GoingPublic-Schweiz-2020-d

Titelseite
Editorial

Par Excellence
Inhaltsverzeichnis
Sicherer Hafen in stürmischen Zeiten

Corona abwettern und dann die wirtschaftlichen Stärken wie gewohnt ausspielen
Das neue Schweizer Prospektregime
Patrick Förg, SIX Group. Sandro Fehlmann, Bär & Karrer
Was ein IPO-Kandidat wissen muss
Zusammenschluss mit einem SPAC
Dr. Martin Steinbach, Dr. Mauritz C. Mann, EY
Ein alternativer Weg für den Gang an die Börse?
Liquidität und Opportunitäten
Stefan Stucki, Mirabaud Asset Management
Nachhaltige Investitionen in Wandelanleihen unterstützen die Konvexität
„Position der Schweiz als führendes Innovationszentrum stärken“

Interview mit Matthias Zwingli, Senior Project Manager, digitalswitzerland
Corona als Digitalisie rungsbooster
Cédric Baumgartner, EQS Group Schweiz
Digitale Kapitalmarktinteraktion im Fokus
Runderneuerung
Dr. Wolfgang Müller, Dr. Reto Luthiger, Ülkü Cibik, Dr. Alexander Vogel, Meyerlustenberger Lachenal
Neue Prospektordnung bringt zahlreiche Änderungen in der Praxis
„Ein Börsenneuling kann viel leichter noch Weichen stellen“

Interview mit Armin Galliker, Geschäftsführer, MDD
Vorbereitung auf ein Going Public
Olivier Neidhart, Neidhart + Schön Group Patrick Zuppiger, SoftwareONE
Wie die Herausforderung eines professionellen Reportings gemeistert wird
Partner der Ausgabe im Portrait
Impressum

2020 Pﬂichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen September 2020 – 12,50 EUR (D) – www.goingpublic.de Das Kapitalmarktmagazin GoingPublic Magazin Mit Beilage „M&A Insurance 2020“ (48 Seiten, 3. Jg.) Special Kapitalmarkt Schweiz (8. Jg. 2020) Sicherer Hafen Schweiz Runderneuerung Fit für den Börsengang Corona abwettern und wirt- Das neue Schweizer Vorbereitung auf Reporting und schaftliche Stärken ausspielen Prospektregime Transparenz nach dem Going Public

Editorial Editorial Par Excellence Falko Bozicevic, Chefredakteur GoingPublic Magazin Um das große C-Wort kommen wir in diesem Jahr nicht herum. Richtig ist jedoch auch, dass Stand Anfang September die Indizes praktisch wieder alte Höchststände erreicht haben; die wirtschaftliche Erholung könnte tatsächlich V-förmig sein. Wäre das wirklich überraschend? Ich möchte hier einen neuen Buchstaben einführen: zwei Drittel des „m“, oder „n plus“. Der Erholung nach dem – übertriebenen – Einbruch im März folgt eine rasche Erholung, die sich wie bei einem asymptotischen Verlauf nach oben zunehmend weiter abﬂacht. Anschließend muss eingeräumt werden, dass auch die Erholung etwas zu viel vorwegnahm – daher die kleine Kerbe wie bei einem „m“. Die Schweiz, mit ihren international ausgerichteten Unternehmen, steht gut da, um von der aktuellen Erholung mit am meisten zu proﬁtieren. Wie sie es eigentlich schon immer tat. Dabei stellt sie traditionell ihr Licht gerne mal unter den Scheffel – wie Anfang 2015, als ein verbittertes Gezeter um die überraschende Loslösung zur Bindung an den Euro losbrach. Nur etwas mehr als drei Jahre später, nämlich Ostern 2018, war fast wieder der Status quo ante erreicht, bei 1,20 CHF zum Euro. In der Zwischenzeit war die Export- und Know-how-Nation nicht gerade untergegangen. Die Währung, jedenfalls sofern sie frei gehandelt wird, war schon seit jeher ein probater Gradmesser wirtschaftlicher Vergleiche. Insofern wundert sich auch niemand, dass der Kurs aktuell wieder bei nur noch rund 1,08 zum Euro steht – der Euroraum hat eingebüßt, die Eidgenossen in Relation dazu zugelegt. Ist das etwa ein Grund zur Klage? Nun, willkommen in der Realität! Deutschland hatte vier Jahrzehnte viel diskutierter Aufwertungen der Deutschen Mark hinter sich, bevor der Kurs Richtung Gemein- schaftswährung einschwenkte. Jede davon wurde politisiert, beklagt, bejammert. Es waren Krokodilstränen, wie heute – und wahrscheinlich damals auch schon – jeder weiß. Von den Amerikanern lernen wir Europäer, wie (Eigen-)Marketing funktioniert; von Sportlern, wie man Stärken stärkt und Schwächen auf Normalmaß herunterspielt. Die Schweiz ist zu bescheiden, zuzugeben, dass sie beides ohnehin par excellence beherrscht. Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“ 3

Inhalt Die Schweiz hat ein neues Prospekt- regime eingeführt, das am 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist – was ein IPO-Kandidat jetzt wissen muss. Patrick Förg (Foto) und Sandro Fehlmann, SIX Group Seiten 12–14 Anfang Oktober findet das 3. Swiss Market Entry Bootcamp statt, ein Informations- und Matchmaking event. 50 der vielver- sprechendsten internationalen Start-ups werden in Zürich empfangen. Interview mit Matthias Zwingli, digitalswitzerland Seiten 24–25 Der Punkt-zu-Punkt-Ansatz aus dem bisherigen Schweizer Prospektrecht, das bis Ende 2019 gültig war, hat nunmehr ausgedient. Die Praxis. Dr. Wolfgang Müller, Dr. Reto Luthiger, Ülkü Cibik (Foto) und Dr. Alexander Vogel, Meyerlustenberger Lachenal Seiten 30–31 3 Editorial Par Excellence Einführung & Hintergrund 6 Sicherer Hafen in stürmischen Zeiten Corona abwettern und dann die wirtschaftlichen Stärken wie gewohnt ausspielen 12 Das neue Schweizer Prospektregime Was ein IPO-Kandidat wissen muss Patrick Förg, SIX Group. Sandro Fehlmann, Bär & Karrer 16 Zusammenschluss mit einem SPAC Ein alternativer Weg für den Gang an die Börse? Dr. Martin Steinbach, Dr. Mauritz C. Mann, EY Finanzierung & Investment 20 Liquidität und Opportunitäten Nachhaltige Investitionen in Wandelanleihen unterstützen die Konvexität Stefan Stucki, Mirabaud Asset Management 24 „Position der Schweiz als führendes Innovations- zentrum stärken“ Interview mit Matthias Zwingli, Senior Project Manager, digitalswitzerland Being Public/Investor Relations 26 Corona als Digitalisie rungsbooster Digitale Kapitalmarktinteraktion im Fokus Cédric Baumgartner, EQS Group Schweiz 30 Runderneuerung Neue Prospektordnung bringt zahlreiche Änderungen in der Praxis Dr. Wolfgang Müller, Dr. Reto Luthiger, Ülkü Cibik, Dr. Alexander Vogel, Meyerlustenberger Lachenal 32 „Ein Börsenneuling kann viel leichter noch Weichen stellen“ Interview mit Armin Galliker, Geschäftsführer, MDD 34 Vorbereitung auf ein Going Public Wie die Herausforderung eines professionellen Reportings gemeistert wird Olivier Neidhart, Neidhart + Schön Group Patrick Zuppiger, SoftwareONE Service 36 Partner der Ausgabe im Portrait 37 Impressum 4 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“

Danke.* *) Das Special „Kapitalmarkt Schweiz“ entstand mit freundlicher Unterstützung von: a product by mms solutions

Einführung & Hintergrund Sicherer Hafen in stürmischen Zeiten Corona abwettern und dann die wirtschaftlichen Stärken wie gewohnt ausspielen Ihren Ruf, über eine besondere Krisenresistenz zu verfügen, galt es für die Eidgenossen seit Beginn dieses Jahres unter besonders herausfordernden Umständen unter Beweis zu stellen. So trafen die Auswirkungen der Coronaviruspandemie auch die Schweizer mit voller Wucht. Für den Schweizer Kapitalmarkt und den repräsentativen Leitindex SMI bedeutete dies einen ebenfalls jähen Absturz – gefolgt von einem fulminanten Comeback. Von Yannick Barth E inem Rekordjahr 2019 im führenden Schweizer Leitindex folgte ein gro- ßer Dämpfer: Die weltweiten Auswir- kungen der strikten Einschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus sorgten auch in der Alpenrepublik für einen massiven Wirtschaftseinbruch. Der gleichzeitige An- gebots- und Nachfrageschock hinterließ tiefe Spuren in der Wirtschaft und könnte dieses Jahr nach aktuellen Prognosen des Schweizer Staatssekretariats für Wirt- schaft (SECO) aus dem Juni 2020 für einen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um bis zu über 6% sorgen. Historische Zeiten Der Schweizer Kapitalmarkt durchlebt aktuell somit historische Zeiten – das verrät auch ein Blick auf die Zahlen. So zeigten sich die privaten Konsumausga- ben deutlich rückläuﬁg. Die Krise trifft vor allem auch zahlreiche kleine und mittel- ständische Unternehmen der Schweiz hart; ein Viertel von ihnen rechnet mit einem Umsatzeinbruch von rund der Hälfte im Krisenjahr 2020. Dies ist u.a. eine Folge der sinkenden Nachfrage nach Exportprodukten aus der international orientierten Schweiz. Die Arbeitslosen- quote wird für das laufende Jahr auf bis zu 3,8% geschätzt – in jedem anderen Land würde man das als Vollbeschäftigung bezeichnen. Auswirkungen hatten die historisch schwachen Wirtschaftsdaten natürlich auch auf den Swiss Market Index (SMI), den Schweizer Leitindex, der die 20 größten Aktien der Schweiz abbildet. Nach einem Rekordlauf auf über 11.000 Punkte Anfang Februar 2020 folgte der dramatische Absturz auf im Tief knapp über 8.100 Punkte, gleichbedeutend mit m o c . e b o d a . k c o t s – r e w o l f n u S , s r e t e p k n a r f © : n o i t a r t s u l l I einem Verlust von 27% – deutlich weniger jedoch als der Rückgang des deutschen Pendants, des DAX, der in der Spitze über 38% abgeben musste. Der SMI beheimatet weltbekannte Schweizer Qualitätsunter- nehmen. So ﬁnden sich u.a. der Welt- konzern Nestlé oder auch der Schokola- denfabrikant Lindt & Sprüngli neben weiteren prominenten Vertretern im SMI wieder. Durch den Leitindex sind 80% bis 85% der Marktkapitalisierung der börsen- notierten Unternehmen der Schweiz abgebildet. Kommt es zu einer „V-Erholung“? Von seinen Tiefs im März hat sich der wichtigste Schweizer Index wieder deut- lich erholt. Bis zum Redaktionsschluss für diese Ausgabe konnte er beinahe an seine bisherigen Höchststände anknüpfen. Was in Zeiten tiefster Coronabeschränkungen noch als schwer vorstellbar galt, geschah somit deutlich schneller als gedacht. Aktuell stellt sich die Frage: Wie geht es nun weiter am Schweizer Kapitalmarkt? Die Experten der SECO sehen durchaus Chancen auf eine zunehmende wirtschaft- liche Erholung im weiteren Jahresverlauf – vorausgesetzt, es folgen keine weiteren strikten Eindämmungsmaßnahmen. Ob diese ausbleiben, scheint aktuell nicht seriös vorhersehbar. Die Schweiz war mit ihren Eindämmungsregeln vergleichs- weise spät dran und hat bisher keine einheitliche und vor allem strikte Masken- regelung im öffentlichen Bereich wie etwa in Deutschland durchgesetzt – das könnte sich noch rächen. Herausforderndes Umfeld für IPOs Folgerichtig konnte unter diesen Rahmen- bedingungen nicht mit einer Flut an Neu- emissionen zu rechnen sein. Umso erfreu- licher, dass 2020 trotzdem zwei Schweizer Unternehmen der Sprung auf das Börsen- parkett gelang. Beiden Neuemissionen ging eine Abspaltung aus ihrem jeweiligen Mutterkonzern zuvor. Die Aktien der Immobilienholding Ina Invest Holding ließen sich im Juni 2020 erstmalig han- deln. Unmittelbar später gelang dem Haus- haltsgerätehersteller V-ZUG, als zweitem 6 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“

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Einführung & Hintergund IPOs in der Schweiz seit der Vorjahresausgabe SoftwareONE / SWON Achiko Limited Novavest Real Estate / NREN ISIN Branche Erstnotiz Market Cap Emissionserlös CH0496451508 ISIN Internet, Software Branche 25.10.2019 Erstnotiz 4,1 Mrd. CHF Market Cap 694 Mio. CHF Emissionserlös CH0522213468 ISIN Bezahldienst 08.11.2019 45 Mio. CHF 63 Mio. CHF Branche Erstnotiz Market Cap Emissionserlös CH0212186248 Immobilien 16.12.2019 286 Mio. CHF 52 Mio. CHF Performance seit Erstnotiz +48,3% Performance seit Erstnotiz -28,6% Performance seit Erstnotiz +4,7% Umsatz 2019 7,6 Mrd. CHF Umsatz 2019 6,5 Mio. CHF Umsatz 2019 21,5 Mio. CHF 1,00 CHF 0,50 CHF 20M 10M 0 Dez '19 Feb '20 Apr '20 Jun '20 Aug '20 Ina Invest Holding / INA V-Zug / VZUG ISIN Branche Erstnotiz Market Cap Emissionserlös CH0524026959 ISIN Immobilien 12.06.2020 Branche Erstnotiz 170 Mio. CHF Market Cap 116 Mio. CHF Emissionserlös CH0542483745 Haushaltsgeräte 25.06.2020 489 Mio. CHF 462 Mio. CHF Performance seit Erstnotiz -13,2% Performance seit Erstnotiz -6,2% Umsatz 1 Hj. 2020 – Umsatz 2019 262 Mio. CHF m o c . e b o d a . k c o t s – o r y e N © : o t o F IPO-Aspiranten, die Aufnahme an der Schweizer Börse SIX. Seit Ende 2019 ﬁnden sich zudem die SoftwareONE, Achiko Limited sowie die Novavest Real Estate AG auf den Schwei- zer Kurszetteln. 2019 gelang ins gesamt sieben Unternehmen das erfolg reiche IPO; im Jahr zuvor waren es deren zwölf gewesen. 2020 bleibt damit bisher deutlich hinter den Vorjahren zurück, aber es wird ja ohnehin als Ausnahmejahr in Erinnerung bleiben. Zum Kreis der verbliebenen Anwärter gehören die bei- den Softwarehersteller Acronis aus Schaffhausen und Avaloq aus Freienbach sowie der Visa-Dienstleister VFS Global. Die IPO-Aktivität bis Jahresende dürfte selbstredend auch von den weiteren wirt- schaftlichen Rahmenbedingungen abhän- gen, speziell aber von der Verfassung der Börse. Stärken der Schweiz in Zeiten großen Umbruchs Eine Reihe gewichtiger Argumente spricht dabei für den Standort Schweiz. Traditio- nell beheimatet die Alpenrepublik renom- mierte Biotech- und Pharmakonzerne: Der Sektor steht für Kontinuität und Stabilität. Die Schwergewichte Roche und Novartis sind beispielsweise weit über die Schwei- zer Grenzen ein Begriff. In Zeiten globaler Pandemien und der verzweifelten Suche nach Lösungen in Form von Impfstoffen schlägt derzeit die Stunde der Biotech- und Medtechunternehmen. Der zugehö- rige eidgenössische Index, SXI Bio und Medtech, erreichte so erst Ende August 2020 auch nicht überraschend ein neues Allzeithoch. Einer der Gründe hierfür: die traditionell hohen Ausgaben für For- schung und Entwicklung der Branche. Die Schweiz steht jedoch bei Weitem nicht nur für Biotech und Pharma: Ins- besondere der Bankensektor genießt 8 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“

MIRABAUD - SUSTAINABLE GLOBAL FOCUS FUND WINNER IN THE 2019 FTA TOP 100 GLOBAL EQUITY CATEGORY 1 Multi-thematic with a sustainable focus First percentile Morningstar sustainability rating 2 Active, high conviction 25 stock portfolio Targets companies with enduring long term growth Lower volatility over 1, 3 and 5 years than the benchmark and IA Global Equity Sector 3 IMPORTANT INFORMATION This document contains information or may incorporate by reference data concerning certain collective investment schemes (hereinafter "funds") which are only available for distribution in the countries where they have been registered. In addition, this document is not intended for any person who is a citizen or resident of any jurisdiction where the publication, distribution or use of the information contained herein would be subject to any restrictions or limitations. The contents of this document are illustra- tive only and shall not be construed as an offer or a recommendation to subscribe for, retain or dispose of fund units, shares, investment strategies or courses of dealing. Before investing in any fund potential investors should consult the latest versions of the legal documents pertaining to such funds or underlying ﬁnancial instruments or indices and in particular the Prospectus and Key Investor Information Document (KIID) which describe in greater detail the speciﬁc risks related to the funds. Moreo- ver potential investors are recommended to seek professional legal and tax advice. The sources of the information contained in this document are deemed reliable by the issuer. However, the accuracy or completeness of the information contained in this document cannot be guaranteed, and some ﬁgures are only estimates. Past performance is not indicative or a guarantee of future returns. Fund values can fall as well as rise, and investors may lose the amount of their original investment. Returns can decrease or increase as a result of currency ﬂuctuations. This communication may only be circulated to Eligible Counterparties and Professional Investors and should not be circulated to Retail Investors for whom it is not suitable. Issued by Mirabaud Asset Management Limited which is authorised and regulated by the Financial Conduct Authority under ﬁrm reference number 122140. 1 FT Adviser FTA 100 club 2019 2 Source: Morningstar, based on latest ﬁgures as at 30 June 2020. The Fund is ﬁrst percentile relative to other global equity funds 3 Source: FE Analytics, over 1, 3 and 5 years to 31 July 2020 in US dollars. Fund share class: I Cap USD; Benchmark: MSCI ACWI; Sector: IA Global Equity Sector

Einführung & Hintergrund internationales Renommee. Großinstitute wie Julius Bär oder die UBS sehen sich hier aktuell großen Herausforderungen gegenübergestellt. Als Stichwörter seien Umwälzungen durch Fintechs und die fortschreitende Digitalisierung genannt – ein sicherlich nicht auf die Schweiz beschränktes Phänomen. Die digitale Konkurrenz verfügt in Teilen inzwischen über eigene Banklizenzen und mischt mit einer aggressiven Preisgestaltung den Markt auf. Abb. 2: In welchem Geschäftsfeld sehen Sie das größte Wachstumspotenzial für Ihr Institut? Privatbanken 2019 4% 2018 11% 56% 55% 4% 24% 6% 17% 12% 11% Auslandsbanken Regionalbanken Kantonalbanken 2019 2018 2019 2018 2019 2018 24% 26% 40% 39% 24% 30% 53% 56% 10% 10% 3% 11% 7% 55% 55% 5% 6% 52% 6% 6% 12% 60% 5% 5% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Kreditgeschäft Anlagegeschäft (Anlageberatung, Vermögensverwaltung) Handelsgeschäft Asset Management Andere Die traditionellen Geschäfts- felder im Bankensektor stoßen vermehrt an ihre Grenzen, die Unsicher- heiten bleiben hoch. Innovationen bleiben damit gefragter denn je – der Kunde rückt noch stärker in den Fokus. Zugleich verschieben sich die Schwerpunkte: Das traditionelle Kredit- geschäft verliert weiter an Bedeutung. Es ist ein unmittelbarer Effekt der rekord- niedrigen Zinsen, die uns wohl auch zukünftig begleiten dürften. Aus einer aktuellen Erhebung vom Juni 2020, durch- geführt von EY unter 100 hochrangigen Managern aus dem Bankensektor, geht hervor, dass die Institute mittlerweile in Quelle: EY Bankenbarometer 2020 den Bereichen Anlageberatung und Vermögensverwaltung das größte Wachs- tumspotenzial sehen – ja sehen müssen: Denn was bleibt traditionellen Banken noch? Die traditionellen Geschäftsfelder im Bankensektor stoßen vermehrt an ihre Grenzen, die Unsicherheiten bleiben hoch; gleichzeitig nimmt der Druck auf die Margen weiter zu. Damit wächst der Bedarf an alternativen Geschäftsfeldern unvermindert weiter. Mittlerweile führt kein Weg mehr an nachhaltigen Modellen vorbei, insbesondere im Assetmanagement. Von einem „Hype“ kann hier schon lange nicht mehr die Rede sein – zu ein- deutig sind mittlerweile auch die Zeichen aus der europäischen Politik. Der bereits vollzogene Wandel wird weiter an Abb. 1: Der Swiss Market Index im Verlauf eines Jahres Quelle: Tai-Pan 10 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“ von Swiss Dynamik gewinnen. Einer aktuellen Marktstudie Sustainable Finance nach konnten die nachhaltig angelegten Mittel in der Schweiz in 2020 um stolze 62% im Vergleich zum Vorjahr zulegen – gleichbedeutend mit einem Volumen von nunmehr 1.163 Mrd. CHF. Fazit Eine komplizierte Gemengelage aus den Auswirkungen der Pandemie auf die Konjunktur, zunehmenden Regularien und geopolitischen Risiken – doch wer, wenn nicht die Schweiz, scheint prädestiniert dafür, gut oder sogar vorteilhaft durch diese stürmischen Zeiten zu navigieren? Verlassen kann sich die Alpenrepublik dabei weiterhin auf ihre vielfältigen Stärken: Biotech und Medizin sind gefragt wie nie zuvor, der Sektor besitzt glänzen- dere Perspektiven denn je und die Schweiz kann hierbei einmal mehr eine gewichtige Rolle spielen. Wie in anderen Industrie- ländern steht indes der traditionsreiche Schweizer Bankensektor vor großen Herausforderungen. Bisher konnten die richtigen Antworten gefunden werden, die Eidgenossen gelten im Bereich Digitali- sierung gar als Pioniere. Der Schweizer Kapitalmarkt beheimatet hoch kapitali- sierte Unternehmen und proﬁtiert von der robusten internationalen Entwicklung. Das hohe Niveau und die Wettbewerbs- fähigkeit gilt es nun aufs Neue zu bewahren und den Vorsprung zu halten, wenn nicht gar weiter auszubauen. Schließlich, so sagt man, sei nichts so beständig wie der Wan- del: Die Schweiz scheint dazu bereit.

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Einführung & Hintergrund Das neue Schweizer Prospektregime Was ein IPO-Kandidat wissen muss Die Schweiz hat ein neues Prospektregime eingeführt, das am 1. Januar 2020 im Rahmen des neuen Finanzdienstleistungs- gesetzes (FIDLEG) in Kraft getreten ist. Von Patrick Förg und Sandro Fehlmann kennen sollte, da neue und umfangreichere Offenlegungs- und Genehmigungsanfor- derungen für öffentliche Angebote einge- führt werden. Ex-ante-Genehmigung von Prospekten Unter dem alten Regime gab es nur begrenzte Anforderungen im Falle von öffentlichen Angeboten, und diese sahen keine Pﬂicht vor, dass Angebotsprospekte I X S © : o t o F A m 28. Mai 2020 teilte die Eid- genössische Finanzmarktaufsicht FINMA mit, dass sie der BX Swiss AG und der SIX Exchange Regulation AG per 1. Juni 2020 eine Bewilligung als Prüf- stelle für Prospekte erteilt hat. Die beiden Prüfstellen prüfen und genehmigen die im Zusammenhang mit einem öffentlichen Angebot zum Erwerb von Effekten oder der Zulassung von Effekten zum Handel an einem Handelsplatz zu veröffentlichenden Prospekte im Hinblick auf ihre Vollständig- keit, Kohärenz und Verständlichkeit. Mit Das neue Regime orien- tiert sich weit gehend an der EU-Prospektverord- nung. der Bewilligung der Prüfstellen begann die in der Finanzdienstleistungsverordnung (FIDLEV) vorgesehene sechsmonatige Übergangsfrist, sodass die Pﬂicht zur Ver- öffentlichung eines genehmigten FIDLEG- Prospekts ab 1. Dezember 2020 gilt. Das neue Regime orientiert sich weit- gehend an der EU-Prospektverordnung. Es sieht eine Reihe von Änderungen für öffentliche Angebote vor, einschließlich der Einführung einer oder mehrerer Regu- lierungsbehörden (d.h. der Prüfstellen) zur Überprüfung und Genehmigung von Angebotsprospekten. Bislang gab es in der Schweiz – im Gegensatz zu allen EU- und EWR-Ländern – keine Regulierungs- behörde, die Prospekte im Rahmen von öffentlichen Angeboten zum Erwerb von Effekten prüfte. Insgesamt zielt das Regime darauf ab, die Transparenz und Rechtssicherheit für Emittenten zu erhö- hen. In diesem Zusammenhang gibt es einige grundlegende Neuerungen, die ein Kandidat für einen Börsengang (IPO) 12 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“ ZU DEN AUTOREN Patrick Förg ist Leiter Origination im Primärkapitalmarktteam an der Schweizer Börse, das von der SIX Group betrieben wird. Er und sein Team sind verantwortlich für die Kotierung/IPOs von Unternehmen und die Positionierung der Schweizer Börse als Kotierungsdestination für Schweizer und internationale Unternehmen. Vor sei- nem Eintritt bei SIX Group war Förg zwölf Jahre in der Abteilung Corporate Finance & Treasury bei Holcim (heute LafargeHolcim) tätig. Sandro Fehlmann ist Associate bei Bär & Karrer. Seine Kapitalmarktpraxis kon- zentriert sich auf Aktienkapitalmärkte (insbesondere auf Emittenten- als auch auf Bankenseite, sowie auf aktiengebundene und regula- torische Kapitalemissionen, einschließlich Wandelanleihen. Darüber hinaus berät Sandro Fehlmann Finanzinstitute in einem breiten Spektrum regulatorischer Fragen. sowohl IPOs),

Einführung & Hintergrund Handel zugelassen sind, (i) die über einen Zeitraum von zwölf Monaten insgesamt weniger als 20% der bereits zugelassenen Beteiligungspapiere ausmachen oder (ii) die bei Umwandlung oder beim Tausch von Finanzinstrumenten oder infolge der Ausübung von mit Finanzinstrumenten verbundenen Rechten ausgegeben werden. Weitere neue Aspekte, über die sich ein IPO-Kandidat im Klaren sein sollte: Im Falle eines IPOs muss der genehmigte Prospekt mindestens sechs Geschäfts- tage vor dem Ende der Zeichnungsfrist veröffentlicht werden. Die Emittenten werden aufgefordert, eine Zusammenfassung und einen Abschnitt über die Ungewissheit zukünf- tiger Entwicklungen bei zukunfts- gerichteten Aussagen in den Prospekt aufzunehmen. Das neue Regime erkennt für Prospekte ofﬁziell die Referenzierung auf Jahres- abschlüsse an, einschließlich Zwischen- abschlüsse. Wenn eine neue Tatsache, die die Pﬂicht zur Erstellung eines Nachtrags auslöst, vor dem Ende der Angebots- frist eintritt oder festgestellt wird, können Investoren Zeichnungen oder Erwerbszusagen bis zum Ende der Zeichnungs- oder Angebotsfrist zurück- ziehen. Über die zivilrechtliche Prospekthaf- tung hinaus sieht das neue Regime auch eine verwaltungsstrafrechtliche Haftung vor, die mit einer Geldstrafe von bis zu 500.000 CHF für denjenigen sanktioniert wird, der vorsätzlich ANZEIGE Insgesamt zielt das neue Regime darauf ab, die Transparenz und Rechts- sicherheit für Emittenten zu erhöhen. bei einer Prüfstelle eingereicht oder von dieser genehmigt werden mussten. Nur im Falle einer Kotierung in der Schweiz, z.B. an der von der SIX betriebenen Schweizer Börse, galt eine Genehmigungspﬂicht durch das zuständige Börsenorgan (SIX Exchange Regulation) als zuständige Selbstregulierungsstelle. Nach dem neuen Regime werden alle Prospekte einem Genehmigungsverfahren unterzogen, das – in der Regel – ex-ante durch die Prüfstelle durchgeführt wird. Neue Emittenten müssen den Prospekt vorgängig zur Genehmigung einreichen, um der Prüfungsfrist der Prüfstelle von 20 Kalendertagen Rechnung zu tragen (für alle anderen Emittenten beträgt die Prüfungsfrist zehn Kalendertage). Inner- halb dieser Frist wird die Prüfstelle den Prospekt genehmigen oder den Emitten- ten zur Nachbesserung auffordern. Im letzteren Fall läuft die Frist nach erneuter Vorlage des nachgebesserten Prospekts bei der Prüfstelle von vorne. Ausnahmen von der Veröffentlichung eines Prospekts Die Pﬂicht zur Veröffentlichung eines Prospekts wird verschiedenen Ausnahme- regelungen unterliegen, die sich weit- gehend an der EU-Prospektverordnung orientieren. Die Ausnahmen umfassen insbesondere Angebote, die auf professionelle Anleger beschränkt sind; oder an weniger als 500 Investoren gerichtet sind; oder sich an Investoren richten, die Effekten im Wert von mindestens 100.000 CHF erwerben; oder einen Gesamtwert von 8 Mio. CHF nicht übersteigen (insgesamt über einen Zeit- raum von zwölf Monaten berechnet). Darüber hinaus sieht das neue Regime Ausnahmen vor, z.B. in Bezug auf die Zulassung von Wertpapieren zum Handel, die bereits an einem anerkannten auslän- dischen Handelsplatz zugelassen sind, der einer angemessenen Regulierung, Auf- sicht und Transparenz unterliegt. Beide Prüfstellen veröffentlichten identische Listen solcher anerkannten ausländischen Handelsplätze, einschließlich ausgewähl- ter Handelsplätze in Europa, den Vereinig- ten Staaten, Australien, Hongkong und China. Für börsenkotierte Unternehmen gelten weitere Ausnahmen von der Pﬂicht zur Veröffentlichung eines Prospekts, z.B. im Falle der Zulassung neuer Beteiligungs- papiere der gleichen Gattung, wie sie bereits am gleichen Handelsplatz zum PRÄZISION liefern. Das Hausbankprinzip für den Kapitalmarkt. BankM AG Mainzer Landstraße 61 D - 60329 Frankfurt am Main www.bankm.de Kontakt: Dirk Blumhoff / Ralf Hellfritsch T +49 (0)69-71 91 838-10 info@bankm.de

Einführung & Hintergrund kotierung besteht; so könnte z.B. das Angebot von Asset-Token (die nicht zum Handel an einem Handelsplatz zugelassen sind) einen Prospekt erfordern, der von einer Prüfstelle genehmigt werden muss. Hinsichtlich des Verfahrens und der Fristen für die Genehmigung von Prospekten siehe auch den Abschnitt „Ex-ante-Geneh- migung von Prospekten“. Bemerkenswert ist, dass die Fristen zur Prospektprüfung grundsätzlich den Bestimmungen über den Fristenstillstand gemäß dem Bundes- gesetz über das Verwaltungsverfahren (VVG, Art. 22a) unterliegen, um den Bedürfnissen der Kapitalmarktteilnehmer gerecht zu werden; jedoch ﬁnden sowohl bei der SIX Exchange Regulation als auch bei der BX Swiss die Fristenstillstände gemäß VVG teilweise keine Anwendung. Bei der SIX Exchange Regulation stehen gemäß den heute geltenden Regularien die Fristen für die Prüfstelle an den folgen- den Tagen still: Karfreitag und Ostermontag; 1. August (Schweizer Nationalfeiertag); vom 24. Dezember bis einschließlich 26. Dezember; und vom 31. Dezember bis einschließlich 2. Januar. Abschließende Gedanken Die neuen Regeln müssen ab dem 1. Dezem- ber 2020 angewandt werden. Bis dahin laufen das derzeit geltende Regime und die neuen Regeln parallel; beide können angewandt werden. Insgesamt wird das neue schweizerische Prospekt- und Prü- fungsregime weitgehend mit den europä- ischen und anderen internationalen Rah- menbedingungen kompatibel. Dies geht auf Kosten potenziell neuer Herausfor- derungen in Bezug auf Planung und „Timing“ sowie längerer Überprüfungszeiträume im Vergleich zur Vergangenheit. Obwohl das neue Regime eine tiefgreifende Verände- rung des Schweizer Prospektuniversums mit sich bringt, stellen die eingeführten Ausnahmen weitgehend sicher, dass (i) die zusätzlichen Anforderungen für IPO- Kandidaten angemessen bleiben und (ii) bestimmten Bedürfnissen kleiner, mitt- lerer sowie großer, regelmäßiger Emittenten Rechnung getragen wird. Die Transparenz für Investoren wird erhöht, während die Rechtssicherheit für Emissionen verbes- sert wird, und beides wird sich langfristig IPO-Markt positiv auf den Schweizer auswirken. I X S © : o t o F falsche Angaben in einem Prospekt macht, wesentliche Tatsachen ver- schweigt oder nicht spätestens mit Beginn des öffentlichen Angebots einen Prospekt veröffentlicht. Zu den Neuerungen für bereits börsen- kotierte Unternehmen gehört ein soge- nannter Passporting-Mechanismus, der die automatische Anerkennung von Prospekten einschließt, die nach gewis- sen von der Prüfstelle bestimmten Rechts- ordnungen genehmigt wurden, vorbehalt- lich der Einreichung und Hinterlegung bei der Prüfstelle sowie Veröffentlichung solcher Prospekte spätestens mit Beginn des öffentlichen Angebots oder der Zulas- sung der Effekten zum Handel. Darüber hinaus können ausländische Prospekte als gleichwertig anerkannt werden, wenn sie in Übereinstimmung mit internationalen Standards erstellt wurden und im Wesent- lichen gleichwertige Informationen ent- halten, wie sie in den geltenden Anhängen gemäß FIDLEV vorgesehen sind. Das neue Konzept der Schweizer Prospektstelle Für Effekten, die an der Schweizer Börse kotiert werden sollen, wird der Prozess in zwei Arbeitsabläufe aufgeteilt, die getrennt voneinander agieren: grundsätzlich Ex-ante-Überprüfung und Genehmigung des Prospekts durch die Prüfstelle (gemäß FIDLEG) und das Gesuch um Zulassung zur Kotie- rung und zum Handel an SIX Exchange Regulation im Falle einer Kotierung an der Schweizer Börse. Der Umfang der Prospektprüfung wird zunehmen, da die Prospekte nicht nur auf formale Vollständigkeit („Rule Check“ gemäß den der FIDLEV angehängten Mindestinhalten (d.h. Schema), die weit- gehend auf den etablierten inhaltlichen Anforderungen gemäß Kotierungsregle- ment der SIX basieren), sondern auch auf Kohärenz und Verständlichkeit geprüft werden. Kohärenz bedeutet, dass der Prospekt keine inneren Widersprüche enthalten darf, z.B. (i) müssen die in der Zusammenfassung erwähnten Risiken auch in den Abschnitt über die Risiko- faktoren aufgenommen werden oder (ii) alle Beträge bezüglich der Verwendung des Emissionserlöses dem Betrag des erwarteten Emissionserlöses entsprechen. Die Prüfstelle ist jedoch nicht verpﬂichtet zu untersuchen, ob weitere Informationen über den Emittenten in den Prospekt auf- genommen werden müssen. Die Prüfstelle muss auch Prospekte prüfen, für die eine Pﬂicht zur Veröffentlichung ohne Börsen- 14 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“

Einführung & Hintergrund Zusammenschluss mit einem SPAC Ein alternativer Weg für den Gang an die Börse? Der Zusammenschluss mit einem börsennotierten SPAC kann eine strategische Alternative für Unternehmen sein, die einen Börsengang in Erwägung ziehen, um in Zeiten hoher Marktvolatilität und beispielloser Unsicherheit quasi durch die Hintertür an die Börse zu gehen. Eine Special Purpose Acquisition Company („SPAC“) ist eine Gesellschaft – auch als „Blankoscheck-(Blank-Check-)Gesellschaft“ bekannt – ohne Geschäftstätigkeit, die gegründet wurde, um über den Kapitalmarkt Mittel für einen Unternehmenserwerb zu beschaffen. Von Dr. Martin Steinbach und Dr. Mauritz C. Mann Abb. 1: SPAC IPO issuance since 2010 No. of SPAC IPOs 100 80 60 40 20 0 2 $0.1 2010 6 $0.5 2011 9 $0.5 2012 SPAC IPO proceeds ($bn) 95 $37.7 $40 54 $22.0 59 $13.5 45 $10.7 $30 $20 $10 $0 34 13 $10.0 $3.5 20 $3.9 10 $1.4 11 $1.7 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 No. of SPAC IPOs SPAC IPO proceeds Annualized 2020 SPAC IPO proceeds Annualized no. of 2020 SPAC IPOs Data as of 30 July 2020; Sources: EY, Dealogic S PACs werden von Sponsoren und Managementteams mit Expertise für eine bestimmte Branche initiiert und haben zwei Jahre Zeit, eine Übernahme abzuschließen oder ansonsten im Zuge i hrer Liquidation das eingesammelte Kapital an die SPAC-Investoren zurück- zuzahlen. Starkes Comeback in den USA seit 2017 Börsennotierte SPACs existieren seit Jahr- zehnten, insbesondere auf dem US-ameri- kanischen Markt. Angesichts der anhal- tenden Marktunsicherheit und der hohen Volatilität in den letzten Jahren haben Anzahl und Volumen der SPAC-Emissionen erheblich zugenommen, was mehr private Unternehmen dazu veranlasst, das SPAC- Modell als Alternative zu einem eigenen IPO in Erwägung zu ziehen. SPACs haben in den USA seit 2017 jedes Jahr mehr als 10 Mrd. USD an Eigenkapital eingesammelt – ein Meilenstein, der seit der Finanzkrise 2007/08 nicht erreicht wurde. Derzeit gibt es mehr als 100 aktive SPACs mit einem Eigenkapital von rund 30 Mrd. USD, die nach entsprechenden Akquisitionen suchen. Das durchschnitt- liche Volumen eines SPAC-IPOs ist im Jahr 2020 auf fast 400 Mio. USD gewachsen und wird häuﬁg durch zusätzliches Kapital in Form von Finanzierungszusagen und Kreditlinien unterstützt. Der Aufstieg von SPACs spiegelt sich auch im jüngsten Anstieg ihrer Akquisi- tionsaktivität wider: So wurden seit Anfang 2019 41 SPAC-Übernahmen abge- schlossen und 24 weitere angekündigt (Stand: 30. Juli 2020). 16 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“ ZU DEN AUTOREN Dr. Martin Steinbach ist Partner und IPO Leader bei EY. Er verantwortet seit April 2011 den Bereich IPO und Listing Services in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Darüber hinaus leitet er das IPO Leader- Netzwerk in Europa, Mittlerem Osten, Indien und Afrika. Dr. Mauritz C. Mann, LL.M. (NYU) ist Senior Associate bei der EY Law GmbH.

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Einführung & Hintergrund Abb. 2: Completed SPAC acquisitions since 2010 No. of completed SPAC acquisitions 30 15 0 1 0 2 7 3 43 24 19 21 22 10 9 12 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 SPAC acqns. as a % of IPOs (ex -SPACs) * * * * * Note: * represents data equal to 10% or less. Data as of 30 July 2020.Sources: EY, Dealogic * * * 13% 16% 2020 YTD 25% Bewertung der SPAC-Alternative Im Ergebnis steht Unternehmensinhabern, Aufsichtsräten und Vorständen sowie weite- ren Führungskräften, die sich bei der Abwä- gung strategischer Handlungsalternativen bislang typischerweise auf den klassischen Börsengang konzentriert haben, in Gestalt des Zusammenschlusses mit einem börsen- notierten SPAC eine weitere Option offen. SPAC bringen folgende Vorteile mit sich: höhere Preis- und Umsetzungssicherheit, um auch in Zeiten hoher Marktvolatilität, in denen sich IPO-Fenster kurzfristig öffnen und schließen, eine Börsen- notierung zu erzielen kürzerer Prozess Vertraulichkeit der Verhandlungen zwischen den beiden Mergerparteien im Vergleich zu dem öffentlichen IPO- Preisﬁndungsprozess typischerweise hohe Transaktions- volumina Zu berücksichtigende Punkte: Auswirkungen auf die Unternehmens- bewertung (abhängig von dem ausgehan- delten Business Combination Agreement) Verwässerungseffekte (beispielsweise aufgrund der Ausgabe von Optionen an SPAC-Aktionäre) Corporate-Governance-Themen: Nach dem Zusammenschluss wird der SPAC- Sponsor im Allgemeinen eine aktivere Rolle spielen, insbesondere durch eigene Vertreter im Aufsichtsrat und durch die Ausübung seines Einﬂusses aufgrund des Anteilsbesitzes Cash- und Exit-Bedürfnisse der Alt- aktionäre „IPO-Readiness“ muss für Tag eins nach dem Zusammenschluss mit dem SPAC gewährleistet sein der Markenwert und das Image von SPACs als letztes Mittel, um doch noch eine Börsennotierung zu erreichen SPAC-Emissionen: eine Blaupause für Europa? Die Antwort auf die Frage, ob sich das US-amerikanische SPAC-Modell erfolg- reich in Europa umsetzen lässt, hängt weitgehend von den Investoren und der Marktstimmung sowie den Vorgaben der jeweiligen Jurisdiktion ab. Beispielsweise schränkt das deutsche Gesellschaftsrecht die Nachbildung einer typischen US-amerikanischen SPAC-Struktur in Form einer deutschen Aktiengesell- schaft erheblich ein, insbesondere im Hin- blick auf die folgenden Themen: Stehen die auf ein Treuhandkonto gezahlten Barein- lagen der Aktionäre tatsächlich zur freien Verfügung des SPAC-Vorstands, gesetz- liche Höchstbeträge sowohl für bedingtes als auch für genehmigtes Kapital, das Verbot der Einlagenrückgewähr an SPAC- Aktionäre (die beispielsweise einem geplanten Zusammenschluss die Zustim- mung verweigern) und die Dauer des SPAC- Liquidationsprozesses (wenn es dem SPAC nicht gelingt, innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens eine Akquisition zu tätigen). Wenngleich in anderen Jurisdiktionen in Europa Rechtsformen mit größerer Flexibilität zur Verfügung stehen, sollte Gesellschaften stets sorgfältig geprüft werden, ob die entsprechenden und Strukturen für die von dem jeweiligen SPAC anvisierte Investorenbasis akzeptabel sind. Demgegenüber sieht das Börsen- und Kapitalmarktrecht keine vergleichbaren Beschränkungen vor und bietet Ausnahme- regelungen, die u.a. für die Börsenzulas- sung von SPACs genutzt werden können, die seit weniger als drei Jahren bestehen. Die Dynamik von SPAC-Emissionen und hierauf folgenden Unternehmenszusam- menschlüssen lässt sich nicht von der Hand weisen und scheint in den USA weiter an Fahrt aufzunehmen. Gerade in Zeiten hochvolatiler IPO-Märkte ist der Zusammenschluss mit einem börsen- notierten SPAC eine strategische Hand- lungsoption für Unternehmen, die einen Börsengang in Erwägung ziehen. Auch europäische Unternehmen können daher häuﬁger als bislang den Zusammen- schluss mit einem SPAC prüfen, der sich in den USA bereits zu einer tragfähigeren Alternative gegenüber dem klassischen IPO entwickelt hat. Dies gilt in beson- derem Maße für Unternehmen, die eine Börsennotierung in den USA anstreben. Wie bei einem klassischen Börsengang gilt es, sich rechtzeitig und ganzheitlich auf die Börsennotiz vorzubereiten. Ein initialer „IPO-Readiness-Check“ und ein efﬁzientes Projektmanagement, um bör- senﬁt zu werden, tragen dazu bei, für den ersten Tag als börsennotierte Gesellschaft – unmittelbar nach dem Wirksamwerden des Zusammenschlusses – gut vorbereitet zu sein. 18 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“

Finanzierung & Investment Liquidität und Opportunitäten Nachhaltige Investitionen in Wandelanleihen unterstützen die Konvexität Die Märkte sind derzeit mit einer beispiellosen Krise, einer von hoher Unsicherheit geprägten Zeit und zunehmender Volatilität konfrontiert. In solch einem Umfeld bietet die hybride Struktur von Wandelanleihen, bestehend aus einer Anleihe und einer Call-Option, das Beste aus der Aktien- und Anleihenwelt. Von Stefan Stucki m o c . e b o d a . k c o t s – e g a m _ t i f o r p i © : o t o F D ie hybride Struktur von Wandelan- leihen wird durch die Kombination zweier wesentlicher Faktoren noch interessanter: Konvexität und verantwor- tungsvolles Investieren durch umwelt- bezogene, soziale und Governance-(ESG-) Kriterien. Konvexität ist ein asymme- trisches Verhalten, das Anlegern Schutz bei Marktabschwüngen bietet und ihnen ermöglicht, ihr Exposure im Aktienmarkt mit besserem Schutz vor Baissemärkten aufrechtzuerhalten. Wir sind der Über- zeugung, dass wir durch die Auswahl konvexer Proﬁle für Wandelanleihen, die von Unternehmen mit einer robusten, wirksamen Corporate-Social-Responsibility- (CSR-)Firmenpolitik ausgegeben werden 1) Khan, Mozaffar und Serafeim, George und Yoon, Aaron, Corporate Sustainability: First Evidence on Materiality (9. November 2016). The Accounting Review, Vol. 91, Nr. 6, S. 1697-1724. Verfügbar bei SSRN: https://ssrn.com/abstract=2575912 oder http://dx.doi. org/10.2139/ssrn.2575912 und auf Herausforderungen im Zusammen- hang mit Nachhaltigkeit1 basieren, das Renditepotenzial steigern können. Die Macht der Konvexität und des verantwortungsvollen Investierens Wir sind der Ansicht, dass das längerfris- tige Wachstumspotenzial eines Emitten- ten nur dann nachhaltig ist, wenn es durch verantwortungsvolle Praktiken untermau- ert wird. Nach unseren Erfahrungen sind Unternehmen, die aus ESG-Perspektive anfällig sind, oft diejenigen, die mit einer hohen Ausfallwahrscheinlichkeit konfron- tiert sind. Daher ist es für uns wichtig, die unterschiedlichen ESG-Risiken bei den Emittenten von Wandelanleihen, in die wir investieren, zu verstehen. Wir beginnen damit, dass wir Unternehmen ausschlie- ßen, die in einer Reihe von Sektoren tätig sind oder Produkte herstellen, die als kontrovers gelten. Anschließend nutzen wir das ﬁrmeneigene Research, um zu 20 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“ Unser Fokus liegt darauf, ein vollstän diges Bild sowohl der ﬁnanziellen als auch der nichtﬁnan- ziellen Risiken eines Un- ternehmens zu erhalten. ermitteln, inwieweit ein Unternehmen umweltbezogenen, sozialen und Gover- nance-Risiken ausgesetzt ist. Unser Fokus liegt darauf, ein vollstän- diges Bild sowohl der ﬁnanziellen als auch der nichtﬁnanziellen Risiken eines Unter- nehmens zu erhalten. Daher konzentriert sich eine anspruchsvolle ESG-Analyse auf unsere Fähigkeit, führende und verant- wortungsvoll handelnde Unternehmen in allen Sektoren und geograﬁschen Regionen ZUM AUTOR Stefan Stucki ist Head of Institutional Sales im Zürcher Büro von Mirabaud Asset Management.

Finanzierung & Investment Abb. 1: ESG-Kriterien unterstützen die Konvexität bei Wandelanleihen HOHE KORRELATION ZWISCHEN ESG-ERGEBNISSEN UND KREDITKENNZAHLEN Quelle: Mirabaud Asset Management, 31. August 2020 auszuwählen. Wir wollen Unternehmen unterstützen, die einen positiven Einﬂuss auf die Umwelt haben, sowie Aktivitäten, die nicht nachhaltig sind, und Fehlverhal- ten in Bezug auf Governance vermeiden. Gleichermaßen suchen wir Unternehmen, die das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter im Auge behalten und deren Arbeitsbedin- gungen verbessern. Nachhaltiges Denken Unternehmen, die bei guten ESG-Prakti- ken an vorderster Stelle stehen, tragen zur Gestaltung einer nachhaltigeren Welt bei. Das Unternehmensengagement bleibt jedoch von zentraler Bedeutung. Trotz der sich schnell entwickelnden Erhebung und Beurteilung von ESG-Daten müssen noch erhebliche Fortschritte hinsichtlich deren Homogenität und Qualität erzielt werden. Was in unserer unmittelbaren Macht steht, ist das Engagement bei den Unternehmen. Um die unternehmerische, soziale und Verantwortungspraxis von Unternehmen zu verstehen und auch zu verbessern, führen wir mit diesen einen intensiven Dialog. Unsere Diskussions- themen sind vielfältig und umfassen etwa Korruption, Arbeitsbedingungen in der Lieferkette sowie die Vergütung von Führungskräften. Wenn kein konstruk- jedoch tiver Dialog möglich ist, beschließen wir möglicherweise, uns von einem Unterneh- men zu trennen, welches zögert, seine Praxis in diesen Bereichen zu verbessern. Folglich bietet verantwortungsvolles Investieren im Gegensatz zu traditionelle- ren Ansätzen die Möglichkeit, die länger- fristigen Risiken in Unternehmen besser zu verstehen. Erstens glauben wir, dass ein enger (und positiver) Zusammenhang zwischen den Umweltinvestitionen eines Unternehmens und seiner wirtschaft lichen Performance besteht, da es den Produktions prozess durch einen gerin geren Energie- und Rohstoffverbrauch optimiert. Zweitens hat die Sozialpolitik eines Unternehmens gegenüber seinen Mitar- beitern das Potenzial, zur Verbesserung der ﬁnanziellen Performance beizutragen, insbesondere im Hinblick auf Rentabilität und Produktivität. Schließlich spielt das Konzept der Governance eine wesentliche Rolle für die ﬁnanziellen Ergebnisse eines Unternehmens. Gute Governance sorgt für Vertrauen bei den Aktionären. Wenn dieses einmal hergestellt ist, wird es für Unternehmen kostengünstiger, Kapital auf dem Markt zu beschaffen, was ihnen mehr Flexibilität bei der Handhabung ihrer Wachstumsambitionen verleiht. Ein defensiver Ansatz für das Aktienexposure In diesem unsicheren Klima bieten Wan- delanleihen mit einem nachhaltigen Fokus die Gelegenheit, ein defensives Aktien- exposure aufzubauen, um bestehende Aktienallokationen zu ergänzen – ins- besondere in volatilen Märkten. In Kombi- nation mit unserer nachhaltigen Ausrich- tung wählen wir auch eine Anzahl von Wandelanleihen aus, die konvexe techni- sche Proﬁle aufweisen, sodass wir an steigenden Aktienmärkten partizipieren können, aber mit defensiven Eigenschaf- ten, die bei rückläuﬁgen Märkten zum Tragen kommen. Wir sind auch äußerst aktiv bei der Positionierung des Fonds in verschiedenen Marktumfeldern, indem wir von Wandelanleihen mit hohem Aktienexposure zu solchen wechseln, die eher anleiheähnlich sind. Zu guter Letzt sei erwähnt, dass eine Reihe von technischen Faktoren die Attraktivität von Wandelanleihen erhöht hat. Durch vielzählige neue Emittenten ist der Primärmarkt für Wandelanleihen stark, was wichtig ist für die Liquidität und die Opportunitäten im Markt. Darüber hinaus werden Wandelanleihen zurzeit mit einem Abschlag auf ihren langfristigen Wert gehandelt. 22 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“

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Finanzierung & Investment „Position der Schweiz als führendes Innovationszentrum stärken“ Interview mit Matthias Zwingli, Senior Project Manager, digitalswitzerland Anfang Oktober ﬁndet das 3. Swiss Market Entry Bootcamp statt, eine Art Informations- und Matchmakingevent. digitalswitzerland wird zusammen mit Kickstart am 5. Oktober 50 der vielversprechendsten internationalen Start-ups in Zürich empfangen. Fonds übernahm. Um diesen Markt, auf dem sich Kapital-, Ideen- und Lösungs- anbieter gleichermaßen bewegen, sicht- bar zu machen, etablierten sich schon zu Beginn des Jahrtausends zahlreiche Start- up-Events, die sich dann auch rasch in Europa großer Beliebtheit erfreuten. Ist denn der Schweizer Markt mit Wachs- tumsgeldern gesegnet? In der Schweiz konnten wir in den letzten Jahren ein starkes Wachstum von Venture- Investitionen wahrnehmen, allein im letzten Jahr von 1,2 Mrd. auf 2,3 Mrd. CHF; das sind +80%. Quelle dafür ist der Swiss Venture Capital Report 2020. Nicht nur der Venture-Markt hat an Reife gewonnen: Auch unser Programm haben wir weg vom klassisch „amerikanischen“ Accelerator- Modell hin zu einem Market Entry Launch- pad entwickelt. Wir wollen Start-ups in kurzer Zeit einen Überblick über den Schweizer Markt sowie über dessen Akteure bieten. Falls es für beide relevant ist, hat das Start-up dann die Möglichkeit, dies gleich mit einem unserer Partner umzusetzen. ZUM INTERVIEWPARTNER Matthias Zwingli ist Senior Project Manager Start-up Enablement & Internatio- nal Connectivity bei digitalswitzerland, dem Co-Ausrichter des Events. d n a l r e z t i w s l a t i g d © i : o t o F Gute Stimmung auf dem 2. Swiss Market Entry Bootcamp im Jahr 2019. GoingPublic: Herr Zwingli, vielleicht kurz in eigenen Worten: An wen richtet sich das Event und wer steht hinter der Idee? Zwingli: Die Schweiz ist ein entwickelter und darum sehr interessanter Markt für Start-ups, der einiges Entwicklungs- potenzial bietet. Wir bieten Scale-ups die Möglichkeit, das Schweizer Start-up- Ökosystem in zwei Tagen kennenzulernen. Das Programm richtet sich vor allem an internationale und sich in einer fort- geschrittenen Phase beﬁndliche Start-ups, die bereits umfassende technologische Lösungen in den Bereichen Edtech & New Work, Digital Health & Wellbeing, Fintech & Insurtech, Foodtech & Retailtech oder Smart City, Mobility & Infrastructure auf- weisen. Idealerweise verfügen diese Start- ups bereits über erfolgreich abgeschlos- sene externe Finanzierungsrunden und haben ein Geschäftsmodell entwickelt, das über einen nachweisbaren Mehrwert verfügt. Entwickelt wurde das Konzept von Kickstart Innovation, einer der größten europäischen Zero-Equity-Inno- vationsplattformen für Multi-Corporate- Ecosystem-Innovationen, gemeinsam mit digitalswitzerland, einer Multi-Stakeholder- Initiative der gesamten Schweiz, die aus der gemeinsamen Vision ihrer über 175 Mitglieder entstand, um die Position der Schweiz als führendes Innovationszent- rum zu stärken. sind Gibt es für dieses Event bzw. diese Plattform internationale Vorbilder? Vorbilder hierfür zweifelsohne Länder wie die USA oder Israel, wo sich schon seit Längerem eine Start-up-Kultur etabliert hat. Schon in den 1990er-Jahren gründeten US-Universitäten erste Inku- batoren, manche davon brachten bereits erstes Seed Capital mit, und die ersten Investmentgesellschaften begannen, sich für das zwar riskante, aber auch lukrative Geschäftsmodell Start-up-Finanzierung zu interessieren. In Israel startete das Ganze mit dem Yozma-Programm, wo der Staat die Hälfte des Risikokapitals zur Gründung eines neuen Venture-Capital- 24 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“

Was natürlich zur Frage führt: Was kön- nen Sie aus den Vorjahren anführen? Seit dem letzten Jahr haben wir das Market Entry Bootcamp an die „Start-up DAYS“ ge- koppelt. Somit können Start-ups sowohl vom kuratierten Matchmaking mit der Corpo- rate-Mitglieder-Basis von digital switzerland als auch von der Teilnahme an einem der größten Start-up-Events in der Schweiz proﬁtieren. Ziel war es, ein gebündeltes Programm auf die Beine zu stellen, in dem wir in kurzer Zeit die relevanten Player im Schweizer Start-up-Ökosystem vorstellen können. Des Weiteren haben wir den Fokus klar auf die Stärken der Schweiz geschärft. Gerade im Deeptech- und B2B-Bereich birgt die Schweiz ein großes Potenzial. Oder genauer: Was wurde aus diesem Start-up oder jener Idee – können Sie erfolgreiche Beispiele anführen? Zu den interessantesten Start-ups des letz- ten Jahres zählen wir beispielsweise das italienische Unternehmen BrainControl, das elektrische Signale mittels Brain- Computer- Interface-(BCI-)Technologie inter pretiert, die bestimmten Hirnaktivitäten entspre- chen, und so die Steuerung des Computers oder anderer Geräte ermöglicht. Mit MODTM konnten wir ein weiteres italieni- sches Start-up unterstützen, das Invest- mentstrategien für den Finanzmarkt auf Basis von Artiﬁcial Intelligence und Machi- ne Learning entwickelt. Mit uniﬁ.id aus Großbritannien und Family Finance aus Ungarn hatten wir auch gleich zwei Finalis- ten am Pitch Battle der Start-up DAYS. Sie richten sich mit dem Bootcamp an entwickelte Start-ups. Haben Sie auch schon Erfahrungen mit Exits gemacht? Ziel des Bootcamps ist es auch, eine Umgebung für Start-ups zu schaffen, die ihnen ein stabiles Wachstum ermöglicht, um somit hohe Bewertungen zu erreichen. Die Schweiz ist mit ihrer wirtschaftlichen Stabilität und ihrer internationalen Aus- richtung sicherlich ein Top-Hub, um dies zu erreichen. Exits brauchen Zeit, um genau zu sein 10,9 Jahre im Durchschnitt, was uns noch ein wenig schneller macht als Deutschland mit 11,2 Jahren. Wir unternehmeredition.de Finanzierung & Investment Wir wollen Start-ups in kurzer Zeit einen Über- blick über den Schweizer Markt sowie über dessen Akteure bieten. stellen fest, dass die Zahl und Größe von Verkäufen und Börsengängen stetig zunimmt. Aktuell stehen die Zahlen der Exits denen der Gründungen noch etwas zurück, was an fehlendem Risikokapital in den Jahren nach der Finanzkrise liegt. Seit 2012 erleben wir aber einen nachhaltigen Aufschwung bei Finanzierungsrunden. Herr Zwingli, ganz herzlichen Dank für Ihre Zeit und die interessanten Einblicke! Das Interview führte Falko Bozicevic. ANZEIGE Unternehmer Edition Finanzierung – Nachfolge – Vermögen Unternehmensnachfolge • Corporate Finance Recht • Unternehmensﬁnanzierung • Unternehmens verkauf • Corporates & Start-ups • Unternehmervermögen 2 Unternehmensﬁnanzierung Finanzierung – Nachfolge – Vermögen Weitere Informationen zum Thema ﬁnden Sie unter: www.unternehmeredition.de Juni 2020 9,80 EUR Unternehmensﬁnanzierung Optionen in der Krise Foto: © Guido Grochowski – stock.adobe.com Jetzt abonnieren! www.unternehmeredition.de/abonnement Tel.: + 49 89 - 2000 339 - 0 l 3 4 S e i t e n S o n d e r t e i U n t e r n e h m e n s ﬁ n a n z i e r u n g 2 l F i n a n z i e r u n g – N a c h f o l g e – V e r m ö g e n S o n d e r t e i K r i s e n b e w ä l t i g u n g r e s s e d M & A – f s p r o g r a m m e – i s e – D i s t C o r o n a k r t u n g – i n g – H i I n s o l v e n z – M a n a g e r F a c t o r – i v a t e D e b t – P r i e r u n g – S a l e & M & A - M a r k t r u k t u r L e a s e B a c k – S c h u t z - R e s t f a h r e n – t V e r m ö g e n s e r h a l s c h i r m v e r h a f l © P h o t o c r e o B e d n a r e k – s t o c k . a d o b e . c o m F o t o : 7 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . i s t S . 6 0 6 2 . Mittelstandsversteher l e s U n t e r n e h m e n i m m e r e i n e g u t e G e l d a n l a g e “ „ E i n s t a b i M i t t e l s S a l e & L e a s e B a c k r a s c h J a n H a t I n t e r v i e w m i i n d e r K r i s e b e s c h a f M i t F a c t o r i n g b e s s e r d u r c h d i e K r i s e L i q u i d i t ä t T h o m a s V i n n e n Merkur Bank interpretiert P r i v a t e D e b t – d i e u n t e r n e h m e r i s c h e J o a c h i m H a e d k e F i n a n z i e r u n g s l ö s u n g n i c h t n u r m i t d e n e n M a n a g e r K n u d D i p p e l i n d e r K r i s e H a f t u n g v e r m e i d e n S e c h s R e g e l n das Hausbankprinzip neu f ü r U n t e r n e h m e r - i p p E s s e r i n s t ü r m i s c h e n Z e i t e n V e r m ö g e n s e r h a l t D r . i e n l f a m i F a b r y P e t e r Seite 22 I n h a l t l e a n P l e i t e n d r o h t . . . G e w a l t i g e W e l . . . . F r a n k S e n t i m e n t , S a s c h a B o r o w s k i i a n B e c k e r , i s t C h r t m i D r . G ü n t h e r , P o h l m a n n I n s o l v e n z a n t r a g k a n n G . f R o l i n s t ü r m i s c h e n Z e i t e n e i n e L ö s u n g s e i n D e r i a n L i n k e r F l o r E i n S c h u t z s c h i r m i a n P l u t a i n d e r t e n M a x i m i g e n o m m e n “ „ R e c h t s u n s i c h e r h e i D r . G e o r g S t i n K a u f S c h u l d s c h e i n v e r s u s A n l e i h e – g r o ß e D r . W i r t s c h a f P r o f i n d e r R e s t r u k t u r i e r u n g t I n t e r v i e w m i W a s c h k u h n , M a r v i n A r m b r u s t e r U n t e r s c h i e d e F r a n k G ü n t h e r , R u s s o , D r . . . i n d e r K r i s e . . . . . . . t s G m b H t n e r P a r . . t e k . . P e t e r 9 9 2 W o l P h i 6 8 8 4 6 8 9 0 8 8 8 0 8 9 8 2 f e n 7 8 7 6 . 7 4 D r . H . r e i 6 6 j e t t t t f . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . l l 8 6 8 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . l . . . . . f . . . l s c h a f i m P o r t r a i t K r i s e n e x p e r t e n . . i s c h e t B a y B G B a y e r i g u n g s g e s e l f B B L B e r n s a u B r o c k d o r B e t e i F i n a n z i e r u n g . c o m . t e G Ö R G R e c h t s a n w ä l W o j H e u k i n g K ü h n L ü e r t s - R e c h t s a n w a l L u t h e r l s c h a f g e s e l N o r d L e a s i n g O n e S q u a r e A d v i s o r s i m o n i u m A s s e t P a t M a n a g e m e n t M a s o n s P L U T A R e c h t s a n w a l P i n s e n t W i e s e l h u b e r D r . & r t . . . . . 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Being Public/Investor Relations Corona als Digitalisierungsbooster Digitale Kapitalmarktinteraktion im Fokus Digitale Technologien sind heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: Ohne Smartphone, innovative Software oder cloudbasierte Lösungen läuft nicht mehr viel. Wir haben uns längst daran gewöhnt, dass digitale Tools uns das Leben leichter machen und Prozesse automatisieren. So hat sich in den letzten Jahren auch ein Paradigmenwechsel hin zur digitalen Investor-Relations-Kommunikation vollzogen, der durch COVID-19 zweifellos noch beschleunigt wird. Von Cédric Baumgartner m o c . e b o d a . k c o t s – t a n b m o k d 3 © i : n o i t a r t s u l l I I m Mai 2020 hat die EQS Group in Zusam- menarbeit mit dem Center for Corpo- rate Reporting (CCR) und dem IR club Schweiz eine Umfrage unter Schweizer Emittenten zur digitalen Kapitalmarkt- UMFRAGE ZUR DIGITALEN KAPITALMARKTINTERAKTION Im Mai 2020 führte die EQS Group in Zusammenarbeit mit dem Center for Corporate Reporting (CCR) und dem IR club Schweiz eine Befragung zur digi- talen Kapitalmarktinteraktion durch. An der Umfrage beteiligten sich 84 Schweizer Emittenten: 20% der Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von unter 1 Mrd. CHF, 37% mit einer Marktkapitalisierung von 1 Mio. bis 5 Mio. CHF und 43% mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 5 Mrd. CHF. Befragt wurden – je nach Unternehmensorganisation – Mitarbeiter aus den Abteilungen Investor Relations, Corporate Communications, Finanzen und Nachhaltigkeit/CSR. interaktion durchgeführt. Zum Zeitpunkt der Erhebung war das Ausmaß der Corona- pandemie nicht absehbar. Die Antworten der knapp 90 teilnehmenden Schweizer Emittenten zeigen zu diesem Zeitpunkt einen gemäßigten Digitalisierungstrend. Es sind vor allem die klassischen Tools und Kanäle wie Website und Webcasts/Video- konferenzen, die in der Interaktion mit den Anteilseignern genutzt werden. Gleichwohl gaben zwei Drittel der Befragten an, eine IR-Digitalisierungsstrategie zu verfolgen. Diese orientiert sich zum Großteil an jener des Unternehmens. Eine speziell für Inves- tor Relations entwickelte Digitalisierungs- strategie verfolgen 21%. Digitale Tools für Investor Relations entwickeln sich stetig in einer hohen Ge- schwindigkeit weiter. 62% prüfen deshalb regelmäßig, inwieweit neue Informations- und Kommunikationstechnologien dabei helfen können, die IR-Arbeit efﬁzienter zu machen und so zu vereinfachen. Etwa 60% planen, neue IR-Tools, Kanäle oder Platt- formen in naher Zukunft zu implemen- 26 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“ tieren. Dazu gehören vor allem Software- lösungen für Webinare oder digitale Konferenzen. Bei der Auswahl sind ins- besondere die generelle Leistung und Zuverlässigkeit der Anbieter, Support- qualität sowie die Produktreife und Rechtskonformität der entsprechenden Software entscheidend. Wichtigster Trei- ber von Digitalisierungsprojekten ist zum Zeitpunkt der Befragung die Prozess- efﬁzienz/-automation, gefolgt von IT- Sicherheit/Datenschutz, Kostenoptimierung, Verfügbarkeit von Personalressourcen und Regularien. Akzeptanz virtueller Meetings nimmt weiter zu Bei nahezu der Hälfte der Befragten hat sich die Zahl der virtuellen Meetings in den letzten Jahren nicht verändert – Corona- pandemie ausgenommen. Mehr als 80% sind jedoch davon überzeugt, dass die Akzeptanz virtueller Meetings weiter ZUM AUTOR Cédric Baumgartner ist Managing Director der EQS Group Schweiz. Zuvor zeichnete er bei Geberit die Verantwortung für digi- tale Projekte in den Bereichen Investor Relations und Corporate Communications.

Kapital. Markt. Partnerschaft. (E-)MAGAZIN – ONLINE – EVENT – NETZWERK Die Wirtschaft braucht einen starken Kapitalmarkt als Schlüssel zu Inno- vation und Wachstum. Wir sind ein starkes Netzwerk. Wir stehen für Aktienkultur und die Altersvorsorge mit Aktien. Wir stehen für einen leben- digen, weltoffenen und wachsenden Kapitalmarkt. Wir tragen bei zu mehr Börsengängen und Listings. Mit Fokus auf den DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz). Und einem ständigen Blick in die globalisierte Welt. 2020 Pﬂ ichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen September 2020 – 12,50 EUR (D) – www.goingpublic.de Das Kapitalmarktmagazin GoingPublic Magazin Mit Beilage „M&A Insurance 2020“ (48 Seiten, 3. Jg.) Special Kapitalmarkt Schweiz (8. Jg. 2020) Sicherer Hafen Schweiz Runderneuerung Fit für den Börsengang Corona abwettern und wirt- Das neue Schweizer Vorbereitung auf Reporting und schaftliche Stärken ausspielen Prospektregime Transparenz nach dem Going Public Kapitalmarktpartner 2020 Kapitalmarktpartner im Netz: www.goingpublic.de/kapitalmarktpartner

Being Public/Investor Relations m o c . e b o d a . k c o t s – a a b a k n a © l : o t o F steigt. Bei den Tools, Kanälen und Platt- formen, die als Kontaktpunkte mit den Anteilseignern genutzt werden, sind der IR-Bereich auf der eigenen Website sowie Webcasts und Videokonferenzen die Spitzenreiter. Knapp 70% gehen von einer hohen Akzeptanz digitaler Kontakte auch nach Aufhebung der COVID-19-bedingten Restriktionen aus. Persönlicher Kontakt bleibt Kernelement der IR-Arbeit Auch in Zeiten einer fortschreitenden Digitalisierung sind die Befragten mehr- heitlich davon überzeugt, dass der per- sönliche Kontakt ein Kernelement der IR-Arbeit bleibt. Gleichwohl gehen sie von einem Anstieg digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien in der Inter- aktion mit dem Kapitalmarkt aus. Bei den Tools werden Benutzerfreundlichkeit und Akzeptanz als die erfolgsentscheidenden Faktoren genannt. Corona als Digitalisierungsbooster In Krisenzeiten gilt es noch mehr als sonst, mit einer transparenten Kommu- nikation das Vertrauen der Stakeholder zu stärken – und die Kontaktbeschränkungen in der Coronapandemie machen deutlich, wie wichtig die Digitalisierung auch in der IR-Arbeit ist, um mit den Anteilseignern im Dialog zu bleiben. Daher wirkt die Pande- mie wie ein Digitalisierungsbooster. Und das Potenzial im Bereich Investor Rela- tions ist erheblich, die Einsatzmöglich- keiten von digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien vielfältig. Neben Webcast, Audiomitschnitten, IR- Videos und der Corporate Website sind das beispielsweise auch Webinare und Mailing-Software zur schnellen, umfassen- den und rechtssicheren Erfüllung von Ad-hoc-Publizitätsvorschriften. Dies bestä- tigen auch jüngste Zahlen und Erkennt- nisse der EQS Group aus dem Alltag als Dienstleister für digitale Investor Rela- tions und Unternehmenskommunikation. In einer Zeit, in der die meisten Arbeit- nehmer ins Homeofﬁce geschickt und persönliche Treffen nahezu vollständig ausgesetzt wurden, mussten und müssen sich IR-Verantwortliche etwas einfallen lassen, um im Kontakt mit dem Kapital- markt zu bleiben. Webinare auf dem Vormarsch Gerade das Format des Webinars hat an Bedeutung gewonnen: So sind zahlreiche Unternehmen dazu übergegangen, Semi- nare/Veranstaltungen, die als Präsenz- Knapp 70% der Befrag- ten gehen von einer hohen Akzeptanz digita- ler Kontakte auch nach Aufhebung der COVID- 19-bedingten Restrik- tionen aus. 28 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“ in Form von termine geplant waren, Webinaren durchzuführen. Die EQS Group beispielsweise hat im ersten Halbjahr 2020 schon mehr Webinare durchgeführt als im gesamten Jahr 2019. Ein Drittel davon war zunächst als klassische Präsenzveranstaltung geplant und wurde wegen Corona kurzerhand als Webinar umgesetzt. Mehr virtuelle Aktionärsversammlungen Das neue Aktiengesetz der Schweiz sieht vor, dass künftig Generalversammlun- gen vollumfänglich virtuell abgehalten werden können. Im Zuge der Pandemie hatte der Bundesrat bereits Ausnahmen eingeführt, wie z.B. die Stimmrechts- abgabe auf elek tronischem Wege, sofern sich der Aktionär eindeutig ausweisen kann. Dies soll nun im neuen Aktien- gesetz verankert werden, das sich im derzeit Schweizer In Deutschland sind virtuelle General- versammlungen seit Kurzem möglich und werden von Emittenten seit Aus- bruch von COVID-19 auch verstärkt genutzt. Dort hatte das Gesetz zur Ab- milderung der Folgen der Pandemie den Weg frei gemacht für die virtuellen Zusammenkünfte der Anteilseigner. in der Vernehmlassung beﬁndet. Parlament Big Data und künstliche Intelligenz prägen Investor Relations Wie so oft birgt die Krise auch Chancen. Die Coronapandemie lehrt uns viel über die Möglichkeiten der Digitalisierung und zwingt Unternehmen dazu, den Einsatz moderner Informations- und Kommuni- kationstechnologien voranzutreiben. Am stärksten aber werden Big Data und künst- liche Intelligenz die Investor Relations prägen: Denn Emittenten wollen mehr über Investoren wissen. Big Data kann Informationen in großem Umfang liefern. Dieses Potenzial wird für eine zielgerich- tete Investorenansprache künftig mittels IR-Tools stärker genutzt. Gleichzeitig werden Investor Relations auf Efﬁzienz getrimmt. Clever eingesetzt, erleichtern digitale Tools die Arbeit von IR-Managern. Mit der Cloud werden IR mobil und die verschiedenen Arbeitsschritte in einem digitalen Investor- Relations-Manager weiter verknüpft. Hier sind noch lange nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft! IR-Ökosystem für

Being Public/Investor Relations Runderneuerung Neue Prospektordnung bringt zahlreiche Änderungen in der Praxis Mit dem neuen Finanzdienstleistungsgesetz hat die Schweiz per 1. Januar 2020 ein neues Prospektregime nach dem Vorbild der EU eingeführt. Von Dr. Wolfgang Müller, Dr. Reto Luthiger, Ülkü Cibik und Dr. Alexander Vogel m o c . e b o d a . k c o t s – s r e d n a S a n G © i : o t o F A bgesehen von einigen Ausnahmen müssen Emittenten, die beabsich- tigen, Finanzinstrumente auf dem Primär- oder Sekundärmarkt öffentlich anzu- bieten, ihre Prospekte vor der Veröffent- lichung genehmigen lassen. Sollte der Pros- pekt auch an das Privatkundensegment gerichtet sein, muss er ein zusätzliches Basis- informationsblatt enthalten. Die inhaltlichen Anforderungen an beide Dokumente sind in der Verordnung detailliert festgelegt. Für den Übergang vom alten zum neuen Prospekt- regime bestehen Übergangsregelungen. Neues Prospektregime Mit Ausnahme der Börsenkotierungen für kollektive Kapitalanlagen und strukturierte Produkte war das einzige Prospektregime, das in der Schweiz bis Ende 2019 gültig war, äußerst rudimentär und hatte einen Punkt- zu-Punkt-Ansatz, der nicht mehr den inter- nationalen Standards entsprach. Mit dem Finanzdienstleistungsgesetz (FIDLEG), das am 1. Januar 2020 in Kraft trat, führte die Schweiz ein umfassendes und modernes Prospektregime analog dem EU-System ein. Zu Letzterem gehören eine Prospektverord- nung und eine Verordnung über Basisinfor- mationsblätter für verpackte Anlageprodukte für Kleinanleger und Versicherungsanlage- produkte (kurz PRIIP-Verordnung). Neu werden auch in der Schweiz neben Aktien, Anleihen, strukturierten Produkten und kollektiven Kapitalanlagen alle Arten von Effekten (d.h. insbesondere Forderungs- papiere und Derivate) erfasst. Ein Prospekt muss erstellt und von einer zugelassenen Prospektprüfstelle im Voraus genehmigt werden, wenn sich dieser auf ein öffentliches Angebot (d.h. ein an die Allgemeinheit gerichtetes Ange- bot) von Effekten auf dem Primär- und neu auch auf dem Sekundärmarkt bezieht oder auf einen Antrag auf Zulassung von Effekten zum Handel an einem Handels- platz (d.h. an einer Börse oder in einem multilateralen Handelssystem). Es bestehen zahlreiche Ausnahmen von der Prospektpﬂicht. Insbesondere muss kein Prospekt veröffentlicht werden, wenn sich das öffentliche Angebot nur an professionelle Investoren gemäß FIDLEG oder an weniger als 500 Anleger (EU: 150 Anleger) richtet oder wenn ein Gesamt- wert von 8 Mio. CHF (EU: 1 Mio. EUR), berechnet über zwölf Monate, nicht über- schritten wird. Die Verordnung über Finanzdienstleis- tungen (FIDLEV) stellt in ihren Anhängen verschiedene Prospektschemata mit der Mindeststruktur und den Mindestanga- ben für (a) Beteiligungspapiere, (b) Forde- rungspapiere (ohne Derivate), (c) Derivate, (d) Immobiliengesellschaften, (e) Invest- mentgesellschaften und (f) kollektive Kapitalanlagen zur Verfügung. Überprüfung des Prospekts Prospekte müssen vor der Veröffent- lichung einer Prospektprüfstelle zur Prüfung vorgelegt werden, wo sie auf Vollständig- keit, Kohärenz und Verständlichkeit 30 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“ geprüft werden. Bei Anleihen und struktu- rierten Produkten mit einer Laufzeit von 30 oder mehr Tagen kann der Prospekt auch nach der Veröffentlichung geprüft werden, sofern eine Bank oder ein Wert- papierhaus nachweisen kann, dass sie/es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Besitz der wichtigsten Informationen über den Emittenten und die Effekte war. Der Prospekt ist bei Produkten mit einer Lauf- zeit von 30 bis 89 Kalendertagen innerhalb von fünf Kalendertagen, bei Produkten mit einer Laufzeit von 90 bis 180 Kalender- tagen innerhalb von zehn Kalendertagen und bei Produkten mit einer längeren Laufzeit innerhalb von 180 Kalendertagen zur Prüfung einzureichen. ZU DEN AUTOREN Dr. Wolfgang Müller, MBA (oben links), Rechtsanwalt und Partner, Meyerlusten- berger Lachenal AG. Dr. Reto Luthiger (oben rechts), Rechtsanwalt, Meyerlustenberger Lachenal AG. Ülkü Cibik (unten links), Konsulentin, Meyer lustenberger Lachenal AG. Dr. Alexander Vogel, LL.M. (unten links), Rechtsanwalt und Partner, Meyer lusten- berger Lachenal AG.

Being Public/Investor Relations Abb. 1: Übergang vom alten auf das neue schweizerische Prospektregime Gültigkeit alte Prospekte Altes Pros- pektrecht Wahl zwischen altem und neuem Prospektrecht Neues Prospektrecht und Prospektgenehmigung zwingend 1.6.20 1.12.20 2020 6 Monate 2021 2022 Zulassung erste zwei Prospektprüfstellen durch die FINMA Basisinfor- mationsblatt Quelle: Meyerlustenberger Lachenal AG Der Prospekt muss bei der Prospekt- prüfstelle hinterlegt werden, die ihn genehmigt hat. Die genehmigten Prospekte werden in der Regel auf der Website der je- weiligen Prospektprüfstelle veröffentlicht und sind dementsprechend für jedermann zugänglich. Bisher hat die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) zwei Pros- pektprüfstellen genehmigt: die BX Swiss AG (www.regservices.ch) und die SIX Exchange Regulation AG (www.ser-ag.com). Prospekte für Angebotsprogramme können auch in Form eines Basispros- pekts mit den entsprechenden endgül- tigen Bedingungen für jedes öffentliche Angebot veröffentlicht werden; sie können aus mehreren Einzeldokumenten (Regis- trierungsformular, Effektenbeschreibung und Zusammenfassung) bestehen und Verweise auf früher oder parallel veröf- fentlichte Dokumente enthalten. Schließ- lich muss ein Prospekt eine standardisierte Zusammenfassung enthalten, damit seine Vergleichbarkeit gewährleistet ist. Pros- pekte sind ab dem Zeitpunkt ihrer Geneh- migung durch die Prospektprüfstelle zwölf Monate gültig (unter dem alten Regime waren Prospekte theoretisch unbegrenzt gültig). Die Prospektprüfstellen müssen sich untereinander abstimmen im Hinblick auf die Anerkennung von ausländischen Rechtsordnungen und Behörden, deren Prospekte in der Schweiz als automatisch genehmigt gelten. Gegenwärtig sind dies die EU- und EWR-Mitgliedstaaten sowie Australien, die USA und das Vereinigte Königreich (UK). Solche anerkannten und automatisch genehmigten ausländischen Prospekte müssen auch bei einer schwei- zerischen Prospektprüfstelle hinterlegt und mit dem Entscheid der betreffenden ausländischen Prospektprüfstelle versehen werden. Neues Basisinformationsblatt In Fällen, in denen ein Finanzinstrument auch Privatkunden angeboten werden soll, muss ein standardisiertes und leicht verständliches Basisinformationsblatt he- rausgegeben werden. Dieses soll sich an den europäischen PRIIP-Regularien und am Key Information Document (KID) orientieren, das aus dem Bereich der kol- lektiven Kapitalanlagen bereits bekannt ist. Dies ist nicht notwendig, wenn (a) die Finanzinstrumente von Privatkunden aus- schließlich im Rahmen eines Vermögens- verwaltungsvertrags erworben werden können oder (b) es sich bei den Effekten um Aktien (einschließlich vergleichbarer Finanzinstrumente wie z.B. Partizipations- scheine) oder Forderungspapiere ohne derivativen Charakter handelt. Das Basis- informationsblatt wird somit vor allem für strukturierte Produkte, Derivate und kollektive Kapitalanlagen verwendet. Form, Struktur und Inhalt des Basis- informationsblatts werden von der FIDLEV in Anhang 9 weitgehend festgelegt. Es sind jedoch speziﬁsche Angaben über die Art des Produkts, sein Risikoproﬁl, die Kosten, die Mindesthaltedauer und die vorzeitige Kündigung zu machen. Basisinformationsblätter, die in Über- einstimmung mit der europäischen PRIIP- Verordnung und der delegierten Verord- nung 2017/653 erstellt wurden, werden in der Schweiz als gleichwertig anerkannt und können daher anstelle des schweize- rischen Basisinformationsblatts gemäß FIDLEG verwendet werden. Übergangsregelung Das neue Prospektregime trat am 1. Januar 2020 in Kraft und kann seither auf freiwil- liger Basis als Alternative zum noch gültigen alten Prospektregime gemäß Obligationen- recht, Kollektivanlagengesetz und Kotie- rungsreglement der Börsen verwendet werden. Eine Prospektprüfung ist seit dem 1. Juni 2020, dem Datum des Inkrafttretens der Genehmigung der ersten Prospektprüf- stellen durch die FINMA, möglich. Die Übergangsfrist endet sechs Monate nach diesem Datum, am 1. Dezember 2020, und die Anwendung des neuen Prospekt- regimes wird für öffentliche Angebote, die ab diesem Datum lanciert werden, obliga- torisch sein. Prospekte, die unter dem alten Regime erstellt wurden, behalten ihre Gül- tigkeit bis spätestens 31. Dezember 2021. Die Veröffentlichung eines Basisinfor- mationsblatts wird ab dem 1. Januar 2022 obligatorisch sein, wenngleich das Basis- informationsblatt bereits als Alternative zu einem vereinfachten Prospekt für strukturierte Produkte, Immobilienfonds, Effektenfonds sowie übrige Fonds für traditionelle Anlagen verwendet werden kann. Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“ 31

Being Public/Investor Relations „Ein Börsenneuling kann viel leichter noch Weichen stellen“ Interview mit Armin Galliker, Geschäftsführer, MDD Das historische Jahr 2020 wird in Erinnerung bleiben – auch brachte es nicht zuletzt eine Bewusstseinsschärfung für alle möglichen Digitalthemen mit sich. Das GoingPublic Magazin sprach mit Armin Galliker über die aktuellen Trends – nicht nur die Schweiz selbst betreffend sicherlich. m o c . e b o d a . k c o t s – r e a c , t s o o b a d © l : n o i t a r t s u l l I GoingPublic: Herr Galliker, welchen Ratschlag geben Sie Unternehmen, die einen Börsengang in der Schweiz avisie- ren, aus Ihrer mittlerweile 20-jährigen Expertise mit auf den Weg? Galliker: Der Vorteil eines heutigen Bör- senneulings dürfte sicherlich sein, dass man die Prozesse gleich auf die Bedürf- nisse der Aktualität einstellen und so implementieren kann. Das betrifft auch den Punkt Reporting – womöglich kann man bei einem Börsenneuling leichter auch in Richtung integrierter Bericht- erstattung mit all ihren ESG-Facetten gehen. Ist eine Unterscheidung zwischen bereits kotierten Unternehmen und Börsen- aspiranten notwendig? Ich möchte behaupten, dass schon lange in der Öffentlichkeit stehende Unterneh- men zuweilen Schwierigkeiten haben, sich in der Kommunikation mit ihren Stake- holdern schnell und stark zu verändern. Hier hat sich sicherlich eine gewisse Routine eingebürgert, die von gewissen Erwartungshaltungen auf beiden Seiten geprägt ist. Das kann die Form der Berichterstattung betreffen, aber auch – wie bei uns in der Schweiz ein Thema – der Punkt Mehrsprachigkeit sein. Ein Börsen- neuling kann viel leichter die Weichen stellen, z.B. nicht mehrsprachig zu berichten. Wie beratungsaufgeschlossen sind Börsenaspiranten aus Ihrer Erfahrung heraus – oder kämpft man dabei gegen viele Widerstände? Meine Erfahrung ist, dass Börsenneulinge durchaus aufgeschlossen sind zu lernen, wie ihre Peergroup die relevanten Themen 32 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“ angegangen beobachtet. ist. Das wird sehr wohl Machen Sie in Ihrer Ansprache einen Unterschied zwischen PR- und IR- Themen? Unterm Strich sind die dahinterstehen- den Bedürfnisse doch die gleichen: in einem überschaubaren und efﬁzienten Prozess mit seinen Stakeholdern zu kom- munizieren. Das lässt sich IR oder PR nennen oder kann auch intern beim Emit- tenten in der Finanz- oder Rechtsabteilung aufgehängt sein. Durch eine integrierte Berichterstattung verschmelzen die Be- dürfnisse weiter bzw. das Reporting beantwortet umfassend Fragen aller Stakeholder. Ist die fehlende Historie, der berühmte Track Record, deren Reputation ein Börsenneuling erst aufbauen muss, ein großes Thema beim Going Public? ZUM AUTOR Armin Galliker ist Geschäftsführer sowie Inhaber der MDD und hat das Konzept sowie die technische Plattform für die Erstellung des digitalen Reportings entwi- ckelt. E-Mail: a.galliker@mdd.ch

Natürlich geht das vor allem über eine konstante und ehrliche Message – und die spiegelt sich besonders auch in der Berichterstattung wider. Über ein ent- sprechend gutes Reporting lassen sich Track Record und Reputation über Jahre hinweg aufbauen – oder auch mal schnell einbüßen. Eine integrierte Berichterstat- tung ermöglicht einem Börsenneuling, zusätzliches Vertrauen aufzubauen. Hat man als Dienstleister dabei eine Art Mehrjahresplan auf dem Radar oder fährt man wie ggf. speziell dieses Jahr „auf Sicht“? Natürlich hängt stets viel am Content des jeweils aktuellen Jahres. Aber für den Gesamtauftritt des Emittenten ist zweifel- los ein Mehrjahresplan empfohlen, den alle Anspruchsgruppen durch Konstanz und Transparenz wiedererkennen. Dadurch gewinnt das Unternehmen Kredibilität seiner Stakeholder. Das betrifft nicht nur die Inhalte, sondern auch die Kommuni- kationsformen wie Print, online usw. Das kann und sollte man nicht jedes Jahr ändern oder ganz neu erﬁnden. Durch Konsistenz entwickelt sich Transparenz, d.h. findet die gewünschten Informationen schnell und efﬁzient. jeder Stakeholder … jedenfalls, sofern die Ansprechpartner gleichbleiben. Wie schwierig wird die Ausgangslage, wenn Ansprechpartner oder Zuständigkeiten beim Emittenten wechseln? Das ist ein wichtiger Punkt – ganz klar. Aber frisches Blut bringt oft neue Blick- winkel und Bestehendes wird positiv hinterfragt. Wechselnde Zuständigkeiten oder Ansprechpartner aufseiten von Emit- tenten haben eher bei kleineren Unterneh- men einen großen Einﬂuss; bei größeren zeigt eine Personalrochade weniger erkennbare Unterschiede. Kommen mit neuen Ansprechpartnern nicht auch Ideen ins Spiel, die z.B. im angesprochenen Mehrjahresplan noch kein Thema waren – und sich ggf. nur schwer integrieren lassen? Es gehört zu unserem Know-how, dass wir darauf natürlich einen Blick behalten – lässt sich das noch vereinbaren oder benötigen wir einen neuen kleinsten gemeinsamen Nenner? Umgekehrt kann man aber auch festhalten, dass die Ausrichtung auf neue digitale Strategien befördert wird, wenn man neue Ideen integrieren muss. Gerade dieses Jahr hat ja entsprechende Anlässe dazu geboten. XBRL macht auch vor der Schweiz nicht halt. Ist der EU-Raum inkl. Schweiz mit den neuen Auﬂagen homogen abgedeckt? Die Digitalisierung verfügt in der Schweiz in diesen Punkten zweifellos noch über einen Nachholbedarf. Nicht alles ist homo- gen mit EU- oder internationalen Auﬂagen – oftmals nur dann, wenn Tochterunter- nehmen in der EU kotiert sind. Meine Sorge ist deshalb, dass Schweizer Unternehmer bei internationalen Inves toren an Aufmerk- samkeit einbüßen, wenn Reportingformate nicht deckungsgleich genug sind. Wir selbst haben uns in den letzten zwei Jahr- zehnten mehrfach neu erfunden! Wen sehen Sie dabei in der Bringschuld? Dass sich die Schweizer und EU-Regula- tion noch weiter angleichen werden, ist ein längerer Prozess. Was jeder Emittent in eigenem Interesse machen kann, ist aber, sich auch ohne Zwang an die Bedürf- Being Public/Investor Relations entwickeln umsetzen / verwerfen Ideen testen analysieren Agil und maßgeschneidert: die Inhalte an die Bedürfnisse der jeweiligen Stakeholdergruppe anpassen. Neue Ideen entwickeln, testen, analysieren, anschließend umsetzen oder verwerfen. D D M © : n o i t a r t s u l l I nisse und Erwartungen seiner interna- tionalen Investoren anzupassen und Standards zu erfüllen, die seine Ziel- gruppe gewohnt ist. MDD feiert wie eingangs angedeutet 20-jähriges Jubiläum. Lässt sich nach so vielen Jahren im Metier das Rad in Sachen Reporting für Kunden immer noch mal wieder neu erﬁnden …? Ich möchte behaupten, wir selbst haben uns in diesen zwei Jahrzehnten mehrfach neu erfunden! Dabei wirft man nicht alles Bewährte über den Haufen – man muss jedoch stets den neuen Strömungsrichtun- gen gerecht werden. Das haben wir gemacht, sonst hätten wir wohl nicht mal zehnjähriges Jubiläum begehen können. Dabei war der Austausch mit unseren Kunden sehr entscheidend. Ebenfalls neue Denk- und Entwicklungsprozesse, die viel agiler sind als in der Vergangen- heit, tragen dazu bei. Schauen Sie auf das aktuelle, historische Jahr 2020, was dies alles verändert hat. Es hat unterm Strich mehr Zeit für alle gebracht, weniger Reisen und schließlich auch die Aufmerk- samkeit für sämtliche digitalen Themen – das hätte kein Überzeugungsgespräch mit Emittenten so nachhaltig vermocht. Herr Galliker, ganz herzlichen Dank für Ihre Zeit und die überaus interessanten Einblicke! Das Interview führte Falko Bozicevic. Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“ 33

Being Public/Investor Relations Vorbereitung auf ein Going Public Wie die Herausforderung eines professionellen Reportings gemeistert wird Bei einem IPO werden erstmalig Aktien eines Unternehmens interessierten Anlegern öffentlich zum Kauf angeboten. Damit einher geht die Anforderung, eine professionelle Berichterstattung nach strikten Vorgaben des Regulators zu realisieren. Der Aufbau stellt von der Finanzberichterstattung über die Erstellungsprozesse bis zur pünktlichen Publikation erhebliche Herausforderungen an die publizierenden Unternehmen. Wie bewältigt man dieses Großprojekt? pensation-Report zu erstellen, hatten einen Einﬂuss auf die Berichterstattung. Zudem hat sich SoftwareONE an eine gän- gige Berichterstattungspraxis ange nähert, um den Bedürfnissen von neuen An- spruchsgruppen, wie z.B. Medien und neuen Investoren, zu entsprechen. Im Normalfall berichten wir über die Ergeb- nisse von SoftwareONE zwei Mal im Jahr, wobei ein Report in Kombination mit einem Pressebericht und einer Präsenta- tion veröffentlicht wird. Neidhart: Was waren die größten Herausforderungen im Zuge des Going Public – generell und in Bezug auf das Reporting? Zuppiger: Die größte Herausforderung war und ist es, neue Verantwortlichkeiten und Prozesse aufzusetzen, damit die Berichterstattung allen Ansprüchen genügt – vor allem jenen von externen Parteien, die neu ein Interesse an SoftwareONE ZU DEN INTERVIEWPARTNERN Olivier Neidhart verantwortet als Ver wal- tungsratspräsident die Internatio nali sierung der Neidhart + Schön Group AG mit ihrer Tochter mms solutions (mms). Patrick Zuppiger ist Chief Communications Officer bei SoftwareONE. G A p u o r G n ö h c S + t r a h d e N © i : n o i t a r t s u l l I Olivier Neidhart, Geschäftsführer der mms solutions und Anbieter des Publishingsystems ns.publish, spricht mit Patrick Zuppiger, Chief Communications Ofﬁcer von SoftwareONE, die im Jahr 2019 in der Schweiz erfolgreich an die Börse gegangen sind. Neidhart: Herr Zuppiger, sind Sie zufrieden mit dem IPO? Wie fühlt es sich an, jetzt eine „Public Company“ zu sein? Zuppiger: Wir sind sehr zufrieden, danke. Wir haben uns im Vorfeld des Börsen- gangs gut darauf vorbereitet, um den verschiedenen Anforderungen neuer Anspruchsgruppen möglichst gerecht zu werden. Dies ist natürlich ein Prozess, und wir sind bestrebt, uns ständig zu verbes- sern. Neidhart: Welches waren bei Ihnen die Argumente pro IPO? Zuppiger: Dieser Schritt wurde von langer Hand geplant, und wir haben schon vor einigen Jahren begonnen, SoftwareONE kapitalmarktfähig zu machen. Weiter spielte der Wunsch für liquide Aktien eine Rolle, was gut für die Mitarbeitenden ist, andererseits aber auch für die Groß- aktionäre, wobei die Gründungsaktionäre immer noch rund 29% aller ausstehenden Aktien halten. Neidhart: Hat sich Ihre Berichterstattung aufgrund des IPOs verändert – speziell in der Medien- und IR-Arbeit? Zuppiger: Allein die regulatorischen Be- dingungen, wie z.B. das Erfordernis, einen Corporate-Governance-Report inkl. Com- 34 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“

Being Public/Investor Relations G A p u o r G n ö h c S + t r a h d e N © i haben. Dies beinhaltet Medienschaffende, Analysten, Neuaktionäre, aber auch Proxyberater. Neidhart: Was haben Sie gelernt und würden Sie einem Unternehmen, das jetzt ein IPO plant, dringend empfehlen? Zuppiger: Es ist wichtig, sich diesen Schritt gut zu überlegen und alle Vorkeh- rungen zu treffen, kapitalmarktfähig zu werden. Dabei sollte auch frühzeitig bedacht werden, dass neue rechtliche und kommunikative Anforderungen auf einen zukommen, die von jemandem bewältigt werden müssen. Wichtig ist auch eine realistische Ressourcenplanung und die Wahl kompetenter Partner. Neidhart: Haben Sie sich bewusst für eine Reportingstrategie entschieden, etwa „online ﬁrst“, „PDF ﬁrst“ oder „print ﬁrst“ – welche Rolle spielen dabei Imagepﬂege und Branding? Zuppiger: Ja. Als weltweit führender Anbieter von Plattformen, Lösungen und Services mit 30-jähriger Erfahrung im Software- und Technologieumfeld war für uns eine Online-ﬁrst-Lösung naheliegend. Neidhart: Wo und wie im Konzern sind Reporting und IR bei Ihnen nunmehr konkret aufgehängt – hat sich dies verändert? Zuppiger: In Zusammenarbeit mit unse- rem Finanzteam, welches für die finanzielle Berichterstattung zuständig ist, ist das Kommunikations- und Inves- tor-Relations-Team zuständig für das Reporting. Dabei berichten wir an unseren CEO, Dieter Schlosser. Vorher der Berichterstattungsprozess war mehr heitlich der Finanzfunk tion. getrieben von Neidhart: Welche Projektorganisation haben Sie gewählt, wer führt das Geschäftsberichteprojekt und wer entscheidet? Zuppiger: Das Projekt wird wie bereits angesprochen von dem Kommuni- kations- und Investor Relations-Team in enger Zusammenarbeit mit der Finanz- funktion geführt. In einem Team von fünf Leuten ist es nicht so schwierig, den Überblick zu behalten, da sich für ein erfolgreiches Gelingen alle gegenseitig unterstützen. : n o i t a r t s u l l I Neidhart: Welche Rolle spielen Partner im Erstellungsprozess, z.B. Agentur, Systemanbieter, Abwicklungspartner? Zuppiger: Gerade in einer Anfangsphase, wo alles neu ist, waren wir dankbar über externe Partner, die uns mit ihrem Know- how und ihrer langjährigen Erfahrung tatkräftig unterstützt haben. Dabei spielt neben der inhaltlichen Begleitung natür- lich ein verlässliches Publishing-System wie jenes von mms solutions eine wich- tige, zentrale Rolle, zumal die Dienstleis- ter uns erfah rene Spezialisten, welche uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen, zur Ver fügung stellen. Neidhart: Was werden Sie verändern? Zuppiger: Wir haben keine konkreten Pläne, etwas zu verändern. Doch es ist wichtig, nach dem Erstellen eines Reports mit allen involvierten Parteien kurz Rückschau zu halten, um sich ständig verbessern zu können. Neidhart: Herr Zuppiger, ganz herzlichen Dank für Ihre interessanten Einblicke aus erster Hand. Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“ 35

Service Partner der Ausgabe im Portrait Die EnglishBusiness AG ist ein dynamisches, innovatives Unter- nehmen mit Sitz in Hamburg und Frankfurt. Über 100 Berater, Übersetzer und Trainer unterstützen Kunden, die in der inter- nationalen Finanzwelt erfolgreich auftreten wollen, sowohl in der schriftlichen Kommunikation und PR-Arbeit als auch durch Seminare, Workshops und Sprachtraining. Durch mehr als 20 Jahre Erfahrung kennt das Unternehmen die Anforderungen der B2B-Kommunikation genau und hilft seinen Kunden immer den richtigen Ton zu treffen. Kontakt Marlen Schrader ist Ihre Ansprechpartnerin für Übersetzungen und Lektorate translation@englishbusiness.de Bei allen Fragen zu Kommunikation und Sprachtraining training@englishbusiness.de Der Geschäftsbereich Translation nutzt die Expertise von Lektoren und Übersetzern, die nicht nur sprachlich auf höchs- tem Niveau arbeiten, sondern sich auch mit den Feinheiten internationaler Finanzmärkte bestens auskennen. EnglishBusiness AG Rothenbaumchaussee 80c 20148 Hamburg Tel.: +49 40 6505 253 www.englishbusiness.de Die EQS Group ist ein internationaler Anbieter von regula torischen Technologien (RegTech) in den Bereichen Investor Relations und Corporate Compliance. Mehrere tausend Unternehmen weltweit schaffen mit der EQS Group Vertrauen, indem sie komplexe Compliance-Anforderungen erfüllen, Risiken minimieren und transparent mit Stakeholdern kommunizieren. Die Produkte der EQS Group sind in der cloud-basierten Software EQS COCKPIT gebündelt. Damit lassen sich Compliance- Workﬂows in den Bereichen Hinweisgeberschutz und Case Management, Richtlinien-Management, Insiderlistenverwaltung und Melde- pﬂichten professionell steuern. Börsennotierte Unternehmen nutzen zudem ein globales Newswire, Investor Targeting und Kontaktmanagement, IR-Webseiten, digitale Berichte und Web- casts für eine efﬁziente und sichere Investorenkommunikation. Der Konzern beschäftigt über 350 Mitarbeiter in den wichtigsten Finanzmetropolen der Welt. In der Schweiz ist die EQS Group mit rund 25 Mitarbeitenden vertreten. Kontakt Cédric Baumgartner, Managing Director cedric.baumgartner@eqs.com Tel.: +41 41 520 01 41 EQS Group AG Hardturmstrasse 11 CH-8005 Zürich www.eqs.com 36 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“

Service Die ﬁresys GmbH, mit Hauptsitz in Frankfurt am Main, etabliert sich seit 1989 im Bereich Finanzreporting. Kunden setzen hierbei nicht nur auf automatisierte und praxistaugliche Lösungen, sondern schätzen auch den persönlichen Support. Für jedes Kundenprojekt wird das gesamte Potenzial eingesetzt: Erfahrung, Fachwissen, Innovationskraft und Qualitätsanspruch. Vorteile der ﬁresys-Software: Vollständig auf Basis von Microsoft® Ofﬁce – Ihre vertraute Umgebung Keine Korrekturschleifen – hohe Automatisierung Zeit sparen – parallel und kollaborativ arbeiten Kein Medienbruch – Reporting im Wunschlayout Fortschritt – Lösungen für Online-Berichte und ESMA-Vorgaben (XBRL) Referenzen: Audi AG, BayernLB, Bosch, Commerzbank AG, Continental AG, Erste Group Bank AG, LBBW, Schmolz & Bickenbach AG, Porsche AG, RBI AG, thyssenkrupp AG, Österreichische Post AG, OMV Group, Schwarz Gruppe, Volkswagen AG, Wolford AG u.v.m. Kontakt Diana Kaufhold Geschäftsführung Tel.: +49 69 794094-42 d.kaufhold@ﬁresys.de ﬁresys GmbH Kasseler Str. 1a 60486 Frankfurt am Main www.ﬁresys.de Impressum 23. Jahrgang 2020, September „Kapitalmarkt Schweiz 2020“ Verlag: GoingPublic Media AG Hofmannstr. 7a, 81379 München Tel.: +49 89 2000 339-0 Fax: +49 89 2000 339-39 E-Mail: info@goingpublic.de Internet: www.goingpublic.de Redaktion: Falko Bozicevic (Projektleitung), Michael Fuchs, Yannick Barth Bildredaktion: Andreas Potthoff Bilder: Adobe Stock, Unternehmensbilder Titelbild: © Myvector – stock.adobe.com Mitarbeit an dieser Ausgabe: Cédric Baum- gartner, Ülkü Cibik, Sandro Fehlmann, Patrick Förg, Reto Luthiger, Dr. Mauritz C. Mann, Dr. Wolfgang Müller, Olivier Neidhart, Dr. Martin Steinbach, Stefan Stucki, Dr. Alexander Vogel Interviewpartner: Armin Galliker, Patrick Zu- ppiger, Matthias Zwingli Lektorat: Magdalena Aderhold, Visavis Media, Benjamin Eder Gesamtgestaltung: Andreas Potthoff Redaktionsanschrift: s. Verlag, Fax: +49 89 2000339-39, E-Mail: redaktion@goingpublic.de Leiter Kapitalmarktmedien und Ansprechpartner Anzeigen: Anna Bertele, Tel.: 089-2000339-18 E-Mail: bertele@goingpublic.de Gültig ist Preis liste Nr. 10 vom 1. November 2006 Erscheinungstermine 2020: 29.2. (Februar 2020), 28.3. (Special „Corpo- rate Finance Recht“), 30.5. (Juni 2020), 8.8. (August 2020), 12.9. (Special „Geschäftsbe- richte & Trends“), 23.9. (Special „Kapitalmarkt Schweiz“), 23.9. (Special „M&A Insurance“), 30.9. (Special „Financial Locations 2020/2021“), 24.10. (Special „Mitarbeiterbeteiligung“), 24.10. (Special „Kapitalmarkt Österreich“), 5.12. (Dezember 2020) Preise: Einzelpreis 12,50 EUR, Sonderbeilagen 9,80 EUR, Jahresabon- nement 148,00 EUR, Jahresabonnement Aus- land 160 EUR. Alle Preise incl. Versandkosten und 5% MwSt. Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG GoingPublic Abo-Verwaltung Hofmannstr. 7a 81379 München Tel.: +49 89 2000339-0, Fax: -39 E-Mail: abo@goingpublic.de unaufgefordert eingesandten Beiträgen be hält sich die Redak tion Kür zun gen oder Nichtab druck vor. Mögliche Interessenkonﬂikte: Wert papiere von im GoingPublic Magazin genannten Unternehmen können zum Zeitpunkt der Erscheinung der Publikation von einem oder mehreren Mitarbeitern der Redaktion und/ oder Mitwirkenden gehalten werden, hier wird jedoch auf potenzielle Interessenkon- ﬂikte hingewiesen. Nachdruck: © 2019 GoingPublic Media AG, München. Alle Rechte, insbe- sondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne schriftliche Geneh mi gung der GoingPublic Media AG ist es nicht gestattet, diese Zeit schrift oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photo kopie, Mikro ko pie) zu ver viel fäl ti gen. Unter dieses Verbot fallen auch die Auf nah- me in elektronische Daten ban ken, Internet und die Ver viel fälti gung auf CD-ROM. ® Eingetragenes Waren zeichen beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA), Reg.-Nr. 398 15 475 Das GoingPublic Magazin ist Pﬂichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen. Druck: Druckerei Joh. Walch GmbH & Co KG ISSN 1435-3474, ZKZ 46103 Haftung und Hinweise: Artikeln, Empfehlun- gen und Tabel len liegen Quellen zu grunde, welche die Redak tion für verlässlich hält. Eine Garantie für die Rich tigkeit kann allerdings nicht übernommen werden. Bei Beilagenhinweis: Der Gesamtauﬂage dieser Ausgabe ist das Special „M&A Insurance 2020“, ein Gemeinschaftsprodukt von GoingPublic Magazin, VentureCapital Magazin und Unternehmeredition, beigefügt. Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“ 37

Service MDD Das Schweizer Unternehmen Management Digital Data AG – oder kurz MDD – hat eine umfassende Plattform und ein Service konzept für die Digitalisierung der Erstellungsprozesse von Reportings entwickelt. Jedes Unternehmen, das regelmäßig Berichte erstellt, ﬁndet mit MDD einen erfahrenen Partner für die digitale, sichere und efﬁziente Erstellung. MDD Plattform Eine digitale Plattform, die das Erstellen von Reportings entscheidend vereinfacht. Inhalte werden zentral entwickelt und automatisiert ins jeweilige Ausgabeformat gelesen. Dieser Prozess gewährt maximale Sicherheit – und repetitive Arbeitsschritte fallen weg. MDD Service Die Hürden auf dem Weg zur Digitalisierung können hoch sein. Mit unserem MDD Service begleiten wir Sie Schritt für Schritt. Gerne unterstützen wir Sie bei der Einführung von iXBRL für ESEF, der Entwicklung Ihres Online-Reports und bei der Digitalisierung Ihrer Reportingprozesse. Kontakt Armin Galliker Geschäftsführer & Inhaber a.galliker@mdd.ch Tel.: +41 58 810 12 20 MDD Management Digital Data AG Niederlenzer Kirchweg 3 CH-5600 Lenzburg www.mdd.ch Mirabaud Asset Management zählt zur Familie der modernen Boutique-Anlageverwalter, die sich ihrer Zeit anpassen, indem sie die immer höheren Ansprüche und umfassenderen Bedürfnisse ihrer Kunden und des aufsichtsrechtlichen Umfelds berück- sichtigen. Mit einem aktiven und auf Überzeugungen beruhenden Verwaltungsstil positioniert sich Mirabaud weltweit als Referenz in der Branche. Finanzen zu integrieren und zu fördern. Wir haben 2019 und 2020 die höchste Bewertung (A+) erhalten. Wir setzen uns auch für die Förderung des nachhaltigen Finanz- wesens ein, insbesondere durch eine Partnerschaft mit Sustainable Finance Geneva und Swiss Sustainable Finance, deren Gründungs- mitglied wir sind. Nachhaltigkeit liegt in unserer DNA und wird durch die folgenden Werte und Verpﬂichtungen untermauert, die wir in den letzten 200 Jahren aufrechterhalten haben: Unabhängigkeit, Überzeugung, Verantwortung und eine langfristige Vision. Als Unterzeichner der UN-Prinzipien für verantwortungsbewusste Investitionen (UNPRI) handeln wir entsprechend, um die inter- national anerkannten Prinzipien für verantwortungsbewusste Kontakt Stefan Stucki Head of Institutional Clients Zurich Mirabaud Asset Management (Suisse) SA stefan.stucki@mirabaud-am.com Tel.: +41 58 200 61 54 Mobil: +41 79 605 39 74 www.mirabaud-am.com 38 Special „Kapitalmarkt Schweiz 2020“

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Titelseite

Editorial

Inhaltsverzeichnis

Sicherer Hafen in stürmischen Zeiten

Das neue Schweizer Prospektregime

Zusammenschluss mit einem SPAC

Liquidität und Opportunitäten

„Position der Schweiz als führendes Innovationszentrum stärken“

Corona als Digitalisie rungsbooster

Runderneuerung

„Ein Börsenneuling kann viel leichter noch Weichen stellen“

Vorbereitung auf ein Going Public

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