Februar 2019 – 12,50 EUR (D) – www.goingpublic.de Feb Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen Das Kapitalmarktmagazin GoingPublic Magazin IPO-Zitrone 2018 home24 „macht das Rennen“; IPO-Melone für Stemmer Imaging und Hauck & Aufhäuser Finanzierung goes digital Intelligenz auf vier Rädern Vom Aussterben bedroht? Perspektiven für Finanzbranche paragon, KI und Der Inhaberaktie geht und Mittelstand die Mobilität es an den Kragen

Editorial Unwissenheit schützt vor Weisheit nicht Editorial Falko Bozicevic, Chefredakteur GoingPublic Magazin Einer geht noch, einer geht noch rein. Oder mehrere. Passend zum Champions-League- Auftakt im frischen Jahr können wir das Motto auch auf den hiesigen Primärmarkt übertragen. Die vielerorts geäußerte Prognose, dass das Jahr 2019 emissionsseitig bei Weitem nicht an seinen formidablen Vorgänger anzuknüpfen vermöge (s. auch Seiten 22–25 zur IPO-Zitrone und -Melone), möchten wir ein wenig ins rechte Licht rücken. Und zwar gleich aus mehreren Gründen. Zum einen scheint mir, dass einige Emittenten ihre Pläne auf Basis der volatileren Börsen in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres lediglich in eine gelbe und nicht etwa unbedingt blutrote Ampelphase verlegt haben. Dieser Eindruck konnte speziell im vierten Quartal entstehen. Aus dieser Zeit stammen dann zumeist ja auch die Prognosen fürs Folgejahr. Den verhaltensökonomischen Effekt, neuere Ereignisse (maßlos) überzubewerten, hatte ich an dieser Stelle bereits in der vergangenen Ausgabe erwähnt. Jetzt, versprochen, zum letzten Mal. Ich bin relativ überzeugt, dass diverse Jahresprognosen für 2019 auf den jüngsten Nachrichten/Gerüchten zu Brexit, Handelsstreit und Wackelbörsen fußten. Der Wegfall oder auch nur das zeitliche Abebben einer oder mehrerer dieser prätentiösen Unruhestifter dürfte immenses Überraschungspotenzial bergen. Inklusive des Umstands, dass auch wir selbst bei unserer Prognose unter diesem Eindruck standen – tja, ebenfalls ein bekannter Effekt: Obwohl man sich leidlich bestens mit der Kapitalmarkttheorie auskennt, kann man ihren Gravitationskräften doch nicht entfliehen. Insofern sehe ich – Stand aktuell, Ende Januar – mehr Rücken- als Gegenwind sowohl für Märkte als auch für Emissionstätigkeit. Es sei denn natürlich, wir sind in der Redaktion einer weiteren psychologischen Unzulänglichkeit auf den Leim gegangen: Falls nur der Wunsch Vater des Gedankens wäre. Irgendwie schon wieder wie beim Fußball also. Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen PS.: Besuchen Sie uns doch mal wieder im Internet. Unsere Website www.goingpublic.de erstrahlt nach einem Relaunch in neuem Glanz. Schreiben Sie uns Ihre Meinung an info@goingpublic.de. – Kapitalmarktberatung – Eigenkapitalbeschaffung – Langfristiges Fremdkapital über Anleihen – Dual Track – Incentivierungsprogramme für Führungskräfte – Individuell – Unabhängig – Diskret ANSPRECHPARTNER Prof. Dr. Wolfgang Blättchen Dr. Stephan Mahn Uwe Nespethal BLÄTTCHEN FINANCIAL ADVISORY T + 49 (0) 71 52. 61 01 94. 0 F + 49 (0) 71 52. 61 01 94. 9 @ info@blaettchen-fa.de Februar 2019 3 www.blaettchen-fa.de

Being Public Initiativ & kontrovers 54 Standpunkt Warum es der Inhaberaktie an den Kragen geht Peter Thilo Hasler, Sphene Capital Netzwerk 55 Schnappschüsse IPO Deutsche Familien versiche- rung, Jahreseröffnung der Börse München 2019, Launch „direct market plus“ Wiener Börse, ir 2019, DIRK Creditor Relations Tagung Service 56 Events Kapitalmarktkonferenzen & Co. 57 Literaturhinweis 58 Unternehmensindex/ Impressum 44 Vorstandsvergütung als Herausforderung für Investoren DIRK IR-Corner: Kritischer Blick auf die Qualität von Abstim- mungsrichtlinien der Top- Investoren in DAX-Unternehmen und ihre Konsequenzen Kay Bommer, DIRK, Regine Siepmann, hkp/// group 46 Serie: Familienunternehmen an der Börse Teil 67: FRoSTA AG – Mit gesun- dem Essen am Zahn der Zeit 48 Hidden Champions: Autodoc GmbH – Teilebeschleuniger Teil 106 der Serie: Unternehmen, die sich der Kapitalmarkt wünscht 50 „KI wird zentrales Element der auto mobilen Wert- schöpfungskette sein“ Interview mit Klaus Dieter Frers, Gründer und Vorsitzender der Geschäftsführung, paragon Going Abroad 52 IPO-Markt USA Hoffnung auf 2019 Inhalt Marco Bodewein erklärt im Interview, wie es um den Handel mit Krypto- währungen und digitalen Assets aktuell steht und wie die Zukunfts- aussichten sind. Interview Marco Bodewein, Bitcoin Group Seiten 36–39 Eine gesunde, nachhaltige Ernäh- rungs weise steht bei Verbrauchern zunehmend oben auf der Agenda. Einer der Pioniere in diesem Segment ist das Familienunternehmen FRoSTA. Familienunternehmen an der Börse Seiten 46–47 Im Gespräch mit GoingPublic erklärt erklärt paragon-Geschäftsführer Klaus Dieter Frers u.a., wie neue digitale Technologien und KI die Automobilbranche beeinflussen. Interview Klaus Dieter Frers, paragon Seiten 50–51 Februar 2019 5

Kapital. Markt. Partnerschaft. (E-)MAGAZIN – ONLINE – EVENT – NETZWERK Die Wirtschaft braucht einen starken Kapitalmarkt als Schlüssel zu Inno- vation und Wachstum. Wir sind ein starkes Netzwerk. Wir stehen für Aktienkultur und die Altersvorsorge mit Aktien. Wir stehen für einen leben- digen, weltoffenen und wachsenden Kapitalmarkt. Wir tragen bei zu mehr Börsengängen und Listings. Mit Fokus auf den DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz). Und einem ständigen Blick in die globalisierte Welt. Februar 2019 – 12,50 EUR (D) – www.goingpublic.de Feb Pfl ichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen Das Kapitalmarktmagazin GoingPublic Magazin IPO-Zitrone 2018 home24 „macht das Rennen“; IPO-Melone für Stemmer und Hauck Aufhäuser Finanzierung goes digital Intelligenz auf vier Rädern Vom Aussterben bedroht? Perspektiven für Finanzbranche paragon, KI und Der Inhaberaktie geht und Mittelstand die Mobilität es an den Kragen Kapitalmarktpartner 2019 Kapitalmarktpartner im Netz: www.goingpublic.de/kapitalmarktpartner credit shelf

Going Public Abgeschlossene IPOs und Listings 2016–2018 von A-Z Unternehmen Erster Handelstag Markt- seg- ment* Emissions- preis Platzierungs- volumen (Mio. EUR) Kurs aktuell % ggü. Vormonat MarketCap (Mio. EUR) Performance zum Emis- sionspreis Wertpa- pierpros- pekt Konsortialführer PREOS Real Estate 20.12.18 m:access ProCredit Holding Qingdao Haier SendR Senvion 22.12.16 24.10.18 Prime Prime 30.03.16 ES 23.03.16 Prime Serviceware 20.04.18 Prime Shop Apotheke 13.10.16 Prime Shopimore 27.12.16 FV DÜS Siemens Healthineers 16.03.18 Prime SPOBAG 16.02.16 GS Stemmer Imaging 27.02.18 Scale** STS Group 01.06.18 Prime tick Trading Software 02.05.17 FV DÜS uhr.de Uniper va-Q-tec Vapiano VARTA Victoria Real Voltabox Westport Energie Westwing Group Gesamt (2016): 19 Gesamt (2017): 18 Gesamt (2018): 25 18.08.16 ES 12.09.16 30.09.16 Prime Prime 27.06.17 Prime 19.10.17 Prime 03.01.17 FV DÜS Prime FV HH Prime 13.10.17 01.12.16 09.10.18 10(-)/9(+) 11(-)/7(+) 17(-)/7(+) Gesamt 2016-18 (62 Werte) 38(-)/23(+) 7,35 12,29 1,05 20,00 16,00 24,00 28,00 1,05 28,00 29,00 34,00 24,00 15,00 4,50 10,02 12,30 23,00 17,50 1,07 24,00 2,20 26,00 284,6 7,30 10,30 0,92 4,74 2,02 - +0,0% -7,9% -7,1% -38,8% 88,9 20,00 +18,6% 114,9 37,10 -2,9% 160,6 606,7 5.865,3 8,7 147,3 210,0 448,0 -0,7% -16,2% -12,3% -76,3% -87,4% -16,7% +32,5% 4,40 -21,4% 1,2 +319,0% 4.200,0 34,93 -9,2% 34.930,0 +24,8% ja ja ja ja ja ja ja ja ja ACON Actienbank Berenberg Deutsche Bank Renell Wertpapierhandelsbank Dt. Bank, J.P. Morgan, Citigroup Commerzbank, Hauck & Aufhäuser Berenberg, Citigroup ACON Actienbank Dt. Bank, Goldman Sachs, J.P. Morgan 9,85 +0,0% 101,7 34,30 52,1 10,40 15,40 -3,7% -7,2% -4,3% 0,24 -11,2% 4,9 223,0 62,4 15,5 1,9 -66,0% k.A. Oddo Seydler Bank +0,9% -56,7% ja ja Hauck & Aufhäuser Hauck & Aufhäuser +2,7% nein n.bek. -94,7% 24,62 +6,9% 9.009,9 +145,8% 82,9 5,58 -2,8% 73,0 -54,6% 169,1 6,34 -2,5% 165,2 -72,4% 233,5 28,80 +6,1% 1.100,2 +64,6% 9,70 -72,3% 2,4 +806,5% 151,8 13,07 4,20 +9,8% +0,0% 122,5 12,22 -38,9% 5.248,3 2.608,1 11.636,2 19.492,6 206,8 27,3 253,5 34.440,4 18.114,5 63.224,7 115.779,6 -45,5% +39,5% +35,9% -10,3% +18,4% ja ja ja ja ja ja ja SMC Investmentbank J.P. Morgan, Morgan Stanley Berenberg Barclays, Berenberg, Jefferies International Berenberg ACON Actienbank Bankhaus Lampe +90,9% nein mwb fairtrade -53,0% ja Berenberg, Citigroup MEDIAN -16,2% MEDIAN -13,9% MEDIAN -16,7% MEDIAN -16,4% ANZEIGE IPOs blau markiert; seit der letzten Ausgabe neu hinzugekommene IPOs und Listings sind grün markiert; Delisted: rot markiert; Quelle: Deutsche Börse Kurse vom 25.1.2019, Xetra bzw. liquidester Handelsplatz; bereinigt um Aktiensplits *) Zum Zeitpunkt der Erstnotiz; **) Scale ersetzt seit dem 1.3.2017 den Entry Standard für Aktien und Unternehmensanleihen der Deutschen Börse AG Ansprechpartner: GoingPublic Redaktion, Michael Fuchs (fuchs@goingpublic.de), Falko Bozicevic (fb@goingpublic.de) LÖSUNGEN aufzeigen. Das Hausbankprinzip für den Kapitalmarkt. BankM - Repräsentanz der FinTech Group Bank AG Mainzer Landstraße 61 D - 60329 Frankfurt am Main www.bankm.de Kontakt: Dirk Blumhoff / Ralf Hellfritsch T +49 (0)69-71 91 838-10 info@bankm.de

GLÄNZENDE AUSSICHTEN! W W W. B A N K H A U S - S C H E I C H . D E Unternehmensanleihe Unternehmensanleihe Unternehmensanleihe EUR 75 Mio. Co-Manager EUR 6 Mio. Selling & Listing Agent Nasdaq OMX & FWB FWB EUR 10 Mio. Lead Arranger FWB Roadshow & Umplatzierung MarketCap EUR 50 Mio. AIM Italia MÄRZ 2012 APRIL 2012 MAI 2012 Q2 2012 Unternehmensanleihe mit Umtauschangebot bis zu EUR 15 Mio. Lead Arranger FWB Börsengang EUR 11 Mio. Selling Agent AIM Italia Unternehmensanleihe EUR 30 Mio. Selling Agent FWB Besicherte Unternehmensanleihe EUR 75 Mio. Co-Manager & Listing Agent FWB JULI 2012 JULI 2012 SEPTEMBER 2012 JUNI / NOVEMBER 2012 Ihr Ansprechpartner Arne Aßmann Director / Capital Markets / Institutional Sales Bankhaus Scheich Wertpapierspezialist AG Neuhauser Straße 3a / 80331 München T +49 69 3487966 60 / F +49 69 3487966 59

Slack plant reine Notierungsaufnahme Der avisierte Börsengang des Messaging- Dienstes für die Teamkommunikation am Arbeitsplatz soll als Listing erfolgen. Damit würde Slack dem Beispiel von Spotify im letzten Jahr folgen. Dadurch würde der Preisbildungsprozess stärker vom Markt bestimmt werden als vorab per Underwriting mit Investorengruppen. Nach in dem Zusammenhang kürzlich ver- öffentlichten Zahlen verfügt Slack aktuell über Barreserven von 900 Mio. USD und erzielte 2018 rund 221 Mio. USD Umsatz. Slack plant einen Umsatzanstieg auf 389 Mio. USD im laufenden sowie einen positi- ven Cashflow im folgenden Jahr. Pinterest hübscht sich auf Das Social-Media-Netzwerk Pinterest will für seinen im April geplanten Börsengang die Suche nach Konsortialbanken im Januar abgeschlossen haben. Das Unter- nehmen erwartet eine Bewertung von mindestens 12 Mrd. USD. Im September hat Pinterest die Schwelle von 250 Mio. monatlichen Nutzern überschritten, und für 2018 wird ein Umsatzanstieg von 50% auf 700 Mio USD geschätzt. Aktuell ist das Unternehmen aus San Francisco auch kurz davor, eine Kreditlinie über 500 Mio. USD zu realisieren. l k c a S © : n o i t a r t s u l l I t s e r e t n P © i : o t o F Going Public o c m a r A i d u a S © : o t o F Neues von Saudi Aramco Saudi-Arabien hat kürzlich mitgeteilt, dass es den seit Langem geplanten Börsengang des Ölgiganten Saudi Aramco nun für 2021 anpeile, nachdem es Maßnahmen ergriffen hat, um potenziellen Investoren mehr Transparenz bereitzustellen. So habe dem Königreich eine unabhängige Studie jüngst bestätigt, dass das Land über 260 Mrd. Bar- rel an Ölreserven verfüge. Des Weiteren will Saudi Aramco im zweiten Quartal Anleihen am Markt platzieren. In diesem Zusammenhang will das Unternehmen gleichzeitig detailliertere Finanzinformati- onen offenlegen. Mit dem Anleiheerlös möchten die Saudis die 70%-Akquisition des anderen nationalen Petrochemiemul- tis, SABIC, finanzieren. Im Januar hat Saudi- Arabien zudem internationale Anleihen für 7,5 Mrd. USD erfolgreich am Markt verkauft – was als Test angedacht war, um die Marktreaktion in Folge des Mordes am Journalisten Jamal Khashoggi zu eruieren. Biotechunternehmen als Erste in den IPO-Startlöchern 2019 Das IPO-Jahr 2019 beginnen werden aber zunächst Unternehmen aus dem Biotech- segment. Ein Beispiel hierfür ist Cirius The- rapeutics: Das auf Stoffwechsel- und Leber- krankheiten spezialisierte Unternehmen aus Kalifornien hat den Prospekt für das avisierte 86-Mio.-USD-IPO fertiggestellt. Cirius verbuchte bis zum dritten Quartal 2018 einen Verlust von 16,4 Mio. USD, 36% weniger als im Vorjahr. Oder Kaleido Bio- sciences: Den Prospekt fertiggestellt hat auch das ebenfalls auf Stoffwechselkrank- heiten fokussierte Unternehmen aus Mas- sachusetts. Das IPO soll 100 Mio. USD gene- rieren. Auch Kaleido reduzierte 2018 seinen Verlust. Gossamer Bio: Das Start-up aus San Diego hat mit 16 USD bereits einen Preis für seine Aktien festgelegt. Gossamer adressiert Therapien gegen Autoimmun- krankheiten und Krebs. Alector: Das in San Francisco gegründete Unternehmen ist auf immunneurologische Therapien speziell für das Gehirn spezialisiert und will bei sei- nem IPO 150 Mio. USD einnehmen. Dreimal Blutkrebs als Target Poseida Therapeutics: Die aus San Diego kommende Poseida ist auf die Behandlung von Blutkrebs spezialisiert und hat dafür eine neue Generation von T-Zellen entwickelt. Der Börsengang soll 115 Mio. USD schwer sein. Harpoon Therapeutics ist wie Poseida auf Blutkrebstherapien fokussiert und hat dafür ebenso eine eigene T-Zellen-Technologie ent- wickelt. Das IPO soll 86 Mio. USD generieren. Der dritte auf Blutkrebs spezialisierte Börsen- kandidat im Bunde ist TCR2 aus Cambridge, das Unternehmen peilt einen Emissionserlös von 100 Mio. USD an. TCR verbuchte zuletzt einen Nettoverlust von 16,6 Mio. USD, was einem Rückgang um 82% entspricht. Hongkong mit weltweit höchstem IPO-Volumen 2018 Eine Flut von Börsengängen hat den Finanzplatz Hongkong an die weltweit erste Stelle gehievt. Gemessen am Volumen setzte die Börse Hongkong 36,3 Mrd. USD um, noch vor der zweitplatzierten NYSE mit 28,9 Mrd. USD. Das entspricht einem Volu- menanstieg um 174%. Zudem feierte Hong- kong den dritten Rekordjahresumsatz in Folge. Zur Liste hinzu gesellt sich in Bälde auch China National Tobacco: Das Staats- unternehmen ist für 40% der globalen Tabakproduktion verantwortlich und hat damit einen größeren Marktanteil als die fünf nächsten Mitbewerber zusammen. Februar 2019 15

Börsenkandidaten 2019 ff. (Stand: 29.1.2019) Branche Bank Konsortialbanken Dt. Bank Beteiligungsholding Deutsche Bank, Hauck & Aufhäuser, Mainfirst Bank Emittent Postbank Primepulse Proteros reBuy René Lezard Scope Semper idem Underberg SeniVita Social Estate Biotech Onlineshop Mode Ratingagentur Spirituosenhersteller Pflegeimmobilien SHS-Beteiligungsgesellschaft-Tochter MedTech/Life Sciences Signa Sports SIRION Biotech Springer Nature stylefruits Styrolution Swarovski Swyx Takko Telekom Spinoff TF Bank Traton (VW-Tochter) Trelleborg-Vibracoustic Unendo Energia Sporthandel Biotech Medien Onlineshop Kunststoffe Schmuckhersteller Telekommunikation Modediscounter Mobilfunk Fintech Nutzfahrzeuge Antivibrationssysteme Energie Going Public Termin 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff 2019ff k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. ICF, MM Wbrg, DZ Bk k.A. k.A. Deutsche Real Estate Funds Advisor Immobilieninvestor 2020 spätestens Zeithorizont jeweils geschätzt ANZEIGE

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rung liegt bei 40 Mio. bis 60 Mio. USD. Anders in den Hauptmärkten, wo die Plat- zierungsvolumina weltweit etwa zwischen 80 Mio. und 120 Mio. USD und die Marktet Cap bei 300 Mio. bis 400 Mio. USD liegen. Juniormärkte fungieren häufig als erster Zugang zum Kapitalmarkt. Zu einem spä- teren Zeitpunkt können Unternehmen dann, wenn sie sich entsprechend erfolg- reich entwickeln, in den Hauptmarkt wechseln, der einen tendenziell internati- onaleren Investorenzugang bietet. Neues Sprungbrett in Österreichs Kapitalmarkt Vor diesem Hintergrund ist die Einführung des neuen Börsensegments „direct mar- ket plus“ an der Wiener Börse zu begrü- ßen. Als Juniormarkt bietet es Börsen- kandidaten eine größere Auswahl an Bör- sensegmenten sowie insbesondere kleine- ren und mittleren Unternehmen maß- geschneiderte Regularien für den Markt- zugang und für die Zeit nach dem Börsen- gang. Das neue Segment ist eine sogenannte Multilateral Trading Facility und qualifi- ziert sich als „Regulated Unofficial Mar- ket“ mit nicht ganz so hohen regulato- rischen Anforderungen wie in Segmenten, die den Hauptmärkten zuzurechnen sind. Das Segment zielt primär auf kleine und mittlere Unternehmen ab: Es gibt grund- sätzlich keine Mindestanforderungen an die Marktkapitalisierung oder das Platzie- rungsvolumen, wenngleich Investoren, wie bereits erwähnt, oft eine kritische Größe erwarten. Der Zugang zum direct market plus erfordert die Erfüllung ver- gleichsweise geringerer Voraussetzungen und Folgepflichten. So können Unterneh- men, die in diesem Segment notiert sind, weiterhin auf Basis ihrer nationalen Rech- nungslegungsstandards berichten und müssen nicht zwingend – wie im Haupt- markt gefordert – auf IFRS wechseln. Es gelten auch längere Zeiträume für Veröf- fentlichungspflichten. So muss der geprüfte Jahresabschluss samt Lagebericht spätes- tens fünf Monate – anstatt vier Monate – nach Ablauf des Berichtszeitraums veröf- fentlicht werden. Eine Kommunikation in englischer Sprache ist für die jeweiligen Veröffentlichungen zwar keine Anforde- rung, aber dennoch sinnvoll, wenn inter- nationale Investoren angesprochen wer- den sollen. Zudem besteht keine Pflicht, eine Corporate-Governance-Erklärung abzugeben. Grundsätzlich ist nur dann ein Going Public e s r ö B r e n e W © i : o t o F Die Wiener Börse erleichtert mit der Einführung des neuen Börsensegments „direct market plus“ kleinen Unternehmen den Börsengang. Prospekt für die Einbeziehung in den direct market plus erforderlich, wenn ein öffentliches Angebot vorliegt. Neben wei- teren Erleichterungen bietet das neue Segment natürlich eine herausgehobene Bühne für mehr Aufmerksamkeit bei Ana- lysten und Investoren – besonders in der Zeit nach dem Börsengang. Erfolgsfaktoren des IPO-Ökosystems Ein vitales Börsensegment ist ein wich- tiger Teil des jeweiligen IPO-Ökosystems, dessen Erfolg und Nachhaltigkeit von vielen Faktoren abhängen. Neben einem liquiden Handelssystem sind das attraktive potenzielle Börsenkandidaten, die Verfüg- barkeit von relevantem Know-how für den Börsengang und aktive Marktteilnehmer wie Investoren – insbesondere Small- und Mid-Cap-Investoren –, Analysten und deren Coverage, Banken mit Platzierungs- kraft und erfahrene Berater aus verschie- denen Disziplinen. Aber auch eine vitale Aktien- und Eigenkapitalkultur fördern den Erfolg von Börsensegmenten. För- dernd wirkt auch die Möglichkeit, die Börse in Österreich zukünftig wieder mit Inhaberaktien kosteneffizient nutzen zu können. Mit dem Geburtstag des direct market plus und dem erweiterten Segment- angebot an der Wiener Börse haben Börsenaspiranten die Wahl, und es öffnet sich eine weitere Tür in den Kapitalmarkt. Voraussetzung dafür und zugleich wich- tige Faktoren für einen erfolgreichen Börsengang bleiben aus der Sicht von Investoren weiterhin: (1) eine überzeugen- de Unternehmensgeschichte, (2) ein star- kes Managementteam, (3) ein fairer Ange- botspreis, (4) das richtige Timing und zu guter Letzt (5) die frühzeitige Vorberei- tung – kurz IPO Readiness. In den letzten fünf Jahren zählte der Technologiesektor im Kontext Börsengän- ge unter Investoren zu den gefragtesten Branchen. Das Jahr 2018 markiert sogar ein Rekordjahr bei Unicorn-IPOs: 44 junge stark wachsende Unternehmen mit einem Alter von acht bis zehn Jahren platzierten 32,2 Mrd. USD über Börsengänge. Dies zeigt, dass mit steigendem Wettbewerb und aufgrund des Innovationsdrucks durch die Digitalisierung die Verfügbar- keit von Eigenkapital und der Zugang zu externen Investoren für Unternehmen und für Regionen zu strategischen Erfolgs- faktoren geworden sind. Das neue Seg- ment an der Wiener Börse kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten und mit der öffentlichen Aufmerksamkeit und der Aufbruchsstimmung im Zuge der Eröffnung frischen Wind aufs Parkett bringen. Februar 2019 21

F alls Sie jetzt fragen, in wessen Garten diese interessanten Früchtchen ei- gentlich die vergangenen Jahre wuch- sen, so haben Sie durchaus recht: Die IPO- Zitrone vergibt das GoingPublic Magazin nur in geburtenstarken Jahrgängen, will sa- gen, bei drei, fünf oder sechs IPOs (2009, 2008/2013, 2016) entfällt die Preisvergabe mangels Beteiligung. Bei jetzt 19 und damit +75% gegenüber dem Vorjahr ist die Grund- gesamtheit indes wiederum solide genug. Der Kurs ist nur ein Gewicht von mehreren Bevor wir zur Kür des leidlichen Siegers kommen, lassen Sie uns vorwegschicken, dass die Post-IPO-Kursentwicklung natür- lich nicht das einzige Kriterium sein kann. Genau genommen ist es nur eines von vier Kriterien, die wir anlegen. Diese sind sogar unterschiedlich gewichtet und die Kursentwicklung eines Börsendebütanten zumindest nicht übergewichtet. Dass die Performance allein kein Maßstab sein darf, wird schnell klar, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass die Emittenten eines Jahrgangs ja unterschiedlich lange Zeit hatten. So hatte Dermapharm – IPO #1 im letzten Jahr – rund zehneinhalb Monate Zeit, während die DFV Deutsche Familien- versicherung – IPO #19 – nur auf weniger als einen Monat Kursentwicklung zurück- zuschauen vermag. Die anderen drei Kriterien zur Beurtei- lung, welche Frucht am Ende aus dem Mixer kommt, sind deshalb das Timing des IPO-Vorhabens, Kapitalmarktkommu- nikation & Transparenz sowie Vorstellun- Siemens Healthineers (WKN SHL100) Euro 38,00 36,00 34,00 32,00 30,00 Stück 1.250.000 0 LOG Quelle: Tai-Pan - SMA(38):665.739 Mrz 16.03.2018 Mai Jun Jul Aug Sep 218 Kurse Okt Nov Umsatz: Dez 1.550.771 J'19 29.01.2019 Titelthema IPO-Zitrone Abb. 1: IPO-Entwicklung seit 1996 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 153 139 71 27 12 67 44 23 21 6 5 0 15 13 10 10 14 5 6 11 5 3 19 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 Quelle: GoingPublic Research gen & Emissionsbewertung. Letzterer Punkt ist übergewichtet, findet er sich doch mutmaßlich in der späteren Kursent- wicklung ohnehin wieder. Insofern sind die Punkte Emissionsbewertung plus Kursentwicklung zusammengenommen sicherlich einflussreich genug, um unter dem Strich das Zünglein an der Waage zu bilden. Wer zu spät kommt, … kommt ggf. gar nicht! Lassen Sie uns noch einen dezidierteren Blick auf das vergangene Jahr werfen, denn das Drumherum des Rekordjahres hatte doch diverse Makel, die den trügeri- schen Schein etwas dimmten. NFON, STS Group und DFV reüssierten erst mit einem angepassten Emissionskonzept (Bewer- (c) Tai-Pan Kurs:34,26 (-1,06 / -2,99%) tung, Emissionserlöse), und sogar fünf Emittenten beorderten ihr Vorhaben vor- einst zurück in die Schublade. Das meiste davon spielte sich im vierten Quartal ab, als das Kapitalmarktumfeld insgesamt deutlich rauer wurde – bzw. längst war, wie einige erst zu spät bemerkten. Das Timing des Emissionsvorhabens spielt daher eine wichtige Rolle. Fünf Emittenten, namentlich Derma- pharm, Instone Real Estate, STEMMER IMAGING, DWS und Siemens Healthi- neers – bzw. ihre involvierten IPO-Dienst- leister –, bewiesen beim Timing den bes- ten Riecher: gleich das erste Quartal und durch. Bekanntermaßen ist das zweite Quartal das wohlweislich aktivste, da man dort meist mit testierten Geschäftszahlen des Vorjahres auf den Plan und an Investo- ren herantreten kann. Diesem Vorteil steht indes der Malus gegenüber, dass an- dere Emittenten im ersten Quartal bereits sowohl Aufmerksamkeit als auch Investiti- onsgelder abgeschöpft haben könnten. Das waren 2018 immerhin gleich rund 6 Mrd. EUR, die v.a. Siemens Healthineers und DWS auf sich abzuziehen vermoch- ten. Sieg für Hauck & Aufhäuser in der Haltungsnote Einige Worte zur Kursperformance der Emittenten: Berenberg war an vier Emissi- onen beteiligt, die Citigroup ebenfalls, die Commerzbank kam auf drei. Joint Leads werden dabei jeweils jeder Bank zuge- schrieben. Positive Kursentwicklungen der Emittenten bei diesen drei „Lead- Banken“: null. Die Deutsche Bank kommt Februar 2019 23

Tab. 1: IPOs 2018 in Deutschland nach Performance Unternehmen cyan Siemens Healthineers Knorr-Bremse Stemmer Imaging WKN Branche A2E4SV SHL100 KBX100 IT-Sicherheitsspezialist Medizintechnik Bremssysteme A2G9MZ Oberflächeninspektion Deutsche Familienversicherung A2NBVD Insurtech Qingdao Haier Instone Real Estate Dermapharm Serviceware creditshelf A2JM2W Haushaltsgerätehersteller A2JCTW A2GS5D A2G8X3 Immobilien Pharma Software A2LQUA digitale Finanzierung Godewind Immobilien A2G8XX Immobilien NFON DWS capsensixx AKASOL Westwing STS Group Home24 A0N4N5 Telefonsysteme DWS100 Vermögensverwalter A2G9M1 Finanzdienstleistungen A2JNWZ A2N4H0 A1TNU6 A14KEB Batteriesysteme Onlinemöbel Systemlieferant Onlinemöbel Homes & Holiday A2GS5M Ferienimmobilien-Anbieter Quelle: GoingPublic Research, Onvista, Stand 28.1.2019, alle Angaben in EUR Titelthema IPO-Zitrone Datum der Erstnotiz Emissionserlös beim IPO Market Cap Kursperformance seit IPO 28. Mär 16. Mär 12. Okt 27. Feb 04. Dez 24. Okt 15. Feb 09. Feb 20. Apr 25. Jul 05. Apr 11. Mai 23. Mär 21. Jun 28. Jun 09. Okt 01. Jun 15. Jun 06. Jul 32 Mio. 4,2 Mrd. 4,0 Mrd. 102 Mio. 52 Mio. 278 Mio. 428 Mio. 377 Mio. 89 Mio. 16 Mio. 375 Mio. 81 Mio. 1,4 Mrd. 13,6 Mio. 100 Mio. 132 Mio. 55 Mio. 172,5 Mio. 4,4 Mio. 276 Mio. 36,0 Mrd. 13,7 Mrd. 231 Mio. 145 Mio. 5,7 Mrd. 696 Mio. 1.268 Mio. 156 Mio. 83 Mio. 339 Mio. 124 Mio. 4,8 Mrd. 39 Mio. 207 Mio. 333 Mio. 64 Mio. 237 Mio. 10 Mio. 43% 29% 6% 4% -3% -11% -13% -16% -19% -20% -22% -25% -26% -29% -30% -36% -56% -60% -68% MEDIAN 102 Mio. MEDIAN 237 Mio. Ø -20% ANZEIGE Kapitalmarktrecht. Sonst nichts. www.gk-law.de Fondskonzeption Prospektierung KAGB-Beratung Gündel & Katzorke Rechtsanwalts GmbH Theaterplatz 9 37073 Göttingen Tel.: +49 551 789 669-0 Fax: +49 551 789 669-20 E-Mail: info@gk-law.de Internet: www.gk-law.de

Schwerpunktthema FinTech/ICOs/E-Commerce Struktur für reines Fundraising teilweise gar nicht richtig geeignet. Deshalb ist die ICO-Welle mittlerweile wieder am Abflau- en. Wir beobachten hingegen eine neue, zweite Welle, und zwar die der bereits genannten STOs, bei der wir gerade noch am Anfang stehen. Der Security Token ähnelt einem klassischen Asset, wodurch er auch für viele Investoren attraktiv ist. Wir rechnen in diesem Bereich demnach verstärkt mit mehr Investoren in der nächsten Zeit. Jedoch glauben wir auch, dass Utility Token nicht komplett ver- schwinden werden. Für einige Geschäfts- modelle machen diese durchaus Sinn. Dennoch liegt die Zukunft stärker bei den STOs. Dr. Riethmüller: Es gibt ein paar Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit sich eine neue Finanzierungsform nachhaltig eta- blieren kann. Bei der ersten ICO-Welle wurden einige dieser Anforderungen nicht optimal erfüllt. Wichtige Kriterien sind u.a. Governance und Transparenz – vor allem im Sinne von angemessener Trans- parenz hinsichtlich des jeweiligen Finan- zierungsprojekts. Viele der Unternehmen, die einen Token Sale anstreben, müssen diesbezüglich noch einiges nachholen. Hier kann man von Crowdfunding-Platt- formen lernen, die von Anfang an einen viel stärkeren Fokus auf Transparenzricht- linien gelegt haben. Nicht zuletzt deshalb, weil sie auch immer die Interessen der Anleger im Blick hatten, also ihrer Stake- holder auf der anderen Marktseite. Solch eine Entwicklung wird sich mit Sicherheit auch im Token-Bereich langfristig etablie- ren. Bach: Auch ich glaube, dass es ICOs in Zukunft schwer haben werden, vor allem aufgrund der regulatorischen Hürden. Für eine rechtkonforme „Emission“ benötigt man künftig wohl immer einen Token, der zugleich regulatorisch als Wertpapier qualifiziert – diese Anforderung erfüllen aber die allermeisten Utility Token nicht. Wir empfehlen unseren Kunden auch ICOs werden es in Zukunft schwer haben. Ruben Bach Ein Blick in die Runde – im Hintergrund scheint die Deutsche Bank einen Blick auf die Experten werfen zu wollen. deshalb, nur noch ein STO durchzuführen – nicht zuletzt, da die SEC Ende letzten Jahres verlautbaren ließ, dass ICOs wegen zuvor genannter Gründe so gut wie nicht mehr compliant durchführbar sind. Wo liegen überhaupt die Unterschiede zwischen einem klassischen IPO und einem Security Token Sale? Bach: Der Unterschied zum IPO ist, dass Aktien im Rahmen eines Börsengangs in der Regel einem überschaubaren, einge- schränkten Kreis von Investoren angebo- ten werden. STOs ermöglichen hingegen eine stärkere, globale Verbreitung an Investoren, vergleichbar mit einem Crowd- funding-Investment. Crowdfunding 2.0, wenn Sie so wollen. Spannend ist ein STO vor allem auch für technologieaffine, auch börsennotierte Mittelständler, die zwi- schen 5 Mio. und 15 Mio. EUR für Techno- logie- oder Projektfinanzierungen benöti- gen, aber keine geeigneten Investoren fin- den. Durch ein STO kann eine neue und viel breitere, risikobereite, technologiebe- geisterte Investorengruppe angesprochen werden. Zudem rücken die Entwicklung der Vertriebsstrategie und das Branding in den Vordergrund. Beides gibt es beim STO sozusagen umsonst dazu. Dr. Riethmüller: Die zentrale Herausforde- rung beim Token Sale in Abgrenzung zu klassischen Finanzierungsmethoden be- steht nach wie vor in der rechtlichen Handhabe. Die spannende Frage in Deutschland ist momentan, welche recht- lichen Strukturen es ohne vorherigen Eingriff des Gesetzgebers heute schon zulassen, Eigentum auf der Blockchain zu übertragen. Diese Frage stellt sich etwa sowohl in Bezug auf Immobilieneigentum als auch in Bezug auf Wertpapiere. In beiden Bereichen beruhen die rechtlichen Regelungen, die heute gültig sind, auf historischen Entwicklungen, die die Digi- talisierung noch nicht berücksichtigen konnten. Deswegen suchen viele Markt- teilnehmer nach Ausweichmöglichkeiten. Ein Beispiel ist die virtuelle Beteiligung, die in einem Token verbrieft werden soll. Qualitativ, das heißt von der Rechtsstel- lung des Investors her gedacht, ist der Erwerb einer virtuellen Beteiligung aber definitiv etwas anderes als der Erwerb einer Aktie. Es gibt aktuell Bemühungen seitens des Gesetzgebers, einen verläss- lichen rechtlichen Rahmen für Transak- tionen zu schaffen, durch die „echtes“ Eigentum übertragen werden kann. Ich weiß außerdem von der Emission eines ersten Security Token, die in Deutschland im bestehenden Rechtsrahmen realisiert worden ist. Diese wird demnächst öffent- lich werden. Duttlinger: Durch Automatisierung und Standardisierung kann man die Kosten eines Token Sale im Vergleich zum IPO außerdem noch deutlich senken. Wenn die Prozesse eines STOs künftig noch stär- ker digitalisiert werden, kann auch das Fundraising effizienter werden als bei einem klassischen IPO. Jedoch sollte man Februar 2019 27

Schwerpunktthema FinTech/ICOs/E-Commerce ren sollten. Dies ist eine der zentralen Auf- gaben der etablierten Börsenplätze und sollte es auch künftig sein. May: In der Schweiz und in UK kann das Aktienregister bereits auf die Blockchain übertragen werden; die Regulatorik ist demnach anders als bei uns. Das ist auch der Grund dafür, dass so viele Unterneh- men, die einen Token Sale hierzulande planen, in der Pipeline feststecken. Sobald es EU-weit einen regulatorischen Rahmen gibt, wird sich dies aber sicherlich ändern und wir werden verstärkte STO-Aktivitä- ten am Markt sehen. Welche Rolle werden klassische Finanz- intermediäre wie Banken künftig spielen im digitalen, automatisierten Zeitalter? Werden sie durch Blockchain & Co. irgendwann überflüssig werden? Kütt: Die derzeitigen Strukturen, wie wir sie im Finanzbereich kennen, werden sich gravierend verändern. Jedoch werden sich die Finanzintermediäre nicht kom- plett auflösen. Durch die Entwicklung von Kryptowährungen haben wir aber ein neues Werkzeug gewonnen, das die beste- henden Strukturen grundlegend disrup- tieren wird – das übersteigt aber derzeit noch unsere Vorstellungskraft. Vor 20 Jah- ren konnte sich noch keiner vorstellen, dass wir über Social-Media-Plattformen wie z.B. Instagram Informationen austau- schen können. Die aktuellen Strukturen, die derzeit den Kapitalmarkt beherrschen, sind meiner Meinung nach nicht mehr zeit- gemäß. Deshalb wird sich da in den nächs- ten Jahren enorm viel wandeln, und das in einer rasanten Geschwindigkeit. Die derzeitigen Struk- turen, wie wir sie im Finanzbereich kennen, werden sich gravierend verändern. Veronika Kütt Bach: Da stimme ich Ihnen 100%ig zu. Der Technologietrend Peer-to-Peer-Netzwerke in Verbindung mit der Blockchain-Techno- logie wird langfristig dazu führen, dass die Heiko C. Frantzen empfiehlt den Börsenbetreibern, sich unter anderem zeitnah um z.B. eine neue Indexfamilie zu digitalen Assets zu kümmern. Die alte und die neue Welt werden noch lange neben einander existieren. Ruben Bach Banken sich zumindest teilweise dezen- tralisiert aufstellen werden. Technologisch ist eine solche Entwicklung durchaus machbar. Schwieriger sieht die regulato- rische Frage aus: Hier herrscht aktuell eine gewisse Unsicherheit. Wie lange die regulatorische Ausgestaltung noch dau- ern wird, kann demnach keiner vorher- sagen. Trotz allem denke ich, dass die alte und die neue Welt noch lange Zeit neben- einander existieren werden – so wie das Internet, der Fernseher und das Telefon auch immer noch jeweils eine gleichwer- tige Daseinsberechtigung haben. May: Wir sehen derzeit eine bedeutende Entwicklung, und zwar die vom zentralen ins dezentrale Ökosystem. Ich glaube aber nicht, dass die klassischen Banken oder Börsen komplett verschwinden werden. Wahrscheinlich werden sich beide Öko- systeme irgendwo in der Mitte treffen. Eta- blierte Banken müssen aber trotzdem ihr Geschäftsmodell langfristig überdenken, um am Markt mithalten zu können. Frantzen: Für etablierte Banken und klas- sische Intermediäre kann die fortschrei- tende Digitalisierung auch eine Art Push- Faktor sein, der die Innovation voran- treibt. Demnach muss es nicht zwangs- läufig sein, dass diese klassischen Inter- mediäre auf der Strecke bleiben, die Digitalisierung sollte eher als Chance gesehen werden. Ein wichtiger Punkt ist auch der Aspekt des Datenschutzes. Hier müssen noch viel stärkere Sicherheits- systeme greifen, damit die neuen digitalen Systeme für den Endnutzer eine Vertrau- ensbasis schaffen. Vor nicht allzu langer Zeit gab es immer wieder öffentliche Diskussionen darüber, dass etablierte Banken mit jungen, inno- vativen Fintechs in starke Konkurrenz treten. Haben sich die beiden mittler- weile etwas stärker angenähert? Duttlinger: Auf jeden Fall. Ich als Fintech- unternehmer kann bestätigen, dass die Kooperation zwischen Start-ups und Ban- ken bislang in vielen Fällen wohl gut funk- tioniert. Vor ein paar Jahren herrschte in der Tat noch die Vorstellung davon, dass beide sich hartnäckig bekriegen werden. Aber eigentlich ist genau das Gegenteil eingetreten. May: Die großen Banken sind sehr stark an neuen disruptiven Themen interessiert und kennen sich mittlerweile auch sehr gut damit aus. in deutschen Instituten, stockt allerdings die In vielen, speziell Februar 2019 29

Schwerpunktthema FinTech/ICOs/E-Commerce Community arbeitet daran. Deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass sich im Bereich der Kryptowährungen auf lange Sicht wieder etwas Neues ergeben wird, etwas mit deutlich mehr Potenzial. May: Ich habe die Beobachtung gemacht, dass sich bereits eine Minderheit an Inves- toren komplett aus dem Kryptobereich verabschiedet hat. Was wir jedoch auch feststellen, ist, dass unter den neuen, jün- geren Marktteilnehmern ein grundlegend anderes Mindset herrscht. Viele Krypto- verfechter sind bereits gedanklich mit dem dezentralen System verschmolzen und wollen z.B. gar keine Intermediäre mehr an Bord haben, sondern alles autark aufbauen. Um diese Marktteilnehmer lang- fristig einzubinden, benötigen wir auf jeden Fall weitere Innovationen im Öko- system. Ich bin mir allerdings sicher, dass diese kommen werden. Kryptowährungen werden demnach nicht komplett ver- schwinden. Ruben Bach wirft die interessante Frage auf, wo und wann Big Player wie Facebook oder Google künftig im Bereich Kryptowährungen mitzumischen beabsichtigen. Kütt: Was den Bitcoin betrifft, bin ich der Meinung, dass er trotz der jüngsten Kurs- verluste alles andere als tot ist. Der Bitcoin ist das einzige IT-System, das noch nie gehackt wurde und demnach in seiner Form genial ist. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass sich in Zukunft ein paralleles Währungssystem entwickeln wird, das nicht durch eine Zentralbank und unabhängig vom Staat gesteuert wird. Als im 18. Jahrhundert die Kirche vom Kryptowährungen wer- den nicht komplett ver- schwinden. Christopher May Veronika Kütt hält die Etablierung eines parallelen Währungssystems auf Basis von Kryptowährungen für durchaus realistisch. Staat gelöst wurde, war man auch zu- nächst skeptisch und konnte sich dies nicht vorstellen. Mittlerweile ist ein säku- larisierter Staat eine Selbstverständlich- keit für uns alle in der westlichen Welt. Es werden sich zunehmend Peer-to-Peer- Systeme entwickeln, die ohne Bargeld und auf einer Vertrauensbasis abgewickelt wer- den können. In Zeiten zunehmender Über- wachung – man denke nur an das Social Scoring in China – ist Vertrauen umso wich- tiger geworden. In der Finanz industrie wird sich mit Sicherheit also noch viel ent- wickeln, was bislang noch völlig außerhalb unserer Vorstellungskraft liegt. Frantzen: Hier muss man vor allem auch den internationalen Blick behalten. Argen- tinien und Afrika etwa haben in den letzten Jahren eine enorme disruptive Entwicklung durchgemacht, die auf einer ganz anderen Grundlage basiert als bei uns – besonders, was die Einstellung zu Zentralbanken und Währungen betrifft. Themen wie Krypto-Assets können allein schon deshalb einfach nicht mehr weg- gedacht werden. Eine visionäre Frage zum Schluss: Wie könnte der Finanzplatz 2039 aussehen? Wird es überhaupt noch Banken oder echtes Geld geben – oder nur noch Kryptowährungen und Blockchain? Dr. Riethmüller: Es wird immer Dinge geben, die sich nicht verändern werden – auch 2039 noch. So wird es mit Sicherheit Februar 2019 31

Die Kapitalmärkte im Blick. Februar 2019 – 12,50 EUR (D) – www.goingpublic.de Feb Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen Das Kapitalmarktmagazin GoingPublic Magazin Jetzt abonnieren! www.goingpublic.de/abo IPO-Zitrone 2018 rroonneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee 2222222222222222222222222222222222222222222222222222222000000000111111111111111111111111111111111111888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888 Süßes und Saures für Investoren – SaSaurururesessssssss ffffffürrr IIIIIIIIInvnnnvvvvnvvvvvvvvnvnvnvnvvveseseseseseseseseeseseseseseseseseseseseseseesesseeeeessesesseseeeesseeseseessessseseeesssseestotototototototototototototototototototototottotottotototttotttootottotototottttoooooooooottooooorrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrennnnnnnnnnnnenenenennneeeeneeennnnneeeeeeennnnnnnennnnnnnnnnnnnnnnnnneneeneneneenneeeeeeeeeeennnnnnneeennenennnnnnnnnenennneenennnnnnnnnnennnnnnnnnnneeeennnnennnnnnnnnn –––––––––––––––––– enenensttstleeeeeeeeeeeeeeleeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeisteeeeeeeeerrrrrr und IPO-Dienstleister Finanzierung goes digital Intelligenz auf vier Rädern z auf vierr Räddddddddddddddddddddddddeeeereeeeee n Vom Aussterben bedroht? VVomomom AusAuAuAuAusAussusAusAussAusAAussAAussAAuAAuAuuuuusAAuAAuuuuAAAuAAuuuuusAAuAuuuuAuusAuAuuAAAuusster VVVV hhhhhhhhoht?hoht?oht?oht?oht?hhhhhohooht?ohoht?ooohtohhtht?ht?oohhhoht?ht?tohhhht??????hthhhthtt???????hththtt???????hthhthhhhhttt???t??ohhhhhhtt????? sterberbeeeeeerbeeerrrbbererrrrbbberbeeeeerberrrrrerrrerberbeerbererrrrbeeerbebbbbeberbrrrbbbbeerrrrbbbbbbbeerberrrbbbbeenn bedr sterbe sterbe stesterbe sterbe sterbeerbe n bedr n bedrbedr ben beddddddddedd n bedrr n bedrredddddddddddrr nn bedreddddddddd nn ben ben bn bnn bn bebebn bbebed n bedbed nnnnn bben beebenn bed n bed n bedbedeeeeee r n bedrdd n ben bb dd n eebeeddddreeeeed Perspektiven für Finanzbranche paragon, KI und I und Der Inhaberaktie geht D ID ID IDDer Inn Der Inh bbh bh bhabbera ktie g hhthttththhttehhteht haberakk ikktikttitiktiktie g und Mittelstand die Mobilität ät es an den Kragen es an es an den Kr den Kragenagen © psdesign1 / – stock.adobe.com

Schwerpunktthema FinTech/ICOs/E-Commerce Beginn des Jahres haben erste Krypto- börsen begonnen, Dienstleistungen (z.B. Verwahrung, Listung, Due Diligence) im Zusammenhang mit Security Token anzu- bieten. Auch regulierte Wertpapierbörsen wie die Börse Stuttgart streben noch in diesem Jahr einen Handel mit Security Token an. Zudem sollen auf Wertpapier- börsen in Malta oder Liechtenstein in wenigen Monaten erste STOs möglich sein. Dementsprechend können Wert- papiere in absehbarer Zeit nach malte- sischem und liechtensteinischem Recht digital emittiert und gehandelt werden. Es ist folglich bereits erkennbar, dass STOs eine neue Form der Unternehmensfinan- zierung werden dürften. Und die Tendenz ist weiter steigend: Für Ende des Jahres kündigen immer mehr Börsen an, in den STO-Bereich einzusteigen. Gleichzeitig planen bereits jetzt unzählige Start-ups die Platzierung eines eigenen STOs. Bewegung am Markt Derzeit gibt es gerade in Europa interes- sante Aktivitäten im Bereich der Security Token. AZHOS etwa ist ein Start-up im Bereich der Supply-Chain-Finanzierung. In enger Zusammenarbeit mit dem Mittel- ständler Orbit Logistics wird hier mithilfe blockchainbasierter „Proofs of Existence“ von Spezialchemikalien in den Lagern von Industriekonzernen die Liquidität der Derzeit gibt es gerade in Europa interessante Aktivitäten im Bereich der Security Token. m o c . e b o d a . k c o t s – k a e r g © j : o t o F beteiligten Unternehmen optimiert. Nen- nenswert ist außerdem das in Tel Aviv ansässige Unternehmen Eco Wave Power, ebenfalls aus dem Bereich der erneuer- baren Energien. Das innovative Start-up plant und entwickelt weltweite Wellen- energieprojekte. Eine bereits erfolgreich in Betrieb genommene Anlage ist das Kraftwerk an der Küste von Gibraltar, welches unter anderem vom EU European Regional Development Fund gefördert wird. Mit dem Projekt Eco Wave Coin, einem ebenfalls in Gibraltar lokalisierten Security Token, werden hier weitere Energieprojektvorhaben finanziert. Die Herausforderungen sind vielfältig: angefangen beim Wertpapierprospekt über die Ausgestaltung der regulato- rischen Know-your-Customer-Anforderun- gen bis hin zu den speziellen Ausge- staltungen der Smart Contracts. Eine Technologieplattform ist erforderlich, die einen reibungslosen Onboarding-Prozess ermöglicht und mehrere Jurisdiktionen unterstützt. Für eine möglichst automa- tisierte Abwicklung sowie zur Einhaltung der Anti-Geldwäsche-Bestimmungen wer- den digitale Authentifizierungsprovider eingebunden. Nur so können ICOs – als STOs – mit geltendem Kapitalmarktrecht vereinbart werden. Der erste Hype rund um Krypto- währungen und Blockchain ist nun (glück- licherweise) verflogen. Nun liegt der Fokus auf der produktiven Weiterentwicklung und Anwendung der Blockchain-Technolo- gie für konkrete Use Cases. Die Technolo- gie hat aktuell eine Marktdurchdringung von weniger als 1%. Allerdings wird sich die Technologie in den nächsten zehn bis 15 Jahren bei verschiedenen Arten von Finanztransaktionen durchsetzen. Security Token sind eine wichtige Inno- vation, die Wertpapieremissionen und die Unternehmensfinanzierung für Start-ups auf den Kopf stellen könnten. Aufgrund der steigenden Anzahl von Börsen, die Security-Token-Dienstleistungen anbieten, werden das Angebot und die Professio- nalisierung stetig steigen. In diesen Wochen kann man beobachten, wie STOs Realität werden. Februar 2019 35

Auch weil es noch an einer klaren Vision für eine notwendige Regulierung mangelt? Nicht nur wir, aber jedenfalls auch wir gehen heute stark davon aus, dass sich Krypto-Assets über kurz oder lang mit einem eigenen Passus im KWG [Kredit- wesengesetz] wiederfinden werden, um regulatorisch Klarheit zu schaffen. Da wären sie meines Erachtens auch richtig aufgehoben. Die bisherige Verwaltungs- praxis der BaFin, die Kryptowährungen als Rechnungseinheiten einordnet, hat das Berliner Kammergericht ja gerade mit klaren Worten als rechtswidrig bewertet. Insofern besteht hier jetzt Handlungs- bedarf seitens des Gesetzgebers. Wir begrüßen aber grundsätzlich eine Regu- lierung, da sie für mehr Sicherheit in der Branche sorgt und Verbraucher besser vor Betrugsmodellen schützt. Und was sagen Sie persönlich zum Bit- coin-Kurs? Da muss ich etwas ausholen. Die bisheri- gen Höchststände bei knapp 20.000 USD im vorletzten Jahr waren natürlich einzig dem damaligen Hype um neue, interessan- te digitale Währungen geschuldet. Aktuell steht der Kurs bei etwas über 3.600 USD. Wird der Bitcoin deshalb wieder Richtung weniger Dollar wie bei seiner Geburt vor etwas mehr als genau einem Jahrzehnt ab- tauchen? Nun, das denke ich nicht. Von den 21 Mio. möglichen Bitcoins sind der- zeit rund 17,5 Mio. geschürft, also rund 80%. Wenn man es sich richtig überlegt, müsste der Bitcoin dem Kursverlauf der Schwerpunktthema FinTech/ICOs/E-Commerce Bitcoin Group SE (WKN A1TNV9) Euro 50,00 20,00 10,00 5,00 Stück 50.000 0 LOG Quelle: Tai-Pan (c) Tai-Pan Kurs:19,20 (-0,03 / -0,16%) - SMA(38):13.297 2016 04.01.2016 2017 2018 780 Kurse Umsatz: 2.208 2019 29.01.2019 weltbekanntesten und ältesten Währung überhaupt folgen: Gold. Genau wie bei Edelmetallen wird Inflation nicht in den Bitcoin weitergereicht, also bleibt das An- gebot knapp, auf jeden Fall aber begrenzt. Eben mit einem Cap bei 21 Mio. Bitcoins. Der Schub beim Goldkurs in der Neuzeit kam übrigens, als der erste Gold-ETF auf- gelegt war. Ein solcher Fonds wird – heute, morgen oder übermorgen – auch beim Bit- coin folgen. Kann auf Ihrer Plattform eigentlich jeder Bitcoins handeln? Ja, das ist klassisches Peer-to-Peer- Geschäft für jedermann. Wir sind ein reiner Marktplatz für den Handel mit Crypto Assets. Eine Besonderheit kommt bei uns hinzu, wenn der Käufer über ein Konto bei der Fidor Bank verfügt – dann lässt sich die Möglichkeit des sogenann- ten Expresshandels nutzen, was einem Echtzeithandel gleichkommt. Also eigentlich alles wie beim Aktien- handel? Nicht ganz. Man muss sich das eher wie bei einem eBay-Geschäft vorstellen: Je- mand stellt ein Handelsgut, in unserem Fall eine Anzahl Kryptowährung, zu einem definierten Preis ein und der Handelspart- ner nimmt das Angebot an. Nur dass auf ANZEIGE

Schwerpunktthema FinTech/ICOs/E-Commerce schäftsanteilen. Letztlich reden wir von einem Derivat auf Wertpapiere oder Ge- schäftsanteile. Wo sehen Sie dann, um daran anzuknüp- fen, die Zukunft der Blockchain-Techno- logie oder von ICOs und Token Offerings? Bezüglich der Blockchain wird es in der Wirtschaft viele Anwendungsmöglichkei- ten geben, die wir heute noch gar nicht be- nennen können. Start-ups, die hier auf das richtige Pferd setzen, werden sicherlich ein lukratives Geschäft machen können. Wie immer werden aber 90% bis 95% auf der Strecke bleiben und sich nur ganz we- nige etablieren oder durchsetzen. Alte „Alte Wirtschaftszweige werden Jobs verlieren, dafür entstehen an anderer Stelle neue. Wirtschaftszweige werden Jobs verlieren, dafür entstehen an anderer Stelle neue. Das ist bei der Einführung einer neuen Technologie gang und gäbe. Die zwischen- zeitliche Aufbruchsstimmung bei Token Offerings wird nicht allzu lange halten, wenn wie besprochen erst einmal die Regulierung nachgekommen ist. Krypto- währungen indes dürften ihren Platz und Stellenwert finden – sei es als Währungs- alternative oder als Investmentdiversifi- kation. Herr Bodewein, dann erst einmal vielen Dank. Über Ihren Geschäftsansatz und die Prognosen sprechen wir sicherlich nicht zum letzten Male. Das Interview führte Falko Bozicevic. ANZEIGE

Schwerpunktthema FinTech/ICOs/E-Commerce einem Börsengang ebenfalls zur Verfü- gung. Das reduziert die Komplexität und Kosten für den Wertpapierprospekt, wie er bei einem IPO gefordert wird, signifi- kant – dies gilt natürlich besonders, wenn der Prospekt bereits im Zuge einer frühe- ren Crowdlending-Kampagne erstellt und digitalisiert abgebildet wurde. Fazit Die Bedeutung einer solchen Crowdlen- ding-Unternehmensfinanzierung als Bin- deglied zwischen Mittelständlern und Kapitalmarkt wird nicht zuletzt auch an der Kooperation von Finnest mit der Börse in Wien deutlich. „Die Wiener Börse be- grüßt Fintechlösungen für die Finanzie- rung des österreichischen Mittelstandes. Diese Innovation stärkt die Anlegerkultur in Österreich und bereitet Unternehmen optimal auf ein mögliches Aktien- oder Anleihelisting an der Börse vor“, weiß uns Henriette Lininger, Head of Issuers an der Wiener Börse, zu berichten. Finnest.com wurde von der Wiener Börse als soge- nannter Direct Funding Partner ausge- m o c . t s e n n i f . w w w © : o t o F wählt. Das heißt, die Plattform schafft digital die Voraussetzung dafür, dass die besten mittelständischen Unternehmen einfach und rasch den nächsten Schritt in der Unternehmensfinanzierungskette ge- hen können. Den dafür notwendigen Marktplatz bietet das neu geschaffene Marktsegment „direct market plus“. Es wurde am 21. Januar feierlich eröffnet, acht Emittenten starteten zeitgleich – teil- weise mit Dual Listing, teilweise mit origi- närem: ein weiterer Schritt in Richtung Professionalisierung der Unternehmensfi- nanzierung im Mittelstand. ANZEIGE Handelsblatt Jahrestagung Restrukturierung 7. bis 9. Mai 2019, Frankfurt/Main Zeit für mutige Restrukturierung. 3 Tage, 50+ Referenten, 350+ Teilnehmer. Seien Sie dabei und lassen Sie sich von den Besten der Branche inspirieren. Jetzt anmelden: handelsblatt-restrukturierung.de 0211 88737–522 Mit freundlicher Unterstützung von:

Schwerpunktthema FinTech/ICOs/E-Commerce innen leben, muss auch nach außen getra- gen werden. So schaffen wir nicht zuletzt für unsere Investoren ein großes Identi- fikationsmerkmal. Wo wir beim Stichwort Digitalisierung sind: Wie hoch schätzen Sie die Bedeutung von Digitalisierung im deutschen Mittel- stand und in der Finanzbranche ein? Dr. Thabe: Meiner Meinung nach ist der deutsche Mittelstand in Sachen Digitali- sierung schon um einiges weiter als die Finanzbranche. Besonders weil Industrie 4.0 schon relativ lange ein Thema in der mittelständischen Unternehmenskultur ist und sich diese somit schon eine Weile mit der Thematik beschäftigen mussten. Die meisten KMU haben einen guten digi- talen Datenbestand auf ihrer Produktions- seite. Wo es allerdings noch Aufholbedarf gibt: im Finanzierungsbereich. Hier findet vieles tatsächlich noch analog statt, wie z.B. der klassische Gang zur Hausbank, um einen Kredit zu beantragen. Wir sind aber überzeugt, dass auch der Finanz- sektor immer digitaler wird und sich in den nächsten Jahren einiges beschleuni- gen wird in der Hinsicht. Diesen Trend wollen wir mitbestimmen. Wieso herrscht denn ausgerechnet in der Finanzbranche noch so viel Nachhol- bedarf beim Thema Digitalisierung? Dr. Thabe: Die Finanzbranche ist ein regu- liertes Business per se. Wegen der Finanz- krise vor rund zehn Jahren ist der Sektor dann noch stärker reguliert worden, wodurch sich gewisse digitale Prozesse eben auch langsamer entwickelt haben, da der Fokus auf andere Themen gelegt wurde. Jedoch sieht man auch, dass sich hier zuletzt einiges getan hat. Brügmann: Zudem darf man auch nicht vergessen, dass wir jahrzehntelang eine Zinskurve hatten, die es den Banken er- laubte, viel Geld zu verdienen. Deshalb war der Fokus vieler Banken nicht so sehr darauf gerichtet, auf Digitalisierung zu Dr. Thabe: Unsere Investoren sind nicht nur auf Deutschland beschränkt. Im Rahmen des Börsengangs haben wir Investorentermine nicht nur in Deutsch- land, sondern auch vermehrt in Groß- britannien und der Schweiz wahrgenom- men. Ein Großteil der Investoren kommt demnach aus dieser Region. Besonders im angelsächsischen Raum stößt unser Geschäftsmodell auf viel Zuspruch, nicht zuletzt da der Fintechmarkt speziell in London um einiges stärker entwickelt ist als hierzulande. Mit der Crowdlending- Plattform Funding Circle ist kurz nach uns ein Unternehmen mit vergleichbarem Geschäftsmodell in UK an die Börse gegangen. Demnach kennen die britischen Investoren sich bereits sehr gut aus mit solchen Themen, wie wir sie verfolgen. Brügmann: Hierbei gilt es zu beachten, dass die Ziele Erhöhung der Liquidität und Erhöhung der Qualität der Investoren- basis nicht immer komplementär sind. Natürlich will man als Unternehmen hoch- qualitative Investoren finden, die auch bereit sind, die Aktie für einen längeren Zeitraum zu halten. Dadurch erhöht sich aber nicht unbedingt die Liquidität. Von daher ist es umso wichtiger, eine Balance zu finden und einen gesunden Mix an Investoren mit an Bord zu haben. Beson- ders für Retail-Investoren versuchen wir, ein Investment in unsere Aktie so attraktiv wie möglich zu gestalten. Teil unserer Strategie ist es, mit Investmentbanken zusammenzuarbeiten, um die Liquidität der Aktie zu steigern, was sich wiederum positiv auf die Transaktionskosten aus- wirkt. Sie haben jüngst bei Kreditanfragen die 1-Mrd.-EUR-Marke geknackt. Welche weiteren Ziele verfolgen Sie noch in nächster Zeit? Dr. Thabe: Wir wollen unser Kerngeschäft noch weiter ausbauen. An den jüngsten erfreulichen Zahlen sehen wir, dass der Markt riesig ist und es dort noch unheim- lich viel Potenzial gibt. Ein Ziel ist u.a., unsere User Experience noch effizienter und schneller zu gestalten, damit der Endnutzer es künftig auf unserer Platt- form noch leichter haben wird. Das Thema Digitalisierung ist und bleibt also der Kern unseres Geschäftsmodells. Brügmann: Genau diese Digitalisierungs- strategie lässt sich auch eins zu eins in die Equity Story einfügen. Das, was wir nach creditshelf (WKN A2LQUA) Euro 80,00 75,00 70,00 65,00 60,00 Stück 1.000 0 LOG (c) Tai-Pan Kurs:66,58 (0,58 / 0,88%) - SMA(38):1.371 Jul 25.07.2018 Sep Okt Nov 128 Kurse Umsatz: 900 Dez J'19 29.01.2019 Quelle: Tai-Pan setzen. In Zeiten, in denen es aber schwie- riger wird, gewisse Erträge zu erzielen, ist der Druck größer, auf neue, innovative Geschäftsmodelle zu fokussieren. Provokant gefragt: Werden denn Finanz- intermediäre, wie z.B. Banken oder die Börse, im digitalen Zeitalter irgendwann überflüssig? Dr. Thabe: Ich bin überzeugt davon, dass dies nicht der Fall sein wird. An digitalen Plattformen wie unserer wird deutlich, dass dies nur durch Kooperationen mit Banken funktioniert. Wir denken somit auch, dass der Schwerpunkt künftig auf dem kooperativen Modell zwischen klassi- schen Intermediären und jungen, innovati- ven Fintechs liegen wird. Natürlich glaube ich aber auch, dass sich das Bankgeschäft in den nächsten Jahren noch mal grund- legend wandeln wird. Besonders wenn der nächste Generationswechsel eintritt, wird hier noch mal einiges passieren. Brügmann: Hier ist wieder das Stichwort Regulierung ein wichtiger Punkt. Regulie- rung ist gut und wichtig – die Finanzbranche kann nicht ohne sie auskommen. Um diese aber stemmen zu können, braucht es ein skalierbares Geschäftsmodell. Man benö- tigt also genau dafür die Big Player, die auch in der Lage sind, die Regulierungs- anforderungen zu meistern. Deshalb sind Plattformen umso wichtiger, in denen sowohl große Marktteilnehmer als auch kleinere technologieaffine Unternehmen Hand in Hand gehen und sich gegenseitig ergänzen und unterstützen, z.B. bei Regu- lierungsangelegenheiten. Herr Dr. Thabe, Herr Brügmann, vielen Dank für das spannende Gespräch. Das Interview führte Svenja Liebig. Februar 2019 43

Investoren analysiert, nach denen diese im Rahmen ihrer Proxy Guidelines auf Hauptversammlungen ihr Placet zur Vor- standsvergütung geben oder verweigern (siehe Download-Link am Ende des Beitrags). Das überraschende Fazit: Einige Inves- toren verfügen nicht über entsprechende Abstimmungsrichtlinien, sondern gehen völlig erratisch vor; andere Richtlinien geben häufig keine Orientierung für die ge- zielte Gestaltung von Vorstandsvergütung. Von den 40 Top-Investoren veröffent- lichen nur 36 Abstimmungsrichtlinien mit ihren Anforderungen an die Aus- gestaltung und Veröffentlichung der Vorstandsvergütung. Vier Investoren veröffentlichen keine (eigenen) Abstim- mungsrichtlinien. Bei 70% der Abstimmungsrichtlinien mangelt es an detaillierten und hand- lungsleitenden Angaben zur Ausgestal- tung von Vorstandsvergütung. Kaum ein Fünftel der betrachteten Investoren stellt belastbare Vorgaben zu den Kriterien Erfolgsmessung und Aktienkultur zur Verfügung. Die Rangreihe der professionellsten Vorgaben führt der US-Pensionsfonds CalPERS an. Dessen Abstimmungs- richtlinien überzeugen in Sachen Trans- parenz und Kommunikation und bieten eine detaillierte Anleitung, wie Vor- standsvergütung sowie deren Ausweis gestaltet sein sollten. Zu den Schlusslichtern im Ranking gehört mit Vanguard die zweitgrößte Investorengruppe im DAX. Deren Anforderungen sind für Unternehmen in fast keinem Bewertungsbereich nutz- bar. Ihre Proxy Guidelines Von den deutschen Investoren erziel- ten DWS und AGI die besten Bewertun- gen. liegen hinsichtlich Transparenz und Kommu- nikation auf Spitzenniveau. Es mangelt aber an Angaben für eine zweifelsfreie Gestaltung von Vorstandsvergütung. Fazit Die Studienergebnisse unterstreichen, dass Investoren von Unternehmen erwar- ten, ihren Vorstellungen zu folgen, ohne dass diese hinreichend transparent sind. Der damit verbundene Mangel an Kontrolle ist gefährlich: Wenn Investoren Unternehmen hin- sichtlich der Kriterien im Unklaren lassen, gewinnen sie Spielraum, die Vorstandsvergütung aus jeder beliebi- gen Ecke heraus anzugreifen. Damit können sie erheblichen Druck auf andere Managementthemen ausüben. Wer die Mittel seiner Kapitalgeber investiert, trägt diesen gegenüber eine fiduziarische Verantwortung. Kapital- geber sollten dann auch nachvollzie- hen können, nach welchen Maßstäben dieser Verantwortung entsprochen wird. Bei intransparenten Abstimmungs- richtlinien fehlt dieser Maßstab. Orientierung zu diesen Fragen können die von namhaften Aufsichtsratsvorsitzen- den, institutionellen Investoren, Wissen- schaftlern und Corporate-Governance- Experten erarbeiteten Leitlinien für eine nachhaltige Vorstandsvergütung geben. Sie unterstützen Unternehmen dabei, ihre Vorstandsvergütung nachhaltig an den Interessen aller Stakeholder auszurichten und sich rechtzeitig und fortlaufend auf die Anforderungen von Investoren einzu- stellen. Neben einem Mehr an Transparenz muss die bevorstehende weitere Verlage- rung von Kompetenzen in der Vorstands- vergütung hin zu Investoren durch eine deutlich erhöhte Transparenz und damit externe Überprüfbarkeit des Handelns von Investoren und Stimmrechtsberatern begleitet werden – idealerweise in Form eines Stewardship Code für verantwor- tungsvolles in Deutschland. Dessen Erarbeitung und Überwachung soll- te einer gesellschaftlich breit ver ankerten Expertengruppe übertragen werden. Investieren Die Studie „Vorstandsvergütung als Herausforderung für Investoren“ als PDF zum Download: http://gp-mag.de/dirkhkp Being Public Regionalkreistreffen: Regionalkreis West 04.02.2019 (Düsseldorf) Regionalkreis München 13.02.2019 (München) Aus- und Weiterbildung: CIRO – Certified Investor Relations Officer 2019, 5.4.2019–11.1.2020 (FFM) Schreiben für den Kapitalmarkt 21./22.5.2019 (FFM) Kompaktkurs Investor Relations 18./19.6.2019 (FFM) Investor Relations Assistenz– Fit for the Job, 27./28.6.2019 (FFM) Kompaktkurs Investor Relations 3./4.9.2019 (FFM) Kompaktkurs Investor Relations 3./4.12.2019 (FFM) Investor Relations Assistenz – Fit for the Job, 12./13.12.2019 (FFM) Sonstige Veranstaltungen: Mitgliederversammlung Frühjahr 2019, 7./8.3.2019 (Leverkusen) MDAX-Round Table 7.3.2019 (Leverkusen) 22. DIRK-Konferenz 3./4.6.2019 (FFM) CIRO-Alumni-Workshop 3.6.2019 (FFM) IRA-Alumni-Workshop 3.6.2019 (FFM) MDAX-Round Table 3.6.2019 (FFM) Interessenten erhalten weitere Infor- mationen unter www.dirk.org/termine Kontakt: DIRK – Deutscher Investor Relations Verband Reuterweg 81 60323 Frankfurt T. +49 (0) 69.9590-9490, F. -94999 info@dirk.org, www.dirk.org Februar 2019 45

verlust seiner Geschichte. Schon ein Jahr später konnte der Verlust jedoch wieder wettgemacht werden, der Kunde hatte das „Reinheitsgebot“ angenommen. In den folgenden Jahren stellte FRoSTA seine Herstellungsprozesse weiter um, sodass auch Verpackung und Produktion nachhaltigen Kriterien folgten. In seinen Zuliefererländern engagiert sich FRoSTA zudem für bessere Lebens- und Arbeits- bedingungen und spendet jedes Jahr 2% seiner Dividendensumme, um soziale Projekte zu fördern. So wurde FRoSTA 2012 und 2017 schließlich auch mit dem Deutschen als „Nachhaltigste Marke“ ausgezeichnet. Nachhaltigkeitspreis Geschäftsentwicklung In den Jahren nach Einführung des Reinheitsgebots bis 2009 stieg der Umsatz kontinuierlich von 262 Mio. auf 411 Mio. EUR an, stagnierte aber von 2010 bis 2013 bei jeweils leicht unter 400 Mio. EUR. Seit 2014 verzeichnet das Unternehmen wieder Umsatzanstiege und konnte 2017 erstmals die 500-Mio.-EUR-Schwelle übertreffen. Auch der Jahresüberschuss verbesserte sich seitdem kontinuierlich und erreichte 2017 23,4 Mio. EUR – eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 8,3%. Mit 39 Mio. EUR erklommen die Investitionen ebenso einen Rekordwert. Zum ersten Halbjahr 2018 bilanzierte FRoSTA ein Umsatzplus von 2,5% auf 253,1 Mio. EUR und einen um 18% verbesserten Jahresüberschuss von 12,3 Mio. EUR. Im Halbjahresbericht prognostizierte der Vorstand zwar noch eine Fortsetzung der Steigerung der Umsätze und des Netto- gewinns im Rahmen des Trends der letz- ten Jahre, musste diese Planzahlen nun aber wieder einkassieren, wie das Unter- z c . B H P – m o c . e b o d a . k c o t s © : o t o F Being Public FRoSTA AG (WKN 606900) Euro 75,00 50,00 40,00 30,00 20,00 15,00 Stück 2.000 0 LOG (c) Tai-Pan Kurs:59,00 (-1,00 / -1,67%) - SMA(38):507 2010 2011 04.01.2010 2012 2013 2014 2303 Kurse 2015 2016 2017 Umsatz: 470 2018 201 29.01.2019 Quelle: Tai-Pan nehmen kürzlich in einer Ad-hoc-Meldung bekanntgab. Nach den bislang vorliegen- den ungeprüften Zahlen erwartet FRoSTA für 2018 zwar leicht steigende Erlöse, jedoch aber einen Rückgang des Jahres- überschusses um 3,3 Mio. EUR auf nun- mehr 20 Mio. EUR. Dies sei im Wesent- lichen durch starke Kostensteigerungen bei Fisch- und Gemüserohwaren und Energieausgaben in der zweiten Jahres- hälfte zurückzuführen. Aktienentwicklung Parallel zu den kontinuierlich gestiegenen Fundamentaldaten in den letzten Jahren (Gewinnverdreifachung seit 2012) stieß auch die Aktie in zuvor ungesehenes Kursniveau vor und erreichte Ende 2017 ein Allzeithoch von 89 EUR – drei Jahre zuvor lag der Kurs noch unter 20 EUR. Die Wachstumserfolge der Bremerhavener spiegeln offensichtlich das immer stärker ausgeprägte Verbraucherbewusstsein hin- sichtlich einer gesunden Ernährungs- weise und den Trend zu nachhaltig orien- tierten Produkten wider. Aktuell kommt FRoSTA auf eine Markt- kapitalisierung von ca. 410 Mio. EUR und ist somit ein echtes Small Cap gegenüber den Branchengrößen. So kommt Nestlé auf einen Börsenwert von 230 Mrd. EUR, Unilever liegt bei 160 Mrd. EUR und Kraft Heinz ist etwa 50 Mrd. EUR wert. Entspre- chend haben diese Großkonzerne aber auch eine wesentlich größere Produkt- differenzierung und Marktdurchdringung. Auch das tägliche Handelsvolumen ist bei FRoSTA mit einer dreistelligen Zahl z.B. gegenüber Nestlé äußerst klein. Hinsicht- lich der Wachstums- und Gewinnmargen aber muss sich FRoSTA nicht verstecken, und das Unternehmen weist nach wie vor das Alleinstellungsmerkmal des vollstän- digen Reinheitsgebots auf. Unter den Konsumgüteraktien dürfte FRoSTA weiter- hin ein interessanter Titel sein, und es wird spannend zu sehen, ob das Familien- unternehmen seinen erfolgreichen Expan- sionskurs der letzten Jahre trotz der fortsetzen jüngst wird. leichten Eintrübung Die bisher in dieser Rubrik erschie- nenen Portraits auf dem Portal: www.goingpublic.de Februar 2019 47

Being Public m o c . e b o d a . k c o t s – a n i r I © : o t o F Kunden die Autoersatzteile zu einem günstigeren Preis im Internet und lassen nur noch die Montage durch die Werk- statt vornehmen. Kunden können im ungebundenen Markt bis zu 70% gegen- über dem Kauf bei Originalzulieferern sparen. Wie auch in anderen Konsum- güterbranchen bietet der Onlinehandel den Kunden zudem eine größere Aus- wahl als der lokale Handel. Durch verschiedene Anforderungen und Pro- duktspezifikationen der Automobil- hersteller werde die Tendenz unterstützt, dass Kunden in Zukunft verstärkt Wert auf eine große Produktauswahl legen. Fazit Autodoc hat die von vielen Verbrau- chern als unverschämt empfundene Preispolitik der Fahrzeughersteller, Ver- tragswerkstätten und Zulieferer bei Ersatzteilen und Verbrauchsstoffen kon- sequent zur Umsetzung des eigenen Geschäftsmodels genutzt. Als profi- tables Wachstumsunternehmen ist Autodoc der ideale Börsenkandidat, da muss man noch nicht einmal den Ver- gleich mit anderen internetbasierten Geschäftsmodellen bemühen, die weit weniger rasant gewachsen sind. Die bisher in dieser Rubrik erschie- nenen Portraits auf dem Portal: www.goingpublic.de Februar 2019 49 an, nahmen Bestellungen auf, verpack- ten und verschickten Ersatzteile. Mit steigender Anzahl an Bestellungen be- reitete den Jungunternehmern die feh- lende Beziehung zu den Ersatzteile- herstellern zunächst Schwierigkeiten bei der Beschaffung – doch diese Hürde wurde mit viel Überzeugungskraft ge- meistert. Heute bietet Autodoc mehr als 1,5 Mio. Artikel an. Diese werden über Onlineshops und Apps verkauft. Die Stärke im Online- marketing mit Erklärvideos, Blogs und der Nutzung aller Social-Media-Kanäle in Zusammenspiel mit ausgefeilter SEO (Search Enginge Optimization) bewährte sich und das angebotene Sortiment wurde auf der Kundenseite immer stär- ker wahrgenommen. Aktuell besitzt Autodoc mehr als 900.000 registrierte Stammkunden. Alle Plattformen ver- zeichneten 2018 zusammengerechnet mehr als 211 Mio. Besucher. Optimistisch für die Zukunft Die drei Gründer sind optimistisch, auch künftig stark wachsen zu können, denn das veränderte Konsumentenverhalten im Automotive Aftermarket sei ein Vor- teil für Autodoc. Der sogenannte unge- bundene Teilmarkt, in dem Autodoc agiert, erhöht den Preiswettbewerb im Automotive Aftermarket und bietet dem Käufer bei gleicher Qualität oft günsti- gere Alternativen zum Einkauf bei Ver- tragswerkstätten oder Erstausrüstern (gebundener Teilmarkt). Anstatt sie über die Werkstatt zu kaufen, erwerben H b m G c o d o t u A © : o t o F

Dingen wie dem Akzent oder der Doppel- deutigkeit, da ihnen der Kontext und die gelernten Informationen über den Nutzer fehlen. Als wirklich smarter digitaler Assistent ist die SemVox-Plattform dage- gen in der Lage, den Kontext — oder das Weltwissen – mitzuberücksichtigen. Darüber hinaus kann unser System – im Gegensatz zu einem Smart Speaker – mit unvollständigen Sätzen oder Referenzen umgehen, und das in 25 Sprachen. Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas haben Sie zu Jahres- beginn gleich eine ganze Reihe neuer Produkte – u.a. den „perfekten Lautspre- cher“ – vorgestellt. Erklären Sie uns den doch mal kurz. Auf der CES haben wir einen Fahrsimula- tor ausgestellt, in dem sich die Besucher einen persönlichen Eindruck von unseren jüngsten Lösungen zu den Themen Shared Mobility, Connectivity, autonomes Fahren, digitale Assistenz, Elektromobilität und Schutz vor Emissionen machen konnten. Der von uns vorgestellte „perfekte Laut- sprecher“ setzt auf intelligente Software, die Verzerrungen kompensiert. Damit kön- nen wir deutlich kleinere Lautsprecher bauen, die folglich vom OEM auch ein- facher in das Auto integriert werden können. Gleichzeitig ermöglicht unsere Lautsprechertechnologie akustische Klang- erlebnisse. Dazu gehört z.B. auch die soft- waregesteuerte aktive Geräuschunter- drückung, wie man sie von guten Kopfhörern kennt. Automobilhersteller sparen mit diesem skalierbaren System Kosten und Gewicht, da schwere und große Sub- woofer nicht mehr nötig sind. Man merkt: Innovation und Megatrends spielen in Ihrem Geschäftsmodell eine entscheidende Rolle. Wann wird sich das vollumfänglich smarte Automobil denn komplett im Alltag durchsetzen? Die automobile Wertschöpfungskette wird durch KI im Wesentlichen in drei Anwen- dungsbereichen verändert: Da sind kurz- fristig die Prozesse entlang der OEM-Wert- schöpfungskette selbst und langfristig Mobilitätsdienste, die vollkommen neue Geschäftsmodelle im Mobilitätsmarkt repräsentieren. Dazwischen gibt es das Feld der im Fahrzeug integrierten Fahrer- bzw. Fahrzeugfunktionen, die nach Markt- schätzungen bis 2025 allein eine zusätz- liche Wertschöpfung von rund 12 Mrd. Being Public paragon GmbH & Co. KGaA (WKN 555869) Euro 50,00 20,00 10,00 5,00 2,00 1,00 Stück 12.500 0 LOG Quelle: Tai-Pan (c) Tai-Pan Kurs:18,72 (0,00 / 0,00%) - SMA(38):11.728 2010 04.01.2010 2011 2012 2013 2014 2301 Kurse 2015 2016 2017 Umsatz: 318 2018 201 29.01.2019 USD auf ein globales Marktvolumen von dann rund 80 Mrd. USD generieren werden. Diese Funktionen werden sich in den nächs- ten Jahren zügig etablieren und bestehen neben den Teilsegmenten autonomes Fah- ren bzw. Fahrerassistenz systeme und Navi- gation der nächsten Generation eben auch aus der intelligenten Sprachsteuerung und aus den – daraus erst möglichen – persona- lisierten B2C- Online-Angeboten seitens der Mobilitätsanbieter. Dort haben wir uns mit dem neuen Geschäftsbereich Digitale Assis- tenz positioniert. Seit mehr als einem Jahr ist Ihre E-Mobi- litäts-Tochter Voltabox an der Frankfurter Börse notiert. Sind Sie mit der Geschäfts- entwicklung Ihrer Tochter bislang zufrie- den? Voltabox hat sich operativ bestens entwi- ckelt. Im Nachhinein betrachtet war auch der Börsengang im Oktober 2017 als erstes E-Mobility Pure Play mit einer Marktkapi- talisierung von rund 500 Mio. EUR genau die richtige Entscheidung. Voltabox nimmt inzwischen als Wegbereiter für nachhal- tige Mobilität in mehreren wachstums- starken Marktsegmenten eine führende Position ein. Die Umsatzprognose für 2018 in Höhe von 65 Mio. bis 70 Mio. EUR bei einer EBIT-Marge von rund 7% zeigt ein- drucksvoll das ungebrochen starke orga- nische Wachstum. Mit den Akquisitionen aus dem letzten Jahr wird die weitere Marktdurchdringung bei den besonders großen und leistungsfähigen Batterie- systemen, etwa für Bergbaufahrzeuge, und die horizontale Diversifikation, ins- besondere bei Pedelecs und E-Bikes, abgesichert. Schließlich hat die neue vertragliche Gestaltung mit dem Partner Triathlon im letzten Jahr den Weg für die nordamerikanischen Eroberung Batteriemarktes für Intralogistikanwen- dungen freigemacht. Von Voltabox können wir in diesem Jahr sicher noch einige spannende Neuigkeiten erwarten. des Das Jahr ist noch frisch – wie sieht denn für 2019 Ihre weitere Wachstumsstrate- gie aus? Sind z.B. Kapitalmaßnahmen in der Planung? Unsere Wachstumsstrategie bleibt weiter- hin gültig und ist auf vier Ebenen nachhal- tig verankert: laufende Entwicklung von Produktinnovationen auf Basis von Mega- trends, also Produktentwicklung. Dann Gewinnung neuer Automobilhersteller als Kunden im Sinne einer steigenden Markt- durchdringung. Zudem natürlich die Marktentwicklung durch die Erschließung neuer Absatzgebiete. Und darüber hinaus die Erschließung neuer Teilmärkte mit neuen Produktangeboten zur Diversifikati- on unseres Geschäfts. Dabei beobachten wir laufend das Marktumfeld, um unsere Finanzierungsstruktur weiter zu optimie- ren. Konkrete Kapitalmaßnahmen sind aktuell aber nicht in der Planung. Herr Frers, vielen Dank für die Beantwor- tung der Fragen. Das Interview führte Svenja Liebig. Februar 2019 51

Abb. 2: Monatliche Zeichnungsgewinne in %* 15,8% 25,0% 20,0% 15,0% 10,0% 5,0% 0,0% -0,3% 21,6% 22,1% 21,3% 20,1% 18,6% 12,5% 9,6% 7,8% 1,0% 0,5% -5,0% Jan 18 Feb 18 Mä r 18 Apr 18 Ma i 18 Jun 18 Jul 18 Aug 18 Sep 18 Okt 18 Nov 18 Dez 18 *) definiert als Differenz zwischen Schlusskurs des ersten Handelstages und Emissionspreis mittlerweile mit 26% in der Verlustzone liegt. 360 Finance wächst derzeit zwar schnell, schreibt aber auch noch hohe Verluste. Trotz Einbruch bestes IPO-Jahr seit 2014 Gemessen am Emissionsvolumen lag 2018 mit 47,5 Mrd. USD bei 192 Börsengängen doch recht deutlich über den vergangenen drei Jahren (2017: 36,9 Mrd. USD; 2016: 19,8 Mrd. USD; 2015: 33,9 Mrd. USD), allerdings weiterhin klar unter dem 2014er-Rekordwert 85,9 Mrd. USD. Der durchschnittliche Zeich- nungsgewinn lag mit 12,6% in diesem Zeit- raum an zweiter Stelle hinter 2015 mit 13,4%. Allerdings konnten auch relativ viele IPOs ihre anfänglichen Gewinne nicht halten. Ins- gesamt zehn IPOs übertrafen die 1-Mrd.- USD-Schwelle, darunter z.B. die Cloudspei- cherdienstleister Dropbox und DocuSign, die Ticketingplattform Eventbrite, der Finanz- dienstleister AXA Equitable oder der chine- sische Streaminganbieter iQIYI. Chinesi- sche IPOs waren 2018 so zahlreich vertreten wie seit acht Jahren nicht und Biotechs haben bei unterdurchschnittlicher Perfor- mance ein Rekordvolumen emittiert. Hoffnungsschimmer durch Ende des Shutdowns Im Zuge des Shutdowns, infolgedessen auch große Teile des Personals der Börsenauf- sicht SEC nicht im Dienst waren, sowie des anhaltend negativen Marktsentiments bei hoher Volatilität kam es bislang im Januar zu keinem IPO. Für gewöhnlich sind poten- zielle Börsenaspiranten im Januar aber, von der absoluten Überraschung im vergange- Going Abroad nen Jahr mit 10 Mrd. USD Umsatzvolumen abgesehen, immer sehr zurückhaltend. Der Shutdown ist mittlerweile aber beendet. Die jüngsten öffentlichen Ankündigungen las- sen den Schluss zu, dass der Trend vom ver- gangenen Jahr weiter anhält und ab Februar in relativ hoher Anzahl v.a. wieder Biotech- unternehmen das Börsenparkett aufsuchen wollen. Zu diesen zählen z.B. Gossamer Bio und Alector, die planen, 265 Mio. USD bzw. 150 Mio. USD einzunehmen. Mit Spannung erwartet wird auch der rasant wachsende chinesische Onlinebroker Futu, der ca. 300 Mio. USD generieren will. Erwartete Bigshots 2019 New Fortress Energy ist dagegen das erste Unternehmen, das bereits eine Preisspan- ne festgelegt hat. Die US-Amerikaner zie- len auf ein Emissionsvolumen von 400 Mio. USD ab – was zu einer Marktkapitali- sierung von 3 Mrd. USD führen würde – und wollen mit den Erlösen ihre Flüssig- gasinfrastruktur ausbauen. Aber auch New Fortress ist noch unprofitabel und viele Projekte werden erst in einigen Jah- ren die volle Auslastung erreichen. Grund zum Optimismus für das kommen- de IPO-Jahr geben auch bereits seit Längerem erwartete Börsendebütkandidaten großen Kalibers – wie Uber, das vermeintlich größte US-IPO aller Zeiten. Dazu gesellen sich der Branchenkonkurrent Lyft, das soziale Netz- werk Pinterest oder das Spin-off GE Health- care. Ebenso stehen der Instant-Messaging- Dienst Slack, der Jeanshersteller Levi Strauss, der Onlinebroker Robinhood oder der IT- Dienstleister Cloudflare auf der Agenda. ANZEIGE Musterschüler war gestern Heute gibt‘s das Musterdepot BOND GUIDE stark in Anleihen & Co. 18% 16% 14% Anleihe (Laufzeit) VST Building (2019) HanseYachts II (2019) Branche Branche WKN WKN Baustoffe Baustoffe A1H PZD A1H PZD Y ht Yachten A11 QHZ Kauf- wert* Nomi- nale* 7,3% 11.187 15.000 3,3% Kaufdatum 6,3% 5,8% 04/, 08/ und 09/2016 Kauf- kurs 74,58 4.413 5.000 16.10.14 88,25 8,00% 2 262 1.262 Homann 104,95 104,95 5.248 5.248 3,4% 3,4% +47,5% +447,7,55%% 164 S . A . G . S VST Building 12% 10% hts II c Ya e s n 6% a H derzeitiger derzeitiger 4% 8% S c W L II Depot- Depot- anteil anteil N e u e Z Kupon ola Kurs Kurs r s aktuell aktuell tr o Zins- s- äge erträge publity WA ato* bis dato* * m II h Wert* Wert* l o z 2% Gesamt- Gesamt- veränderung veränderung Volkswagen seit Kauf seit Kauf # Wochen # im im Depot Risiko- einschät- zung** 8,50% 5,0% 5,0% Dt. Mittelstandsanleihen Fonds 104,35 104,35 1.868 8 868 15.653 15.653 15.653 Ferratum I 10,0% 10,0% Jacob Stauder II +566,6%% +56,6% 84 www.bondguide.de Neue ZWL II (2021) Automotive A13 SAD 4.050 5.000 08.07.16 81,00 7,50% 534 4 534 Volkswagen Automobile 8.238 10.000 01/ und 82,38 3,50% 586 6 586 101,00 101,00 Eyemaxx RE V 10.100 10.100 6,5% 6,5% 4 finance ++229,9,7% +29,7% Euroboden II 104,00 104,00 BeA Joh. Fr. Behrens 5.200 5.200 5.200 3,3% 3,3% +41,6% ++4411,66%% A- A- A- B+ Foto: © bg-pictures – stock.adobe.com 74 87

Netzwerk Schnappschüsse IPO Deutsche Familienversicherung, Jahreseröffnung der Börse München 2019, Launch „direct market plus“ Wiener Börse, ir 2019, DIRK Creditor Relations Tagung Beflügelter Besuch auf dem Frankfurter Börsenparkett: Zum IPO der Deutschen Familienversicherung Ende 2018 durfte Eintracht-Frankfurt- Maskottchen Attila Börsenluft schnuppern. Gute Stimmung auf der ir 2019, v.l.: Patrick Kiss, ir club, Peter List, GoingPublic Magazin, Michael Diegelmann, cometis Auch an der Wiener Börse gab es etwas zu feiern – die Eröffnung des neuen KMU-Segments „direct market plus“. Auf dem Bild die Vorstände aller acht Unternehmen im neuen Marktsegment gemeinsam mit Wiener Börse-CEO Christoph Boschan (Mitte). Ebenfalls in Wien mit am Start: Dr. Martin Steinbach (EY, rechts) neben Thomas Rainer von der Wiener Börse Jahreseröffnung der Börse München 2019: Rigobert Kaiser (BR, links) und Manfred Schmid (Börse München) im angeregten Gespräch Eventberichte und Schnappschüsse finden Sie auch auf Twitter: www.twitter.com/goingpublic.de Auf der neu initiierten Creditor Relations Tagung des DIRK kam das Netzwerken während der Kaffeepause nicht zu kurz. Februar 2019 55

„Was mich ärgert, entscheide ich!“ Service Das Buch von Philipp Karch zeigt elegante Wege auf, sich intelligent zu befreien, statt sich destruktiv selbst zu zerstören. Oder andere. Konflikte gehören analysiert und deeskaliert, um Ärger im Keime zu minimieren und sich adäquat zu positionieren. Wer den Ratgeber sorgsam durcharbeitet, ist fit für das letzte Kapitel: die praxis- nahen Übungsaufgaben. Mit Situationen, wie sie wohl jeder kennt, etwa „Das Som- Top-3 deutsche Business-Bücher 2018* Philipp Karch merfest und die Diva“ oder „Der Abtei- lungsleiter und die Fremdsprache“. Da ist sicherlich für jeden etwas dabei. Das Buch ist durchweg amü- sant und fein bebildert (Über- sichten, Merk- hilfen und Zeich- nungen). Die jo- viale Du-Anrede muss nicht je- dermanns Sache sein. 1) „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“, Yuval Noah Harari, C. H. Beck, 2018, 459 S. – 25 EUR 2) „Der Weg zur finanziellen Freiheit“, Bodo Schäfer, dtv, 2018, 320 S. – 10 EUR 3) „Teamwork agil gestalten“, Alois Summerer und Paul Maisberger, Hanser, 2018, 180 S. – 34 EUR Quelle: www.getAbstract.com *) Kombiniertes Rating aus Verkaufs- rang bei Amazon, Rating sowie Downloadrang bei getAbstract Philipp Karch bietet und leitet Seminare zur Konfliktprävention und -klärung, deutschlandweit ausgehend von seinem Büro in Berlin, Leipzig und Dresden. Sein „erstes Leben“, wie Karch es selbst titu- liert, fand in der Umweltkommunikation sowie Politik- und Wirtschaftsberatung statt. [FB] „Was mich ärgert, entscheide ich!“, von Philipp Karch; BusinessVillage, 2018 (1. Aufl.); 312 Seiten, 25 EUR ANZEIGE SZ-Kapitalanlagetag 2019 Die Zukunft der internationalen Finanz- und Kapitalmärkte Aktuelle Chancen und Herausforderungen für institutionelle Investoren 2. und 3. April 2019 / The Charles Hotel, München Moderation: Herbert Fromme, Versicherungskorrespondent und Thomas Öchsner, Leitender Redakteur Finanzen / Geld, Süddeutsche Zeitung Exklusives Dinnergespräch am Vorabend mit: M I T C A S E S T U D I E S U . A . VO N Bayerische Versorg ung skammer, R+V Versicherung, Linde Group, Allianz und VGH Versicherung Dr. Ingrid Hengster KfW Bankengruppe Dr. Jörg Kukies Bundesministerium der Finanzen Dr. Sabine Mauderer Deutsche Bundesbank Dr. Hans Vijlbrief Council of the European Union Anmeldung und aktuelle Informationen: www.sv-veranstaltungen.de/kapitalanlagetag Sponsoren Veranstalter In Kooperation mit s r a t s l l a / k c o t s r e t t u h s ©

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