2018 Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen Oktober 2018 – 12,50 EUR (D) – www.goingpublic.de Das Kapitalmarktmagazin GoingPublic Magazin Special Kapitalmarkt Schweiz (6. Jg. 2018) Börsenlust 2018 Zuhause ist’s am schönsten Wahre Schätze Der Schweizer Primärmarkt Schweizer Emittenten über die Dividenden- und Wachs- beweist Stärke Vorzüge der Heimatbörse tumstitel jenseits des SMI

Editorial Editorial Gesicht wahren Svenja Liebig, Redakteurin GoingPublic Magazin Ein schwelender Handelskrieg zwischen den USA und dem Rest der Welt, absolutistische Herrscherstrukturen in der Türkei, ein ungewisser Ausgang des Brexit – so sehr auf geopolitischer Ebene zunehmend Unwägbarkeiten herrschen, stehen die globalen Aktienindizes (noch) auf der Sonnenseite. Das macht sich in diesem Jahr auch deutlich in der Schweizer Listing-Bilanz bemerkbar: Neun Neuzugänge konnte der hiesige Kapitalmarkt bisher verzeichnen, davon fünf nach unserer Definition echte IPOs. Mindestens zwei Börsenanwärter dürften wir in diesem Herbst mit hoher Wahrscheinlichkeit noch an der Schweizer Börse begrüßen – alles in allem ein mehr als positives vorläufiges Fazit für 2018. Klar, im Vergleich zur US-amerikanischen oder chinesischen IPO-Bilanz rangiert der Primärmarkt der Schweiz nach wie vor unter „ferner liefen“, wie eigentlich ganz Europa – für die Börsenlandschaft der Eidgenossen ist das diesjährige Börsenjahr aber fast schon historisch. Ist die Schweiz doch eher für ihre hochkapitalisierten, global agierenden Unternehmen berühmt, beweist sie nun einmal mehr, dass der Mittelstand gerne gesehen ist am Kapitalmarkt. Mit dem deutsch-schweizerischen Maschinenbauer Klingelnberg wagte nach langer Zeit wieder ein klassisches Familienunternehmen den Gang aufs Parkett. Erfreulich – laut Studie der Credit Suisse ist der Faktor Familie Erfolgsgarant für viele Unternehmen. In der Schweiz genießen familiengeführte Unternehmen zudem den Vorteil des Übernahmegesetzes, bei dem der Übernahmekontext eines börsennotierten Unternehmens klar geregelt ist (mehr im Interview mit der Schweizer Börse SIX auf Seite 14). Doch wie sehr braucht die Schweiz überhaupt den Mittelstand bei all den milliardenschweren Großkonzernen, die als tragende Säule ihrer heimischen Wirtschaft gelten? Oftmals wird die Schweiz von außen ja ausschließlich für diese Top-Player angepriesen. Aber lebt nicht ein gesunder Kapitalmarkt eben von seiner Vielfalt? Dazu gehören doch nicht nur internationale Mega Caps, sondern auch heimische KMU, die dem Finanzmarkt ein noch markanteres Gesicht verleihen. Damit dieses Ökosystem Kapitalmarkt ausgewogen funktioniert, müssen die Rahmenbedingungen für alle gleich günstig sein. Überbordende Regulierungen, wie die seit Anfang des Jahres in der EU aktive Richtlinie MiFID II, schaden genau dieser Vielfalt – denn für Small- and Mid Caps, die ohnehin ein stärkeres Gehör benötigen als Blue Chips, wird damit die Sichtbarkeit am Markt noch schwieriger (u.a. aufgrund von Research- Restriktionen). Mit dem FIDLEG soll ab 2020 mehr oder weniger ein äquivalentes Gesetz zu MiFID II in der Schweiz in Kraft treten. In einigen Punkten lässt das Gesetz aber vermehrt individuellen Handlungsspielraum. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollte und muss sich die Schweiz den EU-Normen weitgehend anpassen – wahrt aber dabei gleichwohl ihr Gesicht. Dies macht die Alpenrepublik im internationalen Wettbewerb umso attraktiver für Investoren und alle anderen Finanzintermediäre. Ich wünsche Ihnen eine nutzbringende Lektüre! Special „Kapitalmarkt Schweiz 2018“ 3

Danke.* *) Das Special „Kapitalmarkt Schweiz“ entstand mit freundlicher Unterstützung von:

Einführung & Hintergrund IPOs in der Schweiz 2018 – alle Listings in der Übersicht ObsEva SA Blackstone Resources AG Lalique Group SA Valorennummer A2DNTB Valorennummer A2DRU4 Valorennummer Branche Erstnotiz Market Cap Emissionserlös Biopharmazeutik Branche 13. Juli 2018 Erstnotiz Rohstoffholding Branche 9. Juli 2018 Erstnotiz 604 Mio. CHF Market Cap 335 Mio, CHF Market Cap Zweitlisting Emissionserlös Listing Emissionserlös A0M1KL Luxusgüter 25. Juni 2018 320 Mio. CHF Listing Performance seit Erstnotiz -9% Performance seit Erstnotiz -38% Performance seit Erstnotiz +4% Umsatz 2017 0,02 Mio. CHF Umsatz 2017 0,01 Mio. CHF Umsatz 2017 129 Mio. CHF 20,00 CHF 17,50 CHF 15,00 CHF 12,50 CHF 200k 100k 0 9,00 CHF 8,50 CHF 8,00 CHF 7,50 CHF 20k 10k 0 23. Jul 3. Aug 15. Aug 25. Aug 5. Sep 17. Sep 54,00 CHF 52,00 CHF 50,00 CHF 10k 5k 0 7. Aug 15. Aug 23. Aug 31. Aug 9. Sep 17. Sep 25. Jun 9. Jul 22. Jul 6. Aug 20. Aug 3. Sep 17. Sep Klingelnberg AG Valorennummer A2JNTA Polyphor AG Valorennummer Branche Erstnotiz Market Cap Emissionserlös Maschinenbau 20. Juni 2018 Branche Erstnotiz 450 Mio. CHF Market Cap 241 Mio. CHF Emissionserlös A2JK4Q Biotech 15. Mai 2018 345 Mio. CHF 155 Mio. CHF CEVA Logistics AG Valorennummer Branche Erstnotiz Market Cap Emissionserlös A2JHXF Logistikdienst- leister 4. Mai 2018 803 Mio. CHF 1,3 Mrd. CHF Performance seit Erstnotiz -3% Performance seit Erstnotiz -15% Umsatz 2017 290 Mio. EUR Umsatz* 7 Mio. CHF* Performance seit Erstnotiz -29% Umsatz 2017 6,7 Mrd. CHF 52,50 CHF 50,00 CHF 47,50 CHF 45,00 CHF 2M 1M 0 40,00 CHF 37,50 CHF 35,00 CHF 32,50 CHF 30,00 CHF 1.500k 1.000k 500k 0 2,00 EUR 0,00 EUR 8,00 EUR 1000 500 0 2. Jul 16. Jul 6. Aug 20. Aug 3. Sep 17. Sep 4. Jun 25. Jun 16. Jul 6. Aug 27. Aug 17. Sep 28. Mai 18. Jun 16. Jul 6. Aug 27. Aug 17. Sep Medartis Holding AG Valorennummer Branche Erstnotiz Market Cap Emissionserlös Sensirion Holding AG ASMALLWORLD AG A2JGBF MedTech Valorennummer A2JGBW Valorennummer Branche Sensorenhersteller Branche 23. März 2018 Erstnotiz 940 Mio. CHF Market Cap 144 Mio. CHF Emissionserlös 22. März 2018 1,08 Mrd. CHF 318 Mio. CHF Erstnotiz Market Cap A2JE3W Social-Media- Plattform 20. März 2018 54 Mio. CHF Performance seit Erstnotiz +66% Performance seit Erstnotiz +75% Umsatz 2017 105 Mio. CHF Umsatz 2017 148 Mio. CHF 80,00 CHF 70,00 CHF 60,00 CHF 50,00 CHF 1.000k 500k 0 70,00 CHF 60,00 CHF 50,00 CHF 40,00 CHF 3M 2M 1M 0 Emissionserlös Listing Performance seit Erstnotiz -37% Umsatz 2017 5 Mio. CHF 20,00 CHF 15,00 CHF 10,00 CHF 5,00 CHF 200k 100k 0 Apr '18 Mai '18 Jun '18 Jul '18 Aug '18 Sep '18 Apr '18 Mai '18 Jun '18 Jul '18 Aug '18 Sep '18 Apr '18 Mai '18 Jun '18 Jul '18 Aug '18 Sep '18 Quelle: GoingPublic Research, basierend auf Schlusskurs 15.9.2018; *) Polyphor-Umsatz bezieht sich auf 1.Hj. 2018; Charts: Onvista Special „Kapitalmarkt Schweiz 2018“ 7

preneurs Foundation hat z.B. einen Fonds von über 500 Mio. CHF aufgelegt; und auch die SIX lanciert einen 50 Mio. CHF schwe- ren Fonds für die Förderung von Start-ups aus der Finanzbranche. Im Vergleich zu den deutschen Nachbarn scheinen Institutionelle also deutlich Schweizer entschlossener, Risikokapital für den FinTech-Nachwuchs bereitzustellen. Fazit Zweifelsohne: 2018 wird sehr wahrschein- lich als außerordentlich starkes IPO-Jahr in die Geschichte der Schweizer Börsen- historie eingehen. Das heißt aber nicht, dass die Jahre zuvor nicht nennenswert waren: die Eidgenossen beweisen schon sehr lange – mindestens seit Auflegung des SMI –, dass sie im internationalen Wettbewerb über einen gesunden Kapital- markt verfügen, unabhängig von der Transaktionszahl. Qualität statt Quantität ist hier in der Regel das Stichwort. Ob Investoren auch in Zukunft bereit sind, hohe Summen für Neuemissionen zu bezahlen, wird sich zeigen müssen – auch Einführung & Hintergrund m o c . e b o d a . k c o t s – s n a h n e s i E © : o t o F hinsichtlich dessen, wie sich die aktuellen Neuzugänge an der Börse behaupten werden. Schlussendlich muss die Equity- Story überzeugen und „geliefert“ werden. Geopolitische Risiken, wie die US-Poli- tik, die wirtschaftliche Lage in Italien oder der mutmaßliche Brexit, machen das Umfeld aber sicherlich nicht leichter in den nächsten Monaten. Und auch wenn in der Schweizer FinTech-Branche aufgrund vieler Risikokapitalgeber gerade paradie- sische Zustände herrschen, wird es auch hier anspruchsvoller. Die größten Heraus- forderungen der Technologiebranche – wie in vielen anderen Ländern auch zu beobachten – liegen vor allem darin, die Kunden von den innovativen Dienstleis- tungen und Produkten zu überzeugen. Start-up-Förderer mögen zwar den Weg ebnen – auf dem Markt selbst müssen sich die Wachstumsunternehmen aber eigen- ständig durchsetzen. Trotz allem zeigt sich der Schweizer Finanzmarkt im Gesamtbild wie gewohnt grundsolide und krisenresistent. Auf den nächsten Seiten wollen wir Ihnen deshalb in Form von Interviews, Gastbeiträgen und Emittentenstimmen die Besonderhei- ten des Schweizer Kapitalmarkts noch etwas näher aufzeigen. ANZEIGE

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Einführung & Hintergrund Solange sich die Zinsen und Anleihe- renditen nicht deutlich erholen, müssen die KGVs der Aktien nicht auf oder unter ihre historischen Durchschnittswerte zurückfallen. Außerdem wird die solide Gewinnentwicklung auch das Dividenden- wachstum positiv beeinflussen. Eine gra- duelle, moderate Verteuerung von Fremd- kapital, wie wir sie erwarten, erachten wir als nicht problematisch, da die durch- schnittliche Verschuldung der Schweizer Firmen moderat ist. Unser bevorzugtes Anlagethema im Schweizer Aktien- markt sind hochwertige Dividendentitel. Dividendenstrategie und Eigenhilfe am attraktivsten im Unser bevorzugtes Anlagethema Schweizer Aktienmarkt sind hochwertige Dividendentitel. Dividenden mit Wachs- tum bleiben in Anbetracht der rekord- tiefen CHF-Zinssätze und CHF-Anleiheren- diten besonders interessant. Außerdem sind Dividenden ein wesentlicher und defensiver Bestandteil der Aktienmarkt- performance. In den letzten 20 Jahren ent- fiel mehr als die Hälfte der Gesamtrendite des SPI auf Dividenden und der Rest auf Aktienkursgewinne. Der Faktor Wachstum ist aber wichtig, weil reine Renditeaktien nicht mehr von fallenden Zinsen profitie- ren können und die weiterhin robuste Konjunktur wieder mehr Umsatz- und Gewinnwachstum erlaubt. Interessant ist auch das Thema Neu- ausrichtungen zur Ankurbelung des Wachstums. Schweizer Firmen, die tief- greifende Restrukturierungen umsetzen, um ihr Wachstum wieder anzukurbeln, bieten derzeit attraktive Anlagechancen. Unternehmen, die dabei erfolgreich sind, haben einen wesentlichen Teil ihrer Gewinnverbesserungen in der eigenen Hand und sind entsprechend weniger auf eine gute Konjunkturentwicklung ange- wiesen. Traditionelle defensive Anlagestrategien Eine typische Strategie besteht darin, sich in konjunkturell schwierigeren Phasen auf defensive Sektoren zu konzen- trieren. Zu diesen gehören die Basis- konsumgüter- und Telekommunikations- industrie sowie das Gesundheitswesen und die Versorger. Die Gewinnentwick- lung der Unternehmen aus den defen- siven Sektoren war seit 2000 nur zweimal leicht negativ – die durchschnittliche Gewinnveränderung betrug 7% pro Jahr. Obwohl die Weltkonjunktur in dieser Periode nur 2001/02 rezessiv war, schwankten die operativen Gewinne der Unternehmen aus den zyklischen Sekto- ren mit 15% pro Jahr mehr als doppelt so stark. Massiv waren die Schwankungen besonders im Finanzsektor. Bei einer anderen defensiven Strategie wiederum werden Unternehmen mit star- ken Bilanzen fokussiert. Wir wählen hier Unternehmen mit weniger Nettoschulden als EBITDA. Insbesondere in defensiven Sektoren gilt das als sehr solide. Wer ganz konservativ ist, wählt nur Unternehmen, die eine Netto-Cash-Position ihrer Bilanz haben. in Tiefe Kursschwankungen und Bewertungen Im Rahmen einer weiteren defensiven Strategie kann man auf Aktien mit his torisch unterdurchschnittlichen Kurs- schwankungen setzen. Wir wählen hier Aktien mit einer annualisierten Volatilität von unter 20%. Eine etwas aggressivere Möglichkeit beim defensiven Investieren stellen Aktien dar, die im historischen Vergleich günstig bewertet sind. Hier setzen wir vor allem auf zyklische Aktien, deren Gewinne zwar signifikant konjunktursensitiv sind, aber die Bewertung bereits viel Gewinnrisiko im Aktienkurs vorweggenommen hat. Kommt dann effektiv ein Gewinneinbruch, ist das mehrheitlich schon im Kurs enthal- ten; bleibt die Gewinndelle vorerst aus, bieten solche Aktien besonderes Kurs- potenzial. Eine unterdurchschnittliche Kursent- wicklung erwarten wir dagegen bei Unter- nehmen aus Branchen mit derzeit schwierigen Marktbedingungen, Firmen mit unternehmensspezifischen Heraus- forderungen und Aktien mit unattrak- tiven Bewertungen. Special „Kapitalmarkt Schweiz 2018“ 19

Being Public/Investor Relations m o c . e b o d a . k c o t s – k r a m r o g e R © : n o i t a r t s u l l I Folge sanktionierte die Übernahmekom- mission die Aktionärsgruppe im Septem- ber 2018, indem sie deren Stimmrechte an der SHL Telemedicine suspendierte, wie dies im Schweizer Übernahmerecht als eine mögliche Rechtsfolge vorgesehen ist. Allerdings bleibt abzuwarten, inwieweit diese durch eine Schweizer Behörde unter Schweizer Übernahmerecht angeordnete Sanktion in Bezug auf eine israelische Gesellschaft unter israelischem Gesell- schaftsrecht anerkannt bzw. durchgesetzt werden wird. Der Fall, der noch nicht abgeschlossen ist, führt illustrativ die praktischen Schwierigkeiten vor Augen, die sich bei der Durchsetzung der Schwei- zer Übernahmeregelung in Bezug auf aus- ländische Emittenten mit Hauptkotierung in der Schweiz ergeben können. Schweizer Emittenten mit einer aus - schließlichen Kotierung im Ausland Im Gegensatz zu ausländischen Emitten- ten, deren Beteiligungspapiere hauptsäch- lich an der SIX Swiss Exchange kotiert sind, sind die Schweizer Übernahmerege- lungen und Offenlegungsvorschriften auf Schweizer Emittenten mit einer aus- schließlichen Kotierung im Ausland nicht anwendbar. Dies kann bedeuten, dass der Schweizer Emittent in Bezug auf unfreund- liche Übernahmen ungeschützt ist, weil auch die Übernahmeregelung des Kotie- rungsstaates keine Anwendung auf ihn findet, wie dies etwa auf Schweizer Emit- tenten mit einer Kotierung an einer Börse in Deutschland, Frankreich oder den USA zutrifft. Als Folge dessen verfügen die Aktionäre bzw. der Verwaltungsrat in einem Übernahmekontext über eine ein- geschränkte Verhandlungsmacht. Ganz allgemein verursacht das Fehlen einer anwendbaren Übernahmeregelung erheb- liche Rechtsunsicherheiten bei allen betei- ligten Parteien und kann zeitraubende und kostenintensive Rechtsverfahren zur Folge haben. Um die Situation bis zu einem gewissen Grad zu entschärfen, kann der Schweizer Emittent Aktienübertragungs- oder Stimm- rechtsbeschränkungen in seinen Statuten vorsehen oder versuchen, gewisse (US- amerikanische) Übernahmevorkehrungen in seinen Statuten zu verankern, etwa indem ein Aktionär, der einen gewissen Schwellenwert überschreitet, die Stimm- rechte nur ausüben kann, wenn er ein angemessenes Angebot (zu bestimmten, in den Statuten vorgeschriebenen Konditi- onen) unterbreitet. Allerdings sind diese Maßnahmen komplex und in der Praxis mehrheitlich ungetestet oder nicht wirk- lich effektiv. Schließlich kann der Schwei- zer Emittent seine Aktien zusätzlich zur Kotierung im Ausland an einer Schweizer Börse kotieren lassen, um damit die Voraussetzung für die Anwendbarkeit der Schweizer Übernahmeregelung zu schaf- fen. Solche zusätzlichen Kotierungen wer- den für die Zwecke des Schweizer Rechts als Hauptkotierung angesehen, weil eine Sekundärkotierung nur für ausländische Emittenten vorgesehen ist. Diesen Weg eines Dual Listing hat kürzlich das in Genf domizilierte Biopharmaunterneh- men ObsEva beschritten. Ursprünglich ausschließlich an der Nasdaq kotiert, hat ObsEva Mitte 2018 ihre Aktien an der SIX Swiss Exchange zweitkotieren lassen, mit der expliziten Absicht, „für ihre Aktionäre den Schutz der Schweizer Übernahme- regelung sicherzustellen“. Fazit Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass grenzüberschreitende Kotierungen Fragen hinsichtlich der Anwendbarkeit bzw. Durchsetzbarkeit einer Übernahme- regelung aufwerfen. Während ein auslän- discher Emittent mit einer Hauptkotie- rung in der Schweiz im Allgemeinen den Schutz der Schweizer Übernahme- regelung und Offenlegungsvorschriften begrüßen wird, muss er sich dessen bewusst sein, dass die Durchsetzbarkeit möglicherweise nicht in allen Fällen voll- ständig gewährleistet ist. Schweizer Emit- tenten hingegen, die eine Kotierung im Ausland anstreben, sollten eine Zweit- kotierung an der SIX Swiss Exchange in Erwägung ziehen, um sicherzustellen, dass sie nicht „zwischen Stuhl und Bank“ geraten und stattdessen den Schutz des Schweizer Übernahme- und Offen- legungsrechts genießen können. ANZEIGE LEIDENSCHAFT zeigen. Das Hausbankprinzip für den Kapitalmarkt. BankM - Repräsentanz der FinTech Group Bank AG Mainzer Landstraße 61 D - 60329 Frankfurt am Main www.bankm.de Kontakt: Dirk Blumhoff / Ralf Hellfritsch T +49 (0)69-71 91 838-10 info@bankm.de

effiziente Analyse mit Peergroup-Verglei- chen ermöglicht. Doch mit diesen Erkenntnissen geht die Arbeit für den IR- Manager ja eigentlich erst richtig los. Inwiefern? Wenn ich weiß, wer in meine Branche investiert, muss ich im nächsten Schritt darüber nachdenken, wie und wo ich diese Stakeholder erreiche. Die Inter- aktion mit dieser Zielgruppe ist ebenso wichtig wie deren Identifizierung. In die- sem Zusammenhang gewinnt beispiels- weise die Planung von eigenen Roadshows wieder deutlich an Bedeutung – vor allem vor dem Hintergrund von MiFID II. Wenn ich weiß, wer in meine Branche investiert, muss ich im nächsten Schritt darüber nach- denken, wie und wo ich diese Stakeholder erreiche. Das müssen Sie näher erläutern! Bislang war es für Small- und Mid Caps schon nicht einfach, qualifizierten Zugang zu Investoren zu erhalten. Durch MiFID II hat sich diese Situation noch einmal ver- schärft, denn viele Fonds, Vermögensver- walter und andere Investmentgesellschaf- ten sind nicht bereit, für Corporate Access und Research von gering kapitalisierten Werten zu zahlen. So droht ein Szenario, bei dem diese Emittenten gänzlich aus dem Blickfeld der Institutionellen ver- schwinden, wenn sie nicht selbst aktiv werden. Damit stößt aber häufig die Unter- nehmensorganisation an ihre Grenzen. Die Wahrnehmung am Kapitalmarkt muss aber gewährleistet werden. Was ist der Ausweg aus dem Dilemma? Es führt für diese Unternehmen kaum ein Weg daran vorbei, den Investorenkontakt in die eigene Hand zu nehmen. Die komple- xen Herausforderungen können nur durch automatisierte Prozesse gemeistert wer- Being Public/Investor Relations torenprofile analysieren, die Aktionärs- basis beobachten oder die Roadshowpläne erstellen. Durch die schnelle Verfügbar- keit der Daten ist es den IR-Verantwort- lichen beispielsweise möglich, das Management gezielt Investoren- gespräche zu briefen. für Worauf müssen die IR-Manager zudem achten? Die Qualität der Ergebnisse der Investo- rensuche und der Analysen hängt maß- geblich vom Datenbestand ab: Nur hoch- wertige Daten hinsichtlich Aktualität und Internationalität liefern gute Resultate. Deshalb sollten sich die IR-Manager nicht allein auf externe Investorendatenbanken verlassen. Sie müssen den Datenbestand auch kontinuierlich pflegen und die Profile durch Gesprächsnotizen oder Meeting- protokolle ergänzen. Abschließend noch eine Frage: Wie sollte beim Aufbau einer Plattform vorgegan- gen werden, die auch das Investor T argeting unterstützt? Zunächst müssen die technischen Voraus- setzungen geschaffen und alle IR-Tools im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes in einer Plattform vereint werden. Nur so ist ein zeitgemäßes Handeln möglich, das Zeit und Geld spart und darüber hinaus Fehler bei der Erfüllung regulatorischer Pflichten vermeidet. Hinsichtlich des Investor Targeting muss ein solches System reifen und wachsen: Je mehr Infor- mationen es zu den Investoren enthält, desto Erfolg versprechender sind die Kommunikationsstrategien. Emittenten können also gar nicht früh genug mit dem Aufbau eines solchen Ökosystems begin- nen – denn durch das Inkrafttreten von MiFID II drängt die Zeit. Herr Baumgartner, vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Svenja Liebig. Es führt für Small- und Mid Caps kaum ein Weg daran vorbei, den Investorenkontakt in die eigene Hand zu nehmen. den. Viele Small- und Mid Caps nutzen jedoch bisher Insellösungen, um Melde- pflichten zu erfüllen oder Insiderlisten zu führen – und verzichten damit auf Synergie- effekte. Diese gewährleistet nur ein ganz- heitliches System, wie das COCKPIT der EQS Group, das auch digitale Prozesse zur Identifikation und Analyse von Investoren, zur Kommunikation mit den Kapitalmarkt- teilnehmern und zum Monitoring der IR- Aktivitäten abbildet. Der IR-Manager würde sich damit kom- plett in der digitalen Welt bewegen, oder? Das ist richtig. Eine Plattform, welche die kompletten IR-Workflows abbildet, liefert gerade durch das Zusammenspiel der Aktivitäten einen großen Mehrwert. Dem IR-Manager steht damit sein eigenes Ökosystem zur Verfügung, das durch die Verknüpfung mit einer Investorendaten- bank, dem unternehmenseigenen CRM- System und – falls vorhanden – dem Aktienregister einen individuellen Cha- rakter erhält. Welche Vorteile bieten digitale Lösungen speziell für das Investor Targeting? Sie steigern die Effizienz und ermöglichen ein strukturierteres Handeln. Mit der Automatisierung wird die Basis für eine zielgenaue Investorenansprache gelegt. Der IR-Manager kann immer und von jedem Ort auf seine Daten zugreifen und beispielsweise ganz einfach die Inves- m o c . e b o d a . k c o t s – n a n a h c t i © : n o i t a r t s u l l I Special „Kapitalmarkt Schweiz 2018“ 23

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Being Public/Investor Relations m o c . e b o d a . k c o t s – n g i s e d _ k s © : n o i t a r t s u l l I men in der EU-Prospektrichtlinie, mit einer Tendenz zu mehr Freiheiten – so liegt z.B. die Obergrenze für öffentliche Angebote an private oder unqualifizierte Kunden entsprechend der EU-Prospekt- richtlinie aktuell bei 150, während das FIDLEG diese Obergrenze auf 500 setzt. Zudem schreibt das FIDLEG vor, dass der Bundesrat die verschiedenen Obergren- zen – z.B. die Anzahl der Investoren oder das Gesamtvolumen des Angebots – in Zukunft mit Blick auf internationale Stan- dards und Gesetzesänderungen in ande- ren Gerichtsbarkeiten anpassen kann. Art des Wertpapiers Das FIDLEG beinhaltet eine umfangreiche Liste an Wertpapierarten, die öffentlich angeboten werden können, ohne dass die Veröffentlichung eines Prospekts nötig wird. Ausgenommen von der Prospekt- pflicht sind demnach unter anderem: Beteiligungspapiere, die außerhalb einer Kapitalerhöhung ausgegeben wurden, im Tausch für Beteiligungs- papiere derselben Klasse, die schon ausgestellt wurden. Beteiligungspapiere, die als Ergebnis der Ausübung von Rechten in Verbin- dung mit Finanzinstrumenten dessel- ben Ausstellers oder Konzerns ausge- geben oder -geliefert werden. Wertpapiere, die im Falle einer Über- nahme zum Tausch angeboten werden, bei denen Informationen verfügbar sind, die inhaltlich einem Angebots- prospekt entsprechen. Wertpapiere, die im Zusammenhang mit einer Fusion, Spaltung, Umwand- lung oder Vermögensübertragung an- geboten oder zugeteilt werden, sofern Informationen vorliegen, die inhaltlich einem Angebotsprospekt gleichwertig sind. Beteiligungspapiere, die als Dividen- den an Halter von Beteiligungspapieren der gleichen Klasse ausgeschüttet werden, unter der Bedingung, dass Informationen über die Anzahl und Art der Beteiligungspapiere und die Gründe und Details des Angebots verfügbar sind. Ähnlich wie bei den Ausnahmen für die Art des Angebots kann der Schweizer Bundes- rat unter Berücksichtigung anerkannter in- ternationaler Standards und gesetzlicher Entwicklungen im Ausland weitere Ausnah- men von der Prospektpflicht für andere Arten von Wertpapieren vorsehen. Handelszulassung Zu guter Letzt gibt es noch Ausnahmen von der Prospektpflicht in Verbindung mit der Zulassung von Wertpapieren zum Han- del an einer Börse, die – wie auch die anderen Ausnahmen – auf der entspre- chenden europäischen Regulierung beru- hen. Das FIDLEG schreibt die folgenden vier Ausnahmen in Verbindung mit einer Handelszulassung zu: Beteiligungspapiere, die über einen Zeitraum von zwölf Monaten weniger als 20% der Gesamtzahl an Beteili- gungspapieren der gleichen Klasse ausmachen und die schon zum Handel am gleichen Handelsplatz zugelassen wurden Beteiligungspapiere, die bei einer Umwandlung oder bei einem Aus- tausch von Finanzinstrumenten oder als Ergebnis der Ausübung eines Rechts bezüglich eines Finanzinstru- ments ausgestellt wurden, unter der Bedingung, dass solche Beteiligungs- papiere zur gleichen Klasse gehören wie die Beteiligungspapiere, die schon an der entsprechenden Börse zugelas- sen wurden. Wertpapiere, die eine Handelszulas- sung außerhalb der Schweiz haben, unter der Bedingung, dass die entspre- chende Gesetzgebung des Handelsplat- zes bezüglich Regularien, Kontrolle und Transparenz angemessen ist. Wertpapiere, für die eine Zulassung für ein Handelssegment beantragt wurde, das nur professionellen Kun- den, die auf eigene Rechnung und auf Rechnung professioneller Kunden handeln, offensteht. Darüber hinaus gelten die Ausnahmen von der Prospektpflicht basierend auf der Art des Angebots und der Art des Wert papiers mutatis mutandis auch für die Handels- zulassung. Zusammenfassung Mit dem Inkrafttreten des FIDLEG wird die Schweiz künftig umfangreiche Regelungen zur Verwendung von Prospekten haben, die internationalen Standards entspre- chen. Die Ausnahmen basieren ebenfalls auf internationalen Regularien und sind teilweise freier gestaltet als die aktuellen EU-Regulierungen. Da das FIDLEG auch Optionen für zukünftige Anpassungen von relevanten Beschränkungen und Ober- grenzen enthält, kann sich die Schweizer Prospektregulierung dynamisch im Ein- klang mit internationalen Standards entwickeln und dabei Schweizer Beson- derheiten beachten. Special „Kapitalmarkt Schweiz 2018“ 29

Being Public/Investor Relations tung einer Quintessenz aus Imagekommu- nikation und Equity-Story. Dabei ent- wickelt man den Geschäftsbericht über alle Kanäle hinweg, um maximale Wirkung für die jeweiligen Botschaften zu gene- rieren. Von Print bis Digital. Beispiele aus der Praxis Für den Schweizer Kunden LafargeHolcim beispielsweise – einen der größten Bau- stoffhersteller der Welt – haben wir drei Geschäftsberichte umgesetzt und auf verschiedene Medienkanäle übertragen. Neben den drei Printausgaben wurde erst- malig ein neues Online-Reporting-Format implementiert. Das neu entwickelte For- mat mit einer „Guided Tour“, speziell ange- passt für das Unternehmen, präsentiert die wichtigsten Zahlen und Informationen des Geschäftsjahres visuell und prägnant. Kurze Textpassagen unterstützen die Erläuterung der Key Facts. Bei diesem Format können Zahlen und Fakten in Korrelation miteinander gestellt oder kommentiert werden. Gleichzeitig fördert die Interaktivität von Kennzahlen und Informationen eine stärkere Aufmerksam- keit beim Leser. Mithilfe eines integrierten Storytellings wurde gleichzeitig die Umsetzung der im Vorjahr entworfenen Strategie des n g i s e d w h © . : o t o F n g i s e d w h © . : o t o F Konzerns erlebbar gemacht. Fünf Fallstu- dien, porträtiert in Ägypten, Mexiko, den Philippinen, den USA und Malawi, präsen- tieren die strategischen Säulen des Kon- zerns: Kostenführerschaft, Asset-light- Ansatz, Commercial Transformation und Nachhaltigkeit. Großflächige Portraits und Videos mit kleinen Bildstrecken wech- seln sich mit dem jeweiligen Text ab. Das hat nicht nur den Kunden, insbesondere die Leser, sondern sogar Design-Jurys überzeugt: Unter anderem wurde das Online-Reporting 2016 von LafargeHolcim mit Silber beim BCM Award 2017 sowie beim German Design Award 2017 aus- gezeichnet. Fazit Für hw.design gilt im Allgemeinen nicht nur für den Geschäftsbericht: Bei der Entwicklung von Marken und Geschich- ten geht es nicht einfach um gute Ideen. Eine gute Idee allein bewegt noch keine Marke. Es geht immer um die richtigen Antworten. Wer die richtigen Antworten hat, kann etwas verändern. Es gibt nie den einen vorgegebenen Weg, der zu diesen Antworten führt, da jede Aufgabe individuell anders gelöst werden muss. Aber es gibt ein festes Attribut, das bei der Arbeit konsequent begleitet: der Anspruch an höchste Qualität. In dieser Qualität stecken zwei wesentliche Merk- male: die Möglichkeit, überall zu über- raschen, und die Langfristigkeit, dies also nachhaltig zu tun. Unabhängig davon, ob es ein Geschäftsbericht oder eine Website ist, unsere Arbeit ist letzten Endes immer eines – die richtige Antwort auf die Frage „Wie können wir mit der Marke die Menschen bewegen?“. Special „Kapitalmarkt Schweiz 2018“ 31

Being Public/Investor Relations und ob der Brexit ablaufen soll. Die Schweiz ist zwar nicht Teil der EU, verfügt jedoch über Freihandelsabkommen mit der Europäischen Gemeinschaft. Um die wirtschaftlichen Beziehungen zum Ver- einigten Königreich zu wahren, muss die Schweiz also neue Verträge aushandeln. Der Rest von uns kann sich sicherlich auch auf mehr Bürokratie einstellen. Wirt- schaftliche Beziehungen werden kompli- zierter, aber man kann auch privat nicht mehr so einfach spontan für ein langes Wochenende nach London fliegen. Unsicher ist auch, wie es mit der Beschäf- tigung von Mitarbeitern aus dem Vereinig- ten Königreich aussieht. Und im Speziellen: Welche Auswirkun- gen hätte der Brexit auf die Firmenkultur von Unternehmen (explizit die Unter- nehmenssprache)? Ich denke nicht, dass die Firmenkultur aller Unternehmen betroffen sein wird. Besonders bei internationalen Unterneh- men mit Niederlassungen in Großbritan- nien oder Nordirland kann es aber auch für uns als Dienstleister interessant wer- den. Hier ist schon davon auszugehen, dass sich das Zusammenspiel und die Kommunikationswege zwischen den Nie- derlassungen verändern. Das geschieht alleine dadurch, dass Dienstreisen nicht ohne Weiteres möglich wären. Die größten Veränderungen treten sicherlich auf, wenn der Firmenhauptsitz aufs europä- ische Festland verlegt wird. Wenn ganze Teams z.B. aus London umziehen und sich mit der deutschen Belegschaft durch- mischen, kann es gut sein, dass Englisch auch intern zur ersten Unternehmens- sprache wird. Die Hürden sind allerdings nicht nur sprachlicher, sondern auch kultureller Natur. In England ist man ja bekanntlich extrem höflich. Wenn man nicht darauf vorbereitet ist, kann sich das mit der deutschen Direktheit beißen. Deswegen fokussieren wir uns auch nicht nur auf den sprachlichen Aspekt, sondern Die Hürden sind oft nicht nur sprachlicher, sondern auch kultureller Natur. betrachten die Kommunikation ganzheit- lich. Wenn also Teams aus verschiedenen Standorten zusammengeführt werden, begleiten wir den Change-Prozess, helfen dabei, kulturelle Unterschiede zu über- brücken, und unterstützen die interne und externe Kommunikation. Die Schweiz genießt den Ruf der Inter- nationalität und gilt sprachlich als sehr facettenreich, immerhin gibt es vier Landessprachen. Inwiefern könnte die- ser Facettenreichtum durch den Brexit noch verstärkt werden? Als Sprachfan finde ich die Schweiz mit ihren vier Landessprachen Deutsch, Fran- zösisch, Italienisch und Romantsch natür- lich faszinierend. Vor allem aus der Kapi- talmarktkommunikation ist die englische Sprache allerdings schon jetzt nicht mehr wegzudenken. Dieser Trend wird sich durch den Brexit sicherlich noch verstär- ken, denn wir erwarten, dass Englisch nicht nur in der Schweiz eine immer größere Rolle einnehmen wird. Vor allem bei größeren europäischen Unternehmen gibt es bereits jetzt Bestrebungen, die interne und externe Kommunikation primär auf Englisch abzuwickeln und erst im zweiten Schritt in die jeweilige Landes- sprache zu überführen. Wir erwarten, dass Englisch nicht nur in der Schweiz eine immer größere Rolle einnehmen wird. Inwieweit unterscheidet sich die sprach- lich sehr interkulturelle Schweiz des Weiteren von anderen europäischen Standorten – welche Erfahrungen konn- ten Sie hier während ihrer Zusammen- arbeit mit Schweizer Unternehmen sammeln? Wie Sie schon sagen, ist die Schweiz sehr interkulturell, und es gibt auch zwischen den verschiedenen Kantonen große Unter- schiede. Daher fallen Verallgemeinerun- gen sehr schwer. Wir beschäftigen uns aber durchaus mit den Markern der inter- kulturellen Theorie, um auch unsere Kun- Es ist gerade in der Schweiz wichtig, auch die regionalen Gepflogen heiten und die Unternehmenskultur zu kennen. den in der Schweiz besser zu verstehen. Größere Unterschiede gibt es vor allem zu den Briten, denn die Schweizer sind ver- gleichsweise risiko- und konfliktavers. Dafür, dass die Briten aus Sicht der inter- kulturellen Theorie Unsicherheit und Konflikt als positiv ansehen, ist der Brexit sicherlich das beste Beispiel. Wobei die basisdemokratische Abstimmung in ande- rer Hinsicht eine Ähnlichkeit zu den eidge- nössischen Volksabstimmungen darstellt. Der größte Unterschied zu den Deutschen ist, dass wir sehr kontrolliert mit unseren Wünschen und Impulsen umgehen. Die Schweizer sind da im Allgemeinen etwas lockerer. Solche Tendenzen sind jedoch immer nur ein erster Anhaltspunkt. Es ist gerade in der Schweiz wichtig, auch die regionalen Gepflogenheiten und die Unter- nehmenskultur zu kennen. Worin liegen Ihrer Meinung nach die Stärken des Wirtschaftsstandorts Schweiz? Die Schweiz ist ja bekannt für ihre politi- sche Neutralität. Vor allem in Krisen kann das zu mehr Stabilität und Sicherheit füh- ren. Wirtschaftlich spricht sicherlich vieles für die Schweiz: eine starke Wäh- rung, niedrige Kapitalkosten und ein Binnenmarkt mit hoher Kaufkraft. In wich- tigen Branchen wie dem Finanzsektor, der Informationstechnologie oder der Elektro- und Metallindustrie hat sich die Schweiz bereits als wichtiger Standort etabliert. Nicht zuletzt bietet die Schweiz aber auch den Mitarbeitern eine hohe Lebensquali- tät – ein wichtiger Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Frau Schrader, vielen Dank für das inter- essante Gespräch! Das Interview führte Svenja Liebig. Special „Kapitalmarkt Schweiz 2018“ 33

Kapital. Markt. Partnerschaft. (E-)MAGAZIN – ONLINE – EVENT – NETZWERK Die Wirtschaft braucht einen starken Kapitalmarkt als Schlüssel zu Inno- vation und Wachstum. Wir sind ein starkes Netzwerk. Wir stehen für Aktienkultur und die Altersvorsorge mit Aktien. Wir stehen für einen leben- digen, weltoffenen und wachsenden Kapitalmarkt. Wir tragen bei zu mehr Börsengängen und Listings. Mit Fokus auf den DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz). Und einem ständigen Blick in die globalisierte Welt. 2018 Pfl ichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen Oktober 2018 – 12,50 EUR (D) – www.goingpublic.de Das Kapitalmarktmagazin GoingPublic Magazin Special Kapitalmarkt Schweiz (6. Jg. 2018) ((( )) gg Börsenlust 2018 Börsenlust 2018 Zuhause ist’ i ttststttsssttssstsssssssssissis s am schönsten nstensten nnsten önsten önsten önsten nsten önstensteen Zuhause ist’s am schönsten ’ Schätz e Schät WWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWW hrhrahahrahrhaahahahrhhhhahaahrhhaaaaaa rrrrrre Schätz Se Schätz eeeeeeeeeeeeeeee Schätz Schätz Schätz Schätz Schätzhätzz e Schätz Se SSe Schätztz Schätztz chätz e Schätz e Schätz eee Schätz Schähätztzzätzhätz e Se Se Schätä z e SS t ee Schä S hätt S h Wahre Schätze Der Schweizer Primärmarkt Der Schweizer Primärmarkt Emittemittemittemittemittetmittemittemittt nten übe nten übe Emitte Schweizezezezezezezzeezezzizzzzzzzzz r Emitte ntentennten ün üb r die e e ieeie ieee Emitte nten übe nten übe nten übe nten übe nten übe nten üb Schweizer Emittenten über die acachschs-hshhhhhschs-hhachs- Dividend Divide Dividend Divide Dividend DDividend DivididdDividendend Dividend Dividend Dividend Divide DDDividend DividvidiDividendDividenddenddDivide DDividend Dividend Dividvide DividvidvidenddDividDividend DivivividDivide Dividen D D WWWWWWWWWWWWWachs- achs- achs-hachhshsachs- ddend enddddee d chacccaa Dividenden- und Wachs- en- u- uen- un e dee dden- und en- un en- u een uenen-en- un uen- u een- u enen-en- u e -n- und een- u enenn- uenen- nn- uee -- unnennee i beweist Stärke beweist Stärke tbörse er Heima er Heima er Heima er Heima er Heima er Heima er Heima er Heima Heima er Heima er Heimatbörse üzüg ddd Vorzüge d üzü tbörse tbörse tbörsese tbörse tbörse tbörse tbörseörse tbörse dd d d d zü züü züzüzzzzrzzzz bör tbö Vorzüge der Heimatbörse üüü l jenseits des S jensei el jjl jensei jensei ensei l jensei ensei l jense l jensei l jenseise ts des S ts des S ts des S ts des S ts des S ts des S ts des S ts des dts des MIMIMIMIMMIMIMIMIMI tumst tumstite tumstite umtumsmtumsmstite umst umst tumsti tumsti ttums ttuummtumsst tumumumtums tumstite tumutuumtummstitmstitemstite ttuumstis t tuumstit tu ttt t tumstitel jenseits des SMI des Kapitalmarktpartner 2018 Kapitalmarktpartner im Netz: www.goingpublic.de/kapitalmarktpartner credit shelf

D EU T S C H E B Ö RS E C A S H M A R K E T Deutsches Eigenkapitalforum 26. – 28. November 2018 Sheraton Frankfurt Airport Hotel & Conference Center Unternehmer treffen Investoren … · D m u r o f l a a l s 2 0 J a h ren · e h r as Ori g i n a l – seit m 1996-2018 t i p a k sches Eigen De u t Jetzt online anmelden: www.eigenkapitalforum.com … bei Europas bedeutendster Kapitalmarkt- veranstaltung für Unternehmensfinanzierung. Treffen Sie die wichtigsten Entscheidungsträger von börsennotierten sowie vorbörslichen Unternehmen. Bauen Sie Ihr Netzwerk aus und informieren Sie sich über aktuelle Kapitalmarktthemen. Highlights 2018 - Bis zu 230 Unternehmenspräsentationen von Aktien- und Anleihe- emittenten und 3.500 1on1-Meetings - Bis zu 1.000 institutionelle Investoren und Analysten - Im Vorfeld vereinbarte 1on1-Meetings, um kosten- und zeiteffizient Entscheidungsträger der präsentierenden Unternehmen zu treffen - Präsentationen von ausgewählten nicht börsennotierten Unternehmen - Forenprogramm bestehend aus Podiumsdiskussionen und Interviews Veranstaltungs-Programm Montag, 26. November 2018 Dienstag, 27. November 2018 Mittwoch, 28. November 2018 Eigen- und Fremdkapital Eigenkapital & Venture Capital Eigenkapital & Venture Capital - Eröffnungsrede - Analystenveranstaltungen von Aktien- und Anleiheemittenten - 1on1-Meetings - Forenprogramm - Analystenveranstaltungen von Aktienemittenten - Präsentationen nicht börsennotierter Unternehmen - 1on1-Meetings - Forenprogramm - Get Together - Analystenveranstaltungen von Aktienemittenten - Präsentationen nicht börsennotierter Unternehmen - 1on1-Meetings - Forenprogramm Deutsche Börse AG Issuer Services www.eigenkapitalforum.com eigenkapitalforum@deutsche-boerse.com

Was schätzen Anleger am Schweizer Kapitalmarkt? Der Schweizer Kapitalmarkt ist sicher geprägt von einzelnen großen Namen im Pharma-, Banken-, Luxusgüter- und Nah- rungsmittelbereich. Trotzdem sind es auch die Diversität des Standortes und die Attraktivität der Schweiz als Land, die reflektiert sind in der Gesamtpalette an kotierten Aktien. Wir hoffen in dieser Hinsicht als einziges Social-Media-Unter- nehmen zu dieser Diversität beizutragen. Wie schwer ist es, sich mit einem neu- zeitlichen Thema wie Ihrem in einem Land auf den Radar zu bringen, das v.a. bekannt ist für Berge, Schokolade, Life Sciences und Pharma? Die Schweizer Investoren sind sehr gut informiert und weltoffen, aber auch ein Stück weit konservativer als ihre Kollegen im Ausland. Da kann es manchmal schwie- rig sein, mit einem Geschäftsmodell wie Social Media zu punkten. Insbesondere, wenn für das geplante Wachstum auch Verluste in den ersten Jahren in Kauf genommen werden müssen. Andererseits ist es für bestimmte Anleger sehr interes- sant, dass auch die Schweiz ein Unterneh- men bietet, das seinen Ursprung im 21. Jahrhundert hat. Daher sehen wir das nicht als Problem, sondern als eine Herausforderung. Hinzu kommt, dass wir hier in der Schweiz nicht verschiedene Marktsegmente haben wie andernorts: Denken Sie z.B. an Ihre Indizes wie den TecDax, den SDax usw. bei Ihnen in Deutschland, wo die Aufmerksamkeit durch Index- oder Segmentzugehörigkei- ten deutlich gelenkt und gefiltert wird. Gleich nach kurzer Zeit der Aufnahme des Börsenhandels in Deutschland gab es eine Untersuchung der BaFin – die sich in der Kursentwicklung widerspie- CEO Jan Luescher (l.) führt hier dem GoingPublic Magazin die Funktionalitäten von ASW vor und Verwaltungsratspräsident Patrick Liotard-Vogt erläutert derweil – im März 2018 anlässlich des Zweitlistings in Frankfurt. gelt, wie man leicht sehen kann. Worum ging es da? Die BaFin hatte den Markt im April infor- miert, dass eine Untersuchung in Gang gesetzt worden war. Fokus waren Börsen- briefe, die eine sehr schönfärberische Perspektive auf unserer Aktie zeigten. Ich möchte dabei klarstellen, dass sich diese Untersuchung gegen Drittparteien und nicht gegen ASMALLWORLD richtete. Der Aktienkurs hat darauf natürlich sehr nega- tiv reagiert, da die Anleger verunsichert waren. Wir bedauern das sehr, uns waren jedoch die Hände gebunden. Trotz anwalt- licher Bemühungen wurden uns weder durch die BaFin noch die involvierten Medien Informationen über den Auftrag- geber übergeben. Es ist aber sehr erfreu- lich, dass die Untersuchung Ende August abgeschlossen und damit dieses Thema beendet wurde. Wie steht es denn mit der Mitgliederent- wicklung: Wie viele zahlende Mitglieder – zum reellen Durchschnittsbeitrag – benötigt ASMALLWORLD, um profitabel wirtschaften zu können? Wir haben überschlagen, dass ASMALL- WORLD rund 55.000 Mitglieder zum Durchschnittsbeitrag benötigt, um nach- haltig positiv zu wirtschaften. Aktuell stehen wir bei rund 33.000. Wir sind aller- dings auch mitten in der Wachstums- phase. Wir schätzen daher, dass wir im Geschäftsjahr 2021 dort sind, wo wir einen Break-even erreichen. Das Geschäfts- modell ist darüber hinaus sehr skalierbar, d.h. für weitere Mitglieder muss man nicht zusätzliches Personal einstellen, was das Modell schnell attraktiv machen kann. Zusätzlich kann die Profitabilität natürlich auch durch Akquisitionen und die Ent- wicklungen in anderen Geschäftsberei- chen oder mit Services schneller erreicht werden. Hier sei beispielsweise auch die erfolgreiche Lancierung unserer Premium- Mitgliedschaften im Mai erwähnt. Es ist natürlich die Frage, was man gut zahlenden Mitgliedern alles versprechen muss, damit sie an Bord kommen oder bleiben: die berühmten Mehrwerte. Kann man diesen Wettlauf gewinnen, der ja auch stets erst einmal kostet? Mitglieder und Konsumenten stellen gene- rell zunehmend höhere Ansprüche. Bei diesem Wettlauf sind wir aber gut im Rennen. Wir entwickeln unsere Plattform Finanzierung & Investment ASMALLWORLD (WKN A2JE3W) CHF 15,00 10,00 7,50 5,00 4,00 3,00 Stück 40.000 0 LOG (c) Tai-Pan Kurs:7,00 (0,34 / 5,11%) - SMA(38):64.771 Mrz Apr 20.03.2018 Mai Jun Jul 125 Kurse Umsatz: 37.851 Aug Sep 18.09.2018 Quelle: Tai-Pan mit unserem eigenen Entwicklerteam konstant weiter. Bei uns als Community steht auch der Kontakt der Mitglieder untereinander im Vordergrund und nicht primär ein Produkt. Dieser Nutzen über- dauert die Zeit. Darüber hinaus bieten wir aber auch produktseitig Innovationen wie mit den neuen Signature- und Prestige- Mitgliedschaften. Solche Weiterentwick- lungen gehen klar über den Wert der eigentlichen Community hinaus. Probates Stichwort. ASMALLWORLD hat ja häufiger derartige Akquisitionsobjekte auf dem Radar, so hatten wir anlässlich des Listings über eine Community gesprochen, die im Luxus-Reisebereich operiert. Wie ist hier die Strategie – und ist da nicht hinderlich, wenn die eigene Akquisitionswährung – die Aktie nämlich – auf Tauchfahrt geht? Natürlich ist das nicht hilfreich, da die Aktie eine mögliche Akquisitionswährung ist. Auf der anderen Seite setzt sich eine Akquisition meist aus verschiedenen Finanzinstrumenten zusammen, nicht nur aus Aktien. Liquidität für die von Ihnen angesprochene Übernahme halten wir daher ohnehin. Wir hatten im Juni einen Cashbestand von 9,4 Mio. CHF. Und in diesem spezifischen Fall wurden der Aktien anteil und der Wert des Anteils bereits damals fixiert, d.h. die Kurschwan- kungen haben keinen Einfluss auf den Kaufpreis. Dadurch wird sich hoffentlich auch der Aktienkurs weiter positiv ent- wickeln, so dass wir an weiteren Akquisi- tionen arbeiten können. Herr Luescher, ganz herzlichen Dank, dass Sie uns kurzfristig Rede und Antwort standen! Das Interview führte Falko Bozicevic. Special „Kapitalmarkt Schweiz 2018“ 39

Finanzierung & Investment gewinnen. Doch auch in der Schweiz gibt es Besonderheiten, die das Nachbarland nicht bieten kann. „Die SIX weist vor allem im Gesundheitswesen einen im internatio- nalen Vergleich hohen Spezialisierungs- grad auf“, weiß Weilenmann. „Dadurch profitieren die Unternehmen von einer hohen Visibilität bei Investoren und Medien sowie einer breiten Abdeckung durch spezialisierte Research-Analysten.“ Mehr Interesse an Privatanlegern Ein weiterer Unterschied zum Konkurren- ten aus Deutschland: Der Schweizer Kapitalmarkt ist offener für Investitionen der breiten Öffentlichkeit. „Deshalb sind die Selektionskriterien für an der Börse zugelassene Unternehmen sehr wichtig“, erklärt Weilenmann. Gerade im Segment „kleinere Anleihen“ hat sich die Schweiz in den vergangenen Jahren stark von den deutschen Bonds für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unterschieden. Zwar werden solche Anleihen auch von schafft und somit marktfreundliche Rahmenbedingungen“, lobt Louis Schmid, Leiter Investor Relations der Swisscom AG. Vorteile gegenüber deutschem Kapitalmarkt ist natur- Der deutsche Kapitalmarkt gemäß deutlich größer. Die hier gelisteten Aktiengesellschaften müssen sich klar positionieren, um Aufmerksamkeit zu Marcel Kucher, CFO, Peach Property Group AG GoingPublic: Was sind die Stärken des Schweizer Kapital- marktes? Kucher: Viele unserer langjährigen Investoren kommen aus der Schweiz und die Investorenbasis ist insgesamt breiter. In der Schweiz sind wir außer mit Aktien auch noch mit drei Anleihen vertreten, die ebenfalls an der SIX Swiss Exchange gelistet sind. Hier sehe ich den größten Vorteil der Schweizer Börse: Wir können neue Anleihen innerhalb von fünf Tagen nach Einrei- chung aller Unterlagen kotieren – diese Geschwindigkeit bringt uns große Vorteile, etwa auf kurzfristige Opportunitäten im Einkauf oder Änderungen am Kapitalmarkt flexibel reagieren zu können. Marcel Kucher Warum ist der deutsche Kapitalmarkt für Sie wichtig? Unser zweitgrößter Aktionär, die Kreissparkasse Biberach, stammt aus Deutschland. Außerdem haben wir uns 2017 einen Konsortialkredit von bis zu 60 Mio. EUR von deut- schen Sparkassen und Volksbanken gesichert und waren am deutschen Kapitalmarkt mit einer Unternehmensanleihe im Volumen von 50 Mio. EUR an der Börse. Special „Kapitalmarkt Schweiz 2018“ 41 Therese Wenger, Director Corporate Communica- tions, Sunrise Communications AG GoingPublic: Welche Besonderheiten zeichnen Sunrise aus und warum haben Sie keinen internationalen Börsenplatz gewählt?“ Wenger: Sunrise ist der größte nicht staatlich kontrollierte Telekommunikationsanbieter in der Schweiz. Das Unternehmen besitzt hier eine der drei Mobilfunklizenzen und ist ausschließ- lich in diesem Land geschäftlich tätig. Dies war der Hauptgrund dafür, dass sich Sunrise für eine Börsennotierung in der Schweiz entschieden hat. Therese Wenger Wachsende Wirtschaft, viele Investoren Unternehmen, die in der Alpenrepublik an die Börse gehen, profitieren zudem von einem attraktiven wirtschaftlichen Um- feld. „Die Schweiz ist wegen ihrer hohen Wettbewerbsfähigkeit sowie der politi- schen, wirtschaftlichen und sozialen Stabilität ein weltweit führender Finanz- platz und Magnet für internationale Unter- nehmen“, sagt Dr. Rolf Weilenmann, Mit- glied der Geschäftsleitung der Helveti- schen Bank. „Dazu tragen auch eine ver- netzte Wirtschaft und die hochqualifizier- ten Arbeitskräfte bei.“ Innovationskraft und Stabilität locken viele kapitalkräftige internationale Inves- toren an und münden in einer hohen Plat- zierungskraft der Banken. Hinzu kommen die großen Kapitalpools der etwa 500 Banken und Versicherungen sowie über 2.000 Pensionsfonds. „Die regulatorischen Pflichten entsprechen strengen internatio- nalen Standards, wegen des marktorien- tierten Umfelds ist für Emittenten den- noch eine effiziente Kapitalaufnahme mög- lich – sowohl für kleinere, lokale als auch größere, internationale Unternehmen“, erläutert Weilenmann. Dem stimmen auch die großen Konzerne zu: „Bei uns hat die SIX hohe Selbstregulierungskompetenzen

M&A Night 2018 Business. People. Network. Palais Lenbach. München. Ottostraße 6. 13. November, Einlass ab 18:45 Uhr m w . m tzt eld w w a n J e a e n! - nig h t.d e Die Abendveranstaltung zum 16. DEUTSCHEN CORPORATE M&A-KONGRESS München, 13. und 14. November 2018 Veranstalter: Kooperationspartner: Sponsoren: Eintritt M&A Night 2018: 150 EUR (zzgl. MwSt.); 120 EUR für Mitglieder im Bundesverband M&A

Das klassische IPO passt mit seinen langwierigen, umständlichen Verfahren und Oligopolen nicht in die Welt der Digitalisie- rung. Der Investor erhält durch unsere Aus- schüttung eine Art Garantie, da er fair am Erfolg von eLocations partizipiert. Bei Utility Token findet der Token innerhalb des Geschäftsmodells Verwendung, das soll zur Wertsteigerung des Token führen. Hier spielen aber viele andere Faktoren eine Rolle – damit ist das Risiko bei einem Investment in ein Utility Token größer. Sehen Sie sich damit als Wegbereiter für mehr Security Token auf dem Markt? Es erfordert Mut, neue Wege zu beschrei- ten. Das tun wir mit unserem Marktplatz für Gewerbeimmobilien und der Location Intelligence ohnehin. In beiden Bereichen werden andere Unternehmen nachziehen, sobald sie sehen, dass wir mit unserem Modell Erfolg haben. Welche Investorenstruktur erwarten Sie beim finalen Token Sale Ende des Jahres? Für uns ist es wichtig, dass auch Retail- Investoren eine Chance bekommen. Daher werden wir bei unserer Whitelist eine Obergrenze für den investierten Betrag festsetzen. Die Verteilung des Token auf viele Investoren führt auch zu einer stabi- leren Preisentwicklung, und davon profi- tieren am Ende alle. Welche Rolle spielt die Schweiz generell in Sachen ICOs, Kryptowährungen und Blockchain? Die Konkurrenz aus Asien und den USA ist ja immerhin sehr groß … Die Schweiz ist dabei, sich hier hervor- ragend zu positionieren. Viele erfolgrei- che Blockchain-Unternehmen zieht es Finanzierung & Investment Viele erfolgreiche Block- chain-Unternehmen zieht es nach Zug und Zürich. nach Zug und Zürich. Blockchain-Hubs wie der Trust Square in der Bahnhof- strasse in Zürich sind voll belegt und Schweizer Krypto-Events auch im aktuel- len Bärenmarkt gut besucht. Klar geht es auch in Malta, Seoul und San Francisco kräftig voran, aber von direkter Konkur- renz würde ich nicht sprechen. Der Szene ist klar, dass wir gemeinsam die digitale Welt der Zukunft bauen und diese trans- parent machen. Herr Riebe, ich danke Ihnen für die Beantwortung der Fragen. Das Interview führte Robert Steininger. ANZEIGE

Nie aufhören, Bestehendes zu hinterfragen, um es stetig zu verbessern. Diese Haltung zeichnet die Arbeiten der inhaber- geführten Designagentur hw.design in München aus. Seit 1995 werden Unternehmen von Start-up- bis DAX-Größe bei der Entwicklung von Markenidentität und Markenkommunikation begleitet. hw.design betrachtet Strategie, Design und Inhalt in einem stringenten Zusammenspiel. Die daraus entwickelten Lösungen überzeugen durch eine Strahlkraft, mit der sich sowohl Marken als auch Unternehmen differenzieren und etablieren. Mit über 500 renommierten Awards zählt die Agentur zu den TOP 10 der Designagenturen in Deutschland. Ein Team aus 40 Kreativen besetzt alle wichtigen Disziplinen in Digital, Print und Raum. Gemeinsam entwickeln sie jeden Tag neue Ideen aus der Begeis- terung, etwas Bewegendes zu schaffen. Kontakt Frank Wagner Inhaber und Geschäftsführer Tel.: +49 89 20 25 75 0 frank.wagner@hwdesign.de Benjamin Klöck Geschäftsführer Tel.: +49 89 20 25 75 0 benjamin.kloeck@hwdesign.de hw.design gmbh Türkenstr. 55-57 80799 München www.hwdesign.de Service ANZEIGE Jetzt kostenlos lesen! GoingPublic Magazin – E-Magazin Bequem mobil aufrufbar Alle Ausgaben auch offline lesen April 2017 – 12,50 EUR (D) – www.goingpublic.de Apr Pfl ichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen Das Kapitalmarktmagazin GoingPublic Magazin Carve-outs und Spin-offs Papiertiger oder Trend? Designated Sponsoring Scale 20 Years after Ein Blick zurück und Meinungen und Gedanken aus Was vom Neuen Markt nach vorne der Financial Community geblieben ist April 2017 – 12,50 EUR (D) – www.goingpublic.de Apr Pfl ichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen Das Kapitalmarktmagazin GoingPublic Magazin Carve-outs und Spin-offs Papiertiger oder Trend? Designated Sponsoring Scale 20 Years after Ein Blick zurück und Meinungen und Gedanken aus Was vom Neuen Markt nach vorne der Financial Community geblieben ist http://gp-mag.de/emagazine http://gp-mag.de

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