitsgeprüften und skalierbaren Portal-Lösung für virtuelle Veranstaltungen können wir jeden Kundenwusch in diesem sich rasch entwickelnden Marktsegment professionell und flexibel abbilden. Mit mehr als 200 Kunden aus dem Bereich der Aktiengesellschaften, Genossenschaften, Vereine und Verbände jährlich gehört Link Market Services zu den führenden deutschen Anbietern in diesen Marktsegmenten. Ein Team von ca. 30 qualifizierten Mitarbeitern arbeitet an den Standorten München, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Berlin und Wien. Jeder Kunde ist für uns wichtig, und deshalb gehen wir individuell auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse ein. Uns zeichnet insbesondere der persönliche Service aus. Hierbei wird der Link-Berater Teil des Projektteams und begleitet den Kunden auf dem Weg zur und auf der Veranstaltung. Die Arbeits- 46 August 2020 abläufe und der Entwicklungsprozess von Link Market Services sind seit 2019 ISO 9001:2015 zertifiziert. Link Market Services gehört zur an der australischen Wertpapier- börse ASX notierten Link Group, einem weltweit führenden Unter- nehmen für die Verwaltung von Daten zu den Eigentümern von Unternehmen sowie von Vermögenswerten bei Pensionskassen. Kontakt/weitere Informationen: Bernhard Orlik Geschäftsführer Tel.: +49 89 21027-0 E-Mail: info@linkmarketservices.de Link Market Services GmbH Landshuter Allee 10 80637 München XING: https://bit.ly/3dvxVvm linkedin: https://bit.ly/3aeoiiJ www.linkmarketservices.de

Service Eventkalender – (digitale) Veranstaltungen im Überblick m o c . k c o t s . e b o d a – x p r e f o o r m a J i © : o t o F Veranstalter Debitos www.debitos.com Event Debitos-Webinar Debitos startet eine neue Webinar-Reihe. Im August und September wird es exklusive 45-minütige Online-Veranstaltungen geben (35 Minuten Präsentation, 10 Minuten Q&A), die sich auf aktuelle Themen und Märkte konzentrieren. Teilnahme: kostenlos ascrion GMBH https://health.smartconventions.com Online Partnering for the Life-Science Industries Ascrion bringt sie virtuell mit interessanten Gesprächspartnern zum Bereich Life Siences zusammen. Debitos www.debitos.com Datum 12. August 16 Uhr 26./27. August 10 Uhr 27. August 16 Uhr 31. August Frankfurt GoingPublic Media AG www.goingpublic.de/event 2./3. September Wiesenhüttenplatz 28-38, Frankfurt EF Equity Forum UG www.equityforum.de/herbstkonferenz 9./10. September Atrium Hotel, Flugplatzstraße 44, Mainz 9. September Frankfurt EBS www.ebs-kontakte.de The Food Chain Investor www.tfci.de 14.-18. September 10 Uhr Convent www.convent.de/healthsummit Prior www.prior.de/kapitalmarktkonferenzen Messe München GmbH www.analyticaindia.com 15. September Hofgut Neuhof, Dreieich-Götzenheim 17.-19. September Hyderabad, Indien 48 August 2020 Debitos-Webinar Zweiter Teil der neuen Debitos-Webinar-Reihe – eine 45-minütige Online- Veranstaltung mit dem Schwerpunkt auf den aktuellen Marktentwicklungen in Deutschland. Teilnahme: kostenlos M&A Insurance Summer Forum Am 31. August 2020 veranstaltet GoingPublic Media erstmals das „M&A Insurance Summer Forum“. Sofern möglich, als Live-Veranstaltung in Kombination mit Online-Teilnahmemöglichkeit (alternativ als reines Online-Konferenz-Format). Teilnahme: kostenlos Herbstkonferenz Am 2.und 3. September 2020 findet die jährliche Herbstkonferenz im Frankfurter Le Meridien Hotel statt. Börsennotierte Unternehmen sowie Anleihe-Emittenten präsentieren ihre aktuellen Geschäftszahlen und Ausblicke für das folgende Geschäftsjahr. Teilnahme: kostenlos Kontakte 2020 Financial Planning Days Zum 23. Mal treffen sich auch dieses Jahr wieder Beraterinnen und Berater aus allen Bereichen des Private Banking und Wealth Management sowie aus dem Financial und Estate Planning. Teilnahme: 395-995 EUR The Food Chain Investor Am 9. September wird die Food Chain Investor in Frankfurt am Main ausgerichtet. Längst hat der deutsche Gründungsboom auch den Nahrungsmittelsektor und die Gastronomie erreicht. 4. Health Meets Future Summit – virtuell Digitalisierung und Gesundheit: Welche Entwicklungen weltweit setzen Maßstäbe für die Zukunft der medizinischen Versorgung des Menschen? Prior Kapitalmarktkonferenz Unsere Kapitalmarktkonferenzen bringen börsennotierte Gesellschaften mit professionellen Investoren wie Family Offices, Vermögensverwalter oder Fondsmanagern zusammen. ANACON INDIA AND INDIA LAB EXPO 2019 – HYDERABAD Internationale Fachmesse für Labortechnik, Analytik und Biotechnologie mit analytica Anacon India Conference

Service Unternehmensindex Seite Ant Financial ......................................... 13 Aurubis .................................................. 32 BioNTech ............................................... 18 Brockhaus Capital Man. ....................... 16 CureVac ....................................... 3, 13, 18 Deutsche Post ....................................... 32 Develey Management .......................... 38 Heckler & Koch ....................................... 7 HENSOLDT ............................................ 12 HORNBACH Holding ............................ 36 Impressum 23. Jahrgang 2020, August Verlag: GoingPublic Media AG Hofmannstr. 7a, 81379 München Tel.: 089-2000 339-0 Fax: 089-2000 339-39 E-Mail: info@goingpublic.de Internet: www.goingpublic.de Redaktion: Falko Bozicevic (Chefre- dakteur), Michael Fuchs, Timothy Veigel Lufthansa .............................................. 32 Bildredaktion: Andreas Potthoff Palantir .................................................. 41 PharmaSGP ....................................... 3, 12 Qualtrics ............................................ 3, 13 Rocket Companies ................................ 13 Steubing .................................................. 6 Vantage Towers .................................... 12 Wintershall Dea .................................... 12 Wirecard ........................................... 7, 42 Zalando ................................................. 32 Vorschau GoingPublic Magazin Special „Geschäftsberichte & Trends 2020/2021“ (Erscheinungsdatum: 29. August) Sep September 2020 – 12,50 EUR (D) – www.goingpublic.de Pfl ichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen Das Kapitalmarktmagazin GoingPublic Magazin Special Geschäftsberichte & Trends 2020/2021 17. Jahrgang Herausforderung Klimawandel Pfl icht & Kür Print vs. neue Medien Klimachancen oder -risiken? Wenn Less more ist – Eine Diskussion zwischen Hauptsache kommuniziert! ist More dann less? Machern, Medien und Meinungen 50 August 2020 Bilder: Adobe Stock, Unternehmensbilder Titelbild: nanuvision – stock.adobe.com Mitarbeit an dieser Ausgabe: Alexander Balling, Kristina Bauer, Sandra Binder- Tietz, Prof. Dr. Wolfgang Blättchen, Tilmann Galler, Manuel Hoelzle, Prof. Dr. Christian P. Hoffmann, Svenja Liebig, Ralph Malisch, Ike Nünchert, Stefan Preuß, Thomas Wagner Interviewpartner: Marco Brockhaus, Stephan Däschler, Tim Ebert, Sven Fenger, Peter List, Bernhard Orlik, Klaus Schmidt, Alexander Wieser Lektorat: Magdalena Aderhold, Visavis Media, Benjamin Eder Gesamtgestaltung: Andreas Potthoff Redaktionsanschrift: s. Verlag, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: redaktion@goingpublic.de Verlagsleitung Kapitalmarktmedien: Anna Bertele, Tel.: 089-2000339-18 E-Mail: bertele@goingpublic.de Gültig ist Preis liste Nr. 10 vom 1. November 2006 Erscheinungstermine 2020: 29.2. (Februar 2020), 28.3. (Special „Corporate Finance Recht“), 30.5. (Juni 2020), 8.8. (August 2020), 22.8. (Special „Geschäftsberichte & Trends“), 29.8. (Special „M&A Insurance“), 23.9. (Special „Financial Locations 2020/2021“), 23.9. (Special „Kapitalmarkt Schweiz“), 24.10. (Special „Mitarbeiterbeteili- gung“), 24.10. (Special „Kapitalmarkt Österreich“), 5.12. (Dezember 2020) Preise: Einzelpreis 12,50 EUR, Sonderbeilagen 9,80 EUR, Jahresabon- nement 148,00 EUR, Jahresabonnement Aus land 160 EUR. Alle Preise incl. Versandkosten und 7% MwSt. Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG GoingPublic Abo-Verwaltung Hofmannstr. 7a 81379 München Tel.: 089-2000339-0, Fax: -39 E-Mail: abo@goingpublic.de Druck: www.viaprinto.de Haftung und Hinweise: Artikeln, Emp- fehlungen und Tabel len liegen Quellen zu grunde, welche die Redak tion für verlässlich hält. Eine Garantie für die Rich tigkeit kann allerdings nicht über- nommen werden. Bei unaufgefordert eingesandten Beiträgen be hält sich die Redak tion Kür zun gen oder Nichtab- druck vor. Mögliche Interessenkonflikte: Wert- papiere von im GoingPublic Magazin genannten Unternehmen können zum Zeitpunkt der Erscheinung der Publikation von einem oder mehreren Mitarbeitern der Redaktion und/oder Mitwirkenden gehalten werden, hier wird jedoch auf potenzielle Interessen- konflikte hingewiesen. 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Bullenstark und interessant für Investoren. Die Wacker Neuson Group ist ein international tätiger Unternehmensverbund mit über 50 Tochter- unternehmen und 150 eigenen Vertriebs- und Servicestationen. Als ein führender Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen bietet der Konzern seinen Kunden weltweit ein breites Produktprogramm, umfangreiche Service- und Dienstleistungsangebote sowie eine leistungs- fähige Ersatzteilversorgung. Zur Wacker Neuson Group gehören die Produktmarken Wacker Neuson, Kramer und Weidemann. Das Leistungsangebot richtet sich vor allem an Kunden aus dem Bauhauptgewerbe, dem Garten- und Landschaftsbau, der Land- wirtschaft, den Kommunen, der Recycling- und Energiebranche sowie an Bahnbetriebe und Industrieunternehmen. Der Konzern erzielte im Jahr 2019 einen Umsatz von 1,9 Mrd. Euro und beschäftigt rund 5.500 Mitarbeiter weltweit. Erfahren Sie mehr unter: www.wackerneusongroup.com Die Wacker Neuson SE, die zu rd. 58 Prozent im Familienbesitz gehalten wird, ist im SDAX der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. ISIN / WKN: DE000WACK012 / WACK01